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Guten Morgen

Vor ein paar Wochen hatte ich Lust, einen Kurztrip an die Küste zu buchen.

Da dies auch ein Ort ist, an dem meine Mom früher (früüüüüüher) gelegentlich war hab ich sie gefragt, ob wir zusammen hinfahren sollen. Sie hatte gerade eine Phase des och ja, wäre mal ne Abwechslung, wäre vielleicht mal nett - also in einer guten Phase

So - nächste Woche soll es losgehen (3 Tage - also echt ein Kurztrip) und schon jetzt stresst mich ihre Negativität, ihr ja hoffentlich wird das was - hoffentlich wirds nicht nur regnen - was machen wir denn dann dort. . Ich fühle mich wie in meiner Kindheit - meine Emotionen, meine Gefühle waren immer relativ egal, sie war ja DEPRESSIV (und alleinerziehend).

Tja - ich bin also auch kein Ausbund an Stabilität, Panikattacken sind auch schon meine Begleiter gewesen und ich habe Sorge, dass ich mich total unter Druck setze dass blooooß alles gut und toll und geplant ist, damit sie bloß keinen Aufhänger hat, zu nörgeln, unglücklich zu sein oder mich sonstwie runterzuziehen.

Wenn sie eine gute Phase hat vergesse ich, wie die andere Phase sein kann und zettel dann Dinge an wie dies hier.

Ich möchte eine gute Zeit mit ihr haben. Für mich, und noch eher für sie - sie tut mir auch leid, mit ihrer ganzen verkorksten Lebenssituation. Nur wenn man dann ständig Vorwürfe und Zickereien an den Kopf geworfen bekommt ist es schwierig, nicht mal eben komplett auszurasten.

Da ich auch viel ihren diversen psychischen Problemen zuschreibe, gepaart mit einer tiefsitzenden Unzufriedenheit frage ich deshalb HIER, wie ich am besten cool bleibe und wie ich sie am besten händle, dass es nicht dauernd knallt und scheppert und ich mich nicht bis zur Panikattacke schaffe, nur um es ihr recht zu machen. Ich brings noch fertig mich wie Petrus für das Wetter verantwortlich zu fühlen - wie unverschämt, dass ich nicht einfach befehlen kann dass die Sonne scheint, ich Unverschämte. (Ja, ok, da gehts schon los, mit dem Kopfkino).

Hat vielleicht jemand Tipps, voll locker zu bleiben und auch SELBER was vom Urlaub zu haben?

29.05.2025 08:29 • 29.05.2025 #1


6 Antworten ↓


Zitat von cheldera:
Guten Morgen Vor ein paar Wochen hatte ich Lust, einen Kurztrip an die Küste zu buchen. Da dies auch ein Ort ist, an dem meine Mom früher ...


Kannst du sie bitten, sich mit ihrer Negativität zurück zu halten?
Würde sie den Versuch wagen, jedesmal, wenn sie Bedenken empfindet, dem ein ach, wir machen es uns schon richtig schön entgegen zu setzen?
Das könnte auch dein Mantra für dich und Antwortsatz für sie sein.
Ihr könntet Schlechtwetteraktivitäten überlegen: Essen gehen, Kino, Museum, Schwimmbad, Mass., Spiele spielen?
Du könntest sie im schlimmsten Fall auch wieder ausladen.

A


Urlaub mit depressiver Mom - wie der starke Teil bleiben?

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@cheldera und du bist dir sicher dir tut das gut?

Ich bin selber depressiv aber gut eingestellt.
Nimmt sie Medikamente?

Vielleicht freut Sie sich auch einfach sehr drauf und macht sich nur Sorgen, ob das Wetter auch gut sein wird.
Wenn Sie wirklich herum quakt und miese Laune verbreitet, dann sag Ihr dass Sie dann ja auch zuhause bleiben kann
und Du keinen Nerv auf ihr Genörgel hast.
Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung.
Ihr könnt Euch verwöhnen lassen (Mas..sage) oder in einen Sauna-Wellness-Tempel gehen. Da wird´s sicher was geben.
Und ein Buch zum schmökern mitnehmen oder dort kaufen. Muss ja keine hochtrabende Literatur sein.

Zitat von cheldera:
damit sie bloß keinen Aufhänger hat, zu nörgeln, unglücklich zu sein oder mich sonstwie runterzuziehen.

Dann sag ihr das. Auf der anderen Seite, wenn sie in einer depressiven Phase steckt, dann ist alles negativ und alles doof.

Ich würde ihr das dann nett und sachlich sagen ohne Vorwurf, Du musst halt auch an Dich denken.

Wo fahrt ihr denn hin?

Zitat von cheldera:
Hat vielleicht jemand Tipps, voll locker zu bleiben und auch SELBER was vom Urlaub zu haben?

Hmm sorry, aber der einfachste Tip wäre, ohne Mutter zu fahren und sie alleine auf ne Kaffeefahrt o ä zu schicken.

Das ist doch total schwierig, wenn ihr emotional so verwoben seid, sie unzufrieden vorwurfsvoll, drückt bei dir die Knöpfchen,
wie soll das für dich entspannend sein?

Du bist doch auch nicht ihre Betreuerin, oder die Starke, habt ihr da so ne Art Elternumkehr am laufen,
dass DU dich verantwortlich für SIE fühlst, für ihr Wohlergehen?

Das ist ja nochmal schwieriger, wenn sie erwachsen und krank ist und für ihre Krankheit nicht die Verantwortung übernimmt und nicht selber ein Maß an sich Hilfe holen und Selbstfürsorge lernt, sondern wenn sie im einfachen Weg hängt alles ist schlecht, ich bin hilflos und leide und dabei andere noch das Kutterfass für alles sind.

Ich kenne selbst den Umgang mit Kranken und wie unzufrieden und anschuldigend die sein können, aber selbst Prinzessin auf der Erbse. Kenne auch selbst krank sein, möchte mich aber so zusammenreißen, dass andere nicht darunter leiden und ich selber den Popo hochbekomme.

Wenn es für dich erholsam sein soll, solltest du was für dich tun, was dir gut tut, wo du Kraft tankst, was dir Freude macht.

Das was du dir da vorgenommen hast klingt nach Arbeit, Aufopferung, einer schweren Aufgabe, nicht nach Urlaub für dich.






Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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