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Lotte03
Hallo und guten Abend. seit einigen Wochen bin ich ein nervliches Wrack. Habe das Lachen verlernt und sehe die schönen Dinge im Leben nicht mehr. Ich habe ein Problem, dass ich hier gern niederschreiben möchte. Mein persönlicher Leidensweg begann vor etwa 8-9 Wochen. Immer leichte Bauchwehwehchen begleitend mit Sodbrennen. Dann kam der Tag, wo mir von jetzt auf gleich übel wurde und auch erbrechen wollte (wobei aber nichts raus kam, nur würgen). Nachdem ich etliche Mittel (Pflanzlich oder auch nicht Pflanzlich) aus der Apotheke gekauft hab, bin ich zum Arzt (da die Oberbauchschmerzen immer noch da waren). Rundumschlagsuntersuchung: Blutabnahme (Bauchspeicheldrüsen werte leicht erhöht ansonsten OB), Ultraschall: Bauchspeicheldrüse, Leber, Niere (OB), abtasten das tat etwas weh. Stuhlabgabe: Elastase nicht erhöht und keine Helikobakter im Stuhl. Ergebnis: Gastritis. Patoprazol 40mg morgens und abends (keine Verbesserung) Lt. Doc, wenn das nicht aufhört dann zur Magenspiegelung. Der Befund OB! (Helikobakter aus der Schleimhaut, ohne Befund). Darmspiegelung ob. Dann ging es mir so schlecht (Übelkeit und eine starke Benommenheit) und bin zur Notaufnahme. Dort untersuchte man mich und sah in meiner BS etwas was da nicht hingehört. Ich musste da bleiben. Ich wurde auf die Onkologie gelegt (ich wollte von dieser Station runter). Was ich da erlebt habe, läßt mich nicht mehr los. Dann kam der Arzt und eröffnet mir den Untersuchungsbefund Krebs. Aber noch zur Abklärung ein Oberbauch MRT. Da stellte sich raus,dass ich da eine Pseudozyste habe.Seither geht mein Leben an mir vorbei. Ich habe solche Angst das ich noch tiefer in meine Depressionen rutsche.

30.06.2020 18:27 • 01.07.2020 x 1 #1


8 Antworten ↓


Calima
Zitat von Lotte03:
Da stellte sich raus,dass ich da eine Pseudozyste habe.Seither geht mein Leben an mir vorbei.


Das war ein gehöriger Schreck! Aber er hat sich doch gut aufgelöst. Woher kommt nun dein schlimmer Zustand?

30.06.2020 18:33 • x 1 #2


A


Depressionen wegen traumatischen Erlebnissen in Klinik

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Lotte03
Wenn ich das nur wüsste, ich werde diese Bilder in meinen Kopf nicht los, wie diese Pfleger die verstorbenen Menschen abtransportiert haben. Dann noch die Angstzustände das ich doch böse krank bin.

30.06.2020 18:39 • #3


Calima
Zitat von Lotte03:
Dann noch die Angstzustände das ich doch böse krank bin.


Das bist du aber nicht. Es ist abgeklärt und bestätigt. Zumindest in diese Angst solltest du dich nicht mehr reinsteigern, denn hier hast du Gewissheit. In Bezug auf das traumatische Erlebnis auf der Onkologie könnte es aber Sinn machen, dich zeitnah in entsprechende therapeutische Behandlung zu begeben, bevor es sich verfestigt. Je früher, desto besser. Auch Hypnose könnte hier helfen.

Es mag seltsam klingen, aber ich rate dir tatsächlich, anstatt zu verzweifeln zu feiern. Du darfst weiterleben und hast bei der Möglichkeit verschiedener Optionen die bestmögliche erwischt. Ich finde, das ist ein ganz wunderbarer Impuls dafür, die Angst loszulassen und das Leben zu feiern, das dir geschenkt wurde. Was glaubst du, wie viele Menschen auf der Onkologie dich glühend beneiden und gerne mit dir tauschen würden?

Nutze es für dich, statt gegen dich und freue dich über das unglaubliche Glück, das die zuteil wurde.

30.06.2020 18:54 • x 1 #4


Lotte03
Das ist ja lieb von dir....nur ich weiß nicht wie ich das anfangen soll. Ich bin nur noch müde.....ausgelaugt und total leer. Eine Psychotherapie habe ich gefunden die beginnt leider erst am 15.07

30.06.2020 19:19 • #5


kritisches_Auge
Kannst du dir eine ganz kleine Feier vorstellen, mit einer Freundin einen Eiscafé trinken gehen oder was du sonst magst, auf einer Terrasse sitzen, die Wolken ansehen und dich freuen, dass du lebst?

30.06.2020 19:32 • x 1 #6


D
Das das erst mal ein Schock war, kann ich gut verstehen. Ich weiß ja nicht, wie es dir davor ging, ob du da auch schon psychische Probleme hattest. Aber ich denke eher aufgrund deines Alters, dass dir zum 1. mal richtig bewusst geworden ist, dass auch dein Leben begrenzt ist.

Dass du innerhalb 14 Tagen ein Therapiegespräch bekommen hast, kannst du auch positiv bewerten. Viele andere warten viel länger.

Mach dich doch bitte nicht fertig, sondern sehe, dass alles ok ist.

30.06.2020 20:16 • x 1 #7


Calima
Zitat von Lotte03:
Ich bin nur noch müde.....ausgelaugt und total leer.


Du hast einen emotionalen Marathon hinter dir, da ist das nicht verwunderlich. Trotzdem denkst du ja irgendwas. Und hier kannst du versuchen, nicht über das Negative nachzudenken, sondern darüber, dass du leben darfst. Hättest du Krebs, wäre die Prognose schwer zu stemmen. Aber so lautet die Prognose LEBEN! Sag dir das immer wieder, anstatt dich in trübsinnige was-wäre-gewesen-wenn?-Gedanken abdriften zu lassen.

30.06.2020 20:17 • x 1 #8


Lotte03
Guten Morgen.....ich würde so gern Positiv denken wollen. Ich schaffe das leider nicht. Kaum bin ich aufgewacht sind die negativen Gedanken wieder da. Ich habe wirklich schon vieles versucht, daß könnt ihr mir wirklich glauben. Ihr seit so lieb hier, ich habe selten solch tolle Worte gelesen. Diesen Therapieplatz habe ich lange gesucht....ich hatte schon das Vorgespräch. Bei diesem Gespräch sind mir so die Tränen gekommen...... Ich würde so gerne wieder lachen können und diesem DEPRIE es zeigen, daß ich Kraft genug habe diesen die kalte Schulter zu zeigen....

01.07.2020 08:05 • #9






Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl