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Hallo,

ich bin neu hier und wollte auch gerne mal um Rat fragen.

Ich bin Männlich, 18 Jahre alt und leide schon seit vielen Jahren an einer sozialen Phobie. Ich vermute mal schon um die 6 Jahre lang. Ich war das erste Mal 2010 bei einem Psychologen für kurze Zeit in einer Gruppentherapie, was auch immer das bringen sollte. Dieser hatte die soziale Phobie und eine ernsthafte soziale Beeinträchtigung diagnostiziert. Es hat nämlich wie ich mir schon denken konnte rein gar nichts gebracht, somit habe ich das ganze dann später auch abgebrochen. Seitdem bin ich nie wieder zu einem Psychologen oder so gegangen. Mittlerweile sind also 5 Jahre vergangen.

Meine größten Probleme sind wie es bei einer sozialen Phobie oft üblich ist, dass ich einfach nicht offen mit anderen Personen reden kann. Außerdem habe ich warum auch immer das Problem, dass ich mich in Menschenmengen extrem unwohl fühle, ich fühle mich immer beobachtet und werde total nervös. Ich habe keine Angst vor den Menschen selbst, es lässt sich schwer beschreiben. Man kann sich sozusagen nicht dagegen wehren, es kommt einfach immer wieder dieses Gefühl beobachtet zu werden, zum Beispiel im Bus, in großen Menschenmengen in der Stadt usw.

Ich wirke außerdem immer ziemlich ernst und lustlos und wirke dadurch auf andere Menschen abweisend. Ich habe bis auf eine Person welche ich auch erst seit November 2014 kenne keinen einzigen Freund bzw. keine einzige Freundin, ich war die ganzen Jahre jeden Tag alleine gewesen, ich habe nie etwas unternommen und mich immer mehr von anderen Menschen abgewant.

An manchen Tagen geht es mir so schlecht, dass ich am Abend einfach anfange zu weinen, wenn ich daran denke wie beschissen doch alles ist. Ich werde immer alleine sein weil ich nie andere Leute kennenlernen werde. Am liebsten würde ich manchmal einfach sterben, ich habe doch so wieso niemanden aber leider geht das ja nicht so leicht sich umzubringen.

Naja, jedenfalls war ich mal wegen einer anderen Kleinigkeit bei meinem Hausarzt gewesen im März 2015 und diesem ist auch aufgefallen, dass mit mir etwas nicht stimmt. Letztendlich hat er mir dann eine Überweisung zu einem Psychologen gegeben = Vermeidende Störung beim Jugendlichen (F93.2+G)

Gemeldet habe ich mich bis heute dort aber noch nicht, ich weiß auch nicht ob ich es tun werde, obwohl ich eigentlich möchte, dass es besser wird. Aber was soll es denn bringen wenn ich mit einer anderen Person darüber rede? Wie soll ich dadurch offener werden und normal mit anderen Menschen reden können? Und solange ich immer so ernst und lustlos wirke, möchte mich sowieso keiner kennenlernen.

Die Person von der ich sprach, welche ich im November 2014 kennengelernt habe ist eine Freundin welche ich über das Internet kennengelernt habe. Wir haben uns mittlerweile schon zweimal getroffen, leider liegen zwischen uns 500km Entferung, somit können wir uns nur ganz selten sehen. Wir sind trotzdem ein Paar. Das belastet mich gleichzeitig ebenfalls, dass ich Sie so selten sehen kann. An manchen Tagen vermisse ich Sie so sehr, dass ich auch einfach weinen muss.. Da lerne ich endlich mal eine Person kennen welche mich versteht und mit der ich sehr gut klar komme, und dann kann ich Sie nur so selten sehen..

Das ist doch alles blöd, so viele Probleme..

Was soll ich nur machen?

19.04.2015 21:54 • 20.04.2015 #1


4 Antworten ↓


Icefalki
XToxic,

Herzlich willkommen bei uns.

Weißt du was das dumme bei unseren erkrankungen ist?

Wir müssen uns helfen lassen, sonst wird es nicht besser. Es ist eigentlich so leicht, aber diesen Schritt zu gehen erfordert eben große Kraft und Einsicht..

Was du wissen musst, ist, dass es verschiedene Therapieformen gibt. Man muss die richtige für sich finden. Dafür kann es schon mal sein, dass man den therapeuten oder die Therapieform wechseln muss.

Insgesamt solltest du aber bereit sein, dir 1. helfen zu lassen und 2. offen dafür zu sein.

Therapie bedeutet eine Menge Arbeit an sich. Evtl. Können medis dazu unterstützend wirken. Aber das entscheidest du und dein THerapeut..

Generell hast du alle Entscheidungen in der Hand. Auch das nichts tun.

19.04.2015 22:39 • #2


A


Depressionen / Angst? Was tun?

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K
Sich mit aller Macht oder von jetzt auf gleich verändern wollen (z. B. offener sein), geht nicht. Das ist ein langwieriger Prozess. Und völlig verändern kann man die eigene Persönlchkeit in aller Regel auch nicht, nur lernen, besser damit umzugehen.

19.04.2015 23:13 • #3


J
Hallo ich kenne dein Problem. Ich bin ebenfalls so. Den meisten Kontakt habe ich im Geschäft wo ich arbeite. Da ich völlig neu bin da wo ich arbeite also umgezogen andere stadt, arbeite zwar schon hier seit 3 jahren, habe ich hier keine freunde etc. Ich habe keinen elan raus zu gehen. Ich hane Schwierigkeiten leute anzusprechen, fühle mich ebenfalls dauernd beobachtet und frage mich was die über mich denken. Im laden bin ixh gezwungen mit den leuten zu reden etc. Aber ich suche mir gerade hilfe. Das ist sehr wichtig. Ich habe eingesehen das ich es nicht alleine schaffe.

Ich lege dir ans herz dir auch Hilfe zu suchen und anzunehmen. Und habe geduld

Lg jayfriend

19.04.2015 23:30 • x 1 #4


j_1411
Hallo, ich kann mich mit deinem Problem nicht identifizieren, aber ich habe ende letztes Jahr 8 Wochen in einer Tagesklinik verbracht und dort Menschen mit der Phobie kennengelernt. Denen hat es sehr geholfen sich erstmal unter Menschen zu begeben, die auch eine psychische Erkrankung haben um sich dann etwas herantasten zu können, wie man auf Leute zugeht und auch mal ein Gespräch führt, ohne sich dabei ständig beobachtet zu fühlen oder schräg angeguckt zu werden. Du bist dort unter gleichgesinnten und du wirst verstanden.
Klar wirst du dort auch therapeutisch behandelt. Wenn du das komplett ablehnst, wird dir auch das nichts bringen. Aber ich glaube, wenn du dich darauf einlässt und ein paar Wochen jeden Tag dort hin gehst und dich deinem Problem stellst, kann dir das sehr helfen. Ich habe dort sehr positive Erfahrungen gemacht und ganz tolle Menschen kennengelernt.

20.04.2015 13:10 • #5





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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl