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Hallo an alle, mir geht es in den letzten Tagen sehr schlecht. Ich hatte den letzten Monat extreme Angst vor dem verrückt werden, also eine Psychose oder Schizophrenie zu erleiden. (Ausgelöst durch einen aggressiven Zwangsgedanken) - Mir war damals allerdings nicht bewusst, was das genau ist und ich bekam durch diesen Gedanken eine Panikattacke. Erst nachdem ich mich ein bisschen informiert hatte, habe ich verstanden was das war und er kam auch nicht wieder. Seit dem ist aber nichts mehr wie es war. Ich analysiere mein gesamtes Verhalten und habe extreme Angst die Kontrolle zu verlieren. Wie gesagt hatte ich ausgelöst durch diesen Gedanken die letzten Wochen vor allem Angst vor einer Schizophrenie, plötzlich etwas zu sehen oder Stimmen zu hören. Dadurch, dass ich auch eine ausgeprägte Phantasie habe und mir mehr Dokumentationen zu diesem Thema angeschaut habe, gab es einige Tage an denen ich nur darauf wartete Schizophren zu werden.

Wie dem auch sei, die Angst davor Schizophren zu werden, hat sich etwas gelegt, weil ich verstanden habe, dass sich ein Schizophrener ja gar keine Sorgen darum macht, sondern einfach in seinem Film ist und es eher die Angehörigen sind, die auf das komische Verhalten des Betroffenen aufmerksam werden.

Allerdings lässt mich die generelle Angst einer psychischen Erkrankung (Obwohl Hypochondrie und Ängste ja auch psychische Erkrankungen sind, allerdings kam ich bisher damit gut zu Recht und man verliert ja nicht die Kontrolle über sich, fügt sich selbst oder anderen Leid, wie das bei einer Geisteskrankheit der Fall wäre) nicht mehr los.

Aktuell ist es ganz schlimm was Depressionen angeht. Ich habe extrem Angst daran zu erkranken oder bereits daran erkrankt zu sein. Durch diese Dauerangst der letzten Wochen, steht mein Körper unter Dauerstress und ich habe Schlafstörungen, Magenprobleme usw. Allerdings ist meine Stimmung tatsächlich extrem gedrückt, ich grüble sehr viel und es gibt Zeitpunkte da bin ich extrem glücklich und frage mich wie ich so dumm sein konnte mir über so etwas den Kopf zu zerbrechen. Also kam ich auf die bipolare Depression, die ja noch schlimmer sein soll und ich hinterfrage seitdem mein gesamtes Verhalten. Wenn ich mal einen Tag erwische, an dem ich öfters grüble, mir Sorgen mache, einfach nur im Bett rumliege und Serien schaue, denke ich sofort okay du bist depressiv. Oder wenn ich keine Lust habe zu kochen, keinen Hunger habe usw. Eigentlich lässt ja so ziemlich alles auf eine Depression schließen. Ich male mir in meinem Kopf, dann die aller schlimmsten Szenarien aus, z.B. dass ich in eine Psychiatrie muss und nie mehr glücklich werde, ich mich durch die Depressionen irgendwann umbringen werde (obwohl ich das nicht will) usw. Und das löst dann wiederum Panikattacken und gesteigerte Ängste aus, dann folgt die Angst vor dem verrückt werden usw....

Es ist also echt eine ziemlich dumme Situation, ich hatte jahrelang physische Krankheitsängste und ich habe gelernt damit zu Recht zu kommen, ohne Medikamente und Therapie, vor allem weil mal ja auch einfach sein Herz untersuchen lassen kann und man dann feststellt das alles in Ordnung ist. Das hat mich immer beruhigt, zumindest Zeitweise. Aber bei einer Depression oder einer Geisteskrankheit geht das halt nicht so einfach und ich weiß nicht wie ich da wieder rauskommen kann. Ich habe auch so ziemlich jeden Online Test gemacht bezüglich Depressionen und bei jedem Test kommt raus, dass ich depressiv bin...

Andererseits passt auch wirklich jedes Symptom für eine Depression. Verminderter Antrieb, gesteigerter Antrieb, mehr Hunger, weniger Hunger usw. Es ist zum kotzen und ich habe so eine Angst die Kontrolle zu verlieren, in der Klapse zu landen, bis an mein Lebensende (was ich dann bestimmt selbst herbeiführe) Pillen zu schlucken. Und ich male mir dann auch immer aus was meine Verwandten darüber denken und wie enttäuscht meine Eltern wären usw.


Was vielleicht noch wichtig wäre, ich wohne 600km von zu Hause entfernt und letzte Woche war ich in meiner Heimatstadt bei meinen Eltern und ich war wie ausgewechselt, konnte gut schlafen, hatte kaum Ängste und sobald ich wieder in meiner kleinen Wohnung war, ging es Berg ab. Daher habe ich schon selbst erkannt, dass ich meine Familie vermisse und ab Oktober dort studiere. Das erklärt denke ich mal einiges, wobei ich die letzten 2 Jahre eigentlich auch gut alleine zu Recht kam, ich mich aktuell aber in einem Umbruch befinde (Übergang von Schule zum Studium) und ich natürlich auch davor Angst habe es nicht zu schaffen, keinen Anschluss zu finden usw. Ich denke, dass sind wohl die wahren Ursachen, aber die wirklich bedrohlichen Ängste, die daraus resultieren sind eben diese vor psychischen Erkrankungen....

Ich hoffe irgendwer konnte das alles einigermaßen nachvollziehen, ich schreibe mir echt gerade den Frust weg und vielleicht hat ja jemand einen guten Ratschlag, vor allem wie man es schafft die Kontrolle über alles einfach mal abzulegen und ins Vertrauen zu kommen. Das scheint mir auch eine Ursache zu sein....

10.07.2017 21:21 • 14.05.2023 x 1 #1


9 Antworten ↓


Schlaflose
Zitat von agmaster:
Also kam ich auf die bipolare Depression, die ja noch schlimmer sein soll und ich hinterfrage seitdem mein gesamtes Verhalten. Wenn ich mal einen Tag erwische, an dem ich öfters grüble, mir Sorgen mache, einfach nur im Bett rumliege und Serien schaue, denke ich sofort okay du bist depressiv. Oder wenn ich keine Lust habe zu kochen, keinen Hunger habe usw. Eigentlich lässt ja so ziemlich alles auf eine Depression schließen. Ich male mir in meinem Kopf, dann die aller schlimmsten Szenarien aus, z.B. dass ich in eine Psychiatrie muss und nie mehr glücklich werde, ich mich durch die Depressionen irgendwann umbringen werde (obwohl ich das nicht will) usw. Und das löst dann wiederum Panikattacken und gesteigerte Ängste aus, dann folgt die Angst vor dem verrückt werden usw....


Bei einer manischen Depression wechseln die Zustände nicht tageweise. In der manischen Phase ist man wochenlang total überdreht, braucht kaum Schlaf und hat Zustände ähnlich einer Psychose. Die depressive Phase dauert dann ähnlich lange.

11.07.2017 14:36 • #2


A


Neue Angst - Angst vor Depressionen

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A
Immerhin etwas ^^

11.07.2017 15:13 • #3


A
Wie oft enden Depressionen denn tödlich? Sprich Selbstmord... Traue mich gerade nicht zu googeln.

12.07.2017 22:09 • #4


A
ich lese das jetzt erst, du sprichst mir quasi aus der seele

04.11.2017 16:14 • #5


H
Hallo agmaster,

Es ist zwar schon einige Jahre her, aber aktuell geht es mir genauso...vllt liest du das hier ja.
Wie ist es dir so ergangen oder hat vielleicht jemand, der das liest ähnliche Ängste?

26.09.2022 18:46 • x 1 #6


candyKush
@healMe Hallo, wollte mal fragen wie es dir Heute geht?

14.05.2023 18:42 • #7


H
@candyKush Hallo,

Also die hier beschriebene Angst habe ich nicht mehr. Ich habe verstanden, dass ganz viel Stress und Unachtsamkeit (mir gegenüber) Auslöser sind, die dann zu solchen Gedanken führen. Diese Wechselwirkung hat bei mir ruhe in der Angst vor dem Verrückt werden gebracht.

Aktuell habe ich eher ein Problem damit, dass ich mich nicht so richtig entspannen kann. Alles was ich mache fühlt sich nicht so an als würde es mir helfen zu entspannen.

14.05.2023 19:28 • x 1 #8


candyKush
@healMe Das freut mich, dass es dir besser geht. Hab zurzeit auch mit Angst vor Depression oder Psychosen zu kämpfen. Zwangsgedanken sind bei mir auch schlimm. Hoffe das wird wieder.
Wobei ich sogar überzeugt bin das es mir wieder gut gehen wird.

14.05.2023 19:46 • #9


H
Hoffnung ist ganz wichtig.
Zwangsgedanken hatte ich auch sehr starke Probleme. Mittlerweile geht auch das. Ich habe es irgendwie geschafft diese Gedanken als Hirngespinste ab zu tun. Das hat dann geholfen, dass diese Gedanken nicht mehr so viel Macht haben.

14.05.2023 20:27 • #10


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