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D
Liebe psychic.de MitgliederInnen!

Die Mutter meiner Freundin erzählte dieser heute, im betrunkenen Zustand, dass sie in ihrem Leben keinen Sinn mehr sehe und dieses beenden würde, wenn sie nicht ihre 2 Kinder hätte. Sie hasse Ihren Mann, möchte aber nach all den Jahren endlich etwas verändern.

Dabei muss man wissen, dass die Mutter nahezu täglich nach der Arbeit mehrere Stunden im Pub mit Alk. und Zig. verbringt. Ihr Ehemann trinkt ebenso nach der Arbeit 3-4 B. und verbringt den Feierabend dann zu Hause vor dem Fernseher. Wenn die Mutter dann betrunken nach Hause kommt, wird laut vor meiner Freundin gestritten und diese zerbricht dann in Tränen.

Immerhin hat die Mutter bemerkt, dass es so nicht weitergehen kann und sie erzählte meiner Freundin, dass sie nicht mehr ihre Tage im Pub verbringen möchte. Dies sei laut der Mutter aber nur möglich, wenn ihr Mann stattdessen erwas mit ihr unternehme. Sie sagt Schuld an allem sei ja er, also müsse ER sich verändern.

Leider ist ihr Mann selten bereit klenste Dinge zu verändern, bevorzugt lieber den TV und die Mutter verbringt weiterhin ihre Tage im Pub. So trägt niemand dazu bei, einen Lösungsansatz zu finden.

Meine Freundin ist nun total am Boden zerstört. Sie musste ja von ihrer betrunkenen Mutter hören, dass diese nicht mehr Leben möchte.

Ich als Freund möchte sie natürlich voll unterstützen, weiß aber selber nicht genau wie man in so einer schweren Situation reagieren soll und mit welchen Mitteln man zu einer Lösung kommt.

Es fällt mir extrem schwer meine Freundin aufzumuntern oder auf andere Gedanken zubringen.

Was kann meine Freundin tun? Wie kann ich sie unterstützen? Welche Lösungswege bzw. Möglichkeiten gibt es? Welche Unterstützung bietet sich an? Psychologische Beratung, Therapie, Selbsthilfe etc.? Was, wenn niemand der Beiden bereit ist zum/zur PsychologIn zu gehen? Nützt es etwas, wenn sich meine Freundin in psychologische Beratung begibt und diese Beratung ihr dann vermittelt, was man in dieser Situation machen kann?

Bin gerade völlig aufgedreht und hilflos. (Ich hoffe ihr versteht deshalb meine langen, verzweigten Sätze. )

Liebste Grüße,

Daniel

13.05.2015 00:19 • 15.05.2015 #1


36 Antworten ↓


Luna70
Wenn die Mutter deiner Freundin immerhin schon mal eingesehen hat, dass sie etwas ändern sollte, ist das ein Anfang. Allerdings muss sie bereit sein, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Wenn sie der Meinung ist, andere (der Ehemann) sind dafür verantwortlich dass sich etwas bessert wird das nichts. Wenn sie jeden Abend trinkt muss man wohl auch an eine Alk. denken, das ist eine schwere Krankheit und gehört in ärztliche Behandlung. Natürlich ist dann eine Therapie sinnvoll, aber dazu muss der Betroffene auch wirklich bereit sein.

Du schreibst nicht, wie alt deine Freundin und das Geschwisterkind sind.

Deine Freundin kann sich natürlich Unterstützung suchen, damit sie selbst möglichst wenig Schaden durch die ganze Situation nimmt. Gibt es andere Vertrauenspersonen in der Familie, vielleicht Onkel, Tante, Großeltern?

13.05.2015 09:09 • #2


A


Betrunkener Zustand & Depressionen / Schwiegermutter

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RicoBee
sie erzählte meiner Freundin, dass sie nicht mehr ihre Tage im Pub verbringen möchte. Dies sei laut der Mutter aber nur möglich, wenn ihr Mann stattdessen erwas mit ihr unternehme. Sie sagt Schuld an allem sei ja er, also müsse ER sich verändern.

Solange die gute Dame so denkt, wird sie nie etwas ändern. Wenn ich mal deutlich sein darf: SIE säuft, nicht ER flösst ihr den Alk ein. Aber er ist eine bequeme Entschuldigung, um so weiterzumachen wie bisher.

Kurz gesagt: Wenn deine Freundin wirklich helfen will, organisiert sie ihrer Mutter professionelle Unterstützung. Das packt sie/ihr auf keinen Fall allein.

13.05.2015 09:27 • #3


Perle
Ich komme selbst aus einer Alk. Familie und kann dazu nur sagen, dass der Abhängige sich nur selbst helfen kann. Alle anderen Familienangehörigen sind mit dieser Situation überfordert und werden letztlich scheitern bzw. selbst kaputt gehen.

Die Mutter sollte sich dringend einem Arzt (evtl. gibt es einen guten Hausarzt?) anvertrauen, der mit ihr gemeinsam die notwendigen (Entzugs-)Schritte in die Wege leiten wird, vermutlich wird das eine Klinik sein.

Deine Freundin kann ihr hierbei höchstens Mut zusprechen, mehr nicht. Es darf nicht passieren, dass hier die Rollen getauscht werden sprich Deine Freundin den Part der verantwortlichen Mutter übernimmt und die Mutter den Part des hilflos abhängigen Kindes!

Deiner Freundin kann ich als Betroffene Co-Abhängige nur anraten, frühzeitig therapeutische Hilfe für sich selbst zu suchen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie große Teile ihres weiteren Lebens unter diesen schlimmen familiären Erfahrungen leiden wird, ist leider sehr hoch.

Alles Gute, Martina

13.05.2015 09:43 • x 1 #4


D
Vielen Dank an alle Antworten! Ich bin erstaunt wie schnell das hier geht!

Ich und meine Freundin sind beide 20, ihr Bruder 15.

Ihre Mutter greift zwar nicht jeden Tag zum Alk., geht aber schon 2-3x in der Woche ins Pub und trinkt dort dann mit Leuten, denen es meiner Meinung nach genau gleich ergeht. Sie hat sonst keinerlei Interessen und ihr Ehemann zeigt auch nur mehr wenig Interesse an ihr.

Ab wann ist man denn Alk.?

Meiner Freundin habe ich schon gesagt, dass sie mit ihrer Mutter über eine psychologische Betreuung sprechen soll. Was ist wenn die Mutter diese dann ablehnt? Das mit dem Hausrzt finde ich, ist eine sehr gute Idee und ich werde auch meiner Freundin sobald wie möglich davon berichten.

Liebe Grüße,

Daniel

13.05.2015 11:06 • #5


Perle
Gibt es in der Familie einen Erwachsenen (Bruder, Tante, Schwägerin etc.), der mit der Mutter sprechen könnte bzw. sie dazu bewegen könnte, ein Gespräch mit einem Arzt zu führen? Ich würde Deiner Freundin abraten, hier selbst das Gespräch mit der Mutter zu übernehmen, das würde sie aufgrund ihres jungen Alters von 20 Jahren ganz schnell überfordern, außerdem geht sie dann wieder in die Verantwortlichen-Rolle und genau das sollte sie m.E. nicht tun.

Deine Freundin muss lernen einen gesunden Egoismus zu entwickeln und rechtzeitig Grenzen zu setzen. Das kann sie am besten mit Hilfe eines Therapeuten. Ich denke, es wäre evtl. auch nicht verkehrt, wenn sie in absehbarer Zeit dort ausziehen würde, aus einem Selbstschutz heraus.

Deine Frage, ab wann man denn Alk. ist, kann und werde ich nicht beantworten. Sicher gibt es da gewisse Ansätze. Bitte wende Dich bei dieser Frage besser an einen Arzt.

LG, Martina

13.05.2015 12:25 • #6


Luna70
Dann gibt es also einen minderjährigen Bruder, das macht das Ganze nicht unbedingt einfacher für deine Freundin nehme ich an.

Ich finde es übrigens sehr gut, dass du deiner Freundin helfen möchtest. Es wird ihr gut tun, wenn sie weiß dass sie nicht alleine ist. Ich drücke die Daumen, dass deine Schwiegermutter bereit ist, mit einem Arzt zu sprechen. Beim Hausarzt ist vielleicht die Hürde nicht so groß. Wenn sie sich absolut weigert, Hilfe zu suchen wird es schwierig. Ihr könnt euch auf jeden Fall auch als Angehörige in einer Sucht-Beratungsstelle informieren. Die gibt es normalerweise in allen Städten, oft von karitativen Organisationen wie der Caritas. Da kann man euch weiterhelfen, wie ihr euch am besten verhalten sollt.

13.05.2015 12:45 • #7


D
Zitat von hamburg.meine.perle:
Gibt es in der Familie einen Erwachsenen (Bruder, Tante, Schwägerin etc.), der mit der Mutter sprechen könnte bzw. sie dazu bewegen könnte, ein Gespräch mit einem Arzt zu führen?


Die Großmutter meiner Freundin weiß ebenso darüber bescheid. Ich habe ihr schon den Vorschlag gemacht, dass die Großmutter die Mutter zum Therapeutenbesuch bewegt. Meine Freundin mochte dies aber nicht. Sie will ihre Oma nicht auch noch in die Sache miteinbeziehen, was ich selber nicht verstehe...

Ausziehen ist im Moment einfach nicht möglich, da sie gerade am Anfang einer Krankenpflegerinnenausbildung ist und ich als Student selber noch zu Hause bin.

Nun mal schauen, ob die Mutter überhaupt bereit wäre, sich professionelle Hilfe zu holen. Ansonsten wäre es mir sehr wichtig, dass es meine Freundin tut, damit sie lernt wie sie damit besser umgehen kann.

Liebe Grüße

13.05.2015 13:03 • #8


Luna70
Dann wünsche ich auch, dass das Gespräch zwischen Mutter und Tochter gut läuft. Wenn die Oma schon sehr betagt ist oder krank verstehe ich die Zurückhaltung deiner Freundin. Wenn sie aber eigentlich noch fit ist und es sonst keinen Erwachsenen gibt sollte deine Freundin nochmal darüber nachdenken, sie doch um Hilfe zu bitten.

Eltern die mehrmals die Woche betrunken streiten und einen Konflikt im Beisein der Kinder austragen das kann sie echt nicht ganz alleine schaffen ohne selbst Schaden zu nehmen. Zumal es ja auch eine Suizid-Androhung der Mutter gab und es noch einen Jugendlichen im Haushalt gibt.

13.05.2015 15:38 • #9


karlson
Ihr könnt ihr nicht helfen....das ist Aussichtslos......deine freundin und du ihr macht euch nur selber kaputt dabei....Depression und Alk. gehen gerne Hand in Hand

13.05.2015 19:19 • #10


karlson
Das einzige was hilft ...sofort zum Arzt, einweisung in die Geschlossene, entzug ,entgiftung wird mit Medis unterstützt, dauert 10 Tage, anschliessend Stationäre Therapie je länger desto besser....6 Monate sollten es schon sein, danach Ambulante Therapie.......und SHG. AA, Blaues Kreuz, Guttempler es gibt da viele.
Aber das hilft alles nur wenn SIE das will

13.05.2015 19:28 • #11


S
Hallo,
ich finde, dass du bei all deinem Engagement für deine Freundin, dich selbst nicht vergessen solltest. Wie geht es dir mit dieser Situation? Wie kannst du in dieser schwierigen Umgebung gut für dich sorgen? Das mag egoistisch klingen, ist es aber nicht. Die Probleme in der Familie deiner Freundin klingen sehr komplex und ich glaube nicht, dass eine Lösung einfach ist. Vielleicht genügt es schon, wenn du einfach für deine Freundin da bist.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Loslassen im Umgang mit Alk. sehr hilfreich sein kann. Für einen selber und auch für den Alk..
Alles Gute
Sandkorn

13.05.2015 20:00 • #12


S
Karlson, konnte zuletzt nicht mehr auf deinen Beitrag eingehen, wollte dir aber noch sagen, dass du dir die Worte deiner Noch Ehefrau nicht so zu Herzen nehmen sollst, falls du das überhaupt tust. Du kennst hoffentlich deine positiven Seiten und lässt solch negative Aussagen über dich nicht an dich ran:)



Lieber Daniele,

der erste Weg sollte der in eine Abhängigkeitsabteilung sein. Dort wird sie ärztlich betreut und kann einen warmen Entzug machen. Ihr werden alle Möglichkeiten, die das Dro genhilfesystem beinhaltet, aufgezeigt. Wenn sie im trockenen Zustand der Überzeugung ist, dass SIE allein dieses Problem hat und den nächsten Schritt wirklich gehen will, dann kann ein Antrag für eine Therapie gestellt werden. Das dauert einige Zeit und muss erst genehmigt werden. Dazu müssen etliche Formulare plus Motivationsschreiben etc. ausgefüllt werden. Sollte sie tatsächlich einen Platz bekommen, MUSS sich danach etwas in ihrem Umfeld ändern. Ansonsten ist sie eine Woche später schon wieder auf Station mit demselben Problem. Leider ist es in den meisten Fällen so Vieles wird natürlich in der Therapie gelernt, jedoch liegt die Schwierigkeit darin dies umzusetzen. Anstelle des Alk. muss jetzt etwas anderes ihr Leben ausfüllen. Sei es durch eine Veränderung ihres sozialen Umfeldes oder eine neue berufliche Perspektive etc. Kommt sie nach Therapie/Entzug zu ihrem Mann zurück, der sich seine 4 B. vor ihrer Nase trinkt, kann man sich das alles sparen. Tut mir leid, ich habe es unzählige Male bei Betroffenen durch meine Arbeit erlebt... Es gibt natürlich Menschen die es schaffen. Vielleicht ist die Mutter deiner Freundin wirklich dazu bereit zu kämpfen und etwas zu verändern in ihrem Leben. Dann sehen die Chancen gut aus.


Liebe Grüße

13.05.2015 20:09 • #13


karlson
Sina, danke aber das sollten wir nicht hier besprechen.

Der einzige gangbare weg ist der den ich aufgezeigt habe, es gibt kein....ein bisschen hier ...ein bisschen da....entweder so oder es ist für die Tonnne. ABER sie muss es wollen......sonst könnt ihr euch auch mit einem Pflasterstein unterhalten.

Ich bin seit 30 Jahren Alki...ich weiß von was ich rede

13.05.2015 20:38 • #14


S
Und ja, ich sehe es genau wie einige hier. IHR bzw. du und deine Freundin könnt da nicht viel machen. Ihr könnt ihr die Adressen verschiedener Einrichtungen und Entzugskliniken geben, sie evtl. wo hin fahren. Aber fühlt euch nicht verantwortlich dafür. Nur sie selbst kann sich helfen, indem sie die Schritte zur Abstinenz eigenständig geht. Deine Freundin trägt eine sehr große Last und muss unheimlich darunter leiden ihre eigene Mutter in solch einem Zustand zu erleben. Das tut mir von Herzen leid. Ich wünsche euch wirklich das Beste.

13.05.2015 20:39 • #15


S
Sina, danke aber das sollten wir nicht hier besprechen



Hast recht. Wollte es dir trotzdem mitteilen. Demnächst auf anderem Wege

13.05.2015 20:42 • #16


karlson
Die Tochter muss da raus jetzt sofort auf der Stelle und der Bruder gleich mit........die Mutter muss richtig tief in der schei. stecken sonst ändert sie nie etwas......sie muss merken......wenn ich nicht aufhöre verliere ich alles.....sonst ändert sie nie etwas

13.05.2015 20:46 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

karlson
Zitat von Sina_:
Sina, danke aber das sollten wir nicht hier besprechen



Hast recht. Wollte es dir trotzdem mitteilen. Demnächst auf anderem Wege

Na klar

13.05.2015 20:49 • #18


S
Zitat von karlson:
Die Tochter muss da raus jetzt sofort auf der Stelle und der Bruder gleich mit........die Mutter muss richtig tief in der schei. stecken sonst ändert sie nie etwas......sie muss merken......wenn ich nicht aufhöre verliere ich alles.....sonst ändert sie nie etwas




Ja. Leider:(

13.05.2015 20:49 • #19


karlson
Ja so ist das aber..........und sie und ihr Umfeld müssen erkennen das das eine unheilbare Krankheit ist und keine Charakterschwäsche

13.05.2015 20:54 • #20


A


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