Pfeil rechts

LaFemme
Hallo zusammen,


ich bin weiblich, 29 Jahre Jahre alt, seit 16 Monaten mit meinem Mann zusammen, seit 2 Monaten verheiratet. Wir leben in einer Wohnung etwas abseits von München mit 2 Katzen zusammen.
Ich studiere seit 4 Jahren Grundschullehramt und arbeite ab Donnerstag nebenbei bei einem Dro..
Ich bin ein Scheidungskind, in einer Patchworkfamilie gross geworden...meine Bezihung zum Vater war in der Kindheit super, trotz Scheidung. In meiner Jugend wurde ich von ihm leider sehr sehr verletzt, er war immer mein Superdad....nun hat er eine neue Familie und zwei weitere Kinder.
Ich bin bei meiner Mutter aufgewachsen, sie hat mich mit 21 Jahren bekommen. Nach meinem Vater hat sie noch 2 mal geheiratet, in der zweiten ehe noch ein Kind bekommen und in der dritten und bis jetzt andauernden On-Off Ehe noch zwei weitere Kinder bekommen. Meine Mutter und ich hatten immer Probleme...es gab ständig Streit...sehr bösen Streit...daher auch immer sporadisch von zu Hause abgehauen und zu meinen Freunden gezogen , irgendwann auch mit 20 zwangsweise ausgezogen da mein kleiner Bruder mein Zimmer brauchte so mama....mittlerweile 9 Jahre später ist das Verhltnis zu beiden Elternteilen ok...es könnte besser sein.
Zur Liebe: Habe seit meinem 17. Lebensjahr immer was mit Männern zu tun gehabt, von einer Beziehung in die nächste, ab und zu mal 6-12 Monate Singleleben, aber immer was mit männern gehabt. Grund der Trennungen. mein erster richtiger Freund meinte plötzlich er würde mich nicht mehr lieben obwohl er zwei tage vorher seine Liebe beteuerte...großer Tiefschlag für mich.....die nachfolgenden Beziehungen waren von Eifersucht und Psychospielchen auf beiden Seiten geprägt. Die Beziehung vor meinem Ehemann war eine Illusion, ich habe ihn nie wirklich geliebt glaube ich, wir passten nicht zusammen. in dieser Zeit hatte ich meine erste Panikattake, Angst vor dem Tod, Angst geliebte Menschen zu verlieren, Fragen und keine Antworten was mich immer wahnsinniger machte, habe mich dann selbst in eine Klinik einweisen lassen. Habe es dort nur 4 Tage ausgehalten. Danach 2 Jahre lang in psychologischer Behandlung bei ner Therapeutin . Seit Juli diesen Jahres habe ich diese aber abgebrochen, da ich dachte mir geht es so weit gut, dass ich es selbst schaffe, fühlte mich stabil genug.

Nun folgendes eiegentliche Problem: meine Angst hat sich geändert. ICh habe auf einmAL ANGST dass ich mir was antu...wenn ich messer sehe bekomme ich angst dass ich die Kontrolle verliere und mir weh tu.....in letzter zeit habe ich keinen richtigen lebenswillen mehr, ich finde alles sinnlos. ich sehe böse menschen die böses tun und denke mir zu dieser gattung gehöre ich?und wozu leben wenn man eh bald den löffel abgeben muss, warum darf ich nicht selbst entscheiden WANN ich gehen will?Warum sollte ich hier leben um zu leiden?bisher ist noch niemand gestorben aber ich weiss dass der tag kommen wird, warum sollte ich diesen schmerz ertragen wollen?Ich hänge sehr an meinen Großeltern, meine oma ist wie eine mutter....der gedanke dass sie bald sterben wird, nein! das erlaube ich nicht!Weiss aber dass ich NICHTS dagegen machen kann.....und so geht es weiter und weiter ....ich will ja leben, ich will positiv sein und glücklich sein mit meinem mann, ich hab so vieles was ich tun kann, ich bin nicht auf den kopf gefallen das weiss ich und ein gutes HErz hab ich auch...aber mein WILLE ist weg...mein Kampfgeist, mein Glaube an die Liebe und an Gott, an das Gute...einfach nicht mehr da.....ich weiss der Text ist lang, sorry, aber so versteht ihr es vielleicht besser...

Hoffnungsvoll,

LaFemme

28.11.2016 22:37 • 30.11.2016 #1


7 Antworten ↓


Miral
Hallo Lafemme das klingt ja sehr verzweifelt und traurig. Das ist schlimm, wenn man realisiert, dass die Menschen, die einem wirklich etwas bedeuten sterben werden. Im Nachhinein kann ich nur sagen es fühlt sich an wie der erste Liebeskummer, bei dem ich auch dachte die Welt hört auf sich zu drehen. Um so wichtiger ist es mit den Menschen, die Dir am Herzen liegen Zeit zu verbringen. Du schreibst, dass Du schon einige Therapieerfahrung hast, vielleicht kann Dir jemand professionelles in diesem Fall helfen. Wir sind schon eine komische Gattung. Zu so vielem fähig und mit sooooo vielen Gefühlen und Gedanken ausgestattet. Und eine davon ist die Angst, die in unserer Welt so viel beherrscht.

Wünsche Dir, dass Du die Angst zulassen kannst ohne Dich von ihr beherrschen zu lassen.

Miral

29.11.2016 00:31 • #2


A


Angst mir was anzutun, mein Wille ist weg, alles ist sinnlos

x 3


M
Ich habe auch Angst vor dem Tod und bearbeite das gerade mit meinem Therapeuten.

Meine Erkenntnis bisher: Die einzige 100%ige Sicherheit im Leben ist, dass wir alle mal sterben werden. Das ist Mist, aber niemals zu ändern. Da hilft nur die Akzeptanz. Wie das klappt? Kann ich Dir jetzt noch nicht sagen.

Hinterfrage mal Deine Angst vor dem Tod. Was will Sie Dir sagen? Bei mir ist es die nicht vorhandene Sicherheit und Bindung im Kindesalter. Aus heutiger Sicht glaube ich, dass ich nicht wirklich Angst vor dem Tod habe, sondern dass ich glaube, dass mir die Zeit davon läuft, mein Leben sinnvoll und werteorientiert zu leben. Das mache ich bisher nicht so, wie ich mir vorstelle, das es sein sollte.

Deine Zwangsgedanken (Selbstverletzung) solltest Du aber nochmal mit gescheiter Hilfe bearbeiten.

29.11.2016 00:47 • #3


Miral
Zitat:
Aus heutiger Sicht glaube ich, dass ich nicht wirklich Angst vor dem Tod habe, sondern dass ich glaube, dass mir die Zeit davon läuft, mein Leben sinnvoll und werteorientiert zu leben. Das mache ich bisher nicht so, wie ich mir vorstelle, das es sein sollte.

Das glaube ich auch ... die Zeit, die einem davon läuft. Weil wir teilweise Konzepte vom Leben haben, die im Grund vernünftig klingen, aber wenn wir dann unter Druck geraten, wendet sich das Blatt irgendwie und wir verlieren das Ziel aus den Augen oder den Weg, den wir gerade gehen.

29.11.2016 00:57 • #4


LaFemme
Danke Miral, danke Mutexia für euren Beitrag.

ich würde so gern verstehen warum plötzlich aus der Todesangst die Angst kommt, mir selbst was anzutun--ist das nicht paradox?
Denn eigentlich will ich ja so lange leben wie ich selbst entscheide..vielleicht ist es das, wenn ich den Tod wähle, wähle ICH ihn ja bewusst und freiweillig...und nicht das Schicksal oder Gott oder wer weiss was...
noch eine Theorie meinerseits ist, dass ich so wenig gefühle empfinden möchte wie nur irgendwie möglich um mich vor diesem SCHMERZ zu bewahren, ein selbstschutz sozusagen...
ich denke sehr sehr sehr viel nach...und meine Gedanken kreisen oft aber manchmal beruhige ich mich damit auch, suche mir etwas Plausibles.
Die Gesprächstherapie hat mir in manchen Dingen sicherlich geholfen, aber oft wurde meiner Meinung nach in Sachen rumgestochert und rumgestochert...ich hab dann viel geweint was auch gut tat, aber geändert hat es nicht wirklich was an meiner Angst. Was für eine Art von Therapie könt ihr euch denn vorstellen?

Ja mir ist schon bewusst, dass wir alle mal sterben werden...aber dieser Kontrollverlust macht mir sehr zu schaffen, nicht Herr über mein eigenes Lebensende sein zu dürfen und das der Anderen ebenfalls.
Vielleicht will ich deshalb in meiner Ehe auch kontrollieren...bin auch sehr ordentlich, manchmal zu ordentlich aber ich merke dass ich versuche dadurch was zu verarbeiten, wie meine Mutter es immer tut....

Ich kann mir übrigens sehr gut vorstellen wie sich dieser Schmerz anfühlen muss...und ich will ihn nicht mehr haben diesen Schmerz...ich weiss aber dass ich ihn hin und wieder ertragen muss

29.11.2016 01:23 • #5


Miral
Liebe Lafemme ich glaube der Weg ist irgenwo in der Mitte
Kontrolle natürlich, das will jeder und sicherlich durch unsere Internetwelt, wo wir mit Ideen und Vorstellungen überhäuft werden. Die meisten sind unrealistisch, wie ich feststellen konnte. Bin schon vielen Schmetterlingen hinterher gejagt, die sich als Irrlichter heraus stellten.
Inzwischen habe ich den Eindruck, dass wir damit beschäftigt sind zu sortieren:
was bin ich, was sind die anderen, was gehört zu mir, was kann ich getrost bei Seite lassen, ........ was was was wie eine Suche nach Orientierung. Menschen, Bücher, Seminare, Klugscheisser, millionen Angebote zur Orientierung. So empfinde ich die letzten 20-30 Jahre.

29.11.2016 01:39 • #6


LaFemme
Ja die Mitte finden ...das wär doch mal was ! ja es ist schon der Wahnsinn mit was wir als Individuum konfrontiert werden ...du solltest am besten jemand sein der 8 arme hat , 9 Köpfe und 5 herzen und wenn du dies nicht erfüllst - ja dann bist du kein ordentlicher Mensch ! Ich weiß noch wie es mich früher nur interessiert hat was ich zur nächsten Party anzieh- oft war ich dafür 4 Stunden am besagten Tag in der Stadt - nur um gut auszusehen für eine männliche Ablenkung - was für Probleme !
Heute hab ich 0 Bock auf das Theater - grüble aber dasu du auch zu viel - ich habe kaum Freunde wenn dann nur bekannte da mich die Gespräche langweilen . Für den ein oder anderen mag das arrogant klingen aber ich hasse Oberflächlichkeit ..wie gehts dir ? Danke und was macht die Arbeit ? Aha ...da bekomm ich keine Lust auf mehr ! Was interessiert mich ob max mit Helena Schluss gemacht hat oder irgend ein Politiker Steuern hinterzieht ..ich Philosophier lieber und dadurch entstehen auch die Fragen über den Tod ...und das Leben und überhaupt ...das Problem daran ist dass es die wenigsten interessiert bzw sich Eigentlich niemand wirklich mit mir darüber auslässt - so fühl ich mich immer unverstanden als wär ich total bescheuert darüber überhaupt ein Wort zu verlieren... wie auch immer - ich fühl mich sehr einsam - mit mir selbst in einer Welt gefangen und ich seh keinen Ausweg außer vielleicht eben ,die Welt zu verlassen - aber das ist nicht was ich eigentlich will ! Es ist nur manchmal dieser Impuls der mir Angst macht - was wäre WENN ich es jetzt tun würde ..aber wie gesagt ich hab eigentlich viel zu viel Angst davor - vor allem
, wer sagt mir dass das was nach dem tod ist besser ist als das was hier auf der Welt zu finden ist ? Und ein wenig Hoffnung hab ich noch in mir das weiß ich ...irgendwo ..glaub ich zumindest

29.11.2016 02:01 • #7


Miral
Zitat von LaFemme:
wer sagt mir dass das was nach dem tod ist besser ist als das was hier auf der Welt zu finden ist


Da musste ich grad drüber schmunzeln, meine Phantasie nach dem Tod ist, dass ich dann einfach das Werkzeug Körper nicht mehr habe, um auf dieser Welt agieren zu können. Und ich mir an die Strin schlage vor Blödheit, dass ich das ganze Leben so ernst genommen habe.
Wie gesagt meine Phantasie.
Das mit der Oberflächlichkeit kann ich gut verstehen, ich formuliere es für mich als authentisch sein. Klar kann man sich mal übers Wetter unterhalten, aber ich kann es schlecht aushalten, wenn Menschen sich etwas vormachen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Das mit dem ..... was ziehe ich auf der Party an war doch auch ne schöne Zeit, die ich nicht missen möchte.

LG Miral

30.11.2016 01:39 • #8





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl