Hallo ihr Lieben,
ich bin 42 Jahre alt. Als ich Anfang 20 war, bekam ich, ausgelöst durch einen Todesfall, eine Angststörung. Ich war rückblickend betrachtet, auch ein ängstliches, scheues Kind. Auch heute bin ich noch schüchtern und zurückhaltend.
Ich hatte also gut 20 Jahre Panikattacken, mal mehr und weniger. Auch lange krankheitsfreie Intervalle.
Aber: Schon mein ganzes Leben habe ich eine Antriebslosigkeit, eine innere bleierne Schwere in mir. Ich empfinde niemals Freude, alles belastet mich und am liebsten hab ich meine Ruhe. Dies empfand ich als meinen Normalzustand. Schlafen, sich durch den Tag quälen, auf die Couch. Ich bin extrem unbelastbar, weine schnell.
In den letzten Wochen stellte mein Hausarzt plötzlich die Diagnose Depression. Davor war ich immer nur wegen der Panikattacken in Therapie. Auch hier wurde mal der Begriff depressive Episode genannt, aber Leitsymptom war immer die Angst.
Bin ich am Ende schon mein ganzes Leben lang depressiv? Und ist diese quälende Schwere gar nicht der Normalzustand sondern eine Krankheit?
Nächste Woche habe ich einen Termin in der psychiatrischen Institutsambulanz. Dort war ich noch nie. Was sind eure Erfahrungen? Ist stationär oder Tagesklinik besser? Oder ambulante Therapie?
Zur Zeit bin ich auch nicht arbeitsfähig, krankgeschrieben durch den Hausarzt. Antidepressiva nehme ich noch keine, hiervor habe ich schreckliche Angst und könnte mir nur vorstellen, diese stationär unter Aufsicht anzufangen. Sonst legen mich die Panikattacken flach durch die Angst vor Nebenwirkungen.
Was denkt ihr?
18.09.2020 11:56 • • 28.09.2020
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