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W
Hallo,

ich bin 22 Jahre alt und hatte bislang noch keine Beziehung.
Ich glaube das die Angst die ich habe kein normales Maß besitzt und auch nicht von Unerfahrenheit rührt.

Die Möglickeit zu einer Beziehung hatte ich schon X Mal, kann aber emotionale und körperliche Nähe nicht ertragen.
Händchen halten ist mir unangenehm und sobald ich meine Handynummer herausgerückt habe fühle ich mich unwohl und mich überkommt ein beklemmendes Gefühl. Treffe ich mich mit einem Mann, bezahle ich mein Zeug selbst, um nichts schuldig sein zu müssen.
Ich will niemals Abhängig von jemandem sein, ich weiss auch das es gesellschaftlich total in Ordnung ist sich etwas ausgeben zu lassen und das übertriebenes Dominanzverhalten total dämlich ist... aber nur so fühle ich mich wohl.
Ich bin leider sehr misstrauisch, obwohl ich persönlich noch keine schlechte Erfahrung mit Männern gemacht habe, habe allerdings eine Scheidung, eine Trennung und einen sehr UNLIEBENSWERTEN Stiefvater miterleben müssen. Vllt. rührt das Misstrauen daher.

Ich bin recht extrovertiert und sage was ich denke, bin allerdings der stillste und schüchternste Mensch wenn es ernster wird. Sobald von meinem Gegenüber auch nur eine Annäherung (körperlich oder per Bemerkung) kommt, flüchte ich mich aus der Situation und breche den Kontakt ab. Ich bin ein super Kumpeltyp und der Kummerkasten meines Umfeldes, aber trotzdem konnte ich mich noch nicht auf jemanden einlassen. Selbst wenn ich mein schlechtes Bauchgefühl und die Angst zu verdrängen versuche und mich weitere Male treffe, wird es irgendwann so unerträglich, dass ich dann doch wieder alles abbreche.

Verliebt war ich bislang noch nicht, ich bin mir fast sicher das man das auch unterdrücken kann. Kommt es mal dazu dass ich jemanden interessant finde, wende ich mich völlig von ihm ab, schaue ihn nicht an. Ich glaube ich bin in dieser Hinsicht ein Kontrollfreak... ich kann mich nicht fallen lassen und bin ein unglaublicher Kopfmensch.

Ich habe zwei kleine Schwestern, die beide eine Beziehung führen. Ich bewundere wie offen sie mit ihren Partnern umgehen, wie natürlich und leicht. Ich fühle mich sobald es ernster wird eingezwengt und erdrückt. Ich bin dann jedes Mal erleichtert, wenn ich mich daraus gerettet habe, dieses Hochgefühl bleibt allerdings nicht lange, dann falle ich wieder zurück in die Tiefe und betrauere meine Einsamkeit. ... So blöde.. dabei müsste ich ja eig. nur mal über meinen Schatten springen...(Die Jungfrauengeschichte hab ich hinter mich gebracht, weil mich das belastet hat. Ich wollte das abhaken und habe das mit einem damaligen Freund abgesprochen...jetzt ist er nicht mehr mein Freund -.-)

So geht das einfach nicht mehr weiter. Ich will eine Beziehung, mit allem drum und dran, es gibt mehr positive Punkte dafür, als dagegen und jedes Mal kommt mir meine Angst in die Quere. Oder hab ich doch einfach noch nicht den Richtigen getroffen? Allerdings bin ich nicht der romantische Typ der sich unrealistische Tagträume ausmalt. Mit Romantik und Kitsch kann ich nicht viel anfangen.

Vielleicht eine Idee?
Ich bedanke mich

06.12.2014 03:11 • 13.12.2014 x 2 #1


4 Antworten ↓


K
Hallo Winterling,

Dein Beitrag trifft auf mich fast genau zu. Ich hatte zwar schon die ein oder andere Beziehung, aber nichts von Dauer und das beklemmende Gefühl, sich eingeengt zu fühlen
und immer irgendwie so beobachtet, machte mir auch jedes Mal sehr zu schaffen. Dann möchte ich einfach nur ausbrechen. Ich kann mich einfach in Gegenwart anderer Menschen nicht wirklich entspannen.
Nun bin ich seit etwas mehr als 10 Jahren solo, bisher ohne große Ambitionen im Bezug auf eine Partnerschaft. Seit etwa einem Jahr überkommt mich aber die Einsamkeit und der Wunsch nach einer Beziehung immer stärker. Ich glaube, ich brauchte einfach länger als Andere, um mir wirklich etwas gemeinsames vorstellen zu können.
Bei Dir finde ich es schade, dass es Dir jetzt schon so geht, Du bist noch so schön jung.
Leider kann ich Dir nicht wirklich etwas hilfreiches sagen, aber ich fühle total mit Dir!
Fühl Dich umarmt!

06.12.2014 09:52 • #2


A


Stehe ich mir selbst im Weg; oder doch Bindungsangst?

x 3


W
Vielen Dank für das Verständnis, mein Umfeld kann meine Situation leider nicht wirklich nachvollziehen. Mir wird immer geraten es einfach zu versuchen, aber das sagt sich leichter als es ist.

Es ist wie als würde man mit Höhenangst auf einem 10 Meter Turm stehen. Wenn man springt malt man sich aus wie sehr man sich verletzen könnte. Alle starren hoch und erwarten das man endlich springt und wenn man wegen zu viel Angst umkehrt und runter klettern will steht da jemand, an dem man vorbei muss und dem man erklären muss warum man nicht springen kann.

07.12.2014 22:35 • #3


S
Mir geht es ganz genau so wie dir. Ich könnte die Verfasserin deines Textes sein.
Einen Tipp habe ich daher leider auch nicht. Aber ich bin gespannt, was andere hier antworten.

13.12.2014 11:48 • #4


Icefalki
Hallo winterling,

Ich könnte mir gut vorstellen, dass du in der Vergangenheit mit der Trennung und dem üblen Stiefvater, ein Trauma erlitten hast. Meine Mutter z.b. Ist eine abhängige Frau, die von meinem Vater gedemütigt und betrogen wurde. Sie ist trotzdem bei ihm geblieben. Ich habe mir damals geschworen, dass ich das niemals zulassen werde. Trotzdem habe ich einen tollen Mann gefunden, der mich abgöttisch liebt. Ich bin aber auch immer auf Abwehr gepolt, aber nicht so extrem wie du.
Vielleicht machst du ja mal eine Therapie. Einfach um aufarbeiten zu können. Nähe zuzulassen. Ich kenne das in sehr abgeschwächter Version und selbst das ist behindernd.

LG icefalki

13.12.2014 15:12 • #5





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