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frani22
Hallo zusammen,

ich bin erst neu hier und hoffe, das mir jemand weiterhelfen kann :-/ Da ich kurz vorm durchdrehen bin....

Zu mir:
Ich bin 35 Jahre alt, hatte vor 7 Jahren eine schlimme Trennung und seit dem wollte ich nie wieder einen Mann und hab mir auch über die Jahre eingeredet, das ich auch keinen brauche!
Vor 5 Jahren fing mein Dauerschwindel an und dazu kamen die Angstzustände, Panikattacken und diese innere Unruhe.

Vor 6 Monaten habe ich nun einen tollen Mann kennengelernt und trotz meiner Vorurteile, bin ich die Beziehung eingegangen.
Es ist (mein) absoluter Traummann und es gibt nichts negatives einzuwenden.
Er ist in der Woche auf Montage, so das ich in der Woche eigentlich abspannen könnte, was ich allerdings nicht kann :-/

Nun mein Problem:
Seit wir zusammen sind, ertappe ich mich ständig, wie ich nach zu viel Nähe durchdrehe. Ich bekomme Panik, habe Druck auf dem Brustkorb, grüble den ganzen Tag nur über ihn nach und kann richtig zugucken, wie mein Gefühlschaos ständig auf und ab geht.
Zum Schluss stelle ich dann sofort die Beziehung in Frage, und denke mir dann, das ich mir die Gefühle bestimmt nur einrede und mir was vor mache
Bevor er kommt, habe ich richtig Panik mit teilweise Übelkeit und Bauchweh... ABER... ist er dann da, fall ich in seine Arme und mir fällt ein Stein vom Herzen... dann bin ich sowas von beruhigt....

Nun meine Frage:
Kennt das jemand auch?
Bilde ich mir die Gefühle nur ein und er ist einfach nur der Falsche?

Ich danke jedem Einzelnen für seine Antwort.

06.04.2016 07:28 • 11.04.2016 #1


9 Antworten ↓


Vergissmeinicht
Liebe frani,

begrüße Dich ganz lieb bei uns.

Nein, ich denke nicht, das er der Falsche ist. Du hattest eine schlimme Trennung; hast Du diese komplett verarbeitet.

Denke mal, da solltest Du genau hinschauen und nicht vergleichen. Lerne, Dich fallen zu lassen, kennen und zweifele nicht. Arbeite an Dir; an Deinem Freund liegt es ganz sicher nicht, wie ich so lese.

06.04.2016 10:19 • #2


A


Bindungsangst oder einfach nicht der Richtige ?

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hoffnungsvoll83
Liebe @frani22

Also ich bin keine Psychologin aber ich vermute das du unter Bindungsängsten leidest. Wäre lt. deiner Geschichte nicht untypisch.

Deine Geschichte ist meiner sehr ähnlich. Ich hatte auch eine schwierige Beziehung. Bei mir fingen die Panikattacken und Angstzustände schon währenddessen an. Das war 2008.
damals hatte ich noch gar keine Ahnung was das sein sollte ... Ich bekam dann auch noch starke Schluckbeschwerden, Schwindel und beim meinem jetzigen Freund kamen auf einmal diese Zwangsgedanken das ich ihn nicht mehr liebe.

Ich rate dir auf jeden Fall eine Therspie zu beginnen. Ich mache das seit September letzten Jahres und es wird immer besser.

08.04.2016 17:38 • x 1 #3


FeuerWasser
Mir stellt sich eine Frage: Diese Trennung ist 7 Jahre her. Wie bist du mit dieser Trennung umgegangen? Wie haben sich diese 7 Jahre gestaltet? Auch wenn es sich typisch liest würde ich nicht direkt von einer Bindungsphobie ausgehen. Bindungsängste/Bindungsstörungen haben ihren Ursprung in der Kindheit. Das diese bei dir völlig normal verlief auch das Beziehungsverhalten ansich ein normales ist und jetzt plötzlich diese Ängste auftreten nur aufgrund dieser einen Trennung, die viele Jahre zurück liegt, ist ungwöhnlich. Vielleicht lag auch schon vorher der Hase im Pfeffer, vielleicht liegt es auch an der langen Singlephase und dem Ungewohnten, dich wieder auf jemanden einzulassen.

10.04.2016 14:51 • #4


hoffnungsvoll83
Da muss ich dir leider wiedersprechen ... Bondi geängstet müssen den Ursprung nicht in der Kindheit haben. Da gibt's viele mögliche Ursachen ...

10.04.2016 16:03 • #5


FeuerWasser
Davon ging man auch lange Zeit aus. Die Wurzeln liegen laut einer Psychologin in der Kindheit. Bei einem gesunden Verhältnis von Nähe und Distanz, Abgrenzung, ein ausgeglichenes Inneres käme man nicht in solche Situationen bzw. könnte man sich im Nachhinein selbst gesünder auffangen als das die Auswirkungen einer Trennung in eine Bindungsphobie gipfeln. Mögliche weitere Ursachen können auch Persönlichkeitsstörungen oder soziale Ängste sein.

10.04.2016 16:48 • #6


frani22
Hallo Feuerwasser...
da hast du nicht so unrecht
Die Beziehung vor 7 jahren entpuppte sich zu einem Alptraum.
Der Mann zeigte erst danach sein wahres ich.
Er stalkte mich, machte mir mein Leben so zur Hölle, das ich dadurch den Dauerschwindel, die Angst und Panikatacken bekommen habe!
Ich habe mich immer mehr zurückgezogen und wollte nie wieder einen Mann haben!
Ich hab das Vertrauen einfach an all die Männer verloren.
ich vermute schlicht, das ich hier einfach eine innere Blockade habe, wieder zu Vertrauen....
Noch dazu kommt, das ich ja auch noch gelernt habe in den 7 Jahren alleine klar zu kommen...
Ach ja: und meine Kindheit war leider nicht so rosig...
meine Mutter hat mein Bruder immer bevorzugt.
ich hab um Aufmerksamkeit leider immer betteln müssen... was bis heute so ist :-/

@hoffnungsvoll:
Wie sehen die Zwangsgedanken bei Dir aus?
Fühlt es sich bei dir auch manchmal nicht richtig an?

10.04.2016 19:08 • #7


hoffnungsvoll83
@frani22

Die Gedanken waren in der schlimmsten Phase aufdringliche durchgehende Gedanken. Sie zwängten sich richtig auf obwohl ich sie nicht haben wollte. Es war als ob das nicht ich wäre, die so denkt.
Ich wollte diese Gedanken nicht. Und das alles war begleitet von einem unangenehmen Angstgefühl und oft Übelkeit.

11.04.2016 08:00 • #8


L
Hallo

Ich muss meinen Vorredner widersprechen, Bindungsangst hat immer ihren Ursprung in der Kindheit und da sind sich alle (!) Psychologen auch einig. Selbst die TE sagt, ihre Kindheit war nicht rosig. Man müsste also erstmal die Verhältnisse zu den Eltern angehen. Viele gehen davon aus, dass es die negative Erfahrung einer destruktiven Beziehung war, die Ängste ausgelöst haben. Oft sind waren diese Ängste jedoch schon da, nur unbewusst. Man sucht dann unbewusst einen Partner, der einen ähnlichen Umgang mit Menschen pflegt, wie jenes Elternteil, welches einen verletzt hat. Man nennt das auch die Projektion des inneren Kindes, welches immer noch darauf wartet, dass die Eltern es eines Tages lieben werden. Der Partner ist dann Stellvertretend für die Eltern eine Bezugsperson. Aber erst durch die negative Erfahrung der Beziehung im Erwachsenenalter, die die erhoffte Sehnsucht nicht erfüllt, werden die Kindheitsverletzungen bewusst und leider dadurch bestätigt und entsprechend verstärkt. Es ist ein Teufelskreislauf.

Ich kann hier ein tolles Buch empfehlen: Die Simply Love - Strategie von Katja Sundermeier
Sundermeier ist Psychologin und erklärt mit Anleitungen wie man diesen Kreislauf beenden kann. Mir hat es sehr geholfen, wenn auch nicht ganz befreit, da meine Ursachen in der frühen Kindheit liegen und nur mit einer Traumatherapie zu bewältigen sind. Es hilft aber sich selbst und die ehemaligen Beziehungen zu verstehen und Mechanismen zu erkennen und zu unterbrechen. Es ist quasi eine Anleitung zum Erkennen und Umdenken.

Viel Glück

11.04.2016 09:25 • #9


frani22
@liliann:

Da könntest du Recht haben.
Komischweise hatte ich auch immer Männer , die narzistisch veranlagt waren und ich auch dort das Gefühl hatte, um Anerkennung oder besser gesagt Gefallen zu gekämpfen.
Männer die lieb waren und mir direkt ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben, wollte ich nie....

Ich denke auch, das ich hier eine Therapie starten muss.
Ich habe nächste Woche erstmal einen Termin bei meiner Psychologin...
Mal gucken ob Sie mir schon mal weiter helfen kann.

Vielen Dank schon mal !

11.04.2016 10:58 • #10


A


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