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Ich möchte auch gerne noch was dazu schreiben. Die meisten kennen meine Geschichte ja schon wenn sie sich meine Themen durch gelesen haben.
Ich war als Kind schon sehr einsam, und meine Oma war aber immer für mich da. Mein Vater hat sich irgendwann von meiner Mutter getrennt weil er es nicht mehr ausgehalten hat mit ihr. Sie hatte als ich klein war Depressionen hat immer geweint vor mir es stand auch im Raum dass wir aus der Familie weg gegeben werden sollen. Ich wurde als Kind emotional und körperlich vernachlässigt. Ich wurde im Kindergarten abgegeben ohne Eingewöhnung und es hat sich keiner um mich gekümmert und ich habe jeden Tag geweint. Mein Bruder war immer recht gut eingebunden durch Freunde Hobbys und da er älter ist war meine Mutter gesund bei seiner Geburt. Er hat aber auch viele Probleme, aber nie Therapie gemacht. Er steht zu meiner Mutter obwohl er oft gegenüber ihr ausgerastet ist. Ich habe dann immer Ohrpax rein um es nicht zu hören. Die Schulzeit war ok ich habe viel erreicht, eine Ausbildung gemacht und Vollzeit gearbeitet. Bis ich dann zu krank wurde. Ich habe jetzt in meinen 37 Lebensjahren schon 20 Klinik Aufenthalte hinter mir (die meisten in der Psychiatrie oder Psychotherapie Kliniken und viele Therapien ambulant. Stets habe ich mich dafür eingesetzt voran zu kommen im Leben. Bin weiter weg gezogen von der Familie schon mit 20 ca. 70KM um eine Distanz zu schaffen. Danach gingen die Klinik Odysseen los es ging aber viel um Depressionen, Zwänge und Borderline. Meinen Job im Reisebüro musste ich kündigen und habe dann einen Minijob gefunden bei einer Bank mit meiner vollen EU- Rente. Es folgten viele gute Jahre. Ich war sehr aktiv, machte Therapie und hatte viel Struktur. Irgendwann kam die Zeit auch mit der Corona Pandemie dass ich sehr einsam wurde, und der Job so halb weg fiel. Mit viel Zeit ohne Struktur kamen auch wieder die Symptome Spannungen und Kopfschmerzen. Und als meine Mutter in Rente ging wurde sie sehr einsam. Vorher die Jahre haben wir uns nur ab und zu gesehen, Geburtstag, Weihnachten. Zu der gleichen Zeit als ich einsam wurde. Gleichzeitig fand ich ihre ständigen Nachrichten als nervig, und mir fiel auf wieviel doch eigentlich ich schon gekämpft habe, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Dass ich krank wurde verstand keiner in meiner Familie, außer meine Oma und ihre Freundinnen. Auf einmal sah ich mich als Opfer. Ich würde meine Mutter als unberechenbar aber auch liebevoll beschreiben. Mir ging es irgendwann so schlecht dass ich nicht
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mehr leben wollte.



Und anstelle in eine Klinik zu gehen zog meine Mutter bei mir ein.
Sofort übernahm sie das Kommando dass doch meine negativen Gedanken nur von den Tabletten kommen die ich nehme, dass sowieso alle die mich behandeln keinen Plan haben und dass ich ja sowieso an der ganzen Misere selber schuld bin. Sie erzählte sogar wild fremden wie schlecht es mir geht, alle meine Nachbarn wussten durch sie auch Bescheid. Sogar Handwerker und Schornsteinfeger waren nicht vor ihr sicher jedem klagte sie wie schlecht es mir geht. Freundinnen von ihr meinten ich wäre einfach nur faul und gar nicht richtig erwachsen geworden. Sie hat keine Emphatie und macht sich über uns Kinder lustig wenn es uns schlecht geht. Und sowieso viel Kontrolle viel im Mittelpunkt stehen. Versteckte Kommentare und Bemerkungen dass ich zugenommen habe. Und dass ich doch mal lachen soll. Außerdem schickt sie mir ständig Kalender Sprüche dass das Leben doch so schön ist. Sie selbst aber ein grummeliger Mensch ist, aber auch der lustigste den ich kenne als wir noch mehr Abstand hatten und schöne Dinge gemeinsam unternahmen. Dadurch dass ich so abhängig bin weiß ich nicht wie es weiter gehen soll, weil sie wohnt ja seit zwei Jahren hier. Meinen Job habe ich gekündigt, ich habe kein Geld mehr und meine Gesundheit ist auch sehr schlecht. Alles in allem 0/10 Sterne. Ich vermisse den Mensch der ich war bevor sie kam. Ich glaube sie würde alles für mich tun immerhin schläft sie seit über zwei Jahren in der Küche auf einer Matratze und kocht jeden Tag für mich. Und sie ermuntert mich in eine Klinik zu gehen. Warum sie da ist, ist Angst alleine zu sein. Warum ich in keine Klinik gehe ist Angst davor.

Zitat von Krokodil90:
@Feuerschale checke gerade erst, heute ist ja nicht Pfingstsonntag sondern nächste Woche. War eine Woche vor in Kalender.

Achso, dann ist das erst noch?
Vielleicht klärt ihr es ja auch telefonisch, geht vielleicht einfacher.
Oder seid ihr da nur im Familien pack gerne gesehen?

Das find ich immer eher merkwürdig, da wird ja schon so eine Symbiose vorausgesetzt und man ist nicht so individuell da.

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Austausch emotionale Gewalt durch Narzissmus Eltern

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Zitat von Feuerschale:
Achso, schade, war schon heute. Naja da hätte ich aber auch geguckt, wenn man weder von der Einladung noch
von der Absage nix weiß

Ich bzw meine kleine Familie wird auch oft mal vergessen

Zitat von Krokodil90:
@Feuerschale sie war glaube ich, oft komplett überfordert. Aber ja, ich habe bis heute auch Angst vor Kliniken und Therapie, weil sie auch immer ...

So geht es mir auch. Der Hintergrund ist identisch. Oder wenn ich zum Arzt musste sollte ich nicht alles erzählen und extra brav sein sonst müsste ich ins Krankenhaus und da kommt man
Zitat:
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Lebendig nicht mehr raus




Die Angst vor Ärzten und Krankheiten konnte ich nie wieder loswerden

Zitat von Krokodil90:
@Feuerschale sie war glaube ich, oft komplett überfordert. Aber ja, ich habe bis heute auch Angst vor Kliniken und Therapie, weil sie auch immer ...

Doppelt

Zitat von Mariebelle:
Die Liebe mit einem Partner kann auch spannend sein. Im positiven Sinn. Wenn er sich anders verhaelt,als ein zB narzisstischer Vater u /o ein Freund. ...

Ja. Gewöhnlich ist man einige Zeit misstrauisch und stellt Partner regelrecht auf die Probe, bis man sich innerlich umstellt und verinnerlicht hat, das andere tatsächlich anders sind.

Zitat von Mariebelle:
In meinem Elternhaus wurde nie ueber Sexualitaet geredet. Im Elternhaus meines Mannes schon. Da hat mir meine Schwiegermutter 'lustige' Fragen ...

Bei uns zu Hause auch nicht. Wenn mal zufällig eine S e x szene in einem Film lief, dann merkte man eine kalte Beklemmung, bis der Schrecken endlich wieder vorbei war. Morde und Gewalt waren kein Problem.

Meine Mutter ist schwer verklemmt, alle ahnen einen frühen Missbrauch, natürlichwird nicht darüber geredet.

Zitat von Sonnenzauber:
Und anstelle in eine Klinik zu gehen zog meine Mutter bei mir ein.
Sofort übernahm sie das Kommando dass doch meine negativen Gedanken nur von den Tabletten kommen die ich nehme, dass sowieso alle die mich behandeln keinen Plan haben und dass ich ja sowieso an der ganzen Misere selber schuld bin. Sie erzählte sogar wild fremden wie schlecht es mir geht, alle meine Nachbarn wussten durch sie auch Bescheid.

Ich denke, es war eine Notsituation, aber es liest sich schon irgendwie sehr beklemmend.
Nach sehr großer Abhängigkeit.

Und deine Mutter opfert sich zwar irgendwie auf, aber scheint dich auch komplett zu dominieren?
Und du selbst traust dich gar nicht mehr, bisschen flügge zu werden?

Bist du denn noch in ambulanter Therapie oder gibt es sonst irgendwo einen Kontakt, der dir helfen könnte?
Gesundheitsamt, sozialpsychiatrischer Dienst, AWO, Caritas oder ähnliche?

Vielleicht wäre ja auch für den Übergang eine ambulante Betreuung etwas?
Entgegen aller Befürchtungen ist denen schon dran gelegen und das ist auch ihr Auftrag, Menschen als Erwachsene zu behandeln und zu fördern. Zu unterstützen, aber nicht zu entmündigen.

Es wäre auf jeden Fall toll, wenn du wieder in dein altes Leben zurückfinden würdest.
Corona ist schon 5 Jahre her, und das öffentliche Leben läuft ja GsD seit gut zwei Jahren mehr oder weniger normal.

@Feuerschale ich hatte Kontakt mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst und meine Mutter auch, weil sie natürlich auch wieder nach Hause möchte. Aber im Moment hab ich gar nicht mehr die Kraft einfach nur darüber zu reden, weil ich komplett symptomatisch bin körperlich und durchgehend
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suizidal.



Das liegt aber an mehreren Faktoren,
Ich habe kein Geld mehr und Schulden weil meine Arbeit weg ist, meine Zähne sind in sehr schlechtem Zustand, ich habe Angst alleine zu wohnen. Es liegt viel im argen und ist sehr verfahren. Und deswegen habe ich diese Gedanken auch. Ich habe halt zu lange nichts unternommen, und nein ich habe keine Therapie mehr hab mich da nicht mehr wohl und verstanden gefühlt.

@Sonnenzauber Vielleicht wäre Klinik dann wirklich das beste?
Also ist dein Zustand nicht gerade ein Grund, jede Hilfe anzunehmen, die du kriegen kannst?
(außerhalb deiner Mutter)

Irgendeine Änderung müsste da wahrscheinlich schon her, so wie es jetzt ist, tut es dir ja nicht gut.
Auch wenn die Änderung und Lösung erst mal Angst macht.
Und Entwicklung mehr Angst macht als erstarren und verkriechen.

Was du beschreibst klingt so, als müsstest du mal völlig raus und bräuchtest Hilfe, um dir dein Leben wieder
aufzubauen, vermutlich auch innerliches, was mal wieder Raum haben muss.

Es klingt so, als klammern Mutter und du dich verzweifelt aneinander, bremst euch aber gegenseitig.
Ein merkwürdiger Pakt

@Feuerschale ja das stimmt ich hab halt Angst dass meine körperlichen Symptome dann schlimmer werden in der Klinik, weil ich so eine Art ME/CFS entwickelt habe. Also habe Probleme mit Lärm, und Menschen wenn sie mir zu nahe kommen, schlafen kann ich auch nur im eigenen Bett.

Es liest sich so, als könntest du dich im Moment nicht bewegen.
Das las sich auch beim ersten Beitrag schon so. Dass es da nicht um ändern oder Lösung geht.

Ich wollte nur meine Perspektive trotzdem mal schildern, vielleicht schaffst du ja irgendwann für dich den Anlass,
dein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.
Und dann die ein oder andere Unannehmlichkeit bei der Lösung in Kauf zu nehmen.
Oder dafür Wege zu finden.

Das kann auch niemand von außen.
Das sind Kräfte in dir, bleiben und lassen oder wagen, Angst oder Mut (trotz Angst), und die Frage, willst du dein Leben zurück, glaubst du an dich?
Die Hilfe, die findet sich dann nach und nach.

@Feuerschale danke das ist sehr nett von dir es gab schon 5 Versuche in eine Klinik zu gehen aber ich bin am selben Tag wieder abgereist. Ja es ist genau dieser Freeze Modus in dem ich bin was das Nerven System angeht. Das heißt ich überlebe jeden Tag aber nur so hart an der Grenze, das ist das Problem.

Zitat von Gaulin:
Bis vor einigen Jahren dachte ich, nur meine Familie ist so extrem anders bzw eher ich Als ich Mutter wurde (vor 20 Jahren), ...

Es ist gut, dass wir auch mal die fiese Wirkung dieser vermeintlich leichten Fälle beleuchten.

Äußerlich betrachtet geht es ja noch bedeutend schlimmer, ich habe keine physische Gewalt erlebt und doch hinterlässt diese emotionale Abwesenheit tiefe Spuren.

@Feuerschale nein, es war am Sonntag. Ich dachte nur dass letzten Sonntag Pfingsten war, aber das ist ja erst kommende Woche. Grundsätzlich verstehe ich mich mit dem Teil der Familie gut, aber es kam jetzt keine Rückmeldung mehr und ich mache mir seitdem Gedanken, ob sie jetzt meinen Eltern geglaubt haben. Meine Eltern sind nach außen hin sehr konservativ und ordentlich, gut situiert etc. Was bei uns zuhause lief, kann sich denke ich niemand vorstellen. Das macht es für mich alles noch schwieriger. Gerade wenn Leute dann noch mitbekommen, dass man in Therapie war (auch von Eltern) und der Eindruck entsteht, ich bin diejenige, die das Problem ist.

@Krokodil90
Das funktioniert nur solange, wenn keiner miteinander redet.
Ansonsten könnte man das aufklären?
Den Eltern mitteilen, sie sollen dich nicht für ihre Ausreden benutzen, dass du gar nicht erst in so ein Dilemma kommst?

Den netten Teil der Familie erklären, wie was steht, dann bekommst du auch Sicherheit, wie sie dich wahrnehmen und wie eure Beziehung ist.
Nicht gefiltert durch Dritte/ Eltern oder Vorstellungen/ Befürchtungen.
Das fördert nur das ungute Spiel.


Aber ich kann auch nachvollziehen, wie sehr man in der Rolle steckt, wie unwirklich sich Ungehorsam bzw Rollenaustritt und erwachsene Positionierung anfühlt.

Oder wie ist das für dich, dass du nicht einschreitest und nicht ein genug und so nicht signalisierst?


Es kann nach meiner Erfahrung schon viel bewirken, wenn man ruhig seine Gefühle oder Seite schildert. Es müssen ja keine Anklagen und Vorwürfe sein.

Ich mein, manche Leute sind überrascht wenn man klar macht, Hallo ich bin auch da. Hab da schon absurde Aktionen erlebt, Löffel und Hörer wegschmeißen, Vollbremsung mit dem Auto, krampfhaftes Abwenden, ignorieren und bügeln ect, aber ich denke auch, steter Tropfen höhlt den Stein.

Ich selbst hatte bei mir auch immer das Gefühl, ich will mir selbst nichts schuldig sein. Das nicht wahrgenommen werden raubte mir zunehmend den Atem, oft war es wie erstickte Wut, was auf der anderen Seite eher sadistisches Lachen auslöste, weil in mir so eine gefühlte Machtlosigkeit war.
Ich tue und sage alles jetzt nur in der Aufgabe, mir gerecht zu werden und meine Würde zu bewahren.

Ich glaube nicht an die große Änderung und Einsicht bei der Familie.
Mehr können sie anscheinend nicht, dafür sind die anderen auch zu sehr in ihrer Persönlichkeit.
Ich möchte nur nicht mehr der kleine Hampelmann ( m/w/d) sein, ich will mich nicht mehr verlieren.

Und soviel steckt noch in mir drin als schräge Normalität, aber einiges ist auch besser geworden.
Ich kann meistens gut los lassen, wenn ich nicht mehr in deren Nähe bin.
Da hatte ich vorher immer stark implementiert, wann und wie ich Kontakt haben sollte.
Ich war da so ein Selbstläufer, da hatten sie echt keine Mühe mehr.

Mein Ding ist halt auch, dass ich ein hohes Ideal an Wahrnehmung, Offenheit, breitere Realität und sowas hab, darum bin ich es mir schuldig, in diesem Irrsinn nicht pflegeleicht mitzuspielen.

Zitat von Feuerschale:
Ich glaube nicht an die große Änderung und Einsicht bei der Familie.
Mehr können sie anscheinend nicht, dafür sind die anderen auch zu sehr in ihrer Persönlichkeit.
Ich möchte nur nicht mehr der kleine Hampelmann ( m/w/d) sein, ich will mich nicht mehr verlieren.
...
Mein Ding ist halt auch, dass ich ein hohes Ideal an Wahrnehmung, Offenheit, breitere Realität und sowas hab, darum bin ich es mir schuldig, in diesem Irrsinn nicht pflegeleicht mitzuspielen.

Manchmal merkt man erst durch Dritte, wie seltsam die Muster in den eigenen Familien sind, die man als irgendwie normal ansieht oder angesehen hat. Wenn einem dann jemand sagt, dass das keineswegs normal ist, was da passiert.

Evtl. kommt man dann selbst zur Einsicht und traut sich manche Absurdität als solche zu benennen.

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Dr. Reinhard Pichler
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