Annelin
Ich warte auf ein warmes Gefühl der Verbundenheit und Zugehörigkeit, der einen liebevollen Blick auf meinen Partner ermöglicht.
Ich habe mir die Nähe und Distanz nochmal genauer angesehen.
Früher, bei meiner ersten 'Beziehung' nämlich die zu meinem Vater,
war Nähe = Selbstaufgabe, sich komplett anpassen, total richtig, Identitätsverlust und Grenzüberschreitungen, eigene Bedürfnisse durften keine Rolle spielen,
Sich Distanzieren = Abwertung, Ablehnung, Ausschluss aus der Gemeinschaft, es war falsch und durch Aggressionen geprägt und für mich mit starken Schuldgefühlen verbunden.
Als ich begonnen habe, eigene Werte und Vorstellungen zu entwickeln, mich auch mal auf andere Dinge außerhalb der Familie zentriert habe oder nur mal alleine in meinem Zimmer sein wollte, war das immer mit Konflikten verbunden. Sich zu distanzieren, sich autonom zu machen führte bei mir zu Einsamkeit.
Das heißt ich hatte die Wahl: Selbstaufgabe oder Einsamkeit!
Also eigentlich keine Wunder, dass
Nähe heute = Angst vor zu näher Bindung, vor Grenz- und Identitasverlust verbunden ist und
Distanz heute = Angst vor Verlust der Bezeihung einher geht, vor Einsamkeit einhergeht.
Und sich mal nicht verbunden fühlen sofort mit Schuldgefühlen beantwortet wird. Denn innere oder äußere Distanz ist ja falsch, das darf nicht sein.
Für mich geht es darum, immer mehr zu begreifen, dass meine Beziheung jetzt, total richtig ist, egal wie nah oder distanziert ich bin. Und da jede Distanz oder Nähe ok ist, brauche ich eigentlich auch nicht ständig zu überlegen, ob es so wie es grad ist, noch okay ist. Ich darf mich distanzieren, auch innerlich. Und daraus folgt nicht wie früher zwangsläufig ein Beziehungsabbruch!
Vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen auch. Ich weis, die Entstehungen sind ganz unterschiedlich, aber manchmal ja doch auch ähnlich...
26.01.2017 09:48 • x 2 #9981