Ich möchte meine Meinung kundtun, weil ich denke, dass es hier an der richtigen Stelle ist...
Ich halte eine Trennung NIEMALS für richtig, außer es gibt wahrhaftige, schwerwiegende Konflikte (Gewalt egal ob emotional oder körperlich z.B.) Alles andere sind für mich herbeigezogene Gründe.
Wir passen nicht mehr zusammen, wir haben uns auseinandergelebt, wir leben nebeneinanderher blablabla, das ist für mich absoluter mist! Wenn mir jemand nach 5 Jahren Beziehung sowas sagen würde, da würde ich ihn glaube ich einmal mächtig schütteln! MAN LEBT SICH NICHT EINFACH SO AUSEINANDER und selbst wenn doch, kann man sich den Ar. aufreißen und daran arbeiten. All die Sätze sind für mich nur Ausreden und besagen eigentlich, dass man zu faul ist, um an der Beziehung zu arbeiten.
Jede Beziehung geht auch mal durch schlechtere Zeiten, heißt ja auch so schön in guten wie in schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit...etc. Ich will mal ein Ehepaar, welches 60 Jahre verheiratet ist, fragen ob sie immer glücklich in der Ehe waren. Was ist also realistisch? Liegt es also an der Erwartung, Vorstellung von Liebe?
ISt es nicht normal, dass es mal Streit gibt, mal langweilig ist? ISt es nicht normal wie bei allen anderen Menschen gegenüber auch mal wütend, traurig, genervt, aggressiv, enttäuscht zu sein? Ist das nicht normal?!
Es ist normal, nur muss man eben auch das in einer Beziehung ertragen und nicht gleich denken man würde ihn nicht mehr lieben. Es ist schlicht und ergreifend normal!
Ist das realistisch jeden Tag nur positive Gefühle dem Partner gegenüber zu haben? Ist es realistisch jede Sekunde mit dem Partner verbringen zu wollen, ist es realistisch nie alleine sein zu wollen? Ist es realistisch jeden Tag Sex haben zu wollen? Ist es realistisch, dass jeder Moment mit dem Partner wundervoll ist?
Klares NEIN, es ist nicht realistisch. Ich darf meinen Partner auch mal ätzend finden, und ich darf auch alleine sein wollen, ich darf eine andere Meinung haben, ich darf andere Erwartung haben, ich darf schlicht und einfach, ALLES fühlen und denken was ich möchte, ohne dass es mit der Liebe zum Partner zu tun hat. Das Problem ist doch nur die Bewertung. Wenn ich mir nicht erlaube, sowas zu fühlen oder zu denken, weil es SCHLECHT/FALSCH ist, dann macht es Angst. Man braucht aber keine Angst vor jeglichen Gedanken und Gefühlen zu haben. Gedanken sind Gedanken und entsprechen selten der Realität. Aus Gedanken entstehen Gefühle. Wenn die Gedanken negativ sind, gerade dem Partner gegenüber, kann nur ein negatives Gefühl dazu kommen. Und wie realistisch ist es in dem Augenblick etwas wie Liebe zu fühlen? Ist das möglich? NEIN!
Sowieso was ist Liebe, wie fühlt sich Liebe an?
Nach drei Jahren kann ich da immer noch keine Antwort drauf geben. Das muss auch jeder selbst für sich entscheiden... Liebe ist für mich zumindest kein beständiges Gefühl.
Reicht nicht wohlfühlen? Sich geborgen und sicher zu fühlen? Sich zu vertrauen? Füreinander da zu sein? Ist das nicht das was Liebe unter anderem ausmacht? Also was erwartet man zu fühlen? Die Anfangsverliebtheit? Wie realistisch ist es sich nach 5 Jahren Beziehung VERLIEBT zu fühlen? Und warum sollte das überhaupt notwendig sein? Weil man dann die Liebe spürt? Aber Verliebtheit hat in meinen Augen nichts mit Liebe zu tun. In der Verliebtsheitsphase sind wir alle wie auf Dro., das hat nichts mit der langjährigen Liebe zu tun. Mittlerweile mag ich das Wort Liebe auch irgendwie nicht mehr, es ist für mich ein Überbergriff der ganzen Komponenten, die mich meinen Freund toll finden lassen, lieben lassen. Dieses Wort hat mir so viele Probleme beschwert und auch so vielen anderen... warum kann man nicht einfach sagen, ich liebe dich, weil du gerade so toll zu mir bist. Ich liebe dich, weil wir gerade ein tolles Gespräch hatten. Ich liebe dich, weil wir einen tollen Tag miteinander verbracht haben. Ich liebe dich, weil der Sex gerade unglaublich gut war.
Liebe... dieses Wort wird so verdammt überbewertet, findet ihr nicht? Ich liebe auch gutes Essen, nur macht es mir keine Angst, wenn ich mal kein Bock auf einen riesen Nudelauflauf habe, sondern auf Salat.
Ich liebe auch meine Katze und manchmal finde ich sie so nervig, gerade morgens, wenn sie mich um 4:00 Uhr weckt, nur macht mir das keine Angst...
Also warum kann ich meinen Freund nicht lieben und ihn gleichzeitig auch mal schei. finden, ohne dass es mir Angst macht?
Ich liebe ihn, oh ja, aber warum gibt man dem Wort Liebe so viel Kraft?!
Musste ich mal loswerden!
24.07.2018 10:55 •
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