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8938

Sportsfreund
Zitat von feder77:
Gibt es eigentlich ROCD Spezialisten in Deutschland?

Immerwieder diese Frage in meinem kopf: ist es wirklich rocd oder trennungsangst?
In der Klinik sagten sie ja trennungsangst. Meine Therapeutin hier tendiert zu rocd.
Was ich immer wieder hören muss: ja Frau xy das ihre Entscheidung...sie müssen weg x oder weg y Gehen und es wollen. Ich hasse diese Sätze mittlerweile. Ich Soll mich entscheiden? Aber ist es nicht gerade das was so schwierig ist bei dieser Krankheit? Ich kriege Aggressionen wenn ich das immer wieder höre. Ich selber soll mich für oder gegen ein Trennung entscheiden? Oder für oder gegen eine paartherapie? Ich kann mich einfach nicht entscheiden.

Ich kenne das! Wenn du meine letzten Beiträge liest (poste hier sehr unregelmäßig) siehst du, dass ich gute Zeiten hinter mir habe. Momentan ist mal wieder eine eher, sagen wir mal, nachdenkliche, grüblerlische Phase mit guten Momenten.

Warum eine Ultimative Entscheidung herbeiführen? Ich gehöre zu dem Typ Mach ne Liste mit allen Argumenten. Ich habe inzwischen unzählige Listen mit Pro/Cons, Gedanken, Gedanken über Gedanken, Listen über mich selbst u.s.w. Was ich eigentlich sagen will ist, dass ich mich eigentlich längst entschieden habe. Ich möchte bei Ihr bleiben! Ich möchte weiter kämpfen und nicht aufgeben. Das ist bereits eine Entscheidung und an manchen Tagen fällt es mir schwerer, an anderen Tagen ist es ein klacks.
Ich las mal irgendwo, dass ich mich längst entschieden hätte wenn ich da bleibe. Die Frage ist halt nur, ob ich zu den Konsequenzen meiner Entscheidung (und dazu gehört auch der Kampf gegen die Angst) stehen kann.

Zitat:
Wenn die Ängste und die Zweifel weg sind, kennt ihr das, dass man dem Frieden nur schwer trauen kann? So Gedanken, na ja, vielleicht vermeide ich auch nur, denke nicht mehr drüber nach und deshalb geht's mir gut? Als wenn man jetzt zu wenig hinspürt?
Und kennt das auch jemand, das Teile von einem sich innerlich fast getrennt fühlen? So ne komische Mischung aus, alles ist jetzt okay und irgendwie gar nicht?
Wie geht ihr dann damit um? Vertraut ihr darauf, dass das vorbei geht oder lenkt auch ab?

Ja, ich kenne das. Ich hatte so eine Phase über Monate im Winter. Seit April bis Ende Mai ging es mir dagegen wieder schlechter.
Vielleicht spüren wir einfach zu sehr hinein. Mag es daran liegen das die Beziehung für euch eine elementare Säule eures Lebens ist? Ich kann das ganz klar bejahen. Vielleicht nimmt sie einen zu großen Teil ein, was dazu führt das es sich immer wieder darum dreht.
Du schreibst es im letzten Satz selbst. Es geht darum sich wieder selbst zu vertrauen. Niemand ist Gradmesser für deine Beziehung, nicht die Gesellschaft, nicht deine Freunde, ja nicht mal deine Eltern und besten Vertrauten. Das musste ich lernen (und bin immer noch dabei). Ich muss mir selbst trauen als auch meinen Gefühlen. Woran ich merke das es die irrationale Angst ist? Bin ich in der Angst verdeckt Sie alle Gefühle, sogar gegenüber meinem Kind.

Ich versuche momentan einen anderen Ansatz, wenige Kernerlemente (Gedanken) als Notfallkoffer, weniger Ich muss noch diese Buch lesen, dann bin ich die Angst los.:

- Ich versuche ins erleben zu kommen, einfach genießen und nicht denken. Auch das ist ok
- Die Angst ist (momentan) Teil von mir. Ich akzeptiere die Angst, nicht aber die Gedanken/Grübelein
- Es geht nicht immer nur um mich. Ich habe auch eine Partnerin und ein Kind was Aufmerksamkeit verdienen.
- Das Leben nicht so ernst nehmen, auch mal locker bleiben.
- Ich bin nicht Opfer meines Lebens, ich bin Gestalter und Erschaffer.
- Die Angst, obwohl echt empfunden, ist niemals echt und nciht annährend so gefährlich wie gefühlt.
- Dankbarkeit, dankbar sein für das was man hat.

Ich kämpfe seit fast 2 Jahren und ich gebe noch lange nicht auf. Warum mache ich es mir nicht einfach? Ich weiß, dass es bei meiner nächsten Partnerschaft noch schwieriger wird. Mit jedem Tag, jeder Woche und jedem Monat beweise ich mir, dass unsere Beziehung funktioniert. Ich erinnere mich noch an Pfingsten im vergangen Jahr, noch unter AD, massiv körperliche Erscheinungen bei Angst/Panik. Dieses Jahr Pfingsten war es viel besser, nicht perfekt, aber besser. Wie ist es dann erst im nächsten Jahr?

06.06.2017 14:47 • x 4 #10901


Rosenroth
@Annelin

Geht mir auch total so! Als ich wieder einigermaßen Halt hatte, war in mir die Stimme immer noch total laut: Selbst, wenn ich wieder zu mir finden kann, was war das denn bitte, was da mit voller Wucht kam?
Die Gedanken, die damals die Trennung wollten, habe ich langsam abgebaut und auch, wenn wieder neue kommen sollten, ich kann mehr damit anfangen und empfinde nicht mehr so viel Scham oder Schuldgefühle.
Hört sich jetzt blöd an, aber ich habe angefangen, die Dinge, die ich eh schon mache, wieder mit mehr Hingabe zu machen. Freunde sehen, viel tanzen, lesen, Musik machen, kochen.

Und gut selbst beobachten, was so grundsätzliche Gedanken machen. Beispiel: Mein Vater fragte mich neulich, was mich in meinem Leben sauer auf mich sein lässt? Und ich antwortete so voll direkt: Weil mir der Mut fehlt. Mut, die Beziehung zu beenden, den Job zu wechseln, auszuwandern. Und wenig später dachte ich: Das war schon etwas kindisch von mir... das kam nur so raus, weil es immer noch mit so viel Wut beladen ist.
Ich versuche mir zu sagen: Wenn ich Grundsätze hinterfrage, dann sollte ich auch eine Alternative parat haben. Bloß weg enthält keine weitere Alternative. Wenn ich einen anderen Plan habe, kann ich gehen, aber bis dahin bleibe ich Eine (begründete) Entschlossenheit ist unbestechlich zumindest mache ich gerade gute Erfahrungen damit.
Dieser Artikel ist vielleicht etwas umgangssprachlich, aber behandelt das auch: http://www.fabianries.de/gesetz-der-anziehung/

06.06.2017 14:55 • #10902


A


Angst den Partner nicht zu lieben

x 3


Rosenroth
Zitat von Sportsfreund:
Ich las mal irgendwo, dass ich mich längst entschieden hätte wenn ich da bleibe. Die Frage ist halt nur, ob ich zu den Konsequenzen meiner Entscheidung (und dazu gehört auch der Kampf gegen die Angst) stehen kann.

Denke auch, dass es darum geht. Man tastet wie wild seine Umgebung ab, stellt irgendwann fest, es könnte auch an einem selbst liegen und steht hilflos da, weil man Angst hat und nicht weiß, wer man ist. Und dann muss man eben langsam zu sich finden. Angst ist einfach auf lange Sicht ein unangenehmer Zustand, aber es hindert einen ja keiner, jährlich den Partner zu wechseln und zu gucken, ob es besser geht woanders. Nur: Die meisten WOLLEN den Partner ja.

Zitat von Sportsfreund:
Vielleicht spüren wir einfach zu sehr hinein. Mag es daran liegen das die Beziehung für euch eine elementare Säule eures Lebens ist? Ich kann das ganz klar bejahen. Vielleicht nimmt sie einen zu großen Teil ein, was dazu führt das es sich immer wieder darum dreht. Es geht darum sich wieder selbst zu vertrauen. Niemand ist Gradmesser für deine Beziehung, nicht die Gesellschaft, nicht deine Freunde, ja nicht mal deine Eltern und besten Vertrauten. Das musste ich lernen (und bin immer noch dabei).

Würde ich auch so bejahen und auch mal auf eine Reise gehen, andere Säulen zu betrachten. Angst kommt auch daher, weil man etwas sehr ernst nimmt und besonders richtig machen will. Jemand hat mir in der Angstphase geraten, ich solle doch mal fremdgehen, um auf andere Gedanken zu kommen. Und ich konnte zu jeder Zeit für mich feststellen, dass DAS nicht mein Weg ist. (Geht hier sicher einigen anderen auch so).

Zitat von Sportsfreund:
Ich muss mir selbst trauen als auch meinen Gefühlen. Woran ich merke das es die irrationale Angst ist? Bin ich in der Angst verdeckt Sie alle Gefühle, sogar gegenüber meinem Kind. Ich weiß, dass es bei meiner nächsten Partnerschaft noch schwieriger wird.

Das ist bewundernswert! Wie machst du dir das klar, ohne zu denken, dass du dir was vormachst? In schlechten Phasen denke ich einfach automatisch, dass es mit jemand anderem nicht so wäre und ich fliehen muss. Logisch, weil ich es in der Vergangenheit mit anderen nicht hatte. Ich muss erwähnen, dass ich in einem Business unterwegs bin, wo die Leute ihre Beziehungen ziemlich gerne wechseln. Ich bin eher so der bunte Vogel mit meinem festen Beziehungswunsch Wie machst du das?

06.06.2017 15:26 • #10903


B
Zitat von Freedom138:
Ich kenne das Gefuehl nur zu gut wegrennen zu wollen.

Ich hatte euch doch vor knapp 2 Wochen erzaehlt dass sich mein Freund evtl. trennen will?!
In der Zeit war das Gefuehl ich koennte ihn nicht mehr lieben wue vom
Erdboden verschluckt. Ich war voellig fertig. Die letzten Tage hat sich die Situation etwas beruhigt und normalisiert. Seit dem kam in mir langsam das Gefuehl wieder auf, dass ich ihn vielleicht nicht mehr lieben koennte oder ob wir wirklich zusammen passen. Er hatte ja bemaengelt dass ich ihn immer wieder kontrolliert habe und jede Gelegenheit nutzen wuerde es wieder zu tun. Ich sagte zu ihm dass ich das nicht mehr machen wuerde, um mich selbst zu schuetzen. Jetzt fuehle ich mich schlecht, weil ich es doch getan habe. Es ergab sich mir die Moeglichkeit nachzusehen. Anfangs zweifelte ich ob ich es tun asoll, aber dann uebermannte es mich . Hetzt habe ich das Problem dass ich vor lauter schlechtem Gewissen fast platze. Ich kann und will es ihm nicht sagen dass ich nachgeschaut habe, denn das ist dann wirklich die Trennung fuer uns. Ich denke mir immer wieder, dass er mich so oft belogen und verletzt hat, dass ich sowas doch einfach mal fuer mich behalte muss. Schliesslich hat er das ja auch getan. Ich habe so Angst dass mich mein schlechtes Gewisssen jetzt wieder voll vereinnahmt. Und es fuchst mich so wahnsinnig, dass ich wieder anfange zu Zweifeln wenn sich unsere Situation normalisiert hat. Was soll das denn?

Ich grueble nun darueber ob es fuer uns denn nicht einfach besser waere getrennte Wege zu gehen. Wir hatten schon so viele Hoehen und Tiefen und irgendwie ist halt auch ein Knax drin.

Mir schlaegt mein Herz seit vorhin bis zum Hals weil ich wieder kontrolliert habe und ich koennte mir in den Ar... beissen dass ich es wieder getan habe.

Wie kommt ihr denn mit solchen Situationen zurecht? Kennt ihr das auch?


Wenn er dich belogen und verletzt hat wundert mich dein Verhalten nicht ist ja die logische konsequenz

06.06.2017 18:17 • #10904


B
Zitat von feder77:
Gibt es eigentlich ROCD Spezialisten in Deutschland?

Immerwieder diese Frage in meinem kopf: ist es wirklich rocd oder trennungsangst?
In der Klinik sagten sie ja trennungsangst. Meine Therapeutin hier tendiert zu rocd.
Was ich immer wieder hören muss: ja Frau xy das ihre Entscheidung...sie müssen weg x oder weg y Gehen und es wollen. Ich hasse diese Sätze mittlerweile. Ich Soll mich entscheiden? Aber ist es nicht gerade das was so schwierig ist bei dieser Krankheit? Ich kriege Aggressionen wenn ich das immer wieder höre. Ich selber soll mich für oder gegen ein Trennung entscheiden? Oder für oder gegen eine paartherapie? Ich kann mich einfach nicht entscheiden.


Solche Fragestellungen finde ich nicht so hilfreich weil man in der Depression oder angst gar keine schwerwiegenden Entscheidungen treffen soll

06.06.2017 18:19 • #10905


B
Zitat von Sportsfreund:
Mag es daran liegen das die Beziehung für euch eine elementare Säule eures Lebens ist? Ich kann das ganz klar bejahen. Vielleicht nimmt sie einen zu großen Teil ein, was dazu führt das es sich immer wieder darum dreht.


Bei mir ist es aufjedenfall so. Ich kann zwar auch alleine sein aber auf dauer würde mich wohl ein gefühl der Sinnlosigkeit überkommen. Bei mir dreht sich viel um Zukunft und familie und partnerbeziehung

06.06.2017 18:25 • #10906


F
Bei mir ist die Beziehung auch eine ganz große Säule im Leben.

Ebend war ich gut gelaunt und habe mich gefreut dass er von der Arbeit kommt. Hatte angefangen zu putzen und er hat den Rest mit mir gemacht. Er ist so ein Schatz.

Dann wollte er sich ein Stündchen hinlegen...habe mich kurz dazu gelegt und er hat mich gestreichelt. Ich gleich so: fühlt sich komisch an, ich mag das nicht. Er riecht auch merkwürdig. (Also nicht stinken...ganz normal eig.) Das wiederum heißt ich muss mich trennen und ich hab ja eh nur trennungsangst.
Und die Psychologin in der Klinik hatte doch recht...wir führen nur eine freundschaftliche Beziehungen wie in einer WG.
Wie ich ja schon geschrieben habe...habe ich eine totale Blockade wenn's ums Sex geht.
Das macht mich so fertig. Ich habe schon Lust und Fantasien aber ich traue mich nie, weil ich halt so oft währenddessen denke: ich liebe ihn nicht. Ich finde ihn nicht attraktiv. Er guckt so komisch. Ect.

Kennt ihr das Lied von Adel Teil: ist da jemand?
Ich muss da immer so weinen, weil ich weiß er ist der jemand aber bildlich ist er soweit weg das ich ihn nicht greifen kann

06.06.2017 18:43 • #10907


A
Hallo zusammen,
Hier sind so viele tolle Reaktionen, Ideen und Gedanken die letzten Tage geschrieben worden. Das tut richtig gut! Und ich bin immer wieder baff, dass die Beschreibungen so ähnlich sind.

Mmhh, was tu ich gutes für mich? @annelin. Ich versuche auch weniger zu grübeln und mehr im hier und jetzt zu leben. Das klingt komisch, aber ich merke oft, dass ich gar nicht richtig da bin oder bei der Sache bin. Und so was entfremdet auch. Deshalb probiere ich auch wie Sportfreund schreibt im Erleben zu leben. Das tut gut. Und ich glaub auch, dass ich mich entschieden habe, und ich habe auch keine Alternative die mir tatsächlich gefällt oder mir stimmig vorkommt (so wie Rosenrot schreibt). Denn ich hab das was ich mir immer gewünscht habe. Nur fehlt es mir auch an Vertrauen in mich. Aber daran arbeite ich. Ich gehöre generell leider nicht zu den Menschen die ihre Wege und Gedanken einfach annehmen, sondern grübel und zweifel an vielem. Mach ich das richtig? War das gut? Was denken andere nun?....Aber ich versuche das zu lernen. Mich nervt das leider oft, dass das alles, samt grübelei so unglaublich viel Zeit und Energie kostet.

Zum Thema Blockade bei körperlicher Nähe und Sex kann ich nur sagen: alle Erwartungen runter schrauben und wieder versuchen. Es kann sein, dass es sich manchmal nicht so gut anfühlt, man sich selbst ganz bescheuert beobachtet, sich etwas wie beim Theater spielen vorkommt, distanziert, falsch.....usw. aber das ist einfach so. Der Kopf kann einfach nicht abschalten, die Gedanken und Ängste überrennen die guten, leichten Gefühle. Aber vielleicht kann man das irgendwie akzeptieren. Und auf einmal geht es auch mal wieder gut, dann vielleicht auch mal super und der Kopf hat mal wieder erlebt, dass es auch schön sein kann.

06.06.2017 21:04 • x 3 #10908


A
Noch ein Zitat zum Thema dem Frieden trauen
Ellen Mersdorf, Nur in meinem Kopf:
Wenn mich Menschen fragen, wie sich diese Krankheit anfühlt, dann erkläre ich es so: stell dir vor, du erlebst einen glücklichen Tag. Du erlaubst dir aber nicht, ihn zu genießen, denn du weißt, dass es große Probleme gibt, die du nicht lösen kannst. Es wäre aber eigentlich deine Aufgabe, diese Dinge aus der Welt zu schaffen. Obwohl du alles versucht hast, ist dir das nicht gelungen. Das bekümmert dich sehr, was dazu führt, dass du immer eine Grundtraurigkeit spürst. Du lebst in ständiger Angst, dein Geist könnte dich an die unbearbeiteten Baustellen erinnern. Manchmal wächst die Furcht ins unermessliche. Es ist nämlich so, dass du diesen ungewissen Zustand, in dem Fragen offengeblieben sind, kaum aushalten kannst. Du wünschst dir es würde eine gute Fee vom Himmel schweben und dir eine hundertprozentige Garantie geben, dass deine Zweifel unbegründet sind und das Leben wieder problemlos wird. Doch woher soll das Zauberwesen kommen? Es gibt keine Märchen. Willkommen im echten Leben!

06.06.2017 22:14 • x 7 #10909


F
Sry aber ich muss jetzt mal schreiben:
Bin fix und fertig: jeden Morgen stehe ich mit Gedanken auf. Mache gerade eine Wiedereingliederung. Ich fange schon unter der Dusche an zu weinen, weil ich denke dass ich den Druck nicht mehr lange stand halte. Verkrieche mich dann wieder ins Bett weinend um dann wieder aufzustehen und gehetzt zur arbeit zu fahren. Zur Zeit ist es wieder so schlimm. Ich denke mir so oft...mach doch einfach schluss...dann musst du die trennungsphase überstehen und gut ist. Ich Weine noch mehr.
Ich weiß echt nicht wie lange ich das durchhalte.
Bin so fertig mit der Welt. Ich wünschte ein Therapeut könnte mir sicher sagen ob es nun wirklich rocd ist oder trennungsangst.
Danke dass ich mich hier ausheulen kann.

07.06.2017 08:19 • #10910


P
@Anni75
Das Zitat ist der Wahnsinn. Das könnte ich eins zu eins so unterschreiben.
Kurze Info von mir: mein Wochenende war zwar turbulent aber doch schön. Hört sich erstmal gut an aber ja ich habe es geschafft, die Gedanken um ein neues Thema kreisen zu lassen. Momentan ist es wirklich so, dass ich jeden Tag ein neues Thema zum Grübeln ausgesucht hab. Letzten Mittwoch wollte ich meinen Freund nicht mit zu einer wichtigen familiären Veranstaltung nehmen weil ich dann das Gefühl hatte er nimmt mir was weg. War totaler mist um das mal so krass auszudrücken. Am Wochenende hab ich nicht einmal darüber nachgedacht. Donnerstag und Freitag das Thema : ich will noch so viele Dinge erleben und machen eventuell könnte ich dieses Ziel eher erreichen oder mehr davon haben wenn ich keine Beziehung habe. War deshalb kurz davor mich zu trennen. Hab mich dann wieder gefangen. Und jetzt kommt der Supergau. Bei der Taufe meiner Cousine waren viele Kleinkinder dabei. Ich wollte dann unbedingt ein kleines Kind halten. Irgendwann sass ich auf einem Stuhl und beobachtete mich selbst im Spiegel und fand auch, dass ich irgendwie mit meinen fast 26 auch noch bisschen zu wenig wie eine Mama aussah natürlich um zu testen ob ich auch wirklich Kinder will weil ich mir manchmal nicht so sicher war und sich das ja auf die Beziehung auswirken würde. Dadurch, dass ich nicht so überzeugt war und ich so zurückhaltend war hab ich versucht in mich reinzuspüren was ich denn fühle und naja es kam wie so ein Verliebtheitsgefühl hoch oder wie so eine Art Liebe. Dann kam mein Freund noch dazu und hat sich so süß um die Kleine gekümmert und nachdem ich fertig mit testen und begutachten war und ihn quasi als Vater für würdig erklärt hatte fing es an in meinem Kopf zu rattern. Meine Situation ist momentan so, dass ich ja studiere. Ich bin nächstes Jahr mit dem Bachelor fertig. Dann kommen zwei Jahre Master. Eigentlich war mein größter Wunsch bis jetzt noch meinen Doktor zu machen. Dauert dann aber nochmal 3 Jahre. Das heisst ich werde frühestens mit Anfang 30 das erste mal Mama. Früher hat mir das nicht so viel ausgemacht aber jetzt hab ich viel Sorge deshalb. Es häufen sich halt irgendwie für mich so viele Probleme an. Mein Studium kostet enorm viel Zeit, ist halt ein Vollzeitjob bei dem auch so keine Zeit bleibt um noch nebenbei Arbeiten zu gehen um schonmal bisschen Geld zu sparen. Ebenso hab ich kaum Geld und komm Grad so um die Runden. Mein Partner hat mir auch gesagt er möchte jetzt noch keine Kinder, dafür wäre er nicht der richtige jetzt. Hat mich zwar sehr getroffen in dem Moment aber ich versteh ihn auch. Worauf ich eigentlich hinaus will ist dass ich mich so in die Ecke gedrängt fühle weil ich ständig die Jahre zähle wie lange ich noch studiere und selbst wenn ich fertig bin wollt ich ja eigentlich erstmal arbeiten und nicht gleich ein Kind bekommen aber dann bin ich schon 34 oder so. Meine Angst ist einfach dieses komische Bedürfnis ich weiß nicht als ob ich wirklich ein Kind will oder ob nicht durch die kleinen Kinder ja so eine Art Mutterliebe befriedigt wurde die ich nicht mehr erfahre da meine Mama ja gestorben ist. Sorry das das jetzt alles so lang geworden ist aber vielleicht hat ja jemand ne Meinung dazu. Liebe Grüße

07.06.2017 09:14 • #10911


frani22
Zitat von feder77:
Sry aber ich muss jetzt mal schreiben:
Bin fix und fertig: jeden Morgen stehe ich mit Gedanken auf. Mache gerade eine Wiedereingliederung. Ich fange schon unter der Dusche an zu weinen, weil ich denke dass ich den Druck nicht mehr lange stand halte. Verkrieche mich dann wieder ins Bett weinend um dann wieder aufzustehen und gehetzt zur arbeit zu fahren. Zur Zeit ist es wieder so schlimm. Ich denke mir so oft...mach doch einfach schluss...dann musst du die trennungsphase überstehen und gut ist. Ich Weine noch mehr.
Ich weiß echt nicht wie lange ich das durchhalte.
Bin so fertig mit der Welt. Ich wünschte ein Therapeut könnte mir sicher sagen ob es nun wirklich rocd ist oder trennungsangst.
Danke dass ich mich hier ausheulen kann.


Ich glaub das was du hier schreibst, kennt jeder hier ...der eine mehr der andere weniger...
Ich selbst z.b. wache auch oft mit Angst oder Panik auf und das zieht sich dann durch den ganzen Tag :-/
Ich versteh dich nur zu gut und kann dir nur sagen Halte bitte durch ...
Das ist eine blöde Phase (Rückschlag) und mehr nicht ....
So fies es auch gerade ist und du dich gegen alles wehrst und blockierst...glaube mir, es wird wieder besser ! !
Ich hatte das auch schon und viele hier auch ..... das ist der Troll der alles versucht um dich fertig zu machen ...

Du schaffst das...fühl dich umarmt

07.06.2017 10:27 • #10912


A
@rosenroth, @Anni75 , @blumen, @Sportsfreund und wer noch geschrieben hat
Vielen Dank für die lieben Beiträge!

Die Momente achtsam leben, im hier und jetzt, den gegenwärtigen Moment wahrnehmen, das übe ich auch immer wieder. Mit hilft dann auch oft Sport, Malen, Singen, in der Natur spazieren gehen, schöne Orte aufsuchen. Die Realität erfahrne und nicht nur in dem winzigen Universum meines Kopfes nach Leben suchen. Je mehr ich denke, desto weniger lebe ich. Denn denken und spüren gleichzeitig geht irgendwie nicht gut. Dann bewerte ich gleich wieder und das erlebte ist wieder auf einer gedanklichen Ebene verzerrt.
Es gibt nur auch da immer wieder Momente, in denen das zwar funktioniert, aber der Zweifel fragt: Du lenkst dich also nur ab? Würdest du dich trauen zu spüren, was wirklich ist, würdest du merken, dass hier was nicht stimm oder?
Ich habe durch eure Beiträge aber hinnehmen können, dass das wohl einfach so ist. Der Zweifel kommt zwischendurch vorbei. Und ich kann mein Lebenlang darüber nachdenken, was der Zweifel will oder das Leben gestalten, leben, was ich will. Entsprechend meiner Werte und Wünsche. Das denken hilft mir da nicht weiter.

@PoohMaus
Der Inhalt deiner Gedanken ist doch gar nicht relevant. Die Tatsache, dass du darüber nachdenkst und wie du darüber nachdenkst ist relevant. Es schadet dir. Das merkst du. Und zu einer Lösung kommst du auch nicht. Wenn denken nicht zu einer Lösung fürt, sollte man aufhören daüber nachzudenken. Deine ganzen Gedanken kömmen zu keiner zufriedenstellenden Lösung. Daran erkennt man Grübeln oder Zwangsgedanken, sie bringen dich nicht weiter. Kannst du dich vll auf etwas konkretes konzentrieren? Was du ganz konkret heute machen willst?

07.06.2017 10:55 • x 1 #10913


A
@feder77
Kennt glaube ich jeder, diese Gefühle und körperlichen Empfindungen...man versucht es einzuordnen, sich zu sortieren und meint, es muss ogisch sein. Dann denkt man und denkt und denkt, und alles wird schlimmer.
Eine Antwort wirst am Ende auch du selbst finden müssen. Therapeuten sind auch nur Menschen und können Hypothesen aufstellen, aber nicht für dein Leben entscheiden. Auch wenn der eine oder andere vll so tut als ob. Du wirst ja damit Leben müssen. Hauptsache ist ja erstmal, dass du aus der Krise kommst und klar denken kannst. Dann kann man auch über sowas nachdenken... vorher ist das doch echt kaum möglich. Ich drück dir die Daumen!

07.06.2017 11:06 • #10914


P
@Annelin
Häufig ist es so dass ich denke ich kann jetzt nicht einfach mal machen und mir keine grossen Gedanken machen weil ich jetzt eine Lösung brauche, auch um mich zu beruhigen um dann irgendwie nach Schema XY zu fahren. Genauso sodass wie diese Grübelei ob ich meinen Freund mitnehme zu der Veranstaltung oder nicht am letzten Wochenende. Ich hatte ihn dabei und alles war normal und ich war so abgelenkt dann am Wochenende und mir ging es da total gut also kein grübeln ausser halt über Mama werden und jetzt bin ich wieder in meinem leben, weit weg von Verwandten und irgendwie heile Welt und dann wird nochmal alles vom Wochenende durchgekaut obwohl es in dem Moment gut war. Heute möchte ich mich auf die Uni konzentrieren und Stoff der Vorlesung zusammenfassen, macht mir Spaß und ich freue mich sehr auf heute Abend da geht's lecker zum Essen

07.06.2017 12:13 • #10915


B
Zitat von PoohMaus:
@Annelin
und ich war so abgelenkt dann am Wochenende und mir ging es da total gut also kein grübeln ausser halt über Mama werden


+ @Annelin

im Grunde musste ich mir das hart Stück für Stück erarbeiten aber ich merkte auch schnell dass es mir in Zeiten in denen ich nicht grüble meistens sehr gut geht - und das ist kein leugnen oder so sondern endlich wieder leben.
Es ist ein hartes Stück Arbeit seine Gedanken zu ignorieren?! (bin mir nicht sicher ob dies das richtige Wort ist) aber es zahlt sich definitiv aus. Mittlerweile kann ich auch Kritik an meinen Freund üben ohne dass ich gleich in Ängste falle. Nämlich eine Kritik die eben zutrifft weil er mich zb verletzt hat oder sogar nervt. Aber ich spüre dass das im normalen Bereich ist und nicht weil ich jetzt wieder mal durchdrehe, damit möchte ich sagen, dass sich das Grübeln auch wieder in den Hintergrund stellen kann und man wieder auf einer normalen Ebene funktionieren/denken kann.

07.06.2017 15:00 • x 1 #10916


Lina111
Hallo meine Lieben Leidensgenossen...
Ich habe mich hier heute neu angemeldet..
Ich will mich mal vorstellen ich bin fast 24 Jahre alt bin seit fast einem Jahr verheiratet seit fünfeinhalb Jahren mit meinem Mann zusammen leide unter einer generalisierten Angststörung Panikattacken und einer schweren Depression...
Ich bin hier aufgestoßen da ich in Google eingegeben habe meine verzweifelte Frage Depression und Gefühlschaos gegenüber dem Partner. Und ich war echt froh als ich gesehen habe dass es Menschen gibt denen es genauso geht wie mir.. ich leide jetzt schon seit September an einer schweren depressiven Episode die denke ich mal durch meine generalisierte Angststörung ausgelöst worden ist mein Partner ist immer bei mir an der Seite er ist der wundervollste Mensch den man sich vorstellen kann.. und seit 2 Wochen plagen mich die Ängste ob ich ihn überhaupt Liebe und jedes Mal wenn ich daran denke kommen mir die Tränen und ich bekomme totale Schuldgefühle wenn ich mir dann vorstellen müsste ohne ihn zu sein fange ich auch an zu weinen das ist so ein Gefühlschaos ich hasse mich für alles... wenn mal meine Depression nicht zu stark ist das heißt wenn ich nicht mal chronisch traurig bin dann habe ich diese Ängste entweder ist es die Angst davor komplett den Verstand zu verlieren und verrückt zu werden oder es ist die Angst meinem Partner zu verlieren oder es ist die Angst ihn nicht mehr lieben zu können und seit 2 Wochen ist es die Angst dass ich meinem Partner nicht mehr Liebe... heute Nacht war der Höhepunkt ich habe geträumt dass ich mit einem anderen Menschen mich geküsst hätte und zu ihm so vertraut gewesen wäre wie zu meinem Mann natürlich plagen mich jetzt wieder totale Schuldgefühle... ich liebe es mit meinem Mann zu kuscheln aber ich sage ihm auch was in mir vorgeht.. mein Therapeut sagt das ist meine Angststörung und meine Depression ist aber okay kann ja sein trotzdem fühlt es sich so elend an... so jetzt habe ich mal meine Geschichte erzählt ich hoffe ich bin bei euch willkommen liebe Grüße Lina..

07.06.2017 15:47 • #10917

Sponsor-Mitgliedschaft

A
@PoohMaus
Okay, das kenne ich auch aus den schwierigeren Phasen, dass man eine Antwort braucht, um weitermachen zu können. Oftmals macht es dann meist trotzdem Sinn, sich etwas anderem zuzuwenden. Aber wie du schon sagtest, manchmal kann man einfach nicht.

Ich habe momentan das Gefühl, zwar Angstfrei zu sein, aber als wenn es mir an Kompetenzen fehlt, wie man eine Beziehung so im Alltag führt. Ich weiß gar nicht über was man sich so normal unterhält und wie man sich fühlt, wenn nichts los ist. Entweder war ich sehr verliebt und alles war toll oder mir ging es schlecht. So ein Mittelding ist irgendwie komisch... Einfach nur zwei Menschen, wie wahllos zusammen getan, verstehen sich gut, vertrauen sich, können sich zuhören und mehr ist das nicht. Keine besonderen Gefühle oder Wünsche nach Nähe, einfach nur so sein. Mal sehen, was da noch draus wird.

@Lina111
Willkommen hier Bei mir sind die Gedanken auch im Rahmen einer Angststörung und Depression vor dem Hintergrund einer Bindungsproblematik aufgetaucht... Liebe Grüße!

07.06.2017 21:48 • x 1 #10918


P
@Annelin
Ich glaub man nennt es auch Alltag
Ich kenne das in etwa was du Grad beschreibst es ist einfach sowas normales und irgendwie steht man schon wieder in den Startlöchern dass irgendein Gefühl vielleicht kommt oder man eine Erwartungshaltung für irgendwas hat. Meine Thera hat mal gemeint , dass man Alltag auch akzeptieren muss, is halt nich immer alles spannend und aufregend. Ich finde es persönlich doch voll gut wenn ihr euch versteht und es normal is.

08.06.2017 09:50 • x 1 #10919


P
Und noch was @Annelin
Dein Satz ich habe das GEFÜHL mir fehlt es an Kompetenz ist irgendwie so emotionale Beweisführung oder? Wer sagt dir denn das du nicht kompetent genug bist? Auch du entscheidest was für dich oder euch normal ist über was ihr redet, ist ja deine Beziehung und manche reden halt mal ne Zeit nicht viel und für die is es okay oder manche reden halt darüber was sie so am Tag erlebt haben

08.06.2017 10:02 • x 1 #10920


A


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