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Hallo,

eine Frage die mich gerade beschäftigt. Bald haben wir wieder Mitarbeitergespräche. Da wird über die Arbeit des letzten Jahres resümiert. Ich selbst bin mit meiner Leistung nicht zufrieden, ein Grund liegt auch an meiner gesundheitlichen Situation. Dieses typische sich krank fühlen, aber eigentlich nicht krank sein (laut Arzt). Zumindest war ich auf Arbeit häufig geistig abwesend. Ich überlege nun, ob ich das beim Gespräch anbringen sollte. Nicht als Entschuldigung, sondern als Erklärungsversuch.

Allerdings ist mir auch klar, dass ich mich damit auf sehr dünnen Eis begebe. Welche Auswirkung das hat, wenn man sich dem Chef offenbart, krank oder noch schlimmer Hypochonder oder PA zu haben. Wer weiss welchen Stein man damit ins Rollen bringt. Sowas kann schnell gegen einen verwendet werden. Selbst gutgemeinte Rücksichtnahme kann nach hinten losgehen, zum Beispiel dass man nur noch die stinknormalen Aufgaben zugeteilt bekommt oder tariflich runtergestuft wird.

Habt ihr damit schon Erfahrung gemacht?

MfG
Raj

01.02.2010 22:17 • 19.02.2010 #1


7 Antworten ↓


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würde mich auch interessieren, habe auch Mitarbeiter gespräch und überlege hin und her was ich machen soll.

02.02.2010 18:20 • #2


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Würdet ihr mit eurem Chef sagen, dass ihr euch krank fühlt?

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Zitat:
Welche Auswirkung das hat, wenn man sich dem Chef offenbart, krank oder noch schlimmer Hypochonder oder PA zu haben. Rolling Eyes W

Also ich wollte da nichts erzählen, da bricht man schneller ein als einem lieb ist. Dann wird man noch mehr beobachtet-nein nichts für mich.
Mein Weg wäre die Gesundung und mit dem Therapeuten zu sprechen.

02.02.2010 18:25 • #3


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Zitat von Willy:
Mein Weg wäre die Gesundung und mit dem Therapeuten zu sprechen.


Das ist sicher kein schlechter Hinweis. Ich finde allerdings, dass bei Gesundheitsplänen, also alles was man für die Gesundheit tun will, bessere Ernährung, mehr Bewegung usw., die Betrachtung auf den Arbeitsalltag zu kurz kommt. Wobei ich die Arbeitszeit nur als einen Aspekt ansehen würde. Zum Beispiel wurde bei uns in der Abteilung und zum Teil auch in der gesamten Firma ein Bild eingeplanzt, dass wenn man Kundentermine und Kundenwünsche nicht zu 100% erfüllt, eine Welt zusammenbricht und es keine Zukunft mehr gibt. Das setzt einen natürlich ganz schon unter physischen Druck, wenn es in schwierige Projektphasen geht. Und die Geschäftsleitung weiss selbst nicht, wie man mit diesem Druck umgehen soll. Im Gegenteil, sie werden in ihrem Tun noch hektischer, statt eine gewisse Ruhe auszustrahlen.

Also ein paar Tage bis zum Mitarbeitergespräch habe ich noch, kann mir also noch was überlegen.

MfG
Raj

05.02.2010 01:22 • #4


R
Hat keiner weiter eine Meinung dazu?

08.02.2010 22:26 • #5


P
Wie würdest du deinen Chef und die Kollegen denn einschätzen?
Wie würden sie reagieren?

Wenn man ein Problem offen zugibt, läuft man immer Gefahr, dass es ausgenutzt oder gegen einen verwendet wird, aber man hat auch die Möglichkeit, dass man einen Nachteilsausgleich dadurch gewinnt.
Zu einem Problem zu stehen erfordert immer viel Mut, aber man hat leider keine Garantie darauf, dass das belohnt wird und der Andere auf einen zu kommt
Kann also sein, dass dein Chef total offen und verständnisvoll reagiert und euer Verhältnis zueinander vielleicht sogar davon profitiert, kann aber auch sein, dass du dir damit ins eigene Fleisch schneidest.

Ich hab in der Schule damals erzählt, dass ich Panikattacken hatte, im Zusammenhang mit dem Tod meines Vaters hat das kaum jemanden gewundert. Manche Lehrer haben aber keine Rücksicht darauf genommen, manche wiederum haben mich überrascht. Mein Englisch-Lehrer zum Beispiel, ein richtiger Hardliner, der immer dreckige Männerwitze macht und sowas von knallhart und männlich im Unterricht war (der hat z.B. seine Abfrage durchgezogen, auch, wenn die Schülerin dabei geweint hat, weil in der Pause vorher ihr Freund mit ihr Schluss gemacht hat), der hat z.B. vollstes Verständnis gezeigt und sämtliche Noten ausgeglichen und sogar Vortragstermine umgelegt, damit ich mehr Zeit hatte, wieder sicheren Stand zu finden. Das hat mich echt überrascht, damals. Gerade von dem hätte ich das nie erwartet.
Aber ich wusste ja, das sich eh in 4 Monaten raus bin aus der Schule, ich hatte quasi nix zu verlieren. Am Ende hab ich jedenfalls sehr davon profitiert, dass ich offen und ehrlich zu meinem Problem gestanden habe. Aber wie gesagt: Das ist ne ganz andere Situation gewesen als deine.

Einen richtigen Tipp wird dir da, denke ich, keiner geben können.
Das musst du selber abschätzen, ob du den Mut hast, zu deinen Problemen zu stehen, und vor Allem kennst bloß du deinen Chef und die Kollegen und kannst in etwa einzuschätzen versuchen, wie die reagieren.
(Wobei man sich da auch ordentlich vertun kann, wie ich selber gemerkt hab )

Liebe Grüße,
Bianca

08.02.2010 23:00 • #6


R
Zitat von Pilongo:
Wie würdest du deinen Chef und die Kollegen denn einschätzen?
Wie würden sie reagieren?


Momentan kann ich das schwer einschätzen. Prinzipiell sind sowohl Kollegen und der Chef entgegenkommend und fair. Trotzdem ist Gesundheit, bzw. Krankheit immer ein sehr heikles Thema. Ein zusätzliches Problem ist auch, dass ich gar keine richtige medizinische Diagnose habe, nur Symptome, die mal stärker, mal schwächer sind. Wenn man einen Namen dafür hätte, wäre es auch leichter zu erklären.

Zitat von Pilongo:
Aber ich wusste ja, das sich eh in 4 Monaten raus bin aus der Schule, ich hatte quasi nix zu verlieren. Am Ende hab ich jedenfalls sehr davon profitiert, dass ich offen und ehrlich zu meinem Problem gestanden habe. Aber wie gesagt: Das ist ne ganz andere Situation gewesen als deine.


Ja, zumindest erleichtert das einiges, wenn man nur für begrenzte Zeit dort ist. Auf der Arbeit möchte man hingegen länger bleiben. Da können manche Sachen jahrelang im Gedächtnis hängenbleiben.

Zitat von Pilongo:
Einen richtigen Tipp wird dir da, denke ich, keiner geben können.


Das ist kein Problem . Ich wollte mal hören, wie es anderen ergangen ist.

MfG
Raj

09.02.2010 22:09 • #7


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Übrigens hatte ich gestern mein Mitarbeitergespräch. Zur Überraschung waren meine Chefs mit meiner Arbeit im letzten Jahr sehr zufrieden. Deshalb entschloss ich mich keine schlafenden Hunde zu wecken und nichts von den gesundheitlichen Problemen zu berichten.

19.02.2010 22:21 • #8





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