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S
Hallo,

ich kenne von mir, dass somatoforme Beschwerden, Hypochondrie usw neben der mentalen Belastung sehr zeitintensiv sind.

Wie schafft ihr das alles (Job, Haushalt....) mental und u a auch zeitlich?
Wie ist es mit Sozialkontakten, Weggehen usw?
Wie gehen eure Partner damit um?
Wie reagiert ihr, wenn eure Kinder krank sind?

Vielleicht können wir uns wechselseitig alltagsorientierte Ideen schreiben (:

LG

01.03.2017 20:22 • 03.03.2017 #1


8 Antworten ↓


J
Hallo,
ich tue mich im Alltag schwer, gerade, weil ich keinen Job habe.. Bin gerade auf der Suche, nach fast 2,5 Jahren Krankenstand..
Mein Tag ist ziemlich leer, ich schreibe und lese manchmal den ganzen lieben Tag im I-net, denn Fernseher interessiert mich nicht.
Ich habe zwar keine Panikattacken mehr, jedoch fehlt mir der Antrieb irgendwas sinnvolles zu machen, außer immer wieder die Bewerbungen zu schreiben.
Ich gehe dann mit dem Hund kurz Gassi-muss mich auch aufraffen und einkaufen, wasche bisserl was in der Küche ab, und sonst fehlt mir irgendwie die Energie, die Kraft.
Ich wohne z.Zt, bei meinem Ex( da ich in meiner Wohnung alleine es noch nicht schaffen könnte) und er findet es nicht OK, dass ich so wenig tue.
Ich muss mich zu allem zwingen.

01.03.2017 20:40 • #2


A


Wie schafft ihr euren Alltag Job, Haushalt usw ?

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M
Hallo,

auf Arbeit gehe ich relativ gerne. Einkaufen---wenn ich gut drauf bin und wenig Leute dort sind. Also meist dann vormittag oder um die Mittagszeit.
Termine bedeuten für ich Stress. Ich merke aber auch , dass durch die vielen Angstgedanken meine Konzentration nachlässt und mir manchmal richtig die Wörter fehlen bzw. ich etwas durcheinander bringe

LG

01.03.2017 20:43 • #3


L
Meinen Haushalt erledige ich fast schon zwanghaft, es muss einen genauen Ablauf haben..dann fühle ich mich wohl...als hätte ich etwas geleistet.

Kinder krank..das ist sehr belastend,weil ich mich dadurch eingesperrt fühle..kann hier und dort nicht hingehen ....dazu noch die Sorge...wenn an ihnen etwas ist,was noch nie war...bin da oft gleich alarmiert...mein kleiner hatte mal richtig weißen Stuhlgang...ich dachte gleich an Leberkrebs.

Dabei kam es bei ihm durch eine Milchumstellung.

Der spuk war nach zwei Wochen vorbei...der Kinderarzt wunderte sich ,daß ich über den weißen Stuhlgang so beunruhigt war.....google machte Panik.

Wenn Untersuchungen bei mir anstehen,bin ich sehr gereizt....danach fällt die Anspannung ab...bis die nächste Anspannung..sprich Angst wegen des nächsten Symptoms kommt.

Sozialkontakte habe ich keine Probleme...ist nur umzugsbedingt etwas weniger geworden.

Mein Mann erträgt es geduldig.
Wer weiß..wie lange noch...

01.03.2017 20:44 • x 1 #4


Zuri
Min Haushalt ist ein tägliches Zwangstraining.Es wird alles erledigt, recht strenges Vorgehen,fast ein Ritual Ich arbeite seit Januar wieder ( nach knapp 1 Jahr krank), was mir gut tut, jedoch auch sehr anstrengend ist. Durch meine Probleme (GA) ab und an Konzentrationsschwierigkeiten, Leistungsdruck und mir selbst auferlegter Perfektionismus stressen schnell!

Dennoch eine gute Ablenkung zum Hausfrauenalltag, denn hab ich zuviel Zeit, geht diese zum Ausleben der Symptome drauf.Diese verstärken sich dann gerne und nehmen Eigendynamik an.Ich nehme an, ihr kennt das

Sind die Kinder krank, bin ich absolut angespannt und kümmere mich aufopfernd - was meine Probleme in den Hintergrund drängt.Sind die Kinder gesund, falle ich zurück

Ich raffe mich täglich auf und freue mich umso mehr, wenn ich den Tag gut verbracht habe, ohne mich zu überfordern (gelingt mir nicht so oft, aber ich bleibe dran und versuche, aus Fehlern zu lernen)

01.03.2017 21:58 • #5


Spooky87
Hallo, mein täglicher Kampf mit meinen Problemen ist sehr eintönig.

zwischen 10-12 Uhr Aufstehen, sich frisch machen, Duschen, dann etwas Haushalt machen, je nachdem wie ich mich gerade fühle, dann was zu trinken und essen machen, ab vor dem TV und sitzen sitzen sitzen, Grübeln, oh beschwerden hier....und da zwickt es...

ach...ich hab keine Lust ...liege auf der Couch dann lang und überlege warum mein Leben nur so sein muss.
Kann leider kaum was schönes machen, da es mir meißt gleich blöde geht.

01.03.2017 22:44 • #6


A
Schaffe den Alltag (einkaufen, Haushalt etc,) nur mit viel Pausen, da ich auch noch zusätzlich körperliche Beschwerden/Probleme habe. Nachmittags meistens Schlafen, Abends geht es dann etwas besser, telefonieren, im Netz surfen, TV, Musik hören, ab und zu mal mit einem Freund treffen, Eltern besuchen. Da ich berentet bin, habe ich die Möglichkeit, mir das alles so einzuteilen, denn ich schaffe es nicht, am Stück und ohne Pause 1 Stunde aktiv zu sein. Gut ist, dass ich mich immer beschäftigen kann, mir fällt es nicht schwer, allein zu sein. Habe auch eine kleine Beschäftigung, in dem ich Umfragen beantworte und auch Produkttests durchführen darf. Das kann ich mir zeitlich auch einteilen und es macht sogar Spaß. Was noch geht, Betonung liegt auf noch, mit meinem kaputten Rücken ist, Fahrrad fahren, aber auch nur etwa eine halbe Stunde, aber es geht noch. Kinder habe ich keine.

02.03.2017 11:44 • #7


M
Mit Terminen tue ich mich auch sehr schwer und ich bin dann gestresst und dies schon ein/zwei Tage vorab. Das passiert mir auch wenn diese Termine beispielsweise
Geburtstage sind wo ich eingeladen bin etc. Die Spannungen sind extrem hoch und ich habe feuchte Hände.

Das ist aber auch alles, alles was mir bekannt ist (Wiederholungen) wie Arbeit/Einkauf etc. bewältige ich gern und ohne Probleme. Ich habe Angst vor Einsamkeit und Alleinsein nachdem meine Lebensgefährtin sich vor 5 Wochen getrennt hat. Ich lenke mich viel ab in der Freizeit und bastel beispielsweise momentan an einer hochwertigen Webseite für das Internet mit PHP und JavaScript. Gehe viel spazieren am Wochenende, zur Arbeit nur mit dem Rad bei Wind und Wetter. Ich koche für mich wenn es die Zeit zulässt und Muddel in meiner Wohnung. Ich habe eigentlich immer zu tun und beschäftige mich.

Meine Panikstörungen sind momentan unter Kontrolle, ich gehe 14 tägig zum Psychiater und rede über meine Erlebnisse und mein Leben welches wieder alleine ohne Partner und Kinder laufen muss. Ich gönne mir auch Sachen die ich vernachlässigt habe, für meine Wohnung mal hier und da etwas neues. Einen neuen Partner möchte ich zur Zeit nicht, ich habe auch immer noch ein Funke Hoffnung dass sich meine Lebensgefährtin besinnt und doch noch einen Versuch möchte, auch wenn diese Hoffnung immer kleiner wird. Kontakt (freundschaftlich) haben wir ja.

Auch habe ich alte Kontakte wieder aktiviert oder bin dabei. Freunde sind für mich jetzt ganz wichtig geworden. An mir selber arbeite ich jeden Tag auf ein neues indem ich
Dinge bewältige zu denen ich früher keine Lust hatte oder mein Verhalten es nicht zuließ. Alleine in Urlaub gehört aber nicht dazu. Ende Mai fahre ich auf die Insel wohin ich mit meiner Lebensgefährtin wollte, alles gebucht gewesen und sie kommt nicht mit, also nehme ich einen langjährigen Freund und Kollegen mit der von seiner Frau dafür frei bekam, ist ja auch nur eine Woche.

Dann habe ich noch eine enge und langjährige Vertraute mit der ich 1998 in Reha (Rastede) war, wir lernten uns in der Psychotherapie kennen. Wir telefonieren täglich und quatschen über alles mögliche. Ich bin froh und dankbar das ich sie als Vertraute Freundin habe. Und ich versuche immer, wirklich immer nett und freundlich rüber zu kommen, bei allen und jedem die ich so treffe auch bei fremden. Früher war ich verschlossen und man sah es mir auch an, ich habe so gut wie nie gelächelt oder gelacht, dass hat sich auch geändert.

So läuft der Alltag Tag ein Tag aus und ich versuche ihn zu genießen!

02.03.2017 12:11 • #8


Z
Im Alltag geht es mir meistens gut. Ich empfinde die Arbeit z.B auch als gute Ablenkung, es sei denn mich erwischt dort auch plötzlich Herstolpern, Schwindel o.ä dann werde ich auch dort innerlich panisch. Ähnlich auch mit den sozialen Kontakten in der Freizeit. Die schlimmsten Phasen habe ich eigtl wenn ich alleine bin. Da kann es leider sein dass ich oft stundenlang grüble oder google, deswegen bin ich auch nicht gerne allein. In letzter Zeit erwischen mich die Angstattacken abends oder nachts. Mein Verlobter und meine Familie wissen von meiner Hypochondrie. Ich versuche sie aber nicht all zu sehr damit zu belasten, klappt mal besser mal schlechter. Manchmal können sie mich beruhigen manchmal eher das Gegenteil. Mein Verlobter kennt sich z.b nicht so gut aus mit psychosomatischen Beschwerden etc. und denkt dann manchmal wirklich dass ich irgendetwas habe. Das triggert mich dann widerum ein bisschen. Da meine Mutter aber als Krankenpflegerin vom Fach ist kann ich viel mit ihr darüber sprechen.

03.03.2017 20:07 • #9





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