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M
Hallo ihr Lieben,

vorhin bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe das erste mal sinnvolle Dinge im Bezug auf meine Angst gelesen.

Ich stelle mich kurz vor: Ich bin 26 Jahre jung, Mutter eines 7-jährigen mit ADHS, Stiefmutter einer 3-jährigen und eines 4-jährigen mit ausgeprägter Bindungsproblematik (die nicht bei uns leben), bin seit 4 Monaten Teamleiterin in einer Werbeagentur (mein Team besteht aus 31 Mitarbeitern), vor 7 Monaten umgezogen und stehe kurz (6 Wochen) vor meiner (ersten) Hochzeit. Mit meinen beiden Stiefkindern gibt es seit.. Hmm ja, seit eigentlich immer Probleme. Sie werden regelmäßig kurzfristig vom Jugendamt in Obhut genommen und es gibt regelmäßige Gerichtsverhandlungen. Persönlich eingebunden bin ich hier zwar nicht, belasten tut es mich jedoch trotzdem sehr. Stress ist mir also nicht fremd.

Seit Januar geht es mir körperlich und wohl auch psychisch sehr schlecht. Im Januar wurde mir das erstmals bewusst. Mein Partner rief den Notarzt und ich wurde mit Symptomen eines Schlaganfalls sofort in die nächste Notaufnahme gebracht. CCT ergab keinen Befund - ich wurde noch in der selben Nacht entlassen. Seither bekomme ich die Symptome immer wieder (Taubheitsgefühle, starke manchmal einseitige Kopfschmerzen, Seh- und teilweise Sprachstörungen, stark unterschiedlich große Pupillen) und habe eigentlich den ganzen Tag Angst vor einem Schlaganfall. Vor ein paar Tagen kam noch starkes Herzstechen dazu (äußerst beruhigend...). Diese richtigen Panikattacken mit Atemnot, Herzklopfen, nassen Händen und Co kenne ich jedoch nicht. Ich bin aber quasi jederzeit in einer Erwartungshaltung dass es passiert und verabschiede mich jeden Abend von meinen Sohn beim Gute-Nacht-Sagen als wäre es das letzte mal. Nachts kann ich nicht durchschlafen. Tagsüber muss ich aber 150 % Leistung bringen. Im Februar wurde ambulant ein MRT gemacht - auch das war ohne Befund. Jedoch war ich zu diesen Zeitpunkt völlig (!) Beschwerdefrei. Seit Januar war ich noch zwei mal Gast in der Notaufnahme (jedoch weniger dramatisch ohne Rettungswagen). Diagnose ist jedesmal Migräne mit Aura. Jedoch habe ich oft keine Kopfschmerzen aber dafür ganz viel Aura, die üblichen Begleitsymptome einer Migräne (Lichtempfindlichkeit, Übelkeit, Geräuschempfindlichkeit) habe ich nie. Seit jetzt 6 Wochen habe ich Dauerkopfschmerzen. Mein Hausarzt nimmt mich inzwischen nicht mehr ernst. Ich habe mir nun einen Therapieplatz für eine Verhaltenstherapie gesucht, Beginn ist bereits am Donnerstag. Völlig überzeugt dass das alles nur psychisch ist, bin ich jedoch nicht.

Ich bin langsam total am verzweifeln und habe die pure Angst entweder zu sterben oder komplett verrückt zu werden. Vielleicht kennt das ja jemand und kann mir ein wenig aus diesem Loch heraus helfen.

Viele Grüße.

19.05.2014 23:25 • 29.05.2014 #1


14 Antworten ↓


M
Ach so, vergessen habe ich noch zu sagen dass ich oft Adrenalinschübe hatte kurz vor dem einschlafen - immer und immer wieder.. Grausames Gefühl.. Seit das alles im Januar begann habe ich von einem Tag auf den anderen aufgehört zu Rauchen und seither 12 kg angenommen - absichtlich, aus Angst zu den Risikogruppen zu gehören. An weiteren 10 Kilo arbeite ich aktuell. Das alles hat mein Leben so sehr im Griff

19.05.2014 23:42 • x 1 #2


A


Vorstellung - meine Angst und ich

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rosebud42
das klingt stark danach als würdest du dir viel zu viel aufbürden und dein körper sagt vehement stopp dazu.
ich arbeite selbst in der werbung und weiß wie anstrengend und aufreibend das ist. das alleine reicht schon um fix und fertig zu sein. dann noch kinder die ihre aufmerksamkeit einfordern, eine bevorstehende hochzeit um die man sich kümmern muß, dann hast du dir auch noch abnehmen auf den plan geschrieben und und und. wie soll man das denn alles schaffen ?
angstpatienten haben oft die gleichen persönlichkeitsstrukturen; wir sind meist extrem perfektionistisch veranlagt, haben permanent das gefühl die to-do-listen die man sich selbst innerlich aufschriebt nie und nimmer bewältigen zu können.
ich hatte auch jede menge körperliche symptome wie taubheitsgefühle, kribbeln im gesicht und im linken arm, herzstiche, beklemmungen, immer wieder kloßgefühl im hals. hab ängste vor allem möglichen entwickelt wie z.b. u-bahn fahren, fliegen, in restaurants essen gehen und so ein zeug. ich dachte wochen und monate-lang immer wieder ich würde kurz vorm schlaganfall, herzinfarkt oder sonstwas stehen. hab zig ärzte aufgesucht, die alle nichts wirklich relevantes gefunden haben.
was mir nun seit einiger zeit hilft ist konsequent mein leben aufzuräumen und alle einzelteile in frage zu stellen.
parallel dazu mache ich eine verhaltenstherapie. bin aber auch noch lange nicht am ziel.
aber heute ist zum beispiel mal ein uneingeschränkt guter tag. sowas hätte ich vor einigen monaten nicht mehr für möglich gehalten…
also, toi toi toi… du schaffst das. bist ja schon auf dem weg in die richtige richtung mit der therapie.

20.05.2014 14:52 • x 1 #3


M
Vielen Dank für deine Worte, ja ich erkenne mich in den Persönlichkeitsstrukturen wieder. Mir geht es ähnlich wie es dir wohl noch vor einer Weile ging und hoffe ich komme auch bald an den Punkt den du angesprochen hast und habe endlich mal wieder einen guten Tag. Ich bin es wirklich leid Dadurch bin ich aber auch uneingeschränkt bereit dagegen zu kämpfen. Mein Leben aufräumen klingt auch vernünftig, da gibt es wohl einige Energiefresser und Belastungen. DANKE!

20.05.2014 23:00 • #4


B
hallo
mir geht es auch. ich habe auch drei kinder gehe arbeiten und sehhe meinen mann nur abends. ich denk ich habe kein stress, aber wahrscheinlich muss der körper diesen stress durch symptome abladen. so denk ich persönlich. hab auch jeden tag neue symptome.

21.05.2014 08:05 • x 1 #5


W
Hallo mum,
ich kann dir nur raten unbedingt dein Leben zu ändern. Eventuell auch berufl. kürzer zu treten. Dein Körper sendet dir ja genügend Signale. Therapie ist sicher wichtig, aber das alleine wird es nicht bessern. Hoffe du findest einen guten Weg für dich, denn dein Kind braucht seine Mutter.

Gute Besserung und alles Gute

L.g. Waage

21.05.2014 08:20 • x 1 #6


M
Zitat von waage:
Hallo mum,
ich kann dir nur raten unbedingt dein Leben zu ändern. Eventuell auch berufl. kürzer zu treten. Dein Körper sendet dir ja genügend Signale. Therapie ist sicher wichtig, aber das alleine wird es nicht bessern. Hoffe du findest einen guten Weg für dich, denn dein Kind braucht seine Mutter.

Gute Besserung und alles Gute

L.g. Waage

Hallo,
schließe mich Waage komplett an. Du maschierst auf einen Burn Out zu. Auf jeden Fall würde ich beruflich nach einer Veränderung suchen. Das Private mit den Stiefkindern lässt sich sicher nicht so schnell ändern. Auf jeden Fall sagt dein Körper und deine Seele Wir können nicht mehr

„Geh du vor, sagt die Seele zum Körper. Auf mich hört er nicht.
Vielleicht hört er auf dich.
Ich werde krank, dann wird er Zeit für dich haben, sagt der Körper.

21.05.2014 09:05 • x 1 #7


M
Ihr habt wohl Recht, vielen Dank! Dass mein Leben nicht besonders ruhig verläuft ist mir bewusst aber um etwas zu ändern muss wohl erst so etwas passieren. Traurig eigentlich

Mattes vielen vielen Dank für deinen Spruch

„Geh du vor, sagt die Seele zum Körper. Auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf dich. Ich werde krank, dann wird er Zeit für dich haben, sagt der Körper.

Da steckt einfach alle Wahrheit drin, das hat mir so viel klar gemacht.

21.05.2014 17:09 • #8


M
So, hier mal ein Update zu meinem Tag gestern.

der Therapeut bei dem ich mich gestern vorgestellt habe, möchte mich als Patientin nicht aufnehmen sondern mich in einer psychosomatischen Reha sehen. Das kommt für mich aber bezüglich meiner aktuellen Lebensumstände nicht in Frage. Die Rentenkasse hat vorab auch schon die Kostenübernahme abgelehnt.
Die Symptomatik bestehe dafür bei mir viel zu kurz und krank geschrieben bin ich seit Beginn der Angstzustände heute das erste mal. Hat also keine Dringlichkeit für die. Ich werde mir nun einen neuen Therapeuten für eine kognitive Verhaltenstherapie suchen (ich empfinde ungebremste Freude wenn ich an die erneute Wartezeit denke.... ) und versuchen ambulant an mir zu arbeiten. Seit gestern überlege ich die von meinem Hausarzt verordneten Antidepressiva einzunehmen. Die sind recht niedrig dosiert (Velnfaxin 37,5 mg) und mein Hausarzt lag noch nie daneben. Zur Entspannung hat er mir noch 6 Mass. verordnet, den ersten Termin bei der Physio habe ich Anfang Juni bekommen.

Meine Regel habe ich auch nicht bekommen, zu viel Stress offenbar. Zumindest wurden eine Schwangerschaft und sonstige physische Gründe direkt ausgeschlossen. So, jetzt bin ich erst mal wieder fertig und genau so ratlos wie die letzten Tage.

23.05.2014 19:05 • #9


M
Gerade fühle ich mich schrecklich

Ich habe Taubheitsgefühle in beiden Beinen und einen hohen Blutdruck (140/98). Habe bis gerade versucht mich mit einer Meditations-CD und Muskelentspannungsübungen abzulenken aber das hat kein Stück geklappt. Jetzt kommen starke einseitige Kopfschmerzen, Herzstechen und das Gefühl keine Luft zu bekommen dazu.. Wollte schon los zum ärztlichen Notdienst, mein Partner hat mich aber dazu bekommen erst mal hier zu bleiben.

Ich habe körperliche Symptome und daraufhin solche Angst
Das wird eine lange Nacht

23.05.2014 21:58 • #10


A
versuch mal sehr viel sehr kaltes wasser zu trinken (ruhig 1-2 liter), manchmal hilft es beim beruhigen.

23.05.2014 22:16 • #11


M
Heute habe ich dank dem Tip einer sehr guten Freundin einen recht ruhigen Tag gehabt. Nach dem Termin bei meiner Heilpraktikerin war ich zum quatschen bei meiner Freundin und sie empfahl mir ein pflanzliches Produkt - Lasea. Ich habe vorhin direkt eine kleine Packung in der Apotheke geholt und die erste Tablette bereits eingenommen. Dass es nach dem ersten Tag nicht wirkt ist mir bewusst, aber ich fühle mich bedeutend ruhiger. Sicher auch durch die Anwendung meiner Heilpraktikerin.
- Somit bleiben die Antidepressiva aber weiter vorerst in Schrank.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang mit meinem Partner bis gerade eben werden wir jetzt noch die Gesellschaftsspiele auspacken und mich so weiter ablenken.

Ich wünsche euch einen ruhigen Abend und weiter ganz viel Kraft!

Viele Grüße

24.05.2014 22:16 • #12


M
Also heute war ein übler Tag. Die Angst hat mich immer und immer wieder gepackt. Gerade komme ich vom ärztlichen Notdienst. Ich schäme mich langsam echt dafür dass ich immer öfter zu irgendwelchen Ärzten renne um nachher ohne Befund wieder zu gehen. Ich mache mich damit echt zum Obst der Woche. Auch vor meiner Familie.

Hatte seit heute Mittag Schmerzen im Bein, später dann totales Herzstechen, immer wieder Atemnot, Husten und totale Angst vor einer Thrombose/Embolie.. Schreckliche Sache diese Angst.. Was es ja hoffentlich nur war.. Oh ich sag's euch, manchmal würde ich am liebsten vor mir selbst wegrennen. Heute war definitiv mal wieder ein solcher Tag.. Wenn mich nur endlich diese Angst loslassen würde dass ich einschlafen kann..

26.05.2014 00:58 • #13


M
Hallo ihr Lieben,

nachdem der Therapeut vom letzten Donnerstag mich nicht als Patientin wollte sondern meinte ich wäre in einer Reha besser aufgehoben, holte ich mir heute Vormittag eine neue Überweisung und telefonierte danach insgesamt vier Stunden lang alle Therapeuten im Umkreis von 30 Kilometern doppelt und dreifach ab, habe auf gefühlte hundert Anrufbeantworter gesprochen und siehe da - nach unzähligen Absagen wurde mir ein Termin auf nächste Woche angeboten.

Seit der Zusage geht es mir etwas besser, das Kopfzerbrechen hat erst mal wieder ein Ende und Hilfe ist in Aussicht. Auch das Lasea wirkt auch ganz gut. Nicht hundertprozentig aber ich bin innerlich etwas ruhiger.

Was bin ich beruhigt. Den Abend lasse ich nun in Ruhe mit einem Fernsehabend mit meinem Freund und meinem Bruder ausklingen und hoffe die Angst bleibt da wo sie hingehört - ganz weit von mir weg..

26.05.2014 19:41 • #14


M
Meine Angst wird immer schlimmer.. Seit letzten Samstag wurden vier EKG bei vier verschiedenen Ärzten gemacht.. Ein Ultraschall meiner Beine wegen Verdacht auf Thrombose, ein großes Blutbild incl. Gerinnungswert und ein komplett-Check beim Hausarzt. Außer erhöhte Leukozyten kam nichts raus. War beim Hausarzt, bei zwei Notfallärzten und im Krankenhaus. Kaum ist eine Sache ausgeschlossen, habe ich mindestens zwei andere. Heute sind es innere Blutungen, panische Erstickungsangst (in Form von Atemdepression und zuschwellen der Luftröhre) und die übliche Angst vor einem Schlaganfall. Das MRT welches vor ein paar Monaten gemacht wurde würde ich am liebsten wiederholen lassen aus Angst vor MS.

Leute ich drehe noch durch.. Morgen habe ich ein Erstgespräch bei einem zweiten Therapeuten. Nächste Woche habe ich noch eins bei einer Therapeutin. Ich hoffe dass mir einer davon liegt. Ich brauche wirklich dringend Hilfe.. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, am liebsten würde ich die ganze Hochzeit absagen

29.05.2014 19:35 • #15


A


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