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Hallo zusammen,
ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo ich anfangen soll – ich bin einfach nur noch verzweifelt. Seit mittlerweile etwa einem Jahr habe ich fast täglich Muskelzuckungen am ganzen Körper. Manchmal ist auch eine leichte, kurzzeitige Schwäche dabei, die kommt und geht. Das Zucken selbst bleibt, aber es wandert ständig – nie lange an einer Stelle, meist sind es nur einzelne kleine Muskelfasern, die zucken.

Richtig schlimm wurde es, als die Schwäche ca. zwei Monate nach Beginn der Zuckungen plötzlich stärker wurde. Ich wurde daraufhin stationär in einer neurologischen Klinik aufgenommen. Dort wurden diverse Untersuchungen gemacht – Stromtests, Nervenleitgeschwindigkeit, Muskelkraft usw. Ich war mir sicher, dass etwas Schlimmes dabei herauskommt. In der Nacht nach den Tests haben sich meine Symptome durch die Panik nochmal extrem verstärkt.

Doch am nächsten Morgen kam der Chefarzt und meinte, alle Tests seien unauffällig. Seine Einschätzung: funktionelle Störung des Nervensystems. Das hat mich zunächst erleichtert – aber die Symptome sind geblieben.

Seitdem lebe ich mit dieser Unsicherheit. Ich hatte immer wieder neurologische Untersuchungen – zuletzt auch erst vor Kurzem wieder. Auch da wurden alle Standard-Checks gemacht: Reflexe, Muskelkraft, manuelle Tests usw. Ergebnis: komplett unauffällig. Und trotzdem lässt mich die Angst vor ALS nicht mehr los. Ich habe panische Angst, dass doch etwas übersehen wurde – und dass ich vielleicht einfach nicht ernst genommen werde.

Meine Neurologin sagte mir, dass bei ALS nach einem Jahr bereits deutliche Ausfälle oder Lähmungen zu erwarten wären – vor allem, wenn es wirklich so früh begonnen hätte. Und dennoch schaffe ich es nicht, das Thema innerlich loszulassen. Alleine das Wort ALS triggert mich so sehr, dass ich sofort in Panik verfalle. Ich denke dann an das Schlimmste – nicht mal aus Angst zu sterben, sondern aus Angst, meine Kinder leiden zu sehen.

Ich habe mich nun endlich zu einem Verhaltenstherapie-Termin durchgerungen – aber es fällt mir immer noch schwer, zu glauben, dass all das nur psychisch sein soll. Natürlich weiß ich, dass Stress, chronische Anspannung und Ängste viel mit dem Körper machen können – und ich hatte in den letzten drei Jahren wirklich viel Stress, privat wie beruflich. Trotzdem zweifle ich ständig.

Ich habe auch schon überlegt, ob meine Beschwerden teilweise vom Rücken kommen – ich habe Bandscheibenvorfälle in HWS und LWS sowie Arthrose in der Halswirbelsäule. Manchmal erkläre ich mir so die Schwäche in den Händen oder die Schmerzen in Armen und Beinen – besonders wenn ich nachts schlecht gelegen habe.

Und trotzdem bleibt diese Stimme im Kopf, die mir sagt: Was, wenn es doch ALS ist?

Ich habe Escitalopram 10 mg fast ein Jahr lang genommen – ohne spürbare Verbesserung, deshalb habe ich es vor Kurzem abgesetzt.

Kennt das jemand von euch?
Wie geht ihr mit dieser ständigen Angst um – besonders, wenn körperliche Symptome ständig präsent sind?
Wie sehr kann man ärztlichen Aussagen wirklich glauben, wenn man selbst so tief in der Angst steckt?
Und gibt es Wege, sich aus diesem Gedankenkarussell zu befreien?

Ich bin dankbar für jeden Austausch.
Liebe Grüße

04.08.2025 09:33 • 05.08.2025 #1


13 Antworten ↓


Schwäche in den Armen habe ich auch, wenn mein Nacken wieder sehr verspannt ist. Hast du es mal mit Physiotherapie probiert oder machst du zumindest Sport?

A


Verzweiflung wegen Muskelzuckungen, Schwäche Angst vo

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@Juli84 ja, in der Physio war ich. An Sport ist überhaupt nicht zu denken, ich habe selbst beim Treppensteigen schmerzen. Ich versuche jeden Tag mindestens 30 Minuten zu spazieren.

Wenn dir kein medizinisches es ist kein ALS hilft, kann dir keiner helfen.

Gegen eine erhöhte Grundanspannung hilft nur ein Herunterfahren der Anspannung. Durch artgerechte Lebensführung (gesundes Essen, Wasser, Bewegung, Sonne, Natur, Schlafen, Hobbies, Sozialkontakte). Wie artgerecht ist dein Leben?

Ansonsten: wie ist es um deinen Testosteronspiegel und deinen Nährstoffhaushalt bestellt?

Zitat von Tobi842:
@Juli84 ja, in der Physio war ich. An Sport ist überhaupt nicht zu denken, ich habe selbst beim Treppensteigen schmerzen. Ich versuche jeden Tag ...

Hat die Physiotherapie nur Übungen gemacht oder auch mal, ich nenne es, auf dir rumgedrückt und so Verspannungen im Nacken, den Schultern und den Armen behandelt?

Sowohl als auch.

Zitat von Pauline333:
Wenn dir kein medizinisches es ist kein ALS hilft, kann dir keiner helfen.

Genau das ist mein Problem. Das hat bisher keiner so gesagt. Es kam immer nur die Aussage, es ist höchst unwahrscheinlich oder zum jetzigen Zeitpunkt ist es höchst unwahrscheinlich....

@Pauline333 ich habe 3 kleine Kinder, die sind mein Hobby ️.
Ich versuche täglich min 30 Minuten im freien zu spazieren. Mein Schlaf ist eher nicht so gut (5-8h). Meine Ernährung ist ausgeglichen und meine
Blutwerte (großes Blutbild mit allen möglichen Vitaminen und Mineralien) sind gut. Testosteronwerte habe ich noch nicht prüfen lassen. Kann das denn auch mit Zuckungen zusammen hängen?

Zitat von Tobi842:
Seit mittlerweile etwa einem Jahr habe ich fast täglich Muskelzuckungen am ganzen Körper

Habe ich seit 2002 täglich.

Zitat von Tobi842:
Mein Schlaf ist eher nicht so gut (5-8h).

Das würde ich als hervorragend empfinden Mein Schlaf ist seit 35 Jahren so, dass ich
durchschnittlich auf 6 Stunden komme und das mit schlafanstoßenden Antidepressiva. 7 Stunden sind für mich schon purer Luxus.

Aber trotz allem bin 63 Jahre alt geworden und es geht mir sehr gut.

Es gibt einen Sammelthread zu ALS-Angst. Dort findest du jede Menge Gleichgesinnte.

angst-vor-krankheiten-f65/schlimme-angst-vor-als-t60957.html

Zitat von Tobi842:
mit allen möglichen Vitaminen und Mineralien) sind gut. Testosteronwerte habe ich noch nicht prüfen lassen. Kann das denn auch mit Zuckungen zusammen hängen?


Bist du Kassenpatient? Wenn ja: Wieviel hast du für das Messen aller möglichen Vitamine und Mineralien bezahlt? Das kann schon über 100 Euro kosten.

Wie sieht es mit deiner Körperzusammensetzung aus? Genug Muskelmasse, wenig Fett, keinen Bauch?

Testomangel macht kein Zucken, aber Muskellschwäche (moderat) und Depression.

Als macht kein Zucken, jedenfalls ist das kein Hauptsymptom. Als zerstört Muskel versorgende Nervenbahnen und verursacht dadurch progressiven Muskelzerfall. Progressiv. Nicht mal schwächer mal nicht.

Zwing die Ärzte dir zu sagen, dass du kein Als hast und wenn sie das nicht können, für wie wahrscheinlich sie es halten. Und wenn da eine Zahl über 1% herauskommt, sollen sie dir sagen, welche weiteren Untersuchungen sie vorschlagen.

Zitat von Tobi842:
Ich versuche täglich min 30 Minuten im freien zu spazieren

Du brauchst Krafttraining zusätzlich, um deine Muskeln aufzubauen. Das wäre der absolute Gegenbeweis einer zu Muskel-/Kraftverlust führenden Nervenkrankheit.

@Pauline333 was ich genau bezahlt habe weiss ich nicht mehr. Ich war auch bei verschiedenen Heilpraktikern, zur Hypnose, privaten Sprechstunden etc. Wenn ich die Kosten von allen zusammen zählen würde, wäre mir wahrscheinlich im nachhinein schlecht....

Meld dich im Fitness Studio an.
Hör mit den ganzen Untersuchungen auf. Führe Trainingstagebuch und iss entsprechend. In 6 Monaten denkst du anders. Versprochen

Gruß

@Tobi842
ich möchte dir nur hier an dieser Stelle mal den guten Ratschlag mitgeben, dass selbst wenn ein Arzt dir jetzt sagen würde, dass es kein AS ist, dass du garantiert auch dann innerhalb kürzester Zeit anfangen würdest daran zu zweifeln, dass vielleicht doch irgendeine Untersuchung nicht gemacht wurde und deswegen irgendwas übersehen wurde oder Ähnliches. Und wenn ich das, dann sucht sich dein Kopf automatisch was anderes an Krankheiten raus. Das Problem ist, dass hier in dem Forum generell bei Ängsten zu 99 % Symptombekämpfung betrieben wird. Dass die Symptome aber aus dem erhöhten Stress Level (macht man sich zum Beispiel durch Ängste selber im Körper) herauskommen, wird hier dann meistens außer Acht gelassen. Beziehungsweise wird bei Seite geschoben.

deswegen wird sich leider generell sehr viel im Kreis gedreht, weil man quasi auf die offene Fleischwunde immer nur ein Pflaster klebt, so lang bis das gerade wieder ne Hautschicht da drüber ist aber nicht die bakterielle Entzündung behandelt, die da drunter ist, weswegen das immer wieder aufgeht.

A


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Dr. Matthias Nagel
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