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E
Guten Abend!

Es tut mir Leid, dass ich schon wieder ein neues Thema erstelle, aber meine Ängste lassen mir einfach keine Ruhe.
Dass ich unter anderem an einer hypochondrischen Störung leide, aus der das Ganze resultiert, hatte ich ja schon mehrfach erwähnt.

Es fing am Abend des 17. November an, während ich die letzte Folge „meiner“ Serie guckte, die sich dem Ende zuneigte. Währenddessen ging mir plötzlich irgendein seltsames, zusammenhangloses Wort durch den Kopf. Das hat mich so erschrocken, dass ich hoffte, es würde bei diesem einen Mal bleiben, da meine Angst vor der Schizophrenie (Gedankeninterferenz als Frühsymptom) hierdurch extrem getriggert wurde. Seit dem besagten Donnerstagabend, der ja nun schon knapp zwei Wochen her ist, passiert das nun ständig, immer und immer wieder und das macht mir wirklich Angst.

Ich weiß, dass es nicht außergewöhnlich ist, gelegentlich mal ein kontextloses Wort im Kopf zu haben, aber warum passiert das denn nun ständig?

Mir fällt jetzt kein konkretes Beispiel ein, da ich die Wörter meist nach kurzer Zeit wieder vergessen habe.
„Sinngemäß“ könnte solch ein Gedankengang so aussehen:

Clementine… Hä? Wie komme ich jetzt auf das Wort? Die Simone (frühere Bekannte). Wieso kommt die mir jetzt in den Sinn, mit der habe ich doch gar nichts mehr zu tun? Mir ist kalt… Es ist echt sehr kalt geworden… Gurke… Schon wieder so ein sinnloses Wort! Was soll das? Werde ich verrückt?

Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, klingt meine Stimme oft stellenweise etwas zittrig (vermutlich der Aufregung geschuldet)… Ich verhasple mich in letzter Zeit auch gefühlt immer häufiger (auch „nur“ die Aufregung?) und jetzt kommt das Schlimmste an der Sache… Mittlerweile ist es mir auch während des Sprechens passiert, dass ich ein sinnloses bzw. eher falsches Wort verwendet habe.

Als ich meine Mutter gestern besuchte und gerade dabei war, aufzubrechen, vergaß ich beinahe meinen Rucksack. Ich hatte schon meine Jacke und meine Schuhe angezogen und wollte gerade gehen, als mich meine Mutter fragte, ob ich nicht irgendetwas vermissen würde. Ich sah sie etwas verpeilt an und dann fiel mir ein, dass mein Rucksack fehlt. …und was sagte ich? „Kannst du mir bitte schnell meinen Kühlschrank (!) holen?“

Ich war danach so verunsichert, dass ich am liebsten geweint hätte, was aufgrund der emotionalen Taubheit leider nicht möglich war. Wie kann sowas sein? Stimmt etwas mit meinem Gehirn nicht? Ist das womöglich ein Frühsymptom der von mir gefürchteten Schizophrenie?

Ich würde am liebsten zum Radiologen gehen und eine cMRT machen lassen, aber leider nimmt mein Hausarzt meine Ängste eher weniger ernst und schiebt das auf den Stress. Dabei hatte ich schon stressigere Phasen in meinem Leben, in denen mir sowas nie passiert ist.

Ich könnte einfach nur noch heulen…
Sagt mir bitte, dass ihr dieses Wortsalat-Problem kennt und dass das kein Grund zur Sorge ist.
Und was hat es mit diesen komischen Gedanken auf sich (genanntes Beispiel)? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das normal ist.

Ich würde am liebsten wieder ins Früherkennungszentrum gehen.
Wenn ich mich richtig erinnere, hatte der Arzt sogar gesagt, dass ich in einem halben Jahr zwecks Verlaufskontrolle erneut kommen kann, obwohl er zu dem damaligen Zeitpunkt (Mai) überhaupt keine Anzeichen dafür gesehen hat.

Ich glaube, ich habe mittlerweile so eine Art zwanghafte Gedankenkontrolle entwickelt… Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, wie man normal denkt. ️

Liebe Grüße und entschuldigt mich bitte wegen der ständigen Themen.

29.11.2022 19:48 • 14.12.2022 #1


16 Antworten ↓


C
Zitat von Erdbeermuffin:
Ich weiß, dass es nicht außergewöhnlich ist, gelegentlich mal ein kontextloses Wort im Kopf zu haben, aber warum passiert das denn nun ständig?

Vermutlich, weil Du mehr drauf achtest, Dir Sorgen machst, dann noch mehr drauf achtest, Dir noch mehr Sorgen machst usw.
Plötzliche Assoziationen, Geräusche und sinnlose Wörter, Liedfetzen (manchmal auch sinnvolle, das ist richtig spannend), Silben und Gedanken huschen einem ständig durch den Kopf, am meisten vor dem Einschlafen.
Im Kopp ist eben immer Kino, halb so wild.

29.11.2022 20:21 • x 2 #2


A


Verhaspeln, stottern, unpassende Wörter im Satz

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P
Zitat von Erdbeermuffin:
Ich glaube, ich habe mittlerweile so eine Art zwanghafte Gedankenkontrolle entwickelt…


Genauso ist es. Das ist dein Problem. Nicht Schizophrenie.
Siorry, ich weiß es gerade nicht: bist du schon in Therapie?

29.11.2022 20:22 • x 1 #3


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Zitat von Cbrastreifen:
Vermutlich, weil Du mehr drauf achtest, Dir Sorgen machst, dann noch mehr drauf achtest, Dir noch mehr Sorgen machst usw. Plötzliche Assoziationen, ...

Vor dem Einschlafen ist das ein gewöhnliches Phänomen. Wäre dies nur dann der Fall, würde ich der Sache keine Beachtung schenken. ️

29.11.2022 20:51 • #4


E
Zitat von Pauline333:
Genauso ist es. Das ist dein Problem. Nicht Schizophrenie. Siorry, ich weiß es gerade nicht: bist du schon in Therapie?

Ja, ich bin in einer ambulanten Therapie. Leider habe ich nicht mehr viele Sitzungen vor mir. Von 60 möglichen Sitzungen (Verhaltenstherapie) habe ich „nur“ 44 Sitzungen genehmigt bekommen. Die Gutachterin hat damit argumentiert, dass eine Fortführung der Therapie nicht wirtschaftlich sei, da ich keine Fortschritte machen würde…

29.11.2022 20:55 • #5


Helveticus
@Erdbeermuffin

Tolles Argument, wenn die Behandlung nicht anschlägt ist der Patient Schuld

Kannst du Einspruch einlegen, mit Unterstützung deiner Therapeutin? Sie müsste doch überzeugt sein von ihrer Arbeit.

Oder eine andere Therapieform beantragen, Tiefenpsychologisch zB.

29.11.2022 21:04 • x 1 #6


C
Zitat von Erdbeermuffin:
Vor dem Einschlafen ist das ein gewöhnliches Phänomen. Wäre dies nur dann der Fall, würde ich der Sache keine Beachtung schenken.

Es ist eine Frage, wie sehr man drauf achtet.
Ich meditiere und das heißt, man setzt (oder legt) sich hin und beobachtet seine Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen. Da ist nie Ruhe, was man vor allem dann merkt, wenn man genauer hinschaut.
Man hat ständig Gedankenfetzen, den meisten machen die nur keine Angst, also achten sie nicht drauf und haben sie sofort wieder vergessen. Du achtest eben drauf. Wirst Du jetzt auch nicht abstellen können.

Ich dachte, die hypochondrische Störung würde es gar nicht mehr geben. Aber, dass Du hoffst erlösende Worte zu finden, ist eigentlich gut.
Wer der Sache brauchst Du Dir keinen Kopf zu machen, aber vermutlich wirst Du andere Symptome finden, die diese ablösen.
Bist Du schwer hypochondrisch oder wie schätzt Du das selbst ein?

29.11.2022 21:11 • x 1 #7


P
Zitat von Erdbeermuffin:
Ja, ich bin in einer ambulanten Therapie. Leider habe ich nicht mehr viele Sitzungen vor mir. Von 60 möglichen Sitzungen (Verhaltenstherapie) habe ...


Ok. Ich las jetzt auch, dass du schon 4x in der Klinik warst, wenn ich das richtig verstanden habe. Nimmst du auch ein AD zur Unterstützung?
Was glaubst du, warum das alles bei dir nicht anschlägt bzw warum du die Dinge, die du hoffentlich vermittelt brkommen hast, nicht umsetzen kannst?

Kennst du die Theorie des Krankheitsgewinnes?

30.11.2022 05:57 • x 1 #8


E
Zitat von Helveticus:
@Erdbeermuffin Tolles Argument, wenn die Behandlung nicht anschlägt ist der Patient Schuld Kannst du Einspruch einlegen, mit ...

Guten Morgen.

Ich bat meine Psychotherapeutin, mir die Stellungnahme der externen Gutachterin vorzulesen, da mich der Grund für die Bewilligung von „nur“ zwanzig weiteren Sitzungen interessierte und bin mir ziemlich sicher, dass das Erwähnen meiner häufigen Rückversicherungswünsche das entscheidende Kriterium für die Beurteilung durch diese war.

Ich habe meine Psychotherapeutin bereits gefragt, ob sie einen Einspruch gegen diese Entscheidung einlegen und auf die dringende Notwendigkeit weiterer Sitzungen hinweisen könnte, doch dies lehnte sie wegen extrem geringer Erfolgsaussichten ab.

Eine ambulante tiefenpsychologische Behandlung habe ich in der Vergangenheit abbrechen müssen, da mir diese Therapieform überhaupt nicht half und ich zudem bei einer Psychotherapeutin gelandet war, die fragwürdige, alternativmedizinische „Techniken“ anwendete.

14.12.2022 11:32 • #9


E
Zitat von Cbrastreifen:
Es ist eine Frage, wie sehr man drauf achtet. Ich meditiere und das heißt, man setzt (oder legt) sich hin und beobachtet seine Gedanken, Gefühle, ...

Guten Morgen.

Ich bin mir nicht sicher, ob das die Erklärung für diese beängstigenden Symptome ist, aber ich habe das Gefühl, dass ich meine Gedanken wirklich seit diesem besagten Tag vermehrt beobachte.

Was heißt „ständig Gedankenfetzen“?
Ich hatte gestern Abend, als ich mich ins Bett legte, aber noch nicht einmal richtig müde und somit noch bei klarem Bewusstsein war (bzw. gewesen sein müsste), plötzlich einen richtigen Schwall zusammenhangloser Wörter von längerer Dauer (geschätzt 20-30 Minuten). Zeitgleich litt ich an Herzrasen und dem Gefühl, jeden Moment durchzudrehen. Wenn ich mich nicht täusche, ging der gedankliche Wortsalat den Paniksymptomen voraus.

Ja, die offizielle Diagnose (F 45.2) gibt es noch. Ich habe sie erst kürzlich wieder erhalten. Zum ersten Mal erhielt ich sie während meines ersten stationären Aufenthalts im Sommer 2012, als ich mit gerade einmal knapp zwanzig Jahren starke, körperbezogene Krankheitsängste entwickelte. Zwischenzeitlich erhielt ich sie (bis zum jetzigen Zeitpunkt) nicht mehr, weil ich die auf physische Krankheiten bezogenen Krankheitsängste in all den Jahren wirklich gut im Griff hatte. Meine „neue“ Diagnose nach all den Jahren ist der Angst vor der Schizophrenie geschuldet, die ich einfach nicht bewältigen kann. Diese Krankheit ist der absolute Horror und ich kann mich einfach nicht mit der Vorstellung „anfreunden“, dass ich schizophren werden könnte.

14.12.2022 11:57 • #10


E
Zitat von Pauline333:
Ok. Ich las jetzt auch, dass du schon 4x in der Klinik warst, wenn ich das richtig verstanden habe. Nimmst du auch ein AD zur Unterstützung? Was ...

Guten Morgen.

Nein, ich nehme keine Medikamente, da ich unter anderem eine extreme Angst vor den tödlichen Herzrhythmusstörungen habe, die durch die QT-Verlängerung (Nebenwirkung) ausgelöst werden kann. Letztendlich würden sich meine Ängste hierdurch nur verschieben - vorausgesetzt, das Medikament schlägt überhaupt an und überschüttet mich nicht nur mit Nebenwirkungen, wie das ja leider häufig der Fall ist. ️
Ich könnte keine Minute mehr ruhig sitzen, weil ich permanent Angst vor einem Herzstillstand hätte und würde höchstwahrscheinlich in einen hypochondrischen Wahn abdriften.

14.12.2022 12:01 • #11


Romana73
@Erdbeermuffin
Warum lässt du dich nicht von einem Psychiater der auf Schizophrenie spezialisiert ist untersuchen und der wird dir dann die Entwarnung bezüglich Schizophrenie geben. Ich konnte leider nicht herauslesen ob du dich diesbezüglich schon hast untersuchen lassen. Ich glaube dir muss ein Facharzt sagen, dass du nicht schizophren bist, ansonsten wirst du nicht zur Ruhe kommen.

14.12.2022 12:13 • x 1 #12


E
Zitat von Romana73:
@Erdbeermuffin Warum lässt du dich nicht von einem Psychiater der auf Schizophrenie spezialisiert ist untersuchen und der wird dir dann die ...

Guten Morgen.

Ich war im Mai in einem Früherkennungszentrum. Damals hatte ich vergleichsweise weniger stark ausgeprägte Ängste und Symptome. Diese formalen Denkstörungen (Wortsalat) hatte ich zu dem Zeitpunkt zum Beispiel noch gar nicht.

14.12.2022 12:22 • #13


E
Meine Psychotherapeutin, bei der ich erst gestern einen Termin hatte, ist eine Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und hat über zehn Jahre in einer stationären Psychiatrie gearbeitet. Ihr wäre eine Wesensveränderung doch sicher aufgefallen. …oder auch nicht? ️
Schließlich spielt sich der Wortsalat nur in meinen Gedanken ab. Wenn ich rede, dann in aller Regel fließend und nahezu fehlerfrei. Ein gelegentliches Verhaspeln ist ja nicht ungewöhnlich.

Warum spinnen meine Gedanken herum? Woher kommt das? Im Internet taucht dieses Symptom ausschließlich in Verbindung mit einer Schizophrenie auf.

14.12.2022 12:28 • #14


Hotin
Hallo Erdbeermuffin.

Zitat von Erdbeermuffin:
Meine Psychotherapeutin, bei der ich erst gestern einen Termin hatte, ist eine Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und hat über zehn Jahre in einer stationären Psychiatrie gearbeitet. Ihr wäre eine Wesensveränderung doch sicher aufgefallen. …oder auch nicht?

Natürlich wäre dass der Ärztin aufgefallen.

Zitat von Erdbeermuffin:
Warum spinnen meine Gedanken herum? Woher kommt das? Im Internet taucht dieses Symptom ausschließlich in Verbindung mit einer Schizophrenie auf.

Kann es sein dass Du sehr große Ängste davor hast, mal Fehler zu machen?
Deine Gedanken spinnen nicht rum. Alles, was ich hier von Dir lese ist klar und verständlich.
Im Internet findest Du für so etwas nie eine echte Begründung.

Zitat von Erdbeermuffin:
Schließlich spielt sich der Wortsalat nur in meinen Gedanken ab. Wenn ich rede, dann in aller Regel fließend und nahezu fehlerfrei. Ein gelegentliches Verhaspeln ist ja nicht ungewöhnlich.

So ist es. Somit mach Dir bitte erst mal keine Gedanken.

14.12.2022 13:47 • #15


P
Zitat von Erdbeermuffin:
Guten Morgen. Nein, ich nehme keine Medikamente, da ich unter anderem eine extreme Angst vor den tödlichen Herzrhythmusstörungen habe, die durch ...


Sorry, aber das ist Blödsinn. Das Risiko einer QTc-Verlängerung ist verschwindend gering und selbst wenn es auftauchen sollte, bedeutet es in der Regel nur, dass du das Medikament absetzen müsstest. Auch ist es nicht so, dass man oftmals nur Nebenwirkungen und keine Wirkung hast.

Bevor ich mich mit einer nicht realistischen Vorstellung selbst quälen würde, würde ich einem hilfreichen Medikament zumindest eine Chance geben.

14.12.2022 15:26 • #16


C
Zitat von Erdbeermuffin:
Was heißt „ständig Gedankenfetzen“?
Ich hatte gestern Abend, als ich mich ins Bett legte, aber noch nicht einmal richtig müde und somit noch bei klarem Bewusstsein war (bzw. gewesen sein müsste), plötzlich einen richtigen Schwall zusammenhangloser Wörter von längerer Dauer (geschätzt 20-30 Minuten). Zeitgleich litt ich an Herzrasen und dem Gefühl, jeden Moment durchzudrehen. Wenn ich mich nicht täusche, ging der gedankliche Wortsalat den Paniksymptomen voraus.

Nein, das habe ich nicht. Ich bringe es eher auch gelegentliche Halbsätze, die wie aus einem Gespräch ausgeschnitten erscheinen, aber die manchen mir keine Angst. Gelengtlich auch Geräusche, mal eine Art Klirren. mal wie ein Windzug, aber auch eher selten.
Gedanken sind eigentlich ständig aktiv, immer mal wieder entführen sie mich und ich folge ihnen, manchmal schaffe ich es, sie einfach nur zu beobachten, dann ist ihre Verweildauer kürzer.
Zitat von Erdbeermuffin:
Diese Krankheit ist der absolute Horror und ich kann mich einfach nicht mit der Vorstellung „anfreunden“, dass ich schizophren werden könnte.

Hast Du denn eine Disposition dafür?
Was wäre denn für Dich so schlimm daran? Warum ist gerade diese Krankheit so schlimm für Dich?

14.12.2022 17:10 • #17


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