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Hallo,

ich nochmal, aber ich habe mal eine allgemeine Frage:

Meint ihr, wenn man sich sehr mit einem bestimmten Thema bzgl eines Körperteils beschäftigt, dass dann viele Symptome auftreten können, die dieses Körperteil betreffen? Einfach so? Alleine durch die Überfokussierung? Also auch wenn ich jetzt z.B. meinen Fuß tagelang beobachte und erstmal 2 Symptome bemerke und dann ne Woche später wieder ein neues, das vorher nicht da war: ist das dann psychisch? Kann das dadurch wirklich entstehen?

Danke für eure Meinungen!

15.09.2020 19:12 • 10.10.2020 #1


13 Antworten ↓


Roman87
Hallo saksuja,
das kann man pauschal nicht sagen, das hängt von sehr vielen Faktoren ab, aber es ist erwiesen, dass eine intensive Selbstbeschäftigung, wie sie auch aussehen mag, zu psychosomatischen Beschwerden führen kann. Zu den Faktoren zählen genetische Faktoren (anders gesagt: Disposition, also Affinität zu einer bestimmten Erkrankung), das psycho-soziale Umfeld, die eigene Persönlichkeit (hier besonders der Faktor Neurotizität), ob die Person über Resilienzen verfügt (z.B. Selbstwirksamkeit), Stressbewältigungsniveau und viele andere Dinge.
Wenn bloß das reine Konzentrieren auf einen Körperbereich psychosomatische Erkrankungen erzeugen würde, wären (fernöstliche) Mönche, Kampfkünstler, Sportler, Meditierende und Andere, die von berufswegen oder lebensphilosophisch hunderte Stunden mit Selbstbeschäftigung und -beobachtung verbringen sicher eine Risikogruppe, was nicht der Fall ist.

Viele Grüße,
Matthias

15.09.2020 19:20 • x 2 #2


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Überfokussierung und die daraus resultierenden Symptome

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Zitat von Roman87:
Hallo saksuja,das kann man pauschal nicht sagen, das hängt von sehr vielen Faktoren ab, aber es ist erwiesen, dass eine intensive Selbstbeschäftigung, wie sie auch aussehen mag, zu psychosomatischen Beschwerden führen kann. Zu den Faktoren zählen genetische Faktoren (anders gesagt: Disposition, also Affinität zu einer bestimmten Erkrankung), das psycho-soziale Umfeld, die eigene Persönlichkeit (hier besonders der Faktor Neurotizität), ob die Person über Resilienzen verfügt (z.B. Selbstwirksamkeit), Stressbewältigungsniveau und viele andere Dinge. Wenn bloß das reine Konzentrieren auf einen Körperbereich psychosomatische Erkrankungen erzeugen würde, wären (fernöstliche) Mönche, Kampfkünstler, Sportler, Meditierende und Andere, die von berufswegen oder lebensphilosophisch hunderte Stunden mit Selbstbeschäftigung und -beobachtung verbringen sicher eine Risikogruppe, was nicht der Fall ist.Viele Grüße,Matthias


Hallo,
ich meinte das natürlich in Bezug auf Angst. Wenn man große Angst hat, dass man diese Symptome selber auch hat oder ob man sie vielleicht nur nie wahrgenommen hat, sie aber da sind. Also ob das im Prinzip die Angst auslösen kann? Nicht allgemein natürlich - denn wie du sagst, dann müssten ja viele Menschen irgendwelche Symptome entwickeln. Ich meine aber wirklich, wenn man Angst hat, dass dann Symptome kommen, weil man so sehr drauf achtet.

15.09.2020 19:25 • #3


Calima
Zitat von saksuja:
Meint ihr, wenn man sich sehr mit einem bestimmten Thema bzgl eines Körperteils beschäftigt, dass dann viele Symptome auftreten können, die dieses Körperteil betreffen? Einfach so?

Das geht ganz problemlos. Schaffen die meisten Hypochonder ständig.

15.09.2020 19:29 • x 2 #4


Roman87
Entschuldige, deine Frage habe ich als grundsätzliche verstanden.

Zitat von saksuja:
wenn man Angst hat, dass dann Symptome kommen, weil man so sehr drauf achtet.


Ja, das stimmt leider. Angst z.B. vor Herzerkrankungen erzeugt Beschwerden, die mit dem Herzen assoziiert werden und sogar Funktionsstörungen wie Herzstolpern, Herzrasen, Herzklopfen. Sie sind meist ungefährlich und haben ihre Verursachung in der Psyche. Die Psychiatrie schreibt deshalb dazu, dass es nichtorganische Funktionsstörungen sind. Und du kannst in nahezu jedem Funktionsbereich des Körpers Funktionsstörungen bekommen, so genannte somatoforme Störungen.

15.09.2020 19:39 • x 1 #5


S
Aber wie funktioniert sowas? Und wie wird man das dann wieder los?

15.09.2020 19:54 • #6


Roman87
Du wirst es los, indem du genau das Gegenteil von dem tust, wovon du in deinem Anfangsbeitrag geschrieben hast: Aufhören sich mit diesem oder jenem Körperteil oder Organ zu beschäftigen, seine Konzentration und Aufmerksamkeit sinnvollen Dingen widmen und sinnstiftende Dinge tun, das Grübeln und Nachdenken über Inneres aufgeben. Das Leben findet außerhalb deines Körpers statt, zwar mit ihm und durch ihn in gewisser Weise. Sobald man jedoch anfängt die Erregungen zu hinterfragen und beobachten, sobald man auch nur eine Spur von Zweifel an den natürlichen Ausprägungen des Körpers hegt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit eine Störung draus.
Ich empfehle dir, dass du dir ein aktuelles Lehrbuch zu Psychiatrie und Psychosomatik besorgst, dort kannst du den aktuellen Stand der Erklärungsmodelle der Schulmedizin nachlesen. Es gibt aber auch interessante Ansätze und Erklärungen, die sich mit nicht mit der klassischen Medizin decken lassen.

15.09.2020 20:05 • x 1 #7


Sonja77
Das ist allerdings möglich
Ja.....

15.09.2020 20:08 • x 1 #8


S
Hat jemand vielleicht sowas erlebt und kann mal berichten?
Ich kann mir irgendwie so schwer vorstellen, dass ich diese Symptome nur habe, weil ich so sehr auf das Körperteil achte...und jetzt nicht mehr los werde, weil ich so Angst habe, es eben nicht mehr los zu werden.

20.09.2020 12:53 • #9


Sonja77
Ich bin dafür das beste Beispiel..

Die Psyche ist so extrem stark,wenn sie erstmal so trainiert ist dann macht sie das ganz wunderbar von alleine...

Es ist nur sehr gefährlich
Bei mir hatt sich dadurch nämlich eine chronische starke Schmerzstörung entwickelt und ich werde meine Schmerzen wohl nicht mehr los werden...oder zumindest nicht mehr ganz....

Also hör auf dich darauf zu fokussieren und spring ab
Du kannst es noch

20.09.2020 12:56 • #10


P
Naja das ist ja so ähnlich, wie wenn jemand Läuse hat.

Meine Tochter hatte mal welche. Ihr hat natürlich der Kopf stark gejuckt. Bis dato hatte ich kein Kopfjucken. Als ich es entdeckt und bei ihr behandelt habe, fing es auch bei mir an, das Jucken.

Also ja, man kann durch Fokussierung diese Symptome bekommen. Da hilft nur logisches denken, dass es eben erst seit dem Wissen um spezielle Symptome auftaucht.

Ich hab das auch häufig bei Krankheitsängsten, man füchtet sich vor einer Krankheit, checkt die Symptome, denkt puh das hab ich nicht und cirka 2 Tage später kommen langsam die fehlenden Symptome nach.

Also von meiner Seite aus kann ich das klar bestätigen.

Liebe Grüße
Paula

22.09.2020 07:02 • #11


Roman87
Zitat von saksuja:
Hat jemand vielleicht sowas erlebt und kann mal berichten?


Das ganze Forum handelt davon, bemühe mal die Suchfunktion, du findest tausende. Oder gehe in die entsprechenden Unterforen.

22.09.2020 09:56 • #12


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Kann mir hier vielleicht irgendjemand Tipps geben, wie man das, was man sieht ignorieren/wieder ausblenden kann?

Wie ist es euch bei Sehstörungen gelungen, nicht mehr so darauf zu achten?

10.10.2020 09:45 • #13


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Also ich habe festgestellt, dass falsche Symptome verschwinden, wenn ich komplett abgelenkt bin und gar nicht dran denke.
Später fällt mir dann immer auf: Warte mal, ich hatte ja gerade gar keine Bauchschmerzen etc.
Von echten Symptomen und Schmerzen kann man sich gar nicht ablenken bzw. sind die immer im Hintergrund irgendwo.

10.10.2020 18:44 • #14


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