Trotz aller Beschwerden bekomme ich keine Erwerbsminderungsrente (lt. Psychiater haben die Versicherunen auch nur ein bestimmtes Budget, 9 Leute bekomen ihr Recht, wenn du der 10. Antrag auf dem Haufen bist, haste einfach Pech), bald kein Arbeitslosengeld mehr und aufgrund ungünstiger Konstellationen auch kein Bürgergeld.
Warum? Zum einen dauert es oft jahrelang bis man den richtigen Arzt findet, der dann auch mal über seinen Tellerrand schaut und den Menschen als ganzes sieht und nicht immer nur einen Teil der Beschwerden. So fängt man an aus lauter Verzweiflung im Internet zu forschen, was man denn für eine Krankheit haben könnte. Kommt man damit bei Ärzten an, reagieren diese pampig, eingeschnappt oder man wird gar angebrüllt (leider alles schon erlebt). Heute erlebt, dass mir eine weitere Krankschreibung verweigert wird, trotz Empfehlung vom Arbeitsamt, von genau dem gleichen Psychiater (s.o.)...
Zudem kommt es drauf an, WO man lebt. In Berlin oder einem Dorf? In unserer Kleinstadt gibt es nur 2 Psychiater, die keine Patienten mehr aufnehmen. Somit kann ich verzwickt sehr gut verstehen. Man schreibt und macht und tut und erhält trotz allem keine Hilfe. Die Ärzte haben durch das schmale Budget keine Zeit oder Ressourcen, sich näher mit den Patienten zu befassen. Und verzwickt ist körperlich nicht in der Verfassung, zu weiteren Ärzten zu fahren. Weg von den Kindern möchte sie verständlicherweise nicht.
Meine Schwiegermutter hat aufgrund kaputter Handgelenke (trotz OP keine Besserung) eine Diktier-App, das kann verzwickt auch haben. So viel zu den vielen Antworten.
Dass sich ihre Krankheitsgeschichte für Außenstehende evtl unschlüssig darstellt, kenne ich ebenfalls. Da müsste man einen Zeitstrang machen. Auch kenne ich einen Professor, der meine Tochter seinerzeit nach ihrer Herz-Op betreut hat, aber offiziell nicht mehr tätig ist. Der macht das ehrenamtlich, weil ihm die Kinder am Herzen liegen. So kann das auch mit verzwickts Arzt sein.
Also ich verstehe die Verzweiflung und unterstelle nichts, da ich ebenfalls die Erfahrung gemacht habe, wie man hier von den Ärzten, Diensten etc. oft im Stich gelassen wird. Hierzu ein zusätzliches Beispiel: mein Vater war Dialyse-Patient, dann Nieren transplantiert. Durch die vielen Medis unerklärliche Gleichgewichtsstörungen. Die Ärzte gaben nichts auf Neben- und/oder Wechselwirkungen! Selbst am Rollator konnte sich mein Vater nur schlurfend fortbewegen, ist dann auch mal hingefallen, konnte nicht mehr allein essen oder trinken. Pflegegrad 1 vom Gutachter, mein Vater könne noch in den Keller gehen und Auto fahren!? Einspruch eingelegt. Pfelegrad 2, Einspruch eingelegt. Krankenhaus, Pflegegrad 4. 2 Wochen später war er tot. Eine Lungenentzündung und beginnende Sepsis waren übersehen worden! Crp war keiner gemacht worden. Klagen hatte keinen Wert, weil du als Angehöriger nachweisen musst, wann der/die Ärzte welchen Fehler gemacht haben. Da kannste dich hierzulande ggf Jahrzehnte rumstreiten.
So, verzwickt. Also was ich an deiner Stelle noch machen würde: abklären, ob du ggf mit einem Stützkorsett und Gurten nicht doch in einen Rollstuhl verfrachtet/befestigt/gestützt werden kannst, um rauszukommen. Kleinen Ausflug mit Mann, Kindern, Großeltern, ggf Pflegedienst o.ä. dass du durch dauerndes Liegen und Decke anstarren, keinen echten Lebenswillen mehr hast, ist ja nur nachvollziehbar. Wenn machbar stärkere/andere Antidepressiva. Psyche und Körper hängen ganz stark zusammen!
Ansonsten würde ich mich für den Ernstfall vorbereiten, d.h. Briefe an die Kinder und den Mann u.a. schreiben, notfalls mit einem Diktiergerät aufnehmen. So kannst du deinen Lieben deine Gedanken mitteilen, allen sagen, wie sehr du sie liebst und die gemeinsamen Aktivitäten vermisst, etc. Du aber so nicht mehr leben kannst und du nur noch leidest/Schmerzen hast, gerade damit sich im Nachhinein niemand Vorwürfe macht. Sich überlegen, wie im schlimmsten Fall die Beerdigung aussehen soll, welche Lider gespielt werden sollen etc.
Diese Empfehlung resultiert aus meiner Erfahrung! Ich bereue es, dass wir nicht mehr Zeit mit meinem Vater verbracht und leider nicht alles möglich machen konnten, damit er ein paar schöne letzte Tage/Erlebnisse hatte. Aber ich hatte seine Lieblingslieder und wusste, dass er sich freut, dass wir sie an seiner Beerdigung gespielt haben.
Aber wie gesagt, versuch erst mal noch, doch irgendein transportables Fortbewegungsmittel zu bekommen - und wenn's ein Bollerwagen ist. Sorry, wenn das rabiat klingt...
Vielleicht mag mein Rat für andere nicht nachvollziehbar sein, darum: es sind MEINE Erfahrungen!
Was jemand anderer oder du, verzwickt, machst, bleibt dir überlassen!
Ganz liebe Grüße, halt die Ohren steif!
12.03.2025 15:20 • x 2 #341