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P
Guten Morgen,

lange Zeit habe ich in diesem Forum gelesen und auch schon den ein oder anderen Tipp gegeben, nun möchte ich einmal meinen Werdegang schildern in einigen Leuten eventuell auch Impulse zu setzen.

Diagnose lautet Angst vor Krankheiten, Zwangsgedanken irgendwie so ist ja auch egal wie es heißt
Jedenfalls hatte ich bei jedem Zwacken oder jedem abstößigen Gedanken direkt Angst und es kamen Pa‘s und Symptome und ich war ein Meister im Gedankenkarussel.
Hatte ein ziemlichen Grasproblem, gelegentlich auch mal andere Subtanzen.

Na gut, jedenfalls habe ich 1 1/2 Jahre damit verbracht mich selber zu bemitleiden, Familie und Freunde als Rückversicherer gehabt, Vermeidungsverhalten an den Tag gelegt… ihr kennt das

Ich wollte unbedingt etwas tun. Angefangen mit der Auseinandersetzung mit der Thematik, zwei wichtige Säulen sind psyische Faktoren und biologische Faktoren.

Zu psyische Faktoren:
Einfach verstanden und akzeptiert, dass es 1. eine Krankheit ist aber nicht im körperlichen Sinne und das ich selber und niemand anderes was zur Linderung machen kann. Gibt viele andere Sachen wie Auseinandersetzung mit dem Tod oder andere VT Ansätze die wichtig sind, aber den Rahmen sprengen.

Zu 2. biologische Faktoren:
Ernährung, Sport
Ich war sehr dick, 120 kg. Jetzt 100kg und fühle mich so so viel besser. Einfach das Selbstwertgefühl wieder kriegen ist so wichtig. Einfach Selbstvertrauen zu kriegen, durch Sport auch an die Grenzen zu kommen!

Nun aktuell habe ich eine sehr effektive Linderung der Symptome und keine Pa‘s mehr. Meiner Meinung nach ist es fast unmöglich eine Angststörung zu überwinden, wenn man das Ziel hat sie zu überwinden ist es ein Widerstand und ein Widerstand ist bei der Angstbehandlung kein guter Ratgeber. Viel mehr lebe ich gut mit der Angst, ab und zu habe ich auch Symptome in stressigen Situation zum Beispiel wenn ich in einer Großstadt bin, aber es ist völlig in Ordnung. Ich werde jetzt tatsächlich noch eine VT anfangen um mir einen Feinschliff zu verpassen.

Ich möchte euch sagen, steht auf, nimmt das Heft selber in die Hand. Raus aus der Opferrolle, nur ihr könnt was ändern und ihr werdet es schaffen

Einen schönen sonnigen Tag

18.03.2022 08:46 • 18.03.2022 x 5 #1


2 Antworten ↓


l3mureS
Schöne Worte aber die meisten hier werden es schwer haben es nur ansatzweise umzusetzen.

Meine erste Panikattacke war 2017, nur damals wusste ich gar nicht das es eine ist.
Drei Tage Krankenhaus und unzählige Arztbesuche später war das Thema gegessen und es ging mir bis März 2020 gut.
Nach einer falschen Diagnose von meinem ehemaligen Hausarzt kämpfte ich fast eineinhalb Jahre mit Symptomen die gar nicht da waren.

Irgendwann hat es mir gereicht und ich habe einen Cut gemacht.
Seit einem Jahr hat mich kein Arzt mehr gesehen.
Intensiv Sport gemacht und ein wenig die Ernährung umgestellt.

Habe immer noch tgl. Schmerzen aber ich sehe sie jetzt anders.

Wenn mir heute was weh tut mache ich trotzdem meinen Sport.
Ich esse was mir schmeckt und trotzdem ausgewogen.
Wenn mein Kopf sagt das schaffst du nicht, mache ich es trotzdem.
Antidepressiva nehme ich keines mehr.
Will klar denken können und ich selbst sein.

Habe mir angelernt immer das Gegenteil zu machen wenn der Kopf wieder mal in Schonmodus möchte.

Komme damit super klar und das ein oder andere zwicken ist Geschichte.
Es hilft mir auch daran zu denken was vor der Erkrankung war und wie ich damals damit umgegangen bin.

Gruß Alex

18.03.2022 14:18 • x 3 #2


-IchBins-
@pilsator
Toll, dass du es geschafft hast. Ich bin auch soweit so gut damit um einiges weiter gekommen, weil ich es wollte. Manchmal leidet man noch nicht genug und bleibt halt in der Verharrung, jammert anderen die Ohren voll mit immer wieder den selben Problemen, die dann fast gar keine sind, wenn man es selbst erkannt hat.
Hat aber auch lang genug gedauert...

18.03.2022 17:44 • x 4 #3





Dr. Matthias Nagel