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Hallo ihr alle da draußen.

Ich wollte mir mal was von der Seele schreiben, bzw. es versuchen.
Kurz zu mir ich bin 42 Jahre alt mänlich, verheiratet und und habe zwei Töchter. Eigendlich sollte es mir in allen Lebenslagen gut gehen, doch seit ca. 4-5 Jahren ist mein Leben ein ewiger Kampf mit meiner Psyche und daraus resultierenenden Körperlichen Symtomen.
Ich habe mir in allen den Jahren immer mal wieder ärztlichen Rat und Hilfe gesucht, unteranderem war auch eine ambulante Psychotherapie dabei.
Bei mir wurde eigentlich nie wirklich was gefunden körperliches gefunden, wohl aber eine Angststörung die sich vorallem auf Krankheiten eingeschossen hatte.
In der Therapie habe ich eigendlich gelernt gut mit meinen Ängsten und Gefühlen umzugehen, doch in letzer Zeit merke ich immer wieder wie stark ich doch in alte Muster zurückfalle.

Mich würde einmal interssieren ob einige von Euch die selben Probleme haben und wie ihr mit Rückschlägen umgeht und ob dies nun ein ewiger Kampf im Leben bleibt oder man auch irgendwann sich wieder so fühlen kann bevor das alles mal angefangen hat.

Über regen Austausch mit Euch würde ich mich freuen.

LG Aniko2806

30.03.2022 10:43 • 30.03.2022 x 2 #1


11 Antworten ↓


Ich habe diese Ängste von frühester Kindheit an.
Aber ich habe lange Phasen, wo ich komplett angstfrei und glücklich bin.
Mitunter jahrelang.
Dann kommt ein Symptom, das tatsächlich vorhanden ist, aber bei mir kommt dann sofort die Überzeugung, es ist das Schlimmste und Tödlichste. Dann stürze ich ab. Aber der Körper hat es zum Glück so geregelt, dass er nicht dauerhaft in dieser extremen Angst bleibt, man stumpft dann ab.
Und dann kann es sein, dass ich zehn Jahre gar nicht an Krankheiten denke und wieder ganz die Alte bin.
Man muss sich davor hüten Krankheiten zu googeln oder über furchtbare Tragödien zu lesen oder zu hören. Das zieht mich mitunter herunter.
Es ist dann eine Frage, wie man es bewertet.
Ich vergleiche es mit einem Flug in die Ferien. Die einen sind total entspannt, egal wie stark die Turbulenzen sind, andere horchen auf jedes Geräusch des Flugzeugs und denken sofort an den Absturz.
Meine Strategie ist, ganz normale Turbolenzen nicht zu beachten und den Flug zu genießen.
In Behandlung wegen der Angststörung war ich nicht, mir hat schon geholfen, wenn mein Hausarzt mit mir darüber gesprochen hat.

A


Manchmal frage ich mich wird es je wieder wie es mal war?

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@marialola das ist ein sehr interessanter Ansatz. Ich erkenne mich in vielen Ausführungen von Dir wieder.
Vielen Dank für deinen Beitrag

Hallo Aniko,

was war denn vor den 4-5 Jahren los - gab es erkennbare Auslöser?

Zitat von Aniko2806:
In der Therapie habe ich eigentlich gelernt gut mit meinen Ängsten und Gefühlen umzugehen, doch in letzter Zeit merke ich immer wieder wie stark ich doch in alte Muster zurückfalle.

Dann liegt die Vermutung nahe, dass die Dir vermittelten Strategien zum Umgang mit Deinen Ängsten eher auf verhaltenstherapeutischen Ansätzen beruhen. Das kann helfen - auch über längere Zeiträume. Doch aus meiner Erfahrung gehört eine grundsätzlichere Beschäftigung mit dem, der Angst empfindet, langfristig dazu.

Zitat von Aniko2806:
Mich würde einmal interessieren ob einige von Euch die selben Probleme haben und wie ihr mit Rückschlägen umgeht und ob dies nun ein ewiger Kampf im Leben bleibt oder man auch irgendwann sich wieder so fühlen kann bevor das alles mal angefangen hat.

Du darfst nicht vergessen, dass das Leben davor den aktuellen Zustand bzw. Deine letzten Jahre des Kampfes zu einem guten Stück mit bedingt, mit erzeugt haben. Das bedeutet nicht, dass man alles falsch gemacht hat oder so.
Dass man Angst vor tödlicher Krankheit hat, ist ja erst mal normal. Doch wenn es krankhaft (sic!) wird, könnte mehr dahinter stecken. Vielleicht eine Interpretation, dass irgendwas aus dem Ruder gelaufen ist, Du die Kontrolle über irgendwas verloren hast bzw. Du erkannt hast, sie (die Kontrolle) nie gehabt zu haben. Gerade der letzte Punkt sollte als Metapher zumindest mal über einige Zeit betrachtet werden.

Hallo moo,
Grundsätzlich kann ich nicht mehr genau sagen was der Auslöser damals war. Es gibt ein paar Dinge die es sein könnten, bzw. die alle zusammen gekommen sind.
Was mich damals und heute noch so aus der Bahn gehauen hat, sind, das die körperlichen Symtome sich so in den Vordergrund drängen und bei Ärztlicher Abklärung nix bei rum kommt.
Die Gedankenspirale die dann anfing konnte ich nicht stoppen, das kann ich mitlerweile aber ganz gut durch Sport und Ablenkung. Nur der Körper produziert immer wieder neue Symtome (zur Zeit die Verdauung) die mich teilweise echt belasten den Tag über und auch traurig machen.
Es nervt mich selber so das ich nicht den Schlüssel finde um durch die Tür zugehen.
Ich will damit sagen, mir ist schon bewusst das es nicht wieder wie früher sein kann und auch sollte, aber die unbekümmertheit und gelassenheit hätte ich gerne wieder in meinem Leben. Hoffe ich konnte das ein Stückweit erklären was mir quasi fehlt.

Hallo Aniko,

bin momentan und generell auch schon seit vielen Jahren psychisch angeschlagen. Im letzten Jahr war es besonders schlimm, da es mir gesundheitlich (also körperlich) sehr schlecht ging und mich das auch mental total fertig machte. Daraufhin bekam ich ebenfalls Probleme mit meiner Verdauung, die nun bereits seit 6 bis 7 Monate anhalten. Ich wurde komplett durchgecheckt, inklusive einer Magenspiegelung, und laut den Ärzten bin ich gesund. Diese Verdauungsprobleme müssen also von der Psyche kommen. Mein Zustand macht mich momentan komplett fertig und beschäftigt mich jeden Tag aufs Neue. Werde mich auch bald wieder in psychische Betreuung begeben und hoffe, dass sich die Verdauungsprobleme wieder bessern wenn meine Psyche wieder stärker ist.

Hi Aniko - danke für die Rückmeldung!

Zitat von Aniko2806:
Was mich damals und heute noch so aus der Bahn gehauen hat, sind, das die körperlichen Symptome sich so in den Vordergrund drängen und bei ärztlicher Abklärung nix bei rum kommt.

Versteh´ schon. Aber es kommt ja letztlich doch was bei rum: Nämlich, dass - aus medizinischer Sicht - nichts Gravierendes vorliegt. Dazu wäre anzumerken, dass viele stille Schräglagen für wenige Ärzten überhaupt von Relevanz sind - zum Beispiel eine gesunde Darmflora. Auch die oberen Verdauungsorgane wie Milz, Magen, Leber, Gallenblase und Pankreas werden normalerweise lediglich auf eine ernsthafte Erkrankung hin untersucht und nicht auf etwaige sanfte Entgleisungen. Das ist ein Problem unseres sogenannten Gesundheitssystems - wir behandeln oft nur manifeste Erkrankungen, nicht die Entwicklung dahin.
Und diese Entwicklung kann eben vielgestaltig sein, auch in besonderem Maße psychisch, aber nicht nur. Sich damit in vollem Umfang selbst zu beschäftigen, ist ein echter Job - insbesondere wenn man nebenher auch noch ganz normal Beruf und Familie hat...
Ich habe meine (unangemessenen) Ängste (auch Krankheitsängste) durch eine Vielzahl von Maßnahmen weitgehend aufgelöst, doch jeder muss hier sein eigenes Rezept zusammenstellen. Ein guter Einstieg ist z. B. la2la2`s Medizinschrank:
erfolgserlebnisse-f59/la2la2-s-medizinschrank-diverse-themen-t93207.html

Diese Zusammenstellung hat schon vielen geholfen, Eigeninitiative zu entwickeln, die m. E. unabdingbar ist für ein dauerhaft zufriedenes Dasein.

Zitat von Aniko2806:
Die Gedankenspirale die dann anfing konnte ich nicht stoppen, das kann ich mittlerweile aber ganz gut durch Sport und Ablenkung.

Sport ist gut, Ablenkung OK - aber dauerhaft geht es schon darum, genau hin- und nicht wegzuschauen. Das muss nicht zwangsweise unerfreulich sein, sondern bestenfalls lehrreich und letztendlich, wenn man es konsequent weiterbetreibt, sinnstiftend bzw. -erkennend.

Zitat von Aniko2806:
Es nervt mich selber so das ich nicht den Schlüssel finde um durch die Tür zugehen.

Der Schlüssel bist immer Du, bzw. Dein Geist. Vom Geist geht alles Erleben aus, (hinaus!) nicht andersrum.

Nein, wird es nicht. Wird besser, anders, und es lohnt sich, den Weg bis dahin zu beschreiten.

Generell kommt jeder Mensch an seine Grenzen, unser Problem ist eher, dass wir diese ständig überschreiten und nun als Belohnung die Angst bekommen, die meint, Hallo, jetzt mach mal nen Ticken weniger, sonst wird es ernst.

Angst ist ein absolut gutes Regulativ, um Überleben zu können. Deswegen hat sie jeder Mensch. Wer also unlogische Ängste entwickelt, könnte ja mal darüber nachdenken, warum das so ist. Was läuft in deinem Leben nicht rund?

Und wenn es nur die extreme Verantwortung ist, du du deiner Familie gegenüber empfindest. Du bist der einzige, der deren Überleben ermöglicht? Oder du bist generell eine unsichere Persönlichkeit. Oder du brauchst Aufmerksamkeit.

Und bevor du meinst, das wäre jetzt böse geschrieben: Nein, ist es nicht. Um Ängste zu verringern muss, darf man alles mal in Frage stellen, denn irgendetwas trachtet dir doch nach dem Leben? Also, was macht dein Leben so gefährlich, dass der kleinste Zwicker im Körper als Gefahr erkannt wird?

@moo Viel Dank für Deine Einschätzung und auch Deine Tips!
Ich werde mich mal in den Thread la2la2`s Medizinschrank einlesen. Und das mit den Ärzten, habe ich so eigentlich noch gänzlich nicht betrachtet. Es sind gute Denkanstösse für mich! Nochmal Danke!

@Icefalki
Krass mir gehen gerade ein wenig die Augen auf.
Du lässt mich arg nachdenken, da ich viel wahres erkenne....
Und nein ich fand Du hast das geanu richtig geschrieben.

Hätte nicht mit so einer Resonaz auf meinen Thread gerechnet.

Vielen Dank

Nein, es ist nie wieder wie "vor der Angst”, aber es wird wieder besser .

Ich schrieb ja, diese extreme Angst hatte ich schon als kleines Kind. Natürlich durch die Umstände in meinem Elternhaus, wo es keine Sicherheit gab, ständig waren die krassesten Dinge möglich. Und Gewalt. Ich nenne das Erlernte Hilflosigkeit.
Bereits damals, als ganz kleines Kind sagte ich häufig wenn ich dann noch lebe, etwa wenn ich gefragt wurde, was ich an meinem Geburtstag machen möchte. Und nicht nur Gewalt, auch Krankheiten waren im Elternhaus immer ein Thema, mit denen wurde gedroht, obwohl bei uns niemand krank war. (Meine Mutter hatte ein Medizinstudium absolviert…)
Ich hatte also als Kind diese Urängste, dann wieder lange überhaupt nicht und bis heute, wie ich sagte, habe ich teilweise jahrelang gar keine Angst und bin dann völlig unbekümmert und übermütig. Also, ich denke schon, dass man da raus kommt und das Leben richtig genießen kann. Mir hilft, wenn ich mit einer absoluten Vertrauensperson reden kann, dann geht es mir sofort besser.

A


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Dr. Matthias Nagel
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