Pfeil rechts

G
Ja, ich bin hier falsch. Diese ganzen Problematiken hier sind auf ein paar wenige Basics runterzubrechen:

Die Leute ziehen sich ängstigende Inhalte selber her, planschen dann drin und versuchen sich dann mit allen möglichen und unmöglichen Verhaltensweisen zu beruhigen, die aber nicht gelingen, weil sie die Angst selber schüren.

Entweder sie fixieren sich dann auf irgendwas oder es ist allgemeiner und es wird noch mehr als Auslöser hergenommen.

Was im Grunde unten drunter liegt, ist die Unfähigkeit, in sich selber zu vertrauen, in die eigene Kraft, dass man weiß, dass man auch kämpfen kann, was aushalten kann und bei denen, die ständig mit der Menschheit oder dem Aussehen Schwierigkeiten haben, ist es mangelndes Selbstwertgefühl. Den einen fehlt das Selbstbewusstsein, den anderen das Selbstwertgefühl und dann geht's um tausend Ausweichmanöver, mit denen am Kernproblem vorbei gefahren wird.

Aber wie man wirklich sich im Leben behauptet, sich durchsetzt, kämpft und sich selber aufbaut und fit für's Leben macht, lese ich hier eigentlich nicht. Und das ist schade und insofern ja: Ich bin hier falsch. Ich hätte es gerne ein kleines bisschen mutiger, kämpferischer, dynamischer und disziplinierter, statt Erwartungshaltung gegenüber der Umwelt.

Aber das sind halt so Sachen, die darf man in (Selbsthilfe)foren nicht schreiben....

13.06.2012 16:40 • #61


Christina
Zitat von Grille:
Ganz ehrlich, wenn man selber 'ne somatische Erkrankung von einem bestimmten Ausmaß hat, dann kann man in Anbetracht eines solchen Threads hier nur noch zynisch werden.
Du vielleicht, anderen geht es anders... Es ist ja beileibe nicht so, dass du hier die Einzige mit einer ernsthaften organischen Erkrankung wärst. Du bist nur bisher die Einzige, die andere wegen deren Krankheitsängsten gering schätzt.

Zitat von Grille:
Da ist ein Befund völlig unauffällig und die TE erwartet, dass sie alle mit Samthanschüchen anfassen. Beim Psychiater kann sie das mit dem hypochondrischen Verhalten verlangen, in anderen Arztpraxen nicht.
Wer Symptome hat, kann von jedem Arzt außer dem Psychiater eine entsprechende und ggf. aufwändige körperliche Untersuchung verlangen oder zumindest eine ausführliche Erklärung, warum der Arzt weitere Untersuchungen für entbehrlich hält.

Zitat von Grille:
Der Unterschied ist, dass Menschen, die ernsthaft krank sind, glücklich sind, wenn Befunde nix ergeben, aber ein Hypochonder damit nie zufrieden sein wird, sondern sich eine neue fixe Idee ausdenkt. Da liegt die unterschiedliche Mentalität dann vermutlich zu weit auseinander, als dass da noch groß Verständnis kommen könnte...
Das hat nichts mit Mentalität zu tun, sondern mit typischen Symptomen einer anerkannten Erkrankung, einer Angststörung.

Zitat von Grille:
Und jetzt hätte ich mal eine Frage:

Gibt's hier auch eine Rubrik, wo man schreiben kann, weil man berechtigt Angst hat, wo's um reale Gefahren geht?

Ich find's schon komisch, dass in einem Angst-und-Panik-Forum keinen wirklichen Platz gibt, für Leute, die sich nicht nur ängstlich was einbilden oder einreden, sondern denen tatsächlich was droht, was passiert ist, wo also die Angst für andere nachvollziehbar ist und wo wohl jeder Angst hätte, wo die Angst als normale und nicht krankhafte Reaktion angesehen werden kann. Sowas müsste es hier ja doch geben? Hab' ich das übersehen?
Das hier ist ein Forum für Angst- und Panikstörungen. Normale Angst ist also off topic, kann aber in die Kummerecke.

Zitat von Grille:
Wenn Du organisch krank bist/warst, kannst Du auch eine PTBS (= Angsterkrankung) kriegen, die haben auch zusätzlich dann psychische Symptome. Daher ist ja der Titel so irreführend.
Um es doch mal kurz klarzustellen, PTBS ist keine Angsterkrankung, obwohl sie in der ICD im selben Kapitel geführt wird (F4) und sie natürlich mit Ängsten und Panikzuständen einhergehen kann. Diagnostisch korrekt geht's in diesem Unterforum (und diesem Thread) auch nicht um Hypochondrie (= Überzeugung, organisch krank zu sein), sondern um Krankheitsängste (Angst davor, krank zu werden oder zu sein). Steht alles in der ICD 10 F4, aber nur die Krankheitsängste sind eine Angststörung und damit hier an der richtigen Adresse.

Zitat von Grille:
Aber hier ist wohl nur Platz für Menschen, die sich was einbilden oder einreden....
Nein, dies ist ein Platz für Menschen, die krankhafte Angst vor Krankheiten haben, so dass sie durch diese Angst erheblich in ihrem Leben eingeschränkt sind. Und die haben ebenso einen Anspruch darauf, ernst genommen zu werden, wie jeder andere Kranke auch.

Liebe Grüße
Christina

13.06.2012 16:47 • #62


A


Langzeit-EKG letzte Woche. Nun soll ich zum Arzt kommen!

x 3


C
Grille

Du kannst doch aber den Leuten keinen Vorwurf machen. Das ist doch nun wirklich unterste Schublade.

13.06.2012 17:00 • #63


M
@grille da du ja nun weisst dass das hier das falsche forum für dich ist und die leute hier nur weicheier sind die grundlos jammern und klagen wozu ja einzig und allein du grund hast könntest du dich doch dann eigentlich verabschieden und dir ein passenderes forum suchen ich finde das wäre doch das einzig richtige ind zwar für dich und v o r a l l e m a u c h f ü r u n s !!

13.06.2012 17:19 • #64


L
@Grille

Ich bin entsetzt, ehrlich. Ich fand deine Ansichten zu Beginn des Threads ganz vernünftig und dachte, ja sie hat Recht, wenn es auch nicht so einfach ist was die Umsetzung anbelangt. Das, was du jetzt aber von dir gibst ist pure Diffamierung.

Das Gehirn eines Menschen kann NICHT zwischen Vorstellung und Realität unterscheiden, entsprechend werden körperlich dieselben Prozesse in Gang gesetzt!! Da geht es nur bis zu einem bestimmten Grad, dass man sich zusammen reißt !

Vielleicht nimmst du auch eine derart rigide Position ein, weil du dich selbst mit deiner straighten Art überforderst, dir vielleicht selbst in die Tasche lügst mit deiner kämpferischen Einstellung, die wenig Spielraum für ein wenig Nachsicht mit sich selbst läßt und somit natürlich auch nicht für andere.

Ich bin sehr froh, mir hat dieses Forum mit seinen Mitgliedern sehr geholfen, Hoffnung entstehen lassen - und auch meinen Kampfgeist geweckt.
Ich weiß, dass die menschliche Psyche der Himmel aber auch die Hölle auf Erden sein kann, - unabhängig davon ob man wirklich(somatisch) krank ist oder nicht. Aber die Beurteilung des Leids eines anderen Menschen steht dir, steht keinem zu.

Gruß,

Charly

13.06.2012 18:18 • #65


R
Hallo


ehrlich gesagt bin ich etwas schocking. Also viele wissen ja das ich wirklich mal ernsthaft erkrnkt wahr und auch erst dann wirklich angst und panik bekommen habe.


Oft schreibe ich auch das zenario was wäre wenn. Sicherlich hat Grille in vielen ansätzen recht.
Aber man darf trotzdem äpfel nicht mit Birnen verwechseln.
Ich finde auch das der Threadsteller in Therapie kommt und sich solche gedanken wie darmpilz 90 proznet der leute haben sowas und herzstolpern oder kribbeln was wirklich einen in der verzweiflug treibt nur vom Kopf herkommt.
Das zu verstehen das das hinr diese zustände auslösst das zu begreifen , an fühlt ja den schmerz , man fühlt ja die stoplerer und es ist schwirig es zu verstehen das das menschliche Hirn das auslösst.
da muss eine symbiose von Ausschliessen von krankheiten und psychater sein.


Ich habe seit 2 jahren keine wirkliche schlimme panikattake mehr gehabt und das habe ich auch dem Forum zu verdanken , ebenso weiss ich von Usern denen andere und ich auch helfen konnte .

Also grille einige brauchen halt jahre um es zu verstehen sicherlich vergeudete zeit aber sie können nicht s dafür, ausserdem nur hätscheln und tätscheln wird hier auch nicht gemacht.


So jetzt auf fussball konzentrieren

13.06.2012 18:21 • #66


C
Hab mir gerade noch mal die Beiträge durchgelesen. Das Problem ist, Grille sieht scheinbar in psychischen Erkrankungen, wenn eine körperliche Ursache fehlt, keinen Krankheitswert. Es ist alles eingebildet und die Leute halten sich dann nur daran fest. Selbst schuld. So ist jedenfalls die eindeutige Aussage.

Fakt ist, so kann nur reden, wer nie selbst richtig betroffen war oder ist.

In meinen Augen ist es auch völlig uninteressant, ob es nun einen körperlichen Hintergrund gibt oder gab. Denn in sehr vielen Fällen ist es nämlich so, die körperliche Ursache ist irgendwann behoben, aber eine daraus entstandene Angststörung oder Depression hängt einem noch an. Manchmal für immer. Gerade Schmerzpatienten bekommen sehr oft im Laufe der Jahre eine Depression oder Angststörung und die bleibt oft trotz Beseitigung der Schmerzen.

13.06.2012 18:43 • #67


G
Zitat von crazy030:

Fakt ist, so kann nur reden, wer nie selbst richtig betroffen war oder ist.



Ganz im Gegenteil. Aber genau deshalb weiß ich auch, wie sehr man kämpfen muss und sich zusammenreißen muss, damit man auch mal wieder gesund werden kann. Ich unterschätze das gar nicht, wie die Leute hier leiden und psychisch krank hat für mich keinen geringeren Krankheitswert als andere organische Erkrankungen, es gibt allerdings hier wie da unterschiedliche Ausprägungsgrade und Behinderungsgrade. Und während Christinas Standardformulierung ist, dass psychisch Kranke auch Läuse und Flöhe kriegen können, ist meiner:Auch Depressive können sich ein Bein brechen!. Richtig, es ist nicht alles immer nur die Psyche und man muss gescheit kucken.

Aber wenn jemand einen unauffälligen Befund nach dem anderen kriegt und dann in einem Forum für Angst und Panik schreibt, dann sich da als ja nicht psychisch krank hinstellt, auf seine angebliche körperliche Erkrankung pocht und andere mit echten Ängsten und Panikattacken als irre bezeichnet, da bin ich dann davon überzeugt, dass ich's mit einem Menschen zu tun habe, wo der Verstand nicht mehr richtig arbeitet. Und da seh' ich's als grottenfalsch, diese Krankheitsängste noch für voll zu nehmen, so jemanden schicke ich zum Facharzt, aber zum Psychiater, denn da gehört er meiner Auffassung nach hin.

Die meisten psychisch Kranken haben nämlich noch soviel Realitätsbezug, dass sie merken, dass etwas nicht mit ihnen stimmt. Solange man das noch merkt, ist es ja ok, mit so jemandem kann man sich vernünftig ausstauschen. Mit jemandem, der in seiner eigenen Welt lebt, geht das nicht mehr.

Aber in einem Punkt kann ich nur sagen: Ja, es stimmt, mir sind hier viele zu sehr auf Schonhaltung aus und zu weicheiig. Wenn man da raus will, wird man sich fürchterlich anstrengen müssen. Empathie fühlt sich nett an, hilft aber nur bedingt.

Gestern hatte ich Therapie und hab' mich auch über ein bisschen was beklagt, warum ich nicht so unbeschwert leben kann wie andere, also einfach Glück haben, viele Dinge nicht am Hals haben. Als Antwort vom Thera kam:Andere Menschen leben in Folter. Die sagen:Warum werde ich denn nicht bloß einen Tag nicht geschlagen?!...Tja, mein Thera hat nix übrig für sich Hängenlassen und den Schwanzeinkneifen. Wer keine Fortschritte macht, fliegt raus und zwar schneller, als man kucken kann. Aber das ist klar, dass so eine Gangart für viele eine Zumutung ist. Für andere hingegen ist es eben das Sprungbrett, wenn man sie richtig anpackt.

Immer schön nett bleiben, immer die Samthandschühchen anziehen....Das funktioniert hier drin, aber für draußen funktioniert's nicht. Das Leben ist knallhart und wer die Anforderungen dort nicht packt, der darf am Rande der Gesellschaft rumgurken und darf von dort zuschauen, wie andere das Leben genießen.

Wenn sich manche hier wirklich mal auf die Hinterbeine stellen würden, dann könnten sie eine viel bessere Lebensqualität haben. Es ist nicht alles nur die Erkrankung, es ist immer eine Kombi aus diesem Menschen und der Erkrankung. Über vieles, was hier geschrieben wurde, würde mein Thera nur mit einem Kommentar hinweggehen:Alles faule Ausreden! Es kann bei jedem besser werden, aber nur, wenn die Leute wirklich wollen.. Der ist knallhart, aber seine Patienten werden wieder gesund. Er ist echt bekannt in der Szene und hat hervorragende Statistiken. Man kann froh sein, wenn er einen nimmt. Der Kuschelkurs ist nicht das Allheilmittel.

14.06.2012 09:18 • #68


G
Ich glaube, manche haben zu wenig Leidensdruck, damit sich wirklich was bewegt, denen geht's noch zu gut mit der Erkrankung. Und bei anderen ist es aber oft auch schon zuviel, deswegen können sie nix mehr angehen. Aber in dem letztern Fall gehören Medis und stationäre Therapie dazu. Wer sich aber gegen alles verschließt und dann vom Umfeld erwartet, dass Bezugspfleger spielen, hat bei mir Pech gehabt. Ich muss mich auch um mich selber kümmern und selber beruhigen und trösten und genau die gleiche Leistung erwarte ich von anderen für sich selber auch. Und wenn die das nicht machen wollen, müssen sie halt leiden. Wenn sie nicht bereit sind, die nötigen medizinischen Schritte zu tun, müssen sie halt leiden. Das entscheiden die ganz alleine selber.

14.06.2012 09:33 • #69


G
Und wenn man ganz ehrlich ist, dann weiß man auch selber, das Angst überwinden eine Frage von Druck und Gegendruck ist.

Hier sind so viele, die sich schon nicht mehr aus der Wohnung trauen. Ich bin überzeugt davon, dass die rausgehen könnten, wenn ihnen in der Wohnung einer eine Waffe an die Schläfe halten würde, von dem sie wissen, dass er abdrücken würde, wenn sie nicht seiner Aufforderung, rauszugehen Folge leisten würden.

Es gibt Menschen, die haben schon zerbrochenes Glas aus Angst gegessen, weil Täter es gefordert haben. Einem Jungen wurde mit einer Zig. das Auge ausgebrannt von einer Jugendbande. Sie haben ihm gesagt, dass sie ihn umbringen, wenn er dabei einen Mucks macht. Er hat keinen Laut von sich gegeben.

Angst überwinden geht. So ausgleifert, wie sich viele der Erkrankung fühlen, sind sie ihr nicht. Das Problem sind häufig sie selber, weil sie es erst gar nicht wirklich versuchen und weil sie den Ängsten mehr vertrauen als ihrem ganzen sonstigen Erfahrungsschatz. Man kann zum Fenster rausschauen und sieht, wie die Leute draußen sind, es passiert ihnen nichts und deshalb weiß man, es ist ungefährlich rauszugehen. Die Angst, die anfangs da wäre, wollen aber viele nicht mal einmal aushalten und bleiben halt drin. Gut, wer leben will wie ein Häftling, weil er nicht bereit ist, was zu versuchen und auch einfach ein Stück weit was zu ertragen, dem kann ja keiner helfen. Der Weg raus ist schmerzhaft, genau deshalb ist er so schwer.

14.06.2012 09:48 • #70


C
Grille

Das ist Deine persönliche Meinung und die kannst Du auch haben, aber die hat keine allgemein gültige Bedeutung. Und ich bleibe dabei, Dir kann es nie so ergangen sein, worüber Du hier urteilst. Wenn Du meinst, jeder muss sich nur auf die Hinterbeine stellen und alles geht super weiter und der Rest ist nur Rumgejammer und mit Samthandschuhen angefasst werden wollen, tut mir leid, aber dann hast Du wirklich null Ahnung.

Und noch mal zum Forum, weil Du da eine Irreführung kritisiert hast:

Zitat:
Wenn Ihr Angst vor Krankheiten habt, etwa Angst vor einem Herzinfarkt, Aids oder einem Schlaganfall, oder glaubt, an einer schweren Erkrankung zu leiden, obwohl Euer Arzt sagte, Ihr seid gesund, dann könnt Ihr Euch hier darüber austauschen.


So steht es in der Beschreibung zu genau diesem Forum. Ich frage mich ernsthaft, wie man da meinen könnte, hier geht es um Angst, wo die Ursache dann wirklich eine körperliche, nachgewiesene, Erkrankung ist (?).

Und Du kannst auch, denke ich, aufhören, Dich hier mit langen Beiträgen zu überschlagen, weil damit bist Du hier im falschen Forum. Mir leuchtet eh nicht ein, was Dein Auftritt hier bedeuten soll.

Zitat:
Und wenn man ganz ehrlich ist, dann weiß man auch selber, das Angst überwinden eine Frage von Druck und Gegendruck ist.

Ja und bei 9 von 10 Betroffenen wird es mit Druck oder Gegendruck dann erst richtig schlimm. Ich kenne solche Fälle, die dann mit Druck am Ende in der EU Rente landeten.

Deine Thesen sind völliger Schwachsinn und ein weitere Beweis Deiner Ahnungslosigkeit.
Zitat:
Angst überwinden geht. So ausgleifert, wie sich viele der Erkrankung fühlen, sind sie ihr nicht. Das Problem sind häufig sie selber, weil sie es erst gar nicht wirklich versuchen und weil sie den Ängsten mehr vertrauen als ihrem ganzen sonstigen Erfahrungsschatz.

Und Du kannst das beurteilen? Was manche Leute schon unternommen haben und trotzdem wird es kaum besser? Du kannst doch nicht irgendwelche Beiträge im Internet auf die Masse beziehen.

In wie vielen Kliniken etc. warst Du denn schon, in wie viele Schicksale hattest Du da denn schon Einblick, in welche Leidenswege, die schon 10-20 Jahre gehen und wo die Leute wirklich alles versucht haben?

Was Du hier machst ist doch bisher nur dummes Geschwätz ohne Wert!

14.06.2012 10:03 • #71


S
Hallo zusammen, habe mich durch diese 7 Seiten gelesen. Schön für dich Grille, wenn du so eine Kämpfernatur bist. Sind leider nicht alle Menschen so. Wir sind alle verschieden und das ist gut so. Stärkere (so wie du) sollten normal Schwächeren helfen. Aber dies gibt es in unserer Gesellschaft schon lange nicht mehr. Leider. Jeder wurschtelt alleine vor sich hin. Warum gibt es denn so viele die psychisch krank sind. Warum wartet man ewig auf einen Therapieplatz? Weil wir psychisch Kranke einen an der Klatsche haben. Sag ich mal jetzt so von mir. Wäre ich so toll wie du, würde es mir vielleicht besser gehen oder ich hätte eine Spontanheilung. Weisst du, meine 1. Angststörung hatte ich nach dem Herzstillstand meiner Mutter. Da war ich Allerheiligen,mit ihr alleine auf dem Friedhof.1993. Da kippt die plötzlich um. Schaum vor dem Mund. Zuckungen. Schreck lass nach. Damals waren Handys Ausnahme. Im Krankenhaus hatte sie bei meinem Besuch den 2. Herzstillstand, wurde leichenblass und die Geräte zeigten einen langen Strich mit Tuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuut.Aus . WIeder hat sie es geschafft. Mei Schwiegervater ist an Krebs gestorben, meine Schwiegermutter bei einer Herzhkathederunteruchung. Meine Mom, war 3 Mal verheiratet und alle Männer sind an Krebs gestorben. Prostata, Leukämie und Kehlkopf. Mein Mann hatte vor 2004 einen Herzinfarkt, obwohl er 1 Tag vorher beim Check-Up war. Unser Arzt sagte dazu, sehen sie, man kann nicht aller vorhersehen. Also nutzen die ganzen körperlichen Untersuchungen auch nicht soviel. Lebe in einer Großstadt, da nehmen sich die Ärzte nicht soviel Zeit für Erklärungen. An diesen Todesfällen erkennt man das Leben ist endlich. In Bezug auf meinen 8jährigen Sohn macht mir das Angst. Wenn mir was passiert und ich ihn alleine lassen müsste. Das macht Angst. Meine PA bakam ich letztes Jahr nach einer Magenspiegelung. Helicobacter, Zwölffingerdarmgeschwür, Axialhernie, Speiseröhre entzündet. Ausser den Säurehemmern gibt es nicht viel zu tun. Auf die bekomme ich aber höllische Magenschmerzen. Was tun? Der Arzt sagt nehmen sie die. Basta!! Und dann stellt man sich irgendwann die Frage, geht das denn nie weg. Wenn man dann jeden Tag Übelkeit, Sodbrennen usw. hat. Schmerzen die ins Kreuz ausstrahlen usw. Man verliert an Lebensqualität. Wenn es dir durch deine körperliche Erkrankung schlecht geht, hast du dann so große Lust auf Unternehmungen, wie z.B Freizeitpark mit Kindern usw. Aber wir Mütter reissen uns da zusammen und machen trotzdem mit den Kindern was. Aber manchmal kommen eben diese Momente, wo man sich wünscht, Angstfrei, Schmerzfrei und Glücklich zu sein. So wie die Menschen um uns rum. Freue dich doch einfach darüber, das du nicht so bescheuert bist wie wir. Und eigentlich ist es doch egal, ob eingebildete Angst oder Angst wegen einer körperlichen Ursache. Am Ende ist Angst eben Angst. Egal woher. Und kämpfen tun wir doch alle. Sonst wären wir nicht in Therapie. Wenn es dir so gut geht, mach uns doch einfach Mut. Statt uns dumm anzumachen. Ich verstehe deine Ängste ja auch. Du hast einen Grund und wir glauben einen zu haben. Macht aber weder dich noch uns besser voreinander.
LG Stregaline

14.06.2012 10:20 • #72


Christina
Zitat von Grille:
Und wenn man ganz ehrlich ist, dann weiß man auch selber, das Angst überwinden eine Frage von Druck und Gegendruck ist.

Hier sind so viele, die sich schon nicht mehr aus der Wohnung trauen. Ich bin überzeugt davon, dass die rausgehen könnten, wenn ihnen in der Wohnung einer eine Waffe an die Schläfe halten würde, von dem sie wissen, dass er abdrücken würde, wenn sie nicht seiner Aufforderung, rauszugehen Folge leisten würden.
Ja, das beschreibt in etwa meine erste VT - natürlich ohne Knarre, dafür aber mit vielen als therapeutische Prognosen verpackten Drohungen, wie schrecklich ich enden würde, wenn ich nicht notfalls auf den Brustwarzen (wörtliche Formulierung) jeden Tag rausginge und zwar jeden Tag ein bisschen mehr, niemals, wirklich niemals ein bisschen weniger. Hab' ich zwei Jahre lang gemacht: eigener Haushalt, Doppelstudium, Leben aufbauen, Konfrontationsübungen. Angst vorm (allein) Rausgehen hatte ich nach kürzester Zeit keine mehr. Dafür entwickelte ich eine fette Zwangsstörung, Depressionen und Ängste, die mir vorher nicht in den Sinn gekommen wären. Das führte nach zwei Jahren zu einem ziemlich kompletten Zusammenbruch, ich konnte und wollte nicht mehr. Vor der Therapie hatte ich eine einfache Agoraphobie mit der Hauptangst, ohnmächtig zu werden. Danach war jeder Handgriff angst- und zwangsbesetzt, ich konnte nicht mehr allein bleiben, konnte nicht mehr auf der Autobahn fahren etc. - alles Dinge, die vorher kein Thema waren.

Es ist leider so, dass in der VT innere und äußere Umstände, die den Patienten davon abhalten, sich hochmotiviert der Wiederaufnahme des Lebens zu widmen, Krankheitsgewinne heißen. Und das verführt Laien fast immer, Fachleute auch gelegentlich zu der falschen Annahme, denen ginge es zu gut.

Die Angst zu überwinden, erst recht sich mal in angstbesetzte Situationen zu begeben, ist ein Kinderteller, ein Lacher. Interessant wird's danach, wenn die Angst nicht programmgemäß weg bleibt, wenn man jeden und jeden Tag die Knarre am Kopf braucht, um rauszugehen. Ob man aus Angst drin bleibt oder aus Angst rausgeht, bleibt die gleiche beschissene Lebensqualität. Das Gefängnis mitzunehmen, macht nicht frei.


Zitat von stregaline1:
Stärkere (so wie du) sollten normal Schwächeren helfen.
Ich sehe in mangelnder Empathie und fehlender Sachkenntnis keine Stärke, tut mir leid. Die so genannten Krankheitsgewinne derjenigen, die nicht mit voller Kraft gegen die Angst angehen können, sind auch keine Schwäche, sondern nur Umstände, die therapeutisch berücksichtigt werden müssen.

Zitat von stregaline1:
Meine PA bakam ich letztes Jahr nach einer Magenspiegelung. Helicobacter, Zwölffingerdarmgeschwür, Axialhernie, Speiseröhre entzündet. Ausser den Säurehemmern gibt es nicht viel zu tun. Auf die bekomme ich aber höllische Magenschmerzen.
Guck mal, ob das was für dich ist: http://www.deutschlands-dicke-seiten.de ... hp?t=18761.

Liebe Grüße
Christina

14.06.2012 12:34 • #73


C

14.06.2012 12:49 • #74


C
Noch mal zu der ganzen Sache wegen Angst. Es kommt hier so rüber, als ist es immer nur ein Gefühl, deren Auslöser einem bekannt sind. Die Angst ist mit Gedanken verbunden. Es sind einem auslösende Orte und Situationen bekannt.

So. Fein...

Bei mir z.B. war das aber nie so und mir ist bekannt, ich bin damit kein Einzelfall. Bei mir war nie eine Verbindung zu Gedanken da, wenn am Anfang die Psychiater immer von Gedankenkreisen sprachen war mir nie klar, was die meinen. Weil da war nichts. Orte und Situationen kann ich auch nicht rausfiltern, weil es da keine Favoriten gab. Ob ich allein war, mit Besuch oder auf Reisen, Tag oder Nacht, in der Bahn, allein mit Hund im Wald, auf dem Fahrrad, im Supermarkt, mich überkam es überall. Und wichtig zu erwähnen ist, bei mir war es IMMER nur mit extremen körperlichen Symptomen, d.h. zittern, extremste Schweißausbrüche, Puls längere Zeit (nicht nur paar Minuten) bei 140-160, Blutdruck hoch, starke Taubheitsgefühle in Armen und Beinen, Tinnitus Verstärkung.

Das war ein Zustand, da ging nichts mehr. Und das kann man nur nachvollziehen, wenn man es selbst kennt.

Es wurden NIE psychische Gründe/Auslöser gefunden! In keiner Klinik, in keiner Therapie!

Eine GAS ist es definitiv nicht.

In Gutachten hab ich stehen: Reagiert auf jede Form von Stress mit starken körperlichen Symptomen, die dann eine weitere Teilnahme an jeglichen Aktivitäten unmöglich machen....

Stress ist dann hier aber alles, auch positiver Stress, jede Form von Aufregung und Erregung, selbst Sex.

Aufraffen, nicht vermeiden? Ja, hab ich immer schon gemacht. Ich hab nie was vermieden und raffe mich den ganzen Tag auf.

Und da komme ich dann auch den Beitrag von Christina. Ja, die Panikattacken bin ich so los geworden, was ja gut ist, aber etliche körperliche Symptome haben sich verstärkt und wurden chronisch und wenn ich ehrlich bin, mit 3-4 Panikattacken im Monat ging es mir vor Jahren bedeutend besser als heute.

Alles mit machen, immer aufraffen, nichts vermeiden, Sport, ca. 1800 km pro Jahr mit dem Hund laufen (ja), 3 Jahre keinen Alk, rauchen abgewöhnt (25 Jahre Kette), also mir geht es nicht toll oft, aber eben körperlich.

Ansätze gibt es viele, von psychiatrischer (irgendwie 8 Diagnosen sammelten sich allein die letzten 4 Jahre an) und auch von orthopädischer. Nach Jahren sagen mir nun Orthopäden und ein Neurochirurg, es hat bei mir viel mit der HWS zu tun. Ständige Schmerzen = irgendwann eventuell Angststörung, Depression oder was auch immer. Denkbar, aber so richtig glaube ich da noch nicht dran.

Ich kann jedenfalls von meiner Seite sagen, wenn ich so einen hirnverbrannten Mist wie von Grille lese, könnte ich platzen.

Und ich bin mir sicher, viele von uns hier reißen sich den A... auf und geben sich Mühe. Und dann liest man so einen Mist hier von Grille, der wie ein Schlag ins Gesicht ist.

14.06.2012 13:26 • #75


D
Ich bin froh, dass andere auch meiner Meinung sind! Jeder, der unter Panikattacken leidet oder gelitten hat, weiß, wie schlimm das ist. Ich für meinen Teil möchte gerne wissen, WARUM ich das habe. Ich bin überzeugt davon, dass es Menschen gibt, die aus irgendwelchen Gründen dazu neigen. Die wenig selbstbewussten Menschen oder die, die Schicksalsschläge erlitten haben. Oder auch Menschen, die eine Krankheit überwunden haben. Nicht alles ist bislang erforscht. Vielleicht läuft auch hormonell irgendwas falsch. Irgendwas, was bisher noch nicht entdeckt wurde. Wer weiß das schon? Irgendwas in unserem Körper löst diese Gefühle aus. Und irgendwas wird bei Panikpatienten nun mal anders sein als bei Gesunden. Und ich glaube sehrwohl, dass auch organische Dinge dahinter stecken können!
Jedenfalls haben mein Mann und ich nun einen Termin bei einem Mediziner, der sich mit Darmpilzerkrankungen auskennt. Ich werde in diese Richtung weiter recherchieren. Weil sie mir plausibel vorkommt. Vielleicht ist es das wirklich. Oder es geht uns zumindest zu einem Teil besser. Das wäre auch ein Fortschritt. Darmpilze unschädlich zu machen kann ja auf keinen Fall schaden. Ich werde auf jeden Fall berichten, was der Arzt dazu sagt und ob er eine Behandlung vorschlägt.

14.06.2012 14:02 • #76


D
Also, muntere Diskussion.

Bevor ich etwas sage, ich habe eine Angststörung und hatte viele Panikattacken. Dazu ein stationärer Aufenthalt und habe für Monate das Haus nicht verlassen.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich bei einigen unbeliebt mache:
Grille hat mit vielen recht, auch wenn ich es nicht so direkt ausgedrückt hätte.

In der Tat ist es so, ich bin immer und immer wieder hinter irgendwelchen Phantomkrankheiten hinter her gejagt. Mal waren es Bakterien, dann Pilze und irgendwann waren es Allergien.
Die Untersuchungen beim Arzt ergaben: Alles Top und tschüss.
Irgendwann macht man sich eben mal ein paar Gedanken zu dem Thema und fängt an, ganz langsam umzudenken.
Ich habe ewig gebraucht, um die Kreislauf der Angst wirklich zu verstehen. Dafür ist mehr notwendig als nur ein Vortrag vom Doc. Da muss im Kopf irgendwo etwas klick machen und plötzlich sieht die Welt wieder ganz anders aus.
Ich bin heilfroh, nur eine Angsterkrankung zu haben. Andere haben Krebs oder Gott wer weiß was, was sollen die denn sagen?

Auch ich kann über viele Beiträge hier Schmunzeln, nicht wegen irgendeiner Arroganz sondern man erkennt sich selbst wieder, wo man noch in den tiefen des Kreislaufes gefangen war. Ja, auch ich finde, einige werden mit Samthandschuhen angefasst und Mitleid ausgepackt, wo eigentlich bisschen Ansporn mehr geeigneter wäre.

Viele messen dieser Erkrankung zuviel Bedeutung zu, ist einfach so. Man muss auch irgendwo verstehen, dass man selbst was machen muss anstatt seine Umwelt ständig zu bemühen. Diese Einsicht hat auch bei mir lange gedauert.
Manchmal hilft die unbequeme Wahrheit besser weiter als eine Runde Streichelzoo.

Körperliche Erkrankungen müssen natürlich ausgeschlossen werden, das ist keine Frage.

14.06.2012 14:11 • #77

Sponsor-Mitgliedschaft

Christina
Zitat von Grille:
.Tja, mein Thera hat nix übrig für sich Hängenlassen und den Schwanzeinkneifen. Wer keine Fortschritte macht, fliegt raus und zwar schneller, als man kucken kann.
...

Über vieles, was hier geschrieben wurde, würde mein Thera nur mit einem Kommentar hinweggehen:Alles faule Ausreden! Es kann bei jedem besser werden, aber nur, wenn die Leute wirklich wollen.. Der ist knallhart, aber seine Patienten werden wieder gesund. Er ist echt bekannt in der Szene und hat hervorragende Statistiken. Man kann froh sein, wenn er einen nimmt.
Wenn man die potenziellen Therapieversager rechtzeitig rausschmeißt, sind auch 100 % Erfolgsquote keine Kunst mehr... Wer hätte gedacht, dass sich auf psychotherapeutischem Gebiet noch Karrierechancen für Ausbilder Schmidt auftun?

14.06.2012 14:20 • #78


D
Zitat von Christina:
Zitat von Grille:
.Tja, mein Thera hat nix übrig für sich Hängenlassen und den Schwanzeinkneifen. Wer keine Fortschritte macht, fliegt raus und zwar schneller, als man kucken kann.
...

Über vieles, was hier geschrieben wurde, würde mein Thera nur mit einem Kommentar hinweggehen:Alles faule Ausreden! Es kann bei jedem besser werden, aber nur, wenn die Leute wirklich wollen.. Der ist knallhart, aber seine Patienten werden wieder gesund. Er ist echt bekannt in der Szene und hat hervorragende Statistiken. Man kann froh sein, wenn er einen nimmt.
Wenn man die potenziellen Therapieversager rechtzeitig rausschmeißt, sind auch 100 % Erfolgsquote keine Kunst mehr... Wer hätte gedacht, dass sich auf psychotherapeutischem Gebiet noch Karrierechancen für Ausbilder Schmidt auftun?


Habe ich allerdings auch so ähnlich empfunden...ich glaube mein Therapeut hätte für diesen Therapeut nicht viel übrig.

14.06.2012 14:23 • #79


E
Zitat von crazy030:



Danke dafür, you made may day......
Kennt ihr das Buch 'mist it'? Ist ein ähnlicher Ansatz.....

Ich denke, wie so oft, der Königsweg liegt dazwischen!! (und bevor hier Mutmaßungen aufkommen, ich weiß sehr wohl vo was ich rede, als organisch pumperlgesund, therapieerfahren und trotzdem in PAs gefangen....)

So hart wie Grille es sieht, kann man es sicher nur in stabilen Phasne vertragen.
Aber es gibt auch so etwas wie sich gegenseitig stützende Ko-Abhängigkeit.
Wenn ich bspw. lese, dass das Ergebnis des LZ-EKGs da ist, alles oB ist und sie aber schreibt, sie hätte sich trotzdem gleich mal Kreislaufmittel geholt......(warum/für was?)....dann wäre es u.U. hilfreicher sie nicht in dieser Tour zu pampern, sondern zu signalisieren, es ist doch alles gut, versuche weg von den Symptomen zu gehen und hin zur Bewältigung.
Wenn ich hier völlig panisch etwas gepostet habe, hat mir nie ein Oh du Arme o.ä. geholfen, sondern die klaren Aussagen der Anderen- hej, die Symptome kenn ich, nix organisches, du stirbst da nicht dran....

Und noch kurz zum Umgang in der Arztpraxis. Ich haeb einmal der Arzthelferin einen Blumenstrauß gebracht mit den Worten: der ist stellvertretend von allen Gaga-Patientinnen wie mir, die sie soviel Zeit und Nerven kosten.....

14.06.2012 14:31 • #80


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