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Sampyz
Hallo zusammen,

Ich bin Sam. 34 Jahre alt. Bin 185 cm und derzeit 118 Kilo.
Ich habe derzeit leider mit meinen Ängsten zu kämpfen und weiß nicht mehr weiter. Ich fühle mich von meinem Arzt nicht ernst genommen.
Zur Vorgeschichte:
Vor 6 Wochen hatte ich eine Salmonellen Vergiftung wegen verdorbenem Hähnchen. Zu der Zeit wurde bei meinem Vater such Lungenkrebs diagnostiziert, was mich richtig fertig gemacht hat. Beim Erstgespräch im Krankenhaus habe ich die Symptome mitbekommen, worauf der Arzt so achtet. Gewichtsverlust, Fieber, Nachtschweiß. Ein paar Tage später habe ich mich selbst gewogen und habe festgestellt das ich innerhalb kurzer Zeit ca 4-5 Kilo abgenommen habe. Seit dem mache ich mir ernsthafte Sorgen, das ich auch etwas habe. Ich hatte am Anfang des Jahre mit Verdauungsschwierigkeiten zu kämpfen in Form von Verstopfungen. Nach der Lebensmittelvergiftung ist das aber weg, dafür habe ich aber häufigen Stuhlgang. Angefangen mit 3-5 mal am Tag. Aktuell sind es 1-2 mal am Tag.
Ich habe mich jetzt 5 Wochen Lang beobachtet und habe wieder ca 1.5 Kilo abgenommen. Ich habe Bluthochdruck in der Zeit entwickelt und nehme Nebivolol 5mg ein. Das nehme ich seit 8 Tagen ein. Seit 3-4 Tagen habe ich es geschafft etwas zu entspannen, allerdings habe ich ein nicht aufhörendes Hungergefühl. Es brennt leicht in der Bauchgegend und ich könnte ab einer gewissen Zeit die ganze Zeit essen. Heute rattert wieder mein Kopf. Ich kann nicht vernünftig schlafen, werde mehrmals in der Nacht wach. Meine Beine fühlen sich schwach und zittrig an. Seit ein paar Tagen habe ich auch ein gesteigertes Durstgefühl und muss oft Urinieren.
Ich war jetzt mehrmal bei meinem Hausarzt und habe das Gefühl er nimmt mich nicht mehr ernst. Er hat vor 2,5 Wochen Blut abgenommen, die werte waren Okay, bis auf den erhöhten Cholesterinspiegel. Er hat mich zum Gastroenterologen überwiesen. Der Gastro hat eine Sonographie gemacht und meinte, da ist nichts zu sehen. Am 7.6. habe ich eine Magen-Darm Spiegelung. Die Wartezeit ist für mich gerade die Hölle. Ich war nochmal beim Hausarzt in der Zwischenzeit. Wollte ihm erklären, das ich irgendwas hab und weiter untersucht werden möchte. Er sagt mir immer wieder, das ist auf die Lebensmittelvergiftung zurückzuführen und auch auf Psyche und den Stress. Es sind alles pysomatische Symptome. Mein Körper hat auf Stress aber nie so reagiert. Ich kann mir das alles nicht mehr erklären und weiß nicht mehr weiter. Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen? Was würdet ihr tun?

Tut mir leid für den langen Text. Ich fand wichtig alles zu erzählen.
Grüße Sam

01.05.2024 08:20 • 05.05.2024 #1


16 Antworten ↓


-Hedwig-
Zitat von Sampyz:
Seit 3-4 Tagen habe ich es geschafft etwas zu entspannen, allerdings habe ich ein nicht aufhörendes Hungergefühl. Es brennt leicht in der Bauchgegend und ich könnte ab einer gewissen Zeit die ganze Zeit essen.

Das habe ich sehr oft wenn ich eine Gastritis habe. Was gut passen würde, jede Infektion des Magen Darm Traktes kann eine Gastritis triggern, dazu der Stress und die Angst, die eine krebsdiagnose im der Familie auslöst. Warte mal die Spiegelung ab. Die gibt oft gut Aufschluss.

01.05.2024 08:24 • x 1 #2


A


Komische Sypmtome und angst vor Ernsthafter erkrankung

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Sampyz
Zitat von Zwergeule:
Das habe ich sehr oft wenn ich eine Gastritis habe. Was gut passen würde, jede Infektion des Magen Darm Traktes kann eine Gastritis triggern, dazu ...

Mir macht meine Gewichtsverlust extreme Sorgen. Kann das auch durch eine Gastritis kommen? ich habe ganz normal gegessen und habe nicht zugenommen, sogar etwas abgenommen.

01.05.2024 08:28 • #3


-Hedwig-
@Sampyz
Stress kann wahnsinnig viel machen. Ich würde mich mal nicht so extrem aufs Gewicht fokussieren. Ich weiß, wenn man Angst hat ist es extrem schwer, aber ich würde jetzt erstmal den Termin abwarten.

01.05.2024 08:34 • #4


Sampyz
Ja es ist extrem schwierig. Ich habe jetzt wieder zittrige beine und arme.
zuerst war es die angst vor Darmkrebs oder BauchspeicheldrüseY jetzt habe ich sorge um ein Gehirntumor. Weil so blöd ich bin google ich viel nach symptomen.
Muss ständig auf toilette und kann mir nicht vorstellen das das alles vom Stress kommt. Heute nacht habe ich auch viel geschwitzt, vermutlich weil ich gestern angespannt ins bett bin. Sage ich mir zumindest selber und hoffe das es nur das ist. Ich komm echt nicht mehr klar mit meinem körper

01.05.2024 09:06 • #5


-Hedwig-
Zitat von Sampyz:
Muss ständig auf toilette und kann mir nicht vorstellen das das alles vom Stress kommt.

Angst kann das tatsächlich. Die meisten Googlen nach Krebs. Wer nach Angst googelt bekommt die gleichen Symptome.

Zitat von Sampyz:
Heute nacht habe ich auch viel geschwitzt, vermutlich weil ich gestern angespannt ins bett bin

Weiß nicht wo du wohnst, aber bei uns sind die Temperaturen von 5 auf 27. Da schwitzt man auch mal.

01.05.2024 09:24 • #6


WayOut
@Sampyz
Ich kenne das mit dieser bekloppten Angst. Und auch damit, dass man einfach nicht glauben kann, dass das alles alles die Psyche ist.
2021 habe ich von jetzt auf gleich Probleme mit Magen und Darm bekommen, konnte nichts mehr essen, ohne mich zu übergeben, und wenn mal was drin geblieben ist, hatte ich direkt Durchfall. Das Ganze ging tatsächlich über mehrere Monate.
Magenspiegelung und Darmspiegelung, alles ohne großen Befund, der das erklären würde.
Da habe ich auch innerhalb von kürzester Zeit jede Menge abgenommen.
Irgendwann beruhigte sich das Thema dann, und dafür traten irgendwelche anderen Symptome und damit andere Krankheits Ängste bei mir in den Vordergrund.
Und ja, bei einer vorangegangenen Lebensmittelvergiftung, plus Gastritis und oder Ähnliches, da sind 4-5 Kilo sogar ein Witz.
Also, da brauchst du dir wirklich überhaupt keine Sorgen drum machen.
Und deine Magen und Darmprobleme können, wie auch meine Erfahrungen und auch die Erfahrungen von hunderten anderen hier im Forum zeigen, stressbedingt, psychisch sein.

Das schlimme daran ist, je mehr du dich deswegen verrückt machst, desto mehr Stress hast du, desto schlimmer wird es. Das ist halt genau dieser Teufelskreis, bei dem man in einer Angststörung drin sitzt.

02.05.2024 11:55 • x 1 #7


Sampyz
@WayOut
Danke für deine Nachricht.
Ja, mich mach das derzeit wirklich bekloppt. Ich habe das Gefühl, mein Körper will die Nährstoffe nicht drin behalten. Das mit der Zittrigkeit und meinem schwäche Gefühl geht mir auch auf die Nerven. Und weil mein Kopf nicht aufhört zu rattern um dieses Thema, habe ich Probleme bei der Konzentration. Da machen sich auch neue Ängste breit. Ich weiß das es keinen Sinn ergibt aber ich kann das leider derzeit irgendwie ganz schlecht Steuern. Habe Schwierigkeiten mir was zu merken, weil ich nicht zuhöre oder konzentriert an etwas arbeite.
Schlimm ist auch, ich google Symptome und kann das derzeit auch nicht abstellen. Dann mach ich mir noch mehr sorgen.
Ich wiege mich und bin ein halbes Kilo leichter, ich mache mir sorgen und nen Kopf.

Aber wie du schon sagtest, es ist ein Teufelskreis aus dem ich gerade schlecht raus komme.
Was tut man da um da raus zu kommen? Ich versuche Entspannungsübungen und Lese oder versuche mich abzulenken, allerdings hilft das nur für einen Moment.

02.05.2024 12:09 • x 1 #8


WayOut
@Sampyz
Entspannungsübungen machen in akuten Phasen überhaupt gar keinen Sinn. Das ist ja wie als würdest du jemandem, der in einem Kriegsgebiet ist, sagen, du musst nur atmen, dann geht das.
Jetzt ist erst mal wichtig, dass du die akute Krise akzeptierst und annehmen kannst.
Vielleicht helfen dir folgende Sätze ein bisschen:

Du kannst nichts für den ersten Gedanken, der ist nicht deine Schuld. Deine Schuld ist nur, was aus dem ersten Gedanken folgt. Heißt, der erste Gedanke ist immer ein Reflex, wichtig ist, darauf nicht weiter einzusteigen.
Das einzige wie man das aber eben schafft, ist tatsächlich eine gewisse Gleichgültigkeit dem Thema Thema gegenüber zu entwickeln. Und tatsächlich, das hilft alles nicht akut, aber wenn man da in der Übung bleibt, ist das genau der richtige Weg.
Jedes Mal, wenn dein Gehirn dir solch dramatische Gedanken anbietet, einfach immer und immer und immer wieder antworten: ja, und selbst wenn es so ist, ist mir doch wurscht. Solange mir kein Arzt sagt, dass ich krank bin, bin ich gesund!

Weil genau genau das ist nämlich das Problem, weswegen unsere Gehirne so am Rad drehen. Wir sind nicht mehr darauf gepolt, erst wenn ein Arzt mir sagt, dass ich krank bin, bin ich wirklich krank.
Sondern wir sind darauf gepolt:
Solange der Arzt nichts findet, hat er nur nicht gut genug genug gesucht, ich bin definitiv krank.

Und das ist das wichtigste an der ganzen Sache, man muss sein Denken wieder in eine normale Richtung kriegen. Und das kriegt man wirklich nur dadurch, dass man auf diese Gedanken nicht immer wieder einsteigt. Warum ist das so? Weil, je häufiger du auf diesen Gedanken einsteigst, desto mehr signalisierst du deinem Gehirn, dass es genau das richtige da macht, was ist da gerade macht. Und umso öfter wird es das auch tun. Wenn du deinem Gehirn aber signalisierst, Gehen wir mit deinem Quatsch nicht auf den Geist, wird es damit auch tatsächlich nach und nach wieder aufhören.

02.05.2024 15:46 • x 1 #9


WayOut
@Sampyz
Jetzt lässt er mich den Beitrag Nicht editieren.
Natürlich ist uns es nicht wurscht, wenn wir krank wären. Wir sind es aber nicht, und deswegen ist es wichtig, den Gedanken eine gewisse Gleichgültigkeit entgegenzubringen. Entweder, indem man sich wirklich sagt: und selbst wenn es so wäre, dann kann ich das hier heulend auf meinem Sofa auch nicht ändern.
Und da kein Arzt was gefunden hat, kann man da auch nichts behandeln. Also, was soll das Theater jetzt, Gehirn!

Oder eben, wenn man es schafft, dem Gehirn wirklich konsequent zu sagen, dass das absoluter Schwachsinn ist, was er da denkt. Und sich dann dann auch das konzentrieren, was man gerade macht. Eben zum Beispiel: ja, erzähl mir keinen schei., wir gucken hier jetzt Fernsehen. Wichtig ist aber auch, dass konsequent durchzuziehen.
Das ist nicht einfach, und gerade am Anfang werden die Gedanken trotzdem immer noch sekündlich bis minütlich kommen. Aber vertraue mir, das wird weniger.
Leider hilft dagegen auch kein Medikament und keine Pillen oder sonst was. Das ist wirklich die konsequente Arbeit an sich selbst.

02.05.2024 15:49 • x 1 #10


Sampyz
@WayOut
Vielen Dank für die Ernüchternden Worte! Ich werde es versuchen und an daran arbeiten. Ich weiß das du recht hast, aber es ist trotzdem nicht einfach. Ich bin auch einfsch ein Ungeduldiger mensch, der sofort wissen will was mit ihm nicht stimmt.
Und warten ist eine qual.
Aber ich muss einfach daran arbeiten!

02.05.2024 22:00 • #11


M
Hallo Sam
Wurden bei dir die Zuckerwerte schon mal gemessen ? Und der Langzeitzuckerwert im Blut?

02.05.2024 22:21 • #12


Sampyz
@MelNoa83
Hallo
Ja, hat mein Arzt mit den Blutwerten geprüft. Waren Unauffällig bei 5,3.
Diabetes habe ich wohl nicht, wenn die Frage darauf abzielt.

02.05.2024 22:23 • #13


M
Ja, das ist mir durch den Kopf als ich einige deiner Symptome gelesen habe. Aber dann ist ja gut.

02.05.2024 22:28 • #14


WayOut
@Sampyz
Ja ich weiß, das ist echt nicht cool. Ich war genauso ernüchtert , als ich irgendwann realisiert hab:
Ok, das ist jetzt was anderes als das was man sonst mal hatte; einfach zum Arzt gehen, Medikamente bekommen und fertig is, dann ist’s nach nen paar Tagen wieder weg.
und ich bin auch so ein Captain Ungeduld.
Aber:
Da hast du zb schon mal einen Punkt, an dem du arbeiten könntest.

Wichtig ist, dass du dich wirklich auf deine Therapie konzentrierst. Wenn du noch keine hast, kümmere dich dringend drum.
Und auch da: erwarte keine Wunder.
War auch mein Denkfehler; ok, dann geh ich da jetzt n paar mal hin und dann müsste es ja schon besser sein. Ich dachte halt anfangs, Therapie ist wie Ibuprofen bei Kopfschmerzen. Einfach nen paar mal machen, dann ist’s weg oder zumindest deutlich besser.
Leider nein, leider gar nicht.

Ich war 1 Jahr in Verhaltenstherapie ohne Erfolg. Hat null bei mir gezündet und ich hab auch erst viel zu spät gemerkt, dass der Therapeut überhaupt nicht zu mir passte. Hab halt den erstbesten genommen, wo ich nen Platz bekommen hab.
Hab dann angefangen mir nen Platz in der tiefenpsychologie zu suchen.
Das war für mich der deutlich bessere Weg, obwohl die meisten sagen: Verhaltenstherapie hilft am besten bei Angst.
Es gibt halt nicht DAS Medikament oder DIE Therapie, die jedem hilft.

Wichtig ist, erstmal anzuerkennen, dass wirklich was mit der Psyche nicht stimmt und dass man dann schaut: warum? Woran liegt es? Woher kommt es? Welche falschen Annahmen hab ich im Kopf, die mir das Leben schwer machen?

Leider gibt’s keine schnell wirksame Lösung bei psychischen Erkrankungen. Es ist ein langer Weg da raus, mit viel Höhen und Tiefen und oftmals auch viel Resignation und Stagnation, weil immer wieder Phasen kommen werden wo es sich so anfühlt, als würde man nicht weiter kommen und als würde das alles überhaupt nichts bringen.
Wichtig ist (mach ned den selben Fehler wie ich) in solchen Phasen nicht zu denken:
Es muss doch was körperliches sein, wenn ich da nicht weiter komme.
Weil so dreht man das Karussell wieder neu von vorn an
Bei mir fing alles im Frühjahr 2021 richtig an und erst so langsam kann ich heute wieder nen halbwegs vernünftiges Leben führen.
Aber rückblickend muss ich sagen: die ersten Anzeichen dass ich seit Jahren „über meinen Psycho Verhältnissen lebe“ hatte ich schon viel früher, ich hab sie nur nie als das wahrgenommen.

Heißt jetzt nicht, dass das bei jedem mindestens drei Jahre dauern muss. Es gibt auch Leute, die viel schneller gute Ergebnisse erzielen, es kommt immer auf die Problemstellung und auf den jeweiligen Menschen an.
Das einzige, was ich dir sagen will, dass du dich bitte nicht entmutigen lässt, wenn du teilweise auch nach Monaten noch denkst: das bringt doch alles nichts. Nicht aufgeben!

03.05.2024 05:16 • x 1 #15


Sampyz
@WayOut
Danke für deine aufbauenden Worte und das ermutigen.
Ich war jetzt beim therapeutischen Erstgespräch und sie hat mir auch eine Therapie nahe gelegt um mit der angst umzugehen.
Allerdings ist es schwierig einen Platz zu finden muss ich sagen
Sie meinte ich muss eine Verhaltenstherapie machen, das wäre erstmal das richtige.
Im moment wälze ich Bücher die mir helfen könnten oder schreibe meine gedanken auf wenn ich Zeit habe. aber derzeit habe ich gute und schlechte Tage.
Ich hoffe das ich nichts ernstes habe. Ich hoffe es ist „nur“ eine Gastritis oder irgendwelche reizsymptomatiken. aber da muss ich wohl geduldig auf den Spiegelungstermin warten.
ich werde berichten

05.05.2024 11:12 • x 1 #16


WayOut
@Sampyz
Ja so geht es leider allen mit dem Platz.
Immer und immer wieder anrufen, irgendwann klappt es.
Auch wenn es super nervig ist, aber so geht es leider allen.
Wichtig ist, fang früh an, nicht erst wenn nichts mehr geht. Sonst stehst du nämlich dann da und wartest ewig.

05.05.2024 16:10 • #17


A


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