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Sunray
Hallo ihr Lieben,

ganz kurz zu meinem Problem:

Vor ungefähr zehn Jahren habe ich einmal an einer Angststörung mit Panikattacken gelitten (Agoraphobie) und habe daraufhin die Angst vor dem Umfallen entwickelt. Ich habe daraufhin einen jahrelangen Ärztemarathon betrieben und bis auf einen Kaliummangel wurde nichts festgestellt. Ich weiß, dass ein Kaliummangel auch Panikattacken auslösen kann, ABER genauso weiß ich auch, dass chronischer Stress (also auch die angstmachenden Gedanken) bei einer labilen Psyche die Kaliumreserven aufbraucht, damit die Nerven immer und immer wieder beruhigt werden können.

Auch wenn ich meine Angsterkrankung durch eine damalige Verhaltenstherapie wieder in den Griff bekommen habe und ich seit Jahren diesbezüglich beschwerdefrei bin, kenne ich meinen Körper ganz genau. Ich merke sofort, wenn ich Adrenalin ausschütte (insbesondere, wenn ich mich in stressigen Situationen befinde). Und danach beginnen die ganzen Symptome (Herzrasen, Benommenheitsgefühl, Gefühl als könnte ich nicht richtig durchatmen, körperliche Schwäche etc. – obwohl ich weiß, dass das alles nur ausgelöst wird durch meine stressigen Gedanken!). Und hier setzt das an, um was es mir eigentlich geht: Seitdem mein Kaliumwert seit einem Jahr immer alle drei Wochen untersucht wird, habe ich eine Art Tagebuch über die Werte und meinen körperlichen Zustand geführt. Immer dann wenn ich an dem Tag der Blutabnahme bzw. auch unmittelbar zuvor einen sehr ruhigen Tag ohne jeglichen Stress hatte, keine Eile hatte, um pünktlich zur Blutabnahme zu kommen, mit dem Auto zur Blutabnahme gefahren wurde und kurz vor der Blutabnahme noch für mehrere Minuten ausruhend auf einem Stuhl verbracht habe, war der Wert immer im Normbereich (teilweise sogar bei 3,7) - OBWOHL ich zeitweise auch nur eine Kalinor-Retardtablette oder auch gar keine Kalium-Substitution hatte. Dabei muss ich bemerken, dass es mir zu diesen Zeitpunkten auch sehr gut ging, ich verspürte weder Herzrasen, noch innerlichen Stress oder körperliche Schwäche. Sobald ich jedoch im Vorfeld einer Blutabnahme emotionalen (geistigen) Stress hatte oder mich körperlich angestrengt hatte (Treppen steigen, schnelles Laufen, Eile um zur Blutabnahme zu gelangen), dann war mein Kaliumwert IMMER unter 3,4 (teilweise sogar 3,1). Zu diesen Zeitpunkten bemerkte ich auch, dass mein Herz sehr schnell klopfte, ich verspürte innerliche Aufregung, verspürte jede einzelne ventrikuläre Extrasystole und ich fühlte mich körperlich enorm schwach - OWOHL ich hier sogar teilweise 2 Kalinor-Brausetabletten im Vorfeld genommen hatte.

Und dies bemerke ich auch so, wenn ich bei keiner Blutabnahme war. Immer dann wenn ich unter Stress stehe, mich körperlich verausgabe, ich stark schwitze (bspw. nach Fieber), emotionalen Stress habe (aufregende Gespräche), fühle ich eine enorme körperliche Schwäche, habe dann IMMER sehr viele nacheinander auftretende ventrikuläre Herzstolperer (mein Kardiologe sagte, dass ich die Fähigkeit habe, jeden Extraschlag zu bemerken), mein Herz rast (außer wenn ich mich bücke, setze oder lege), ich habe das Gefühl als könnte ich nicht richtig durchatmen und ich habe dann immer das Gefühl, als würde ich jeden Augenblick in Ohnmacht fallen (dies ist jedoch noch nie passiert). Und das stelle ich auch fest, egal ob ich vielleicht zuvor zwei Brausetabletten am Tag genommen habe. Und immer dann, wenn ich in aufregende Situationen komme (Zahnarzt, Karussell fahren etc.) und vermehrt Adrenalin ausgeschüttet wird, dann beginnt das alles ebenfalls.

Bezüglich des Kaliums wurde bereits alles als Ursache ausgeschlossen. Ich war in der Stoffwechselambulanz, bei einem Nierenarzt etc. - alles ohne Befund!

Ein Arzt hatte dazu einmal gemeint, dass mein Körper das Kalium gar nicht speichern könnte oder ich es einfach zu schnell wieder verbrauche. Aber auch wenn ich manchmal keine Symptome habe und mein Wert gut war, obwohl ich keine Substitution mit Kalinor hatte, habe ich an anderen stressigen Tagen dann trotzdem mit der körperlichen Schwäche, dem Gefühl, als könnte ich teilweise beim Gehen zusammenbrechen, zu tun und bin dann froh wenn ich die Tabletten nehmen kann. Erst wenn sich meine Situation dann wieder ändert (ich mich zu Hause gemütlich auf die Couch lege, mit meiner Familie spazieren gehe, mit meiner Tochter spiele oder ich keinen Stress auf Arbeit habe), erst dann verbessern sich meine Symptome: Ich verspüre dann keine Extrasystolen mehr, meine körperliche Schwäche ist zwar immer noch da (wie eine Art Muskelkater), aber auch mein Herz rast dann nicht mehr. Zudem muss ich noch einmal hinzufügen, dass ich wirklich, obwohl ich zweitweise GAR KEINE Kalium-Substitution hatte, bessere Kalium-Werte hatte, als mit der Substitution von zwei Brausetabletten! Auch bei den Blutabnahmen lief da alles gut (keine Stauchung, der Kaliumwert wurde nach Abnahme gleich ermittelt oder vom Fahrer sofort abgeholt).

Und genau hier setzt meine eigentliche Frage an: Es ist ja bewiesen, dass der Körper bei einer labilen Psyche, die besonders anfällig für Stress ist, vermehrt Kalium verbraucht, um die angespannten Nerven immer wieder in ihren Ruhezustand zurück versetzen zu können (Stress führt zur Freisetzung von Adrenalin. Adrenalin bewirkt eine Aufnahme von Kalium in die Zellen hinein). Zudem gibt es ja auch eine kurzweilige Kaliumverteilungsstörung zwischen dem Blut und den Zellinnenräumen, was bspw. bei falschem Atmen bzw. zu schnellen Atmen (Hyperventilation) oder bei hohen Konzentrationen von Stresshormonen im Körper (Adrenalin) der Fall ist.

An all diejenigen unter euch, die auch schon öfters Blutabnahmen machen lassen haben und sich die Laborscheine auch mit nach Hause nehmen und ielleicht wie ich auch schon öfters in der Notaufnahme waren und auch dort das Blut komplett gecheckt wurde: Könnt ihr bitte einmal schauen, was an diesen Tagen, wo ihr mit der Diagnose (Psychisch) entlassen worden seid, bei dem Wert Kalium steht? Ist er zu niedrig gewesen oder richtig oder zu hoch?

Noch zu meiner Person: Ich achte sehr stark auf meine Ernährung, esse sehr kaliumreich, trinke genug und leide nicht an Durchfällen oder Erbrechen. Daher kommt mein niedriger Kaliumspiegel nicht!

Ich möchte einfach nur herausfinden, ob der Kaliumwert tatsächlich bei Angstsituationen bzw. Stress auch kurzfristig niedrig werden kann und ob das auch bei anderen der Fall ist und demnach ganz normal.

Über Antworten wäre ich euch sehr dankbar!

15.10.2015 19:14 • 30.01.2017 #1


4 Antworten ↓


Loot
Hi Sunray,

sehr interessanter Text, ich muss nur zugeben dass ich leider nicht wirklich verstanden habe, warum du dich dermaßen auf deinen Kaliumspiegel konzentrierst. Vermutest du dass du eine noch nicht entdeckte Krankheit hast, die deinen niedrigen Wert hervorruft? Oder glaubst du dass deine Panikattacken bzw. deine Angst in einem kausalen Zusammenhang zu deinem Kaliumwerten stehen?

Zu mir: Ich leider fast exakt unter den selben Symptomen wie du, es war für mich also sehr einfach deine Gefühle nachzuempfinden. Auch ich könnte mittlerweile ein eigenständiges Buch über meine Blutwerte führen. Mein Kaliumspiegel war eigentlich immer in der Norm, allerdings eher im unteren Bereich. Einmal wurde sogar ein Mangel festgestellt, dem ich allerdings nicht wirklich eine Bedeutung zukommen lasse (Ich wurde mit 2,6 Promille ins Krankenhaus eingeliefert - klar dass der Spiegel beim saufen sinkt. Shame on me! Ich war 18!).

Aufgrund meiner Extrasystolen, die ich als sehr, sehr unangenehm empfinde, nehme ich auf Rat meines Kardiologen jeden Tag 1 - 2 Tabletten Tromcardin Complex ein, die mir auch sehr helfen. Auch in absoluten Stresssituationen, die leider häufiger auf der Notaufnahme geendet haben, war mein Kalium eigentlich immer in Ordnung, jedoch wie gesagt am unteren Rand.

Die Blutwerte habe ich alle daheim, gerne sende ich sie dir per PN zu, falls noch Bedarf besteht. Wenn du magst können wir auch weiter in Kontakt bleiben, wir haben wohl fast genau die selben Probleme.

LG

Loot

17.10.2015 14:15 • #2


A


Kaliummangel während Blutabnahmen - Angst?

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M
Huhu,

also bei mir hat die Angststörung sozusagen mit einem Kaliummangel angefangen. Ich war immer schon ein wenig hypochondrisch, aber ich hatte nie körperlich schwerwiegende Begleiterscheinungen dazu.
Irgendwann lag ich dann abends völlig entspannt auf der Couch und bekam von jetzt auf gleich einen Puls von 160. Nachdem das Ganze auch nach einigen Minuten nicht verschwunden war, fuhr mich mein Mann in die Notaufnahme und dort wurde ein Kaliumwert von 2,5 festgestellt. Also Kaliumsubstitution und eine Nacht im KH verbracht - mit dem Hinweis, mein Herz könne sozusagen jederzeit stehenbleiben (in Anbetracht der Tatsache, dass in der ganzen Nacht nicht einmal jemand nach mir geschaut hat, kann es so dramatisch nicht gewesen sein...)!
Ich war unglaublich angsterfüllt, hatte aber am folgenden Morgen einen völlig normalen Kaliumwert.
Diese ganze Situation hat mir soviel Angst gemacht, als dass ich in den folgenden Wochen und Monaten (bis heute) in für mich stressigen Situationen (bzw. in der Regel danach, also wenn ich dann zur Ruhe komme nach einem doofen Tag) Herzrasen bekomme. Ich habe über die Zeit immer wieder den Kaliumspiegel kontrollieren lassen und er war immer im Normbereich - bei mir zumindest trifft deine These also nicht zu. Und ich hatte im vergangenen Jahr definitiv stark belastende Phasen - einmal so schlimm, als dass ich ein paar Tage in der Psychiatrie verbringen musste, weil ich wirklich nicht mehr klarkam. Auch in diesen Phasen war der Kaliumspiegel immer absolut ok. Ich nehme seit dieser Zeit Beta-Blocker, um zu vermeiden, dass Puls und Blutdruck wieder so ansteigen. Mittlerweile habe ich mich an das Herzrasen einigermaßen gewöhnt - es macht mir nicht mehr soviel Angst wie früher. Ich weiß halt jetzt, dass es auftritt, wenn mich was belastet.
Es kann übrigens sein, dass der Kaliumspiegel kurz nach meiner Periode etwas geringer ist (ich hab das noch nie checken lassen), weil ich vor der Periode immer locker 1 - 2 Kilo Wasser einlagere. Das verliere ich dann nach der Periode innerhalb eines Tages und durch hohen Wasserverlust kann Kaliummangel entstehen. Habe in dieser Zeit auch häufiger Herzrasen.

Liebe Grüße,
MaedchenNr1

17.10.2015 18:24 • #3


Filou
Ich war auch mal mit Herzrasen und Co. in der Notaufnahme, Kalium war irgendwie zwischen 2,1 und 2,4. Hab eine Infusion und Brausetabletten bekommen. Kener wusste woher es kommt. Danach war mein Kaliumhaushalt immer ok. Von meiner Therapeutin weiß ich nun, das beim Hyperventilieren und bei Panik der Kaliumspiegel abfallen kann. Des weiteren kann der Kaliumgehalt auch bei falscher Blutabnahme oder wenn das Blut bereits leicht oxidiert nicht mehr richtig bestimmt werden.
Hatte lange damit zu kämpfen, bis ich wusste, dass durch meine Panik der Kaliumspiegel abfällt.

Alles wird gut.
Liebe Grüße
Filou

18.10.2015 20:54 • #4


StefanNbg
Hallo zusammen,

ein sehr Interessantes Thema.
Ich selbst kenne Ähnliches von mir.
Ich habe kürzlich erfahren, dass der Serum-Kaliumspiegel keine genaue Aussage darüber erlaubt, wie es mit dem Kaliumgehalt des Körpers tatsächlich aussieht.
Der wirklich größte Anteil Kalium befindet sich innerhalb der Zellen. Der Blutspiegel wird immerzu aufrecht gehalten, da dies ja für viele Organe absolut Lebenswichtig ist. Sinkt der Kaliumspiegel im Blut, kann man davon ausgehen dass die Reserven aus den Zellen bereits schon zum großen Teil verbraucht wurden. Ein Zustand, der oft bei starker zellulärer Übersäuerung anzutreffen ist. Das Lager ist geplündert, das Zellmillieu verschlackt und die ATP Produktion geht in die Knie.
Da sollte man sich dringend überlegen den Körper fachgerecht zu entäuern. Und zwar auch Intrazellulär. Es gibt gute Anleitungen für sowas. Manche Heilpraktiker spezialisieren sich auch auf diese Thematik. Ich denke bevor die Reserven nicht entschlackt und frisch mit Kalium aufgefüllt wurden, wird man im Blut immer starke Schwankungen bei Stress feststellen können. Geht mir nicht anders. Ich bin da durch ne starke Magen-Darm Grippe reingeschliddert. Das war vor nem 3/4 Jahr. Bis jetzt ist es nocht nicht wieder wie vorher. Ich hoffe mit den Infos über Kalium kriege ich die Kurve.
Wünsche euch alles Gute
Stefan

30.01.2017 15:07 • #5





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