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M
Moin und einen frohen ersten Weihnachtsfeiertag!

Ich bin gerade etwas ratlos mit mir selber und dachte mir, ich versuchs mal hier.
Bin gerade über Weihnachten bei meinen Eltern und seit heute morgen gehts mir echt nicht gut.

Kurze Vorgeschichte:
Ich hampel seit 5 oder 6 Jahren mit immer anderen und neuen Symptomen rum.
Erst war es eine allgemeine Schwäche, Wahrnehmungsstörungen/Sehstörungen und ein generelles mir egal Gefühl.
Als ob ich alles um mich rum nur beobachten würde, aber kein aktiver Teil wäre.
Naja...es wurde ein MRT von Kopf und HWS gemacht und die üblichen Bluttests. Nix.
Es wurde aber nicht besser. Nach längerem Hin- und Her bin ich dann auf VitaminD gekommen. Habs testen lassen und es war tatsächlich ziemlich niedrig.
Mein HA hat mir hoch dosiertes VitaminD verschieben und nach ein paar Wochen gings mir langsam aber stetig besser.
Das ging dann ein Jahr gut und ich habs etwas schleifen lassen mit dem Vitamin D, weil ich auch nicht wusste, wie viel ich zum halten nehmen soll.
Dann fingen die Symptome wieder an und ich dachte mir Ah Vitamin D - direkt mal testen lassen - und siehe da: Wieder zu niedrig.
Also wieder Vitamin D genommen und...nix....es hat nix gebracht.
Dann kamen noch so komischer Schwindel und Kribbeln in Händen und Beinen dazu. Hab dann wegen Verdacht auf HWS-Vorfall ein MRT und Krankengymnastik bekommen - aber das hat sich nicht bestätigt.
Plötzlich bekam ich dann Herzprobleme. Stolpern, Rasen...ich dachte ich sterbe. Ich rufe nicht leichtfertig den Krankenwagen, aber da war es so weit. Im Krankenhaus wurde aber nix akutes gefunden und ich wurde zum Kardiologen überwiesen. In der Zeit bis zu dem Termin hatte ich dauerhaft Probleme mit dem Herzen, mal mehr mal weniger. Der Kardiologe dann war super, hat ALLES getestet mit EKG, Belastungs-EKG und Ultraschall - und es war...nix. Kein Befund. Alles in Ordnung.
Und siehe da: Die Herzprobleme wurden immer weniger und sind inzwischen weg.
Wirklich gut gings mir trotzdem nicht, ich fühlte mich immer noch abgeschlagen und demotiviert.
Also nochmal zum HA, nochmal Vitamin D, B12, Schilddrüse und Magnesium (alles auf meinen eigenen Wunsch hin).
Vitamin D immer noch im Keller und Magnesium auch zu niedrig! Aha...dachte ich mir. Das drecks Magnesium ist Schuld!
Jetzt nehme ich seit ein paar Wochen Magnesium und Vitamin D - und was passiert? Ich kriege plötzlich Probleme mit meinen Muskeln und Nerven. Ich habe Tics, Muskelzucken, Kribbeln und vor allem ein krasses Schwächegefühl in Armen und Beinen! Letzteres seit heute extrem, deswegen schreibe ich das hier gerade.
Es fühlt sich an, als ob ich mit den Beinen einfach jeden Moment weg knicken könnte - was aber nicht passiert. Es fühlt sich nur so an. Ich GLAUBE nicht, dass eine REALE Schwäche vorliegt...ich gehe zB seit einiger Zeit auch ins Fitnessstudio und kann nicht feststellen, dass da irgendwas abbaut oder so...aber keine Ahnung...
Es ist alles völlig lächerlich. Es ist gerade zu so, als ob mein Körper sich immer was Neues sucht, wenn eine Sache gerade ausgeschlossen oder behandelt wurde.
Wie kann es sein, dass ich diese Muskelprobleme bekomme, NACHDEM ich das mit dem niedrigen Magnesium erfahren habe und angefangen habe das Magnesium zu nehmen? Sollte das nicht UMGEKEHRT sein? Ich nehme das Vitamin D und das Magnesium nun seit zwei Monaten oder so, aber es ändert sich nix. Es wird eher schlimmer.
Ich habe auch so ein Gefühl von innerer Unruhe und irgendwie pulsieren ständig irgendwelche Muskeln irgendwo am Körper unter der Haut.
Aber warum? Ich habe KEINEN besonderen Stress. Es läuft alles ganz gut. Ich kann dafür keinen Auslöser finden, wenn es irgendwie von der Psyche kommen sollte. Kann das überhaupt sein?
Das Einzige, was mich stresst ist, dass IMMER irgendwas Neues kommt an Symptomen und Problemen.
Ich weiß echt nicht mehr, was ich machen soll...natürlich bin ich inzwischen auf dem ALS und MS Trip...
Oder ist das doch alles bloß Einbildung? Grrr...

Ach ja: Ich bin männlich und 33 Jahre alt.

25.12.2017 15:19 • 26.03.2022 #1


10 Antworten ↓


resalu
Herzlich willkommen hier.
Bekanntlich gibt es nichts, was es nicht gibt.
Wenn du alle relevanten organischen Untersuchungen schon hinter dir hast, auch orthopädische Untersuchungen, dann liegt eine psychische Komponente vielleicht doch vor.

27.12.2017 13:55 • #2


A


Immer neue Symptome - alles "nur" psychisch?

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D
Hallo Moppa,
nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, habe ich mich nun auch mal dazu entschieden hier einen Beitrag zu schreiben. Deine Beschreibung erinnert mich sehr stark an mich selbst. Ich selber schlage mich nun schon seit knapp 2 Jahren mit unterschiedlichen Symptomen und intensiven Krankheitsängsten rum.
Bei mir fing es mit Muskelzucken und Taubheitsgefühlen v.a. im Gesicht an. Daneben aber auch dieses von dir beschriebene Pulsieren unter der Haut an unterschiedlichen Stellen. Ich habe mich immer mehr reingesteigert. Dazu kamen dann auch immer wiederkehrende Benommenheitsgefühle. Ich war beim Neurologen und habe mich gründlich vom HA (großes Blutbild etc.) + MRT des Kopfes durchchecken lassen. Es war alles in Ordnung. Achja Vit. D + Vit.B-Mangel wurde auch festgestellt, aber ich konnte nach Einnahme entspr. Ergänzungsmittel keinen Unterschied feststellen.

Ich fing daraufhin auch an ins Fitnessstudio zu gehen und konnte nach einer gewissen Zeit scheinbar damit abschließen und mich davon überzeugen, dass alles nur psychisch war. Die Beschwerden waren ca. ein halbes Jahr nahezu verschwunden bzw. haben mich nicht mehr so belastet. Allerdings hatte ich in der Zwischenzeit wieder andere Beschwerden. Eine Zeit lang hatte ich das Gefühl ständig Harndrang zu haben. Dann hatte ich die von dir beschriebenen Probleme in der Herzgegend (Stechen in der Brust etc.). Nachdem ich dies vom Kardiologen abklären ließ, verschwanden die Beschwerden überraschenderweise wieder. Ich war kurze Zeit nahezu beschwerdefrei und glücklich.
Daraufhin verspürte ich immer wieder ein Schwächegefühl im rechten Bein. Nach dem dummen Googlen wurde ich dann auf ALS aufmerksam. Das war dann neu für mich. Die Angst vor MS hatte ich ja schon länger. Naja ich habe mich da dann wieder reingesteigert und neue Symptome an mir erkannt, über die ich wohl auch im Internet gelesen habe. Plötzlich hatte ich auch ein Schwächegefühl in der Zunge (teilweise wie verkrampft). Das merke ich vor allem beim Sprechen. Jetzt habe ich sogar teilweise das Gefühl, dass ich lisple, aber Außenstehende hören das nicht. Ich komme aber von diesem Gedanken und der Konzentration darauf nicht mehr weg. Mittlerweile sind meine Symptome Muskelzucken und Benommenheit auch wieder zurück.

Ein erneuter Besuch beim Neurologen und HA hat mir nichts gebracht. Laut HA bin ich für mein Alter sehr gut durchdiagnostiziert. Trotzdem werde ich das nicht mehr los. Deswegen werde ich im nächsten Jahr versuchen eine Gesprächstherapie zu beginnen. Hast du auch mal an sowas gedacht oder sogar schon mal gemacht? Immerhin plagt dich das ja nun auch schon seit 6 Jahren.

28.12.2017 01:16 • #3


resalu
Ist es nicht interessant in was wir uns alles reinsteigern können wenn wir mal von irgendwas gelesen oder gehört haben?
Ich find es ja irgendwie spannend...

28.12.2017 12:07 • #4


M
Interessant ist das tatsächlich, aber ich könnte im Moment dankend darauf verzichten.

Ja über eine (wie auch immer geartete) Psychotherapie habe ich auch schon mal nachgedacht. Ich hätte da auch keine Berührungsängste, ich weiß halt bloß nicht, wie man das angeht.
Geht man da einfach hin? Braucht man eine Überweisung? Zahlt das die Kasse?
Keine Ahnung...

28.12.2017 17:31 • #5


resalu
Ja das zahlt die Kasse..Du rufst am besten mehrere Psychologen an, denn die haben immer eine Warteliste...Du hast dann fünf Test-Sitzungen, um heraus zu finden ob ihr zueinander passt. Dann stellt ihr einen Antrag und bekommt dann ein Ok für eine gewissen Anzahl von Sitzungen.

28.12.2017 17:50 • #6


D
Ja das mit dem Reinsteigern ist echt erstaunlich und das alles mehr oder weniger unterbewusst...
Ich erhoffe mir von der Therapie herauszufinden warum mein Kopf immer mit diesen Krankheitsängsten reagiert und natürlich auch zu lernen wie ich es schaffe davon weg zu kommen. Das geht natürlich nicht so einfach und schnell. Aber ich glaube derzeit nicht mehr daran, dass dieses Hin- und her und die wechselnden Symptome bei mir irgendwann einfach so aufhören.

29.12.2017 23:16 • #7


guteFee
Hallo Ihr

Ich bin eine von euch.
Es ist zum verrückt werden, wenn man Symptome hat und sich dann so sehr reinsteigert bis man sich sicher ist diese Krankheit zu haben.

Die Ärzte können mich immer nur kurz beruhigen.
Wenn die Symptome ( nach der Beruhigung) wieder kommen, geht es wieder los.

Manchmal ist es so schlimm, dass ich mehrere Krankheiten befühlen muss. Bis sich dann eine Ach-ist-mir-egal Einstellung breit macht.

Dann passiert es; die Symptome verschwinden!
Es ist fast so, als wenn sich die Symptome beleidigt zurück ziehen.
Symptome wollen beachtet werden, sonst verkümmern sie.


Was ich damit sagen will?
Genau so ist das mit den guten Gedanken ,
schenkt man ihnen keine Beachtung, landet man hier bei uns! ( bin aber froh dass es uns gibt!)

Natürlich gibt es Krankheiten und wer sagt uns, dass ausgerechnet unsere nur eingebildet sind?

Doch,
je mehr man sich auf Etwas konzentriert des so realer wird es!

Schließt der Arzt die eine Krankheit aus, muss man sich halt eine andere aussuchen.
Hauptsache man hat Etwas womit man sich fertig machen kann.

Bei mir ist das immer ganz stark, wenn ich mich unsicher fühle. Wenn ich mich einsam fühle und keine Geborgenheit empfinde.
Wenn ich halt niemanden habe der mich auffängt wenn ich mal fallen würde.
Wenn ich überfordert bin!
( GedankeGefühl)

Also muß ich funktionieren, alleine meinenMann stehen.
In Gedanken tot krank.
Ich setze mich unter Druck.
Ich muss das Leben aushalten!

Sorry, die negativen Gedanken sind momentan die Stärkeren!

30.12.2017 04:55 • x 2 #8


resalu
Zitat von guteFee:
Hallo Ihr

Ich bin eine von euch.
Es ist zum verrückt werden, wenn man Symptome hat und sich dann so sehr reinsteigert bis man sich sicher ist diese Krankheit zu haben.

Die Ärzte können mich immer nur kurz beruhigen.
Wenn die Symptome ( nach der Beruhigung) wieder kommen, geht es wieder los.

Manchmal ist es so schlimm, dass ich mehrere Krankheiten befühlen muss. Bis sich dann eine Ach-ist-mir-egal Einstellung breit macht.

Dann passiert es; die Symptome verschwinden!
Es ist fast so, als wenn sich die Symptome beleidigt zurück ziehen.
Symptome wollen beachtet werden, sonst verkümmern sie.


Was ich damit sagen will?
Genau so ist das mit den guten Gedanken ,
schenkt man ihnen keine Beachtung, landet man hier bei uns! ( bin aber froh dass es uns gibt!)

Natürlich gibt es Krankheiten und wer sagt uns, dass ausgerechnet unsere nur eingebildet sind?

Doch,
je mehr man sich auf Etwas konzentriert des so realer wird es!

Schließt der Arzt die eine Krankheit aus, muss man sich halt eine andere aussuchen.
Hauptsache man hat Etwas womit man sich fertig machen kann.

Bei mir ist das immer ganz stark, wenn ich mich unsicher fühle. Wenn ich mich einsam fühle und keine Geborgenheit empfinde.
Wenn ich halt niemanden habe der mich auffängt wenn ich mal fallen würde.
Wenn ich überfordert bin!
( GedankeGefühl)

Also muß ich funktionieren, alleine meinenMann stehen.
In Gedanken tot krank.
Ich setze mich unter Druck.
Ich muss das Leben aushalten!

Sorry, die negativen Gedanken sind momentan die Stärkeren!


Wow, das hast du aber gut formuliert. Ich hab mich da jetzt grad total wieder erkannt. Bin zur Zeit auch arg unsicher, habe viel negative Gedanken. Obwohl ich ja an das bessere glauben will bzw. daran arbeite

30.12.2017 15:28 • x 1 #9


L
@Moppa Musst du dich bei der Schwäche dann auch hinsetzen oder nicht weil bei mir ist des so

26.03.2022 23:10 • #10


R
Dein Beitrag hätte auch von mir stammen können.. Hatte auch wirklich jedes Symptom dass du schilderst, und auch noch Einige mehr.
Es überrascht mich immer wieder dass die Gesichter der Angst bei vielen Menschen hier im Forum so ähnlich sind: Herzrasen, Herzstolpern, Muskelzucken, Schwindel, Atemnot, Benommenheit, Neben-sich-Stehen, Angst vor den MS, ALS....
Wie schon geschrieben wurde: wenn ich mich an ein Symptom gewöhnt habe und alles abgeklärt habe, kommt früher oder später das Nächste.
Ich war früher auch nie besonders ängstlich.
Denke aber mittlerweile die Symptome haben zumindest bei mir einen tieferen Sinn, sie lenken mich nämlich von anderen Problemen oder schwierigen Entscheidungen in meinem Leben ab. Wenn einem so schwindlig ist dass man kaum gehen kann, dann ist man eben nicht in der Lage sein Leben aktiv in die Hand zu nehmen und man braucht deshalb auch kein schlechtes Gewissen zu haben, weil man sich ja todkrank fühlt und froh ist dass man überhaupt den Tag überlebt. Aber die Ursachen sind sicher bei jedem Menschen individuell...

26.03.2022 23:43 • #11


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Dr. Matthias Nagel