Nach dem Tod meiner Ma hatte ich auch diese Todesängste.
Man musste miterleben, wie ein so nahes Familienmitglied qualvoll stirbt, bezieht es dann auf sich selbst und die eigene Verletzlichkeit. Ich hatte damals extrem mit der Vorstellung zu kämpfen, wenn sie so einfach sterben konnte, wer sagt, dass ich nicht die nächste bin.
Ich denke, diese Sensibilität in der Trauerphase ist normal.
Ich hatte dann auch alle Symptome, die sie hatte.
Ich war sicher sterben zu müssen.
Am Ende rannte ich geradezu zu einem Nervenarzt.
Der war sehr alt und erfahren und an seine Aussage, die er mir auf den Weg gab, klammere ich mich bis heute.
Er sagte mir, dass die selbe Krankheit zweimal in einer Familie auftritt, ist seltener als zwei Sechser im Lotto in einer Familie. Es sei ein ganz schwerer Unsinn, wenn Menschen sich einreden (lassen) dass sie zwangsläufig und unausweichlich das Schicksal ihrer Eltern teilen.
Damit habe ich es bewenden lassen und wenn die Angst mich einzuholen droht, denke ich an diesen Arzt.
Es ist absolut normal, dass so eine schwere Zeit auf den Magen schlägt. Magen und Darm sind eng mit unserer Seele verknüpft.
Ich reagiere sofort mit Bauchweh und Durchfall, schon als Kind war es so.
Du musst jetzt verstehen, dass das Schicksal deiner lieben Mutter nichts mit dir zu tun hat.
Du bist außerdem noch viel, viel viel zu jung für so eine Krankheit.
Das ist wenn, eine Erkrankung des Alters.
Du hast nichts und ich wünsche dir, dass du dein Leben jetzt annimmst und die schönen Seiten, die in deinem Alter auf dem Lebensweg warten, genießt.
24.10.2022 09:48 •
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