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Hallo,
da ich eine chronische Erkrankung habe, war ich schon immer sensibel und vorsichtig, wenn Krankheitsanzeichen auftauchten. Das alles ging los als mir vor einigen Jahren eine Dysplasie mit HPV 16 und 18 diagnostiziert wurde, eine Vorstufe zum Gebärmutterhalskrebs. Ein toller Arzt hat aber dafür gesorgt, dass inzwischen nichts mehr nachweisbar ist.
Aber in dieser Zeit wurde auch die chronische Krankheit diagnostiziert und ich war oft bei Ärzten. Es wurde ganz schlimm als eines Tages eine große OP notwendig wurde, um Gewebe zu entfernen und es anfangs nicht klar war, ob es Krebs ist. Das war in diesem KH eine traumatische Erfahrung mit einer 8 Stunden OP.
Meine Angst hat sich erst seit zwei Jahren gelegt und außer den üblichen Vorsorgeuntersuchungen hat es mich nicht mehr gekümmert.
Als vor einiger Zeit aber Schmerzen im linken Unterbauch kamen, habe ich es einige Monate ignoriert, aber vor einigen Tagen doch im MRT abklären lassen. Die Schmerzen konnten nicht geklärt werden, es war erfreulicherweise ohne Ergebnis, aber der Radiologe empfahl mir dringend eine Darmspiegelung, weil der Darm dick aussah, die Lymphknoten aber normal. Seitdem dreht sich das Rad. Ich habe vor 4 Jahren erst eine machen lassen, kann Krebs so schnell wachsen? Ich promoviere gerade an der Google Uni für Darmerkrankungen und bin überzeugt, dass ich schon lange Darmkrebs habe. Ich habe mich schlecht ernährt, wenig bewegt und habe einen Stressjob. Bestimmt habe ich schon was. Ich spüre jetzt ständig Schmerzen an dieser Stelle und suche gerade das schnellstmögliche Darm MRT.
Meine gute Frauenärztin hat mir heute bestätigt, dass gynäkologisch alles gut sei und nannte meine Angst Kanzerophobie. Damit hat sie leider Recht. Ich schäme mich auch und würde das gerne ignorieren können, aber es geht nicht.
Ich habe Angst, dass ich Darmkrebs habe. Wahrscheinlich habe ich schon längst Blut im Stuhl, da ich keinen Test mehr gemacht habe. Vor allem da es in der Familie einen anderen Fall mit dieser Diagnose gibt, ist meine Angst groß.
Ich habe erst nächste Woche einen Vortermin zur Spiegelung.
Vor dieser Dysplasie Geschichte war ich furchtfrei, Vorsorge nur das Nötigste, aber seit diesem Zeitpunkt und ganz besonders seit der großen OP habe ich das Vertrauen in meinen Körper verloren.
Kontrollverlust.
Ich habe versucht, diese Kontrolle mit Ernährung und gesunder Lebensweise zurückzugewinnen, keine Zig., kaum Alk., oft Gemüse, kein Fleisch. Meine einzigen Laster waren Kaffee und Schokolade. Leider aber auch sehr wenig Bewegung. Und Zack. Risikofaktor.
Erst im letzten Jahr hat sich wieder so etwas wie Genuß und Loslassen eingestellt und vor kurzem habe ich wieder das Training angefangen.
Es ging mir richtig gut und jetzt kommt dieser verdickte Darm daher. Das war es mit meinem Urlaub und ich könnte gerade nur noch heulen.
Mein Mann hat Verständnis und unterstützt mich so gut es geht, aber ich schiebe gerade unheimliche Wut auf ihn, weil es auch seine Probleme waren, die soviel Zeit gefressen haben, dass nichts mehr blieb für Sport.
Er hat deshalb auch ein schlechtes Gewissen.
Nur Sport hilft mir akut in dieser Lage. Aber wenn ich nicht trainiere, dreht sich der Gedankenkreisel.
Wie kommt man da raus?
Ich kann nichts mehr genießen, weder Kino, noch Essen gehen.
Ich kann mir noch so oft sagen, dass ich vor der Spiegelung nichts tun kann.
Aber ich überlege mir schon, was ich in das KH mitnehme, wenn sie was finden oder ob ich vorher die Tumormarker bestimmen lassen soll.
Das ist irre. Das ist neurotisch.
Ich will nicht so sein.
Was macht ihr in so einer Phase, die von Angst dominiert wird?

LG
Natali

10.08.2023 22:19 • 21.08.2023 x 1 #1


6 Antworten ↓


Butterfly-8539
Zitat von Natali:
Hallo, da ich eine chronische Erkrankung habe, war ich schon immer sensibel und vorsichtig, wenn Krankheitsanzeichen auftauchten. Das alles ging los als mir vor einigen Jahren eine Dysplasie mit HPV 16 und 18 diagnostiziert wurde, eine Vorstufe zum Gebärmutterhalskrebs. Ein toller Arzt hat aber dafür gesorgt, dass ...

Glaube du steigerst dich gerade sehr in das Thema hinein.

Der Trigger geht schon wieder nicht.

11.08.2023 01:58 • #2


A


Angst vor Krebs

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Butterfly-8539
Zitat von Butterfly-8539:
Glaube du steigerst dich gerade sehr in das Thema hinein. Der Trigger geht schon wieder nicht.

Bei
Trigger

mir starb eine sehr enge Verwandte an Darmkrebs, der von der Gebährmutter verusacht wurde, trotz Total-OP.
Erstens, wenn du Darmschmerzen wg. Krebs hättest, wären die so unerträglich, das du freiwillig in der Notaufnahme wärst. Du würdest hier nicht mehr schreiben, hättest im hinteren, unteren Bereich starke Kreuzschmerzen. Doch da wäre es schon sehr weit.
Das Blut wäre okkultes, was du mit bloßem Augen nicht erkennen könntest. Wenn dunkles, sichtbares Blut käme wäre es wichtig sofort zum Arzt zu gehen um es abklären zu lassen.

Zweitens: nach so kurzer Zeit ist es unwahrscheinlich Darmkrebs entwickelt zu haben. Es heißt immer alle 10 Jahre, wenn zuvor nichts entdeckt wurde.

Drittens: Diese Vorstufen der Gebährmutter haben einige Frauen. Ich kenne auch eine, die schon zweimal operiert wurde und an Gebährmutterhlaskrebs erkrankt war. Sie lebt seit 15 Jahren immer noch ohne Probleme.

Übrigens hatte ich selber vor Jahren so ähnlich wie du damit zu tun und landete auch im Krankenhaus. Der reinste Horror war das für mich und nach der Gewebeprobe dachte ich, ich verblute. Die Schmerzen waren höllisch. Der Arzt wollte nochmals Notoperieren, doch....................

11.08.2023 02:01 • x 2 #3


D
Hallo Natali,

diese Angst kann ich absolut verstehen! Ich habe ebenfalls seit ca. 1 Jahr Angst vor Krebs. Zu diesem Zeitpunkt habe ich Juckreiz am ganzen Körper entwickelt. Nach dem googeln kam dann Krebs heraus. Beim „normalen“ Arzt war ich auch schon. Den Gang dorthin kann man sich sparen unnötiger Zeitverlust. Lieber so schnell wie möglich zum Facharzt.

11.08.2023 09:15 • x 1 #4


Nasici
Liebe Natali, ich kann stark mit dir mitfühlen. Meine Ängste fressen mich auch gerade auf!
Soweit ich weiß, braucht Darmkrebs eine ganze Weile bis er entsteht.
Bei meiner ersten Darmspieglung vor 8 Jahren, wurde ein Polyp entdeckt und entfernt. Der Polyp war nicht bösartig und ich sollte in 3-5 Jahren eine erneute Darmspieglung durchführen, um zu schauen, ob ein neuer gewachsen ist.
Vor 2 1/2 Jahren war ich wieder bei der Darmspieglung und es konnte nichts gefunden werden. Nächste Darmspieglung soll demnach erst nach 10 Jahren erfolgen, da bis dahin lt. Arzt nichts schlimmes passieren kann.
Aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass du bestimmt keinen Darmkrebs hast, wenn bei deiner letzten Darmuntersuchung nichts raus kam.
Wie sich das mit dem dick Aussehens des Darm verhält im Mrt, dazu weiß ich leider nichts!

Alles Gute Dir !

11.08.2023 09:27 • x 1 #5


N
Liebe Nasici,
ich kann mich so gut in dich reinfühlen und wünsche dir baldige Linderung dieser Angst. Ist nicht einfach, ich weiß.
Ich war so durch den Wind, dass ich Dienstag einen Gastrotermin habe und Freitag eine Darmspiegelung.
Evtl Mittwoch noch ein Abdomen MRT.
Ich zahle das alles selbst, weil ich so eine Angst habe.
Google ist schlimm, bei Schmerzen hinter den linken Rippen kommt sofort Magen oder Darmkrebs.
Ich habe auch den Colo Alert Test losgeschickt, weiß aber schon jetzt, dass ich vor Panik das Ergebnis nicht ansehen kann.
Im Grunde ist mir klar, dass ich so oder so Hilfe brauche.

Lieber Daniel,
auch dir danke.
Was kam denn raus beim Facharzt?
Und Juckreiz kann übrigens vom Waschmittel kommen, das ging in der Familie bis hin zu Ekzemen. Hast du das schon mal beim Hautarzt nachgeprüft?

Liebe Butterfly,
reinsteigern ist meine Spezialität :
Das mit deiner Verwandten tut mir sehr leid.
Es war ein großer Fehler in
diversen Foren zu lesen, danach war ich überzeugt, dass diese dumpfen Schmerzen und das Fremdkörpergefühl was Schlimmes ist.
Da muss jetzt ein Facharzt ran, sonst geht gar nichts mehr.
LG
Natali

19.08.2023 19:48 • x 1 #6


D
@Natali Überprüft hab ich das mit dem Waschmittel noch nicht. Blutwerte sind soweit in Ordnung. Habe im September Termin beim Onkologen.

21.08.2023 00:00 • #7





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