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Salzkristall
Liebes Forum,

ich habe mich hier angemeldet, um ein bisschen Unterstützung bzw. Meinungen zu erhalten. Sorry, falls der erste Beitrag etwas länger geworden ist, aber ich habe versucht, alles wichtige reinzupacken! (Ich bin männlich, gerade 26 geworden und von der Statur her nicht unbedingt dick oder stämmig, aber generell mache ich kaum bis gar kein Sport und beim Sitzen sieht man auch am Bauch etwas Falten - beim Stehen verteilt es sich eher.)

Ich weiß nicht, wo ich zurzeit stehe. Mir geht's zur Zeit seelisch/psychisch gar nicht gut.

Ich war schon immer eher von Natur her der ängstlichere Typ, denke immer viel nach und vielleicht überinterpretiere ich manchmal auch Dinge.

Zudem reagiere ich sensibel auf alles, was mit dem Thema Gesundheit um das Herz-Kreislauf-System zu tun hat.

Ich habe in letzter Zeit vermehrt Palpitationen gespürt, jedenfalls würde ich es als solche bezeichnen, denn es waren glaube ich eher weniger Extrasystolen oder Rythmusstörungen. Es war einfach mein normaler Herzschlag, nicht schneller oder niedriger als sonst, aber plötzlich merkbar schlagend in der Brust. Das war dann ein ganz komisches, schwer zu beschreibendes Gefühl. Es tat nicht weh, aber es fühlte sich in der Brust etwas merkwürdig an - fast eine Art Tiefengefühl, falls das Sinn macht. Jedenfalls habe ich dabei nicht gespürt, dass der Puls schneller wäre oder Herzschlag unregelmäßig - sondern nur dieses stark wahrnehmbare Schlagen für wenige Sekunden. Ansonsten spüre ich meinen Herzschlag ja gar nicht.

Es mat mich aber sehr beunruhigt und vermutlich habe ich mich da mehr und mehr hineingesteigert und vermehrt darauf geachtet. Denn es kam dann immer mal wieder zu ganz unregelmäßigen und nicht nachvollziehbaren Zeiten. Oft auch in Ruhe im Bett.

Bei körperlicher Anstrengung bzw. bei schnellerem Puls (z.B. bei Laufen oder Rennen) konnte ich aber bislang nichts bemerken und der Herzschlag war schnell und regelmäßig.

Ich war deswegen letztes Jahr schon einmal beim Kardiologen und der hat ein Belastungs-EKG, Ultraschall und Langzeit-EKG gemacht. Während der Sitzung vor Ort kam natürlich dieses komische Gefühl bzw. diese Palpitation gerade nicht (Vorführeffekt), zuhause dann, während des Langzeit-EKGs, allerdings schon mal vereinzelt.

Dennoch meinte er (zum Glück), es sei alles in Ordnung und ohne Auffälligkeit.

In letzter Zeit kam dieses Phänomen nun wieder zurück - ich vermute es ist damit gekoppelt, wie unruhig ich innerlich bin bzw. ob ich vermehrt daran denke und Angst davor habe.

Es mir keine Ruhe gelassen und irgendwann kam dann noch eine Art Engegefühl im Brustbereich dazu und das Gefühl, nicht richtig frei atmen zu können.

Ich bin daher vorletzte Woche in die Notaufnahme der Uniklinik und habe diese Symptome angegeben. Zuerst wollte man mich an den Hausarzt verweisen, aber man hat mich dann doch untersucht. Es wurde 2x Blut abgenommen für Blutwertetests, ein EKG von 10 Sekunden gemacht und ständig Blutdruck gemessen. Ganz zum Schluss (nach fast 4 oder 5 Stunden Bettliegerei - ich durfte nicht aufstehen) wurde noch der Brustbereich geröntgt und der Internist (noch relativ jung, vermutlich frisch von der Uni) hat dann noch eine Ultraschalluntersuchung gemacht, wobei er aber betonte, dass die beim Kardiologen größere und bessere Geräte hätten - seines war so ein schiebbares.

Natürlich traten diese Phänomene gerade wieder NICHT während des 10 Sekunden EKGs auf und auch nicht während des Ultraschalls. Das habe ich ihm dann auch so gesagt. 1x trat es allerdings noch auf, als ich in den 5 Stunden auf dem Bett herumgelegen habe.

Da ich im Internet gelesen habe, dass die Psyche bzw. Ängste auch Einfluss auf so etwas haben können, habe ich ihm das auch gesagt und gefragt, ob er auch denke, dass es eventuell psychisch/psychosomatisch bedingt sein könnte, was er durchaus bejaht hat. Das EKG war jedenfalls ereignislos, die Blutwerte waren beide auch OK (bis auf ein wenig Eisenmangel), das Röntgen war OK und beim Ultraschall konnte er angeblich auch nichts feststellen.

So wurde ich dann entlassen.

Damals hatte mir der Kardiolge Tromcardin empfohlen - Ergänzungsmittel 2x2 täglich, die angeblich bei Rytmusstörungen und dergleichen helfen.

Ich habe die seit letzter Woche bis heute auch regelmäßig genommen und es war bisher subjektiv gefühlt schon besser, allerdings habe ich die Tromcardin mittlerweile wieder abgesetzt, weil ich im Internet gelesen habe, dass zuviel Kalium (was da ja enthalten ist) auch wieder nicht gut sei und ich da nun wieder besorgt war.

Ich frage mich auch stark, ob z.B. auch sexuelle Erregung Einfluss darauf haben könnte, bzw. diese Ereignisse hervorrufen können, denn vorhin habe ich in einer Phase der sexuellen Erregung mehrere dieser Palpitationen ganz plötzlich gespürt und dieses mal schien es auch etwas unregelmäßig zu sein: mehrere schnelle Schläge hinteinander, dann kurz ausgesetzt und dann normal weiter.

Dieses neue komische Gefühl hat mich natürlich wieder beunruhigt und verunsichert.

Ich habe nun auch angefangen, regelmäßig Blutdruck zu messen. Aber meine schon tagelang angespannte innere Unruhe wirkt sich garantiert auch auf den Blutdruck aus.

Heute morgen direkt nach dem Aufwachen (Ruhe-Blutdruck) war bei 125:63, Puls 76 (Der Puls war auch schon mal bei 63, allerdings nach einer meiner Angst-Episoden auch schon bei 98 oder höher).

1 Stunde später, obwohl ich immer noch im Bett lag und mich sonst nicht bewegt hatte, war der Blutdruck dann schon 134:67, Puls 72.

Vor einem Jahr ca. als ich schon einmal gemessen hatte, war der systolische Wert immer oftmals weniger als 120, was ja laut vielen Internettabellen als optimal angesehen wird. Über 130 sei ja nun schon hochnormal.

Das beschäftigt mich natürlich nun zusätzlich noch zum Ganzen.

Ich habe dauernd das Gefühl, irgendwas stimmt doch nicht, würde am liebsten wieder einen Komplett-Check beim Kardiologe machen lassen, denn wenn ich dann offiziell das Ergebnis habe, dass nichts schlimmes vorliegt, dann hilft mir das eigentlich sehr, mich selber zu beruhigen und mich darauf nicht mehr so arg zu fokussieren. (so war es auch letztes Jahr - aber ich habe auch Angst davor, dass diesmal etwas gefunden werden könnte).

Ich versuche mich allerdings nun damit zu beruhigen, dass ich zwar nicht beim Kardiologe war, aber die in der Notaufnahme der Uniklinik wohl auch einen guten Job gemacht haben, auch wenn das Ultraschallgerät scheinbar nicht so präzise gewesen sei wie beim Kardiologe, laut der Aussage des Internisten. Und da die in der Uniklinik meinten, sie konnten nichts feststellen, versuche ich darauf zu vertrauen. Aber diese innere Unruhe, Angst und Angespanntheit kriege ich nicht los. Am liebsten würde ich wieder zu dem Kardiologe meines Vertrauens - da habe ich mich immer gut aufgehoben gefühlt.

Zu allem Unglück kommt nun seit 2 Tagen auch eine Art Schwindel- bzw. Müdigkeitsgefühl dazu, der Blutdruck ist aber täglich meistens in dem Rahmen wie oben beschrieben. Ich hoffe, dass dieser Schwindel bzw. Müdigkeit auch nur vom Kopf/Psyche herkommt.

Es macht mich einfach total fertig zur Zeit. In manchen schlimmen Episoden oder Panikattacken habe ich regelrecht Angst (manchmal sogar Angst, zu sterben, auch wenn das jetzt vielleicht kindlich klingt).

Was kann ich tun?
Liebe Grüße

PS: Vor ein paar Minuten habe ich wieder gemessen - bin zuerst ein paar Minuten ruhig hingesessen zum runterkommen, Blutdruck ähnlich wie oben bei der zweiten Messung, nur der Puls war wieder auf 98.
Ich hoffe, dass das alles nur vom Nachdenken bzw. meiner inneren Unruhe und Angst kommt.

24.06.2016 12:43 • 23.12.2021 #1


14 Antworten ↓


S
Hallo ich hab mich angemeldet weil ich gerne mal mit Gleichgesinnten reden wolltedie einen wahrscheinlich dann auch viel eher verstehen.
Ich hatte von Dienstag bis Mittwoch das 24 STD. Blutdruckmessgerät das Ergebnis war im Durchschnitt 143/92 Blutdruck was bei etwas Übergewicht und Antidepressiva Einnahme nachvollziehbar ist.
Jetzt hab ich gestern und heute mal zwischendurch gemessen und der Wert liegt bei 99/76 oder 104/85 jetzt bekomme ich immer wieder Panik und Angst das mir dadurch was passieren kann weil dieWerteso nah aneinander sind.

Vielleicht hat jemand mal dasselbe Problem gehabt und könnte mir berichten Ich wäre sehr sehr dankbar für jede Antwort

24.06.2016 20:46 • #2


A


Hypochondrie? Herzneurose? Unruhe und Ängste

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Spooky87
Hallo Salzkristall,

Und bevor ich was zu deinen Problemen schreibe erstmal: WOW! Du hast genau, aber wirklich zu 99% die gleichen Beschwerden wie ich auch! Ja gibt es denn sowas? Das muss schicksal sein ...

Ich erzähl mal kurz was zu meiner Person. Ich bin Thomas, 29 und bin auch von der Statur schlank ähnlich aufgebaut wie du. Bei 1,77 mit 65 Kilo auch nicht gerade viel auf den Rippen. Sport mache ich so gut wie auch nicht, also da haben wir viel gemeinsam!

Mein Herzstolpern fing irgentwann 2013 an. Ich hatte auch Schmerzen/Druck/Beklemmung in der Brust und bin dadrauf hin zur Rettungsstelle wo ich dann 3 Tage im KH bleiben musste. Ich hatte auch einen Puls bei der Einlieferung von 120 . Blutabnahme, Röntgen des Torax so wie ein Herzultraschall ergaben keine Befunde, nur eben das ich Herzstolpern habe und eine Sinustachykardie.

Letztes Jahr war ich wieder im KH aufgrund der gleichen Beschwerden, wieder Blutabnahmen, 24h Blutdruck, EKG, 24h EKG, wieder Ultraschall und ein CT vom Brustkorb. Trotz des Stolperns sogar BEIM Ultraschall meinte der Kariologe danach: Ich konnte nichts finden, ihr Herz ist gesund!

Ich guck den so an..
Das kann ich mir nicht vorstellen, warum Holpert es dann so oft?

Auch bei mir Spielt die Psyche da eine große rolle . Habe in 2,5 Jahren drei Familienmitglieder Verloren. Und die Tatsache dass das stolpern immer noch Tag für Tag da ist, wenn ich schlechte Tage habe, ist das stolpern fast jede Minute und das den halben Tag über. Auch habe ich mal ab und zu probleme mit dem Durchatmen, da kommen wir wohl wieder auf das gleiche phänomen. Ruhepuls liegt immer was ziwischen 75-90... je nach Tag und Stimmung...

Ich weiss auch bald nicht mehr was ich tun soll. Ich Akzeptiere es alles schon so wie es da ist. Achja: Der Schwindel der ist auch da... fast jeden Tag begleitet er mich.
Zu glauben dass es alles echt vom Kopf kommt ist natürlich für uns als Angsthasen seeeeeeeeeeeeeeeeehr schwer!

Vor 2 Tagen habe ich wieder langsam angefangen mit dem Radfahren da ich mich nicht mehr traute zu fahren wegen dem Herz. Aber an sich ist es ja Gesund. Nur der Kopf spielt nicht mit

Also Kopfhoch! Mir geht es auch nicht besser. Und ich sag immer so gern: Auch ein Herz Stolpert mal und steht auch wieder auf.

ACHJA: HÖR AUF BLUTDRUCK ZU MESSEN - ICH MESSE NUR NOCH 1x AM TAG . alles Bis 140 /90 ist nicht weiter schlimm. Durch das Messen geht er vor Angst/Erwartung höher

Wir stecken in der Herzneurose VOLL drin!

24.06.2016 21:44 • #3


petrus57
Zitat von Spooky87:
Durch das Messen geht er vor Angst/Erwartung höher



War wohl bei mir gestern wieder mal so. Hatte dann nach ein paar mal messen auf einmal 196/115. Angefangen hat es mit 160, dann 170, 178, 183 und zum Finale dann 196

Wollte schon wieder den Rettungswagen rufen. Aber nach einer halben Stunde war der Blutdruck wieder normal. Paradoxerweise passiert mir das meist immer zur gleichen Zeit. Meist geht er aber dann nur bis ca.170. Dann gibt es wieder Zeiten wo mein Blutdruck vollkommen normal ist.

25.06.2016 08:55 • #4


Salzkristall
Zitat von Spooky87:
Hallo Salzkristall,

Und bevor ich was zu deinen Problemen schreibe erstmal: WOW! Du hast genau, aber wirklich zu 99% die gleichen Beschwerden wie ich auch! Ja gibt es denn sowas? Das muss schicksal sein ...


Hallo Spooky,
auch wenn es vielleicht doof klingt, aber ich bin froh, dass es dir auch so ergeht, bzw. ich scheinbar nicht alleine bin!

Zitat von Spooky87:
Ich erzähl mal kurz was zu meiner Person. Ich bin Thomas, 29 und bin auch von der Statur schlank ähnlich aufgebaut wie du. Bei 1,77 mit 65 Kilo auch nicht gerade viel auf den Rippen. Sport mache ich so gut wie auch nicht, also da haben wir viel gemeinsam!


Bei mir ist es ca 1,83m und momentan bei 78 Kg. Ich war allerdings auch schon bei 68, ich sag ja, obwohl ich jetzt nicht wirklich dick bin, ein bisschen was könnte dennoch runter... Gerade in der Hüft-/Bauchregion.

Zitat von Spooky87:
Mein Herzstolpern fing irgentwann 2013 an. Ich hatte auch Schmerzen/Druck/Beklemmung in der Brust und bin dadrauf hin zur Rettungsstelle wo ich dann 3 Tage im KH bleiben musste. Ich hatte auch einen Puls bei der Einlieferung von 120 . Blutabnahme, Röntgen des Torax so wie ein Herzultraschall ergaben keine Befunde, nur eben das ich Herzstolpern habe und eine Sinustachykardie.


Herzstolpern und Sinustachykardie wurden bei mir bislang zum Glück nicht diagnostiziert, ich hoffe, das bleibt auch so. Was bei mir allerdings komisch war: vor ein paar Jahren hatte ein Kardiologe mir mal eine leichte Mitralklappeninsuffizienz diagnostiziert, mir aber mehrfach versichert, dass dies bei sehr vielen Leuten vorkäme und kein Grund zur Besorgnis wäre.

Als ich dann aber nun meinen Kardiologe des Vertrauens gefunden hatte und dort mal einen Sport-Check-Up gemacht hatte, meinte er, er hätte diese Diagnose jetzt nicht wirklich feststellen oder bestätigen können. Natürlich war ich umso mehr erleichtert, allerdings wirft das auch die Frage auf, wie viel man verschiedenen Ärzten glauben kann, wenn der eine so sagt und der andere so. Bzw. ob das dann einfach mit der Zeit wieder weggegangen ist?

Zitat von Spooky87:
Letztes Jahr war ich wieder im KH aufgrund der gleichen Beschwerden, wieder Blutabnahmen, 24h Blutdruck, EKG, 24h EKG, wieder Ultraschall und ein CT vom Brustkorb. Trotz des Stolperns sogar BEIM Ultraschall meinte der Kariologe danach: Ich konnte nichts finden, ihr Herz ist gesund!


Sei froh, dass alles gesund ist! Bei meinem kurzen Aufenthalt in der Notaufnahme wurde ja auch das gleiche gesagt. Dennoch lässt mich die Unruhe einfach nicht los. Ich fürchte, ich werde erst wieder etwas ruhiger, wenn ich wieder bei diesem Kardiologe meines Vertrauens war und mich dort wieder komplett checken habe lassen: also Belastungs-EKG, Ultraschall, Langzeit-EGK.

Aber ich fürchte der merkt eh schon, wie ich so drauf bin, denn in unserem Alter rennt man doch nicht 3/4-jährlich zum Kardiologe für einen Komplett-Check
Irgendwann nehmen die einen vielleicht nicht mehr für voll...


Zitat von Spooky87:
Auch bei mir Spielt die Psyche da eine große rolle . Habe in 2,5 Jahren drei Familienmitglieder Verloren. Und die Tatsache dass das stolpern immer noch Tag für Tag da ist, wenn ich schlechte Tage habe, ist das stolpern fast jede Minute und das den halben Tag über. Auch habe ich mal ab und zu probleme mit dem Durchatmen, da kommen wir wohl wieder auf das gleiche phänomen. Ruhepuls liegt immer was ziwischen 75-90... je nach Tag und Stimmung...


Die Psyche kann ein richtiges A******** sein! Es tut mir sehr leid für deinen Verlust, natürlich setzt einem so etwas noch 100x mehr zu. Ich will gar nicht wissen, was so etwas mit mir machen würde - ich hänge auch sehr an der Familie, gerade in so Zeiten wie jetzt gehe ich wieder jedem in der Familie auf den Sack, weil die sofort merken, wenn mich psychisch wieder etwas rumtreibt bzw. etwas labil macht. Dann suche ich ständig die Gegenwart, hänge lustlos und trübsinnig herum. Meine Mom treibt das natürlich irgendwann in den Wahnsinn, sodass sie das manchmal auch mal etwas lauter sagen muss - aber egal wie oft sie versucht mich zu beruhigen, falle ich immer kurze Zeit später wieder in das Loch zurück.


Zitat von Spooky87:
Vor 2 Tagen habe ich wieder langsam angefangen mit dem Radfahren da ich mich nicht mehr traute zu fahren wegen dem Herz. Aber an sich ist es ja Gesund. Nur der Kopf spielt nicht mit


War bei mir ähnlich - totale Schonhaltung. Bei mir ist es auch die Angst, dass ich eventuell Stolperer oder Unregelmäßigkeiten unter Belastung spüren könnte - was zum Glück bislang nie so war. Meistens war das immer in Ruhe. Unter Belastung war es zum Glück immer ein regelmäßiger Puls und Herzschlag.
Hatte nämlich mal irgendwo gelesen, dass Stolperer unter Belastung nicht so optimal wären.
Letztens bin ich etwas Laufen gegangen. Vielleicht so 2 oder 3km. Nicht schnell, aber stetiges Tempo. Da war glaube ich auch alles OK soweit. Zum Schluss dachte ich, ich verfalle mal ein bisschen in einen Trab oder leichtes Rennen. Das ging dann auch soweit ohne Probleme. Das hat mich dann wieder etwas aufgeputscht, weil ich mir sagte, wenn es unter Belastung so funktioniert hat, dann kann ja nichts sein, oder?


Zitat von Spooky87:
ACHJA: HÖR AUF BLUTDRUCK ZU MESSEN - ICH MESSE NUR NOCH 1x AM TAG . alles Bis 140 /90 ist nicht weiter schlimm. Durch das Messen geht er vor Angst/Erwartung höher


Das ist wohl wahr und ich bin vermutlich schon direkt drin in diesem Wahn. Habe schon ein ganzes Word-Dokument voll mit Tabellen von Messungen.
Aber heute morgen direkt nach dem Aufwachen war ich wieder etwas beruhigt, da war er 122:73 Puls 66.
Ich denke, das ist in Ordnung. Ich versuche natürlich nun dauerhaft den oberen Wert unter 120 zu kriegen. Aber da muss wohl mehr Sport und Ausdauer her, weswegen ich nun versuche, regelmäßig zu laufen und es langsam zu steigern.

Zitat von Spooky87:
Wir stecken in der Herzneurose VOLL drin!


Ich weiß nur, dass es so bei mir nicht weiter gehen kann. Diese Angst und Unruhe lähmt mich jetzt seit Wochen, es führt zu Appetitverlust bei mir (vielleicht kommt daher auch der Schwindel, denn Trinken tue ich in letzter Zeit mehr als sonst) und ständig verfalle ich wieder in so Phasen wo ich Angst bekomme, ob denn alles stimmt.

Ich glaube ich finde erst wieder etwas Ruhe, wenn ich beim Kardiologe war und danach dann wieder das OK bekommen habe. Aber andererseits habe ich jetzt auch Angst dort hin zu gehen, Angst, es könnte ja nun doch was gefunden werden, was mein Leben dann abrupt ändert von alles OK auf nicht mehr OK.

Ich weiß nur, dass ich alleine da eher nicht raus komme. Ich nehme schon Johanniskraut-Tabletten für innere Beruhigung, aber ob die wirken?

Danke für deine / eure Beiträge bisher!

25.06.2016 10:47 • #5


Salzkristall
NACHTRAG:

Momentan läuft es wieder eher schlechter bei mir - ich bin gerade wieder in einem enormen Abwärtsstrudel voller ängstlicher Gedanken und Vorstellungen... Natürlich beeinflusst das auch meinen Körper. Blutdruck wieder erhöht, und dann spüre ich im linken Brustbereich wieder eine Art Stechen oder leichter Schmerz... Das macht mich dann zusätzlich noch verrückter.

Ich komme da einfach nicht alleine weg davon. Wie helft ihr euch in so Momenten?

26.06.2016 12:46 • #6


Spooky87
Hallo

Bitte nicht Blutdruck messen. Versuche es mal ohne weil du dadurch gleich wieder Angst bekomst. Das stechen in der brust wird wahrscheinlich durch Anspannung kommen. Das habe ich auch oft. Nicht gleich vom schlimmsten ausgehen...es ist oft was harmloses.

Hole dich einfach etwas runter in dem du deine Denkweise umstellst.

Z.b meine Brustbeschwerden kommen durch Angst und Verspannung.

Der erhöhte Blutdruck kommt durch meine Angst und nicht weil ich Bluthochdruck habe.

26.06.2016 13:15 • #7


Salzkristall
Danke, spooky.

Vorhin war wieder so ein komisches Gefühl da. Ich sag ja, bei mir scheinen das irgendwie keine Extrasystolen oder Schläge zu sein, denn die wären ja aus dem Takt.. Bei mir ist das irgendwie so, dass ich ganz plötzlich einen Schlag in der Brust fühle, meist so in der Nähe des Brustbeins. Das zieht dann auch richtig tief durch - also es tut nicht weh, aber irgendwie trotzdem spürbar. Ganz komisch zu beschreiben.

Deswegen bezeichne ich meine Ereignisse lieber als Palpitationen denn als Extrasystolen. Aber die hatte ich auch schon mal, dass es mal 2x hintereinander schnell schlägt oder so...

Ich glaube, ich gehe nächste Woche wieder zum Kardiologen, sonst finde ich keine Ruhe. Ich bin psychisch total fertig, schleppe mich seit den letzten 2 Wochen nur noch ängstlich und unruhig herum, kann mich auf keine Sache mehr ruhig konzentrieren.

Ich denke bzw. hoffe ja, dass viel oder alles von der Psyche und der Unruhe kommt und keine wirkliche Erkrankung da ist, aber wie soll das denn weiter gehen? Ich kann doch nicht jedes Mal zum Kardiologe rennen, wenn ich wieder so eine Angstphase habe?

Immerhin gehts mir nach dem Arztbesuch meist richtig gut, denn egal was dann auftritt, ob ES oder dieses komische Palpitationsgefühl, das kann ich dann ganz leicht ignorieren, weil ich ja weiß, dass gerade erst alles abgeklärt wurde.

Und meistens, wenn ich dann nicht mehr dran denke, tritt es auch umso weniger mehr auf...

Es macht einen nur noch fertig!

26.06.2016 15:43 • x 1 #8


Prati
Hallo spooky salzkristall,

seit gegrüsst!

wir können uns hier alle scheinbar mehr oder weniger die Hände reichen, unsere Untersuchungsunterlagen direkt austauschen und es würde nur wenige wirkliche Unterschiede geben.

Ich befinde mich selbst im Grunde genau dort, wo ihr beiden und viele andere hier, angekommen sind. Angst vor Herz gleich Angst vor diesem oder jenem Symptom. Habe auch alles durch - Notaufnahmen, Krankenwagenfahrten, Ärztemarathon...

Alles Aussagen gleich - kerngesund, durchtrainiert, usw. Darunter sieht es jedoch ganz anders aus. Vielleicht können wir ja Kraft und Zuversicht aus dem Umstand schöpfen, dass es in der Tat viele wie uns gibt. Die eben nicht sterbenskrank sind, aber eine mentale wie emotionale Krise durchleben ausgelöst durch was auch immer.

VG!
Prati

01.07.2016 18:38 • x 1 #9


Prati
Was mir noch einfällt...

Spooky hat es ja schon erwähnt - Angst verkrampft. Macht in der Tat angespannt. Bei mir war/ist zB. die Bauchmuskulatur teilweise bretthart. Meine Arme und vor allem Beine - ähnlich einem Muskelkater. Dazu kommt die verzerrte Wahrnehmung des Körpers - die Extremitäten fühlen sich manchmal anders an. Einfach komisch. Kopf - das gleiche. Als die ersten PAs auftraten, hatte ich das Empfinden mein Kopf sei voller Watte, eine merkwürdige Leere. Auch Anzeichen einer Depersonalisation waren vorhanden - als wäre das nicht länger mein Körper. Nicht schön, das.

Seit dem nehme ich die ganze Wagenladung an Symptomen mit grösstmöglicher Gelassenheit. Schlage aber alle paar Tage in Richtung - Hilfe! - aus.

Eure Beiträge helfen!

01.07.2016 18:59 • #10


Johannes-
Jo, bin ganz bei euch, Leute. 32m, schlank, kämpfe hauptsächlich mit Extrasystolen. Teilweise sehr viele, mehrere Tausend am Tag, was übrigens auch in der Größenordnung immer noch nicht schlimm ist. So langsam freunde ich mich mit der Aussage an, dass es doch alles sehr von der Psyche kommt. Je mehr man hinhört, desto mehr ist auch da. Das merk ich auch selbst gut.
Genauso ist es bei mir auch mit den Arztbesuchen. In der Zeit danach wird es immer besser, weil man keine Angst hat, aber irgendwann wirds wieder schlechter, bis ich es nichtmehr aushalte und wieder zum Arzt renne, der das nächste EKG / Ultraschall usw macht.
Ich glaub langfristig ist es ratsam, Psychotherapie zu machen, wenn man es sonst nicht schafft, weil der endlose Arzt-Teufelskreis wird nie zur Heilung führen.

04.07.2016 23:32 • #11


Salzkristall
Zitat von Johannes-:
Jo, bin ganz bei euch, Leute. 32m, schlank, kämpfe hauptsächlich mit Extrasystolen. Teilweise sehr viele, mehrere Tausend am Tag, was übrigens auch in der Größenordnung immer noch nicht schlimm ist. So langsam freunde ich mich mit der Aussage an, dass es doch alles sehr von der Psyche kommt. Je mehr man hinhört, desto mehr ist auch da. Das merk ich auch selbst gut.
Genauso ist es bei mir auch mit den Arztbesuchen. In der Zeit danach wird es immer besser, weil man keine Angst hat, aber irgendwann wirds wieder schlechter, bis ich es nichtmehr aushalte und wieder zum Arzt renne, der das nächste EKG / Ultraschall usw macht.
Ich glaub langfristig ist es ratsam, Psychotherapie zu machen, wenn man es sonst nicht schafft, weil der endlose Arzt-Teufelskreis wird nie zur Heilung führen.


Mehere Tausend ES plagen dich? Und die spürst du alle auch wirklich? Wow, das muss wirklich schlimm sein!
Mein komisches Gefühl was ich dauernd habe würde ich ja nicht als ES bezeichnen, denn mein Herzschlag ist dabei nicht aus dem Takt oder schlägt zusätzlich.

Bei meinem letzten Langzeit-EKG/24h-EKG hieß es, es seien 6 ES aufgetreten, die hab ich aber alle gar nicht gespürt. Da hatte ich mir schon Sorgen gemacht wegen den 6, aber wenn du sagst, dass sogar 1000 ok seien? :-O
Gibt es da irgendwo eine Art Richtlinie oder Grenze was wann OK ist und was nicht mehr?

04.07.2016 23:42 • #12


Johannes-
Neulich war ich beim Kardiologen, der meinte auch 10k sind nicht schlimm (natürlich nur wenn man organisch nix hat). So ab 20k macht man dann was dagegen sagte er. Ich glaub 6 kannst du vollkommen ignorieren. Soweit ich weiss, hat fast jeder ne handvoll ES am Tag, die meisten merken es nur garnicht.

04.07.2016 23:47 • #13


Salzkristall
OK, gut zu wissen. Ja, ich habe meine ja nicht mal gespürt. Das einzige, was ich gespürt hatte während des Langzeit-EKGs war wieder dieses komische Palpitationsgefühl. Das hab ich dann auch ganz genau notiert, zu welcher Uhrzeit es kam, um es eventuell im EKG sehen zu können.

Aber alles, was der Kardiologe bei der Nachbesprechung meinte, war, dass eben die 6 ES da gewesen wäre - es sei alles OK. Komisch, denn auf dieses Gefühl ging er dann gar nicht mehr ein und ich habe auch keine 6 Stolperer oder Aussetzer gespürt gehabt, das weiß ich. Denn Aussetzer oder Stolperer hatte ich bislang, Gott sei Dank, noch nie und wenn dann nie gespürt.

04.07.2016 23:50 • #14


A
Ich wäre neugierig um eine Information wie es euch nach den fünf Jahren ergangen ist.

23.12.2021 17:14 • #15


A


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