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HannahAbott
Hallo an alle meine Mitangsthasen!

Ich hatte mich vor ein paar Jahren in diesem Forum angemeldet und war immer mal wieder stille Mitleserin. Das Forum hilft mir ganz oft, wenn meine Ängste akut sind und ich mich nur noch auf mich und meine Symptome konzentriere. Es ist immer eine große Erleichterung zu wissen, dass auch andere Menschen ganz ähnliche Erfahrungen mit Herzstolpern, Ohnmachtsgefühle und Schwindel machen und dabei, zumindest körperlich, gesund sind.

Ich habe einen langen Weg aus eingebildeten Krankheiten hinter mir. Inzwischen weiß ich auch, dass sie für meine Seele eine Art sind, sich der Umwelt und mir mitzuteilen. Ich studiere selbst Psychologie und möchte im Anschluss eine Therapeutenausbildung machen, weswegen ich auch in meinem Studium auch immer wieder mit mir selbst konfrontiert werde.

Meine erste große Krankheitsangst, die mehrere Wochen andauerte, war Amyotrophe Lateralsklerose. In dieser Zeit war ich fest davon überzeugt, dass meine körperlichen Symptome wie Taubheitsgefühle und ein Gefühl der Lähmung damit zusammenhängen, dass ich im Alter von 20 Jahren unheilbar an ALS erkrankt bin und nun bald sterben muss. Das war kurz nach meinem Abitur und kurz vor meiner ersten eigenen Wohnung - also zu einem Zeitpunkt, in der ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Danach folgten einige, kleinere Episoden wie akute Parodontitis (mir werden alle Zähne ausfallen), kreisrunder Haarausfall, diffuser anhaltende Angst vor einem Schlaganfall, Angst vor einer Dissektion der Halsschlagader und nun - gefühlt final - bin ich endlich bei meinem Steckenpferd angekommen: Der Herzneurose Seit Januar habe ich vermehrt Extrasystolen in Ruhe, manchmal bei jedem 3. Herzschlag und dann manchmal ein Gefühl von Übelkeit und Schwindel. Ich habe bereits ein Langzeit-EKG gemacht, was zwar unaufällig war, die Extrasystolen wurden aber aufgezeichnet. Seit ein paar Tagen verfolgt mich dank Dr. Google die Sorge, dass es ein gefährlicher Mitralklapenprolaps sein könnte, der nur in einem Ultraschall nachweisbar und beim Langzeit-EKG nicht zu sehen ist. Ich mache mich komplett selbst verrückt und lebe in ständiger Angst, dass gleich mein letztes Stündchen geschlagen hat.

Den Beitrag habe ich verfasst, um von euch zu hören, wie ihr, die ihr auch davon betroffen seid, damit umgeht und was euch hilft. Ich meditiere regelmäßig, was mir allerdings nur geholfen hat, allgemein ruhiger zu werden. Die Panikattacken kann ich dadurch leider nicht besser kontrollieren. Ich treibe viel Sport. Der Sport ist wie ein Reset für mein Herz und ich habe danach meistens für einige Stunden oder auch den ganzen Tag Ruhe vor den Extrasystolen. Im Forum lesen und mich beruhigen, dass Extrasystolen durchaus ein gängiges Symptom bei Angstmenschen sind. Vielleicht habt ihr noch weitere Tipps! Ich würde mich sehr freuen von euren Erfahrungen zu lesen

25.03.2024 12:52 • 01.04.2024 #1


11 Antworten ↓


S
Jetzt grade sitze ich wieder mit Tränen in den Augen im Bett, da ich von 8-14:30 auf der Arbeit herzstolpern hatte. Ich weiß auch durch ein 24 Stunden ekg das mein Herz gesund ist aber trotzdem macht mich diese Angst richtig krank. Es ist immer so ein Gefühl als will es nicht aufhören, dann wenn ich mich grade wieder gefangen habe, geht es wieder von vorne los. Definitiv ist bei mir der Auslöser meine Gedanken, denn seit ich zu Hause bin habe ich das nicht mehr. Ich steuere es selber und das macht mich noch nervöser… Ich weiß nicht welche Gefühle da aktuell hinter stehen, ich hatte eine ganz lange Zeit Ruhe damit. Aber seit genau einer Woche, letzten Montag fing es wieder an. Ich hab einfach keine Kraft mehr dafür und will das es aufhört….

Tut mir leid, so richtig weiter helfen konnte ich dir nun nicht, nur das es mir genau so geht

25.03.2024 15:47 • #2


A


Herzstolpern, Übelkeit, Angst vor plötzlichem Herztod

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HannahAbott
Hey

Das tut mir leid für dich! Mir geht es ganz genauso wie dir. Mich belastet das Herzstolpern auch sehr und ich bin dann auch oft traurig. Gerade dann, wenn es den ganzen Tag anhält, ist es sehr zemürbend. Heute habe ich auch schon wieder den ganzen Tag die Extrasystolen.

Wenn es nur auf der Arbeit oder in der Öffentlichkeit auftritt, ist der Auslöser ganz bestimmt ein Stressgefühl. Und wenn du sagst, dass du selbst Einfluss darauf hast, ist das doch auch ein toller Vorteil! Das bedeutet, dass du dem nicht ausgeliefert sein musst, sondern dass du es selbst in die Hand nehmen kannst. Vielleicht kannst du ja etwas gegen die Stressauslöser unternehmen oder mit Entspannungsübungen/Ausdauersport anfangen, falls du das noch nicht gemacht hast. Vielleicht ist es auch etwas ganz konkretes auf der Arbeit, was dich so aus dem Takt bringt?

25.03.2024 16:34 • #3


HannahAbott
Ich hab in einem anderen Forenbeitrag gelesen, dass du in deinem Leben auch schon oft mit dem Tod oder einer lebensbedrohlichen Situation von Angehörigen konfrontiert gewesen bist. Das ist ja auch oft auch ein Auslöser von starken Krankheitsängsten.
In der Therapie/Reha könntest du ja auch daran arbeiten, die Situation durchzuspielen, was wäre, wenn mal wirklich ein Rettungswagen kommen müsste. Bedrückt dich vielleicht auch, dass du ihn auf der Arbeit bestellen müsstest und dann jemand sehen könnte, dass es dir nicht gut geht?

25.03.2024 16:44 • #4


S
@HannahAbott wow das hast du schön geschrieben.. ja mich bringt so einiges aus dem Takt..

Mein Problem ist sobald ich vor anderen etwas „machen muss“ hatten heute putztag im kiga, hab ich immer das Gefühl etwas nicht gut genug zu machen und dann bekomme ich herzstolpern, dass Ding ist ja auch das ich das zu 100% weiß, aber ich einfach nichts dagegen tun kann…

Achso… alles andere kann ich mir wie du auch, hervorragend einreden

Du wirst bestimmt eine ganz toll Therapeutin.. Ich finde immer das man sich am besten in Menschen hineinversetzen kann und denen helfen kann, wenn man ungefähr auch n Plan davon hat, wovon die eigentlich reden… meine Therapeutin ist auch gut, aber ich glaube sie weiß nicht wie sich herzstolpern anfühlen und kann sich dann nicht so reinempfinden

25.03.2024 16:46 • #5


S
@HannahAbott genau das ! So ist es! Das bedrückt mich extrem, aber warum ?

25.03.2024 16:47 • x 1 #6


HannahAbott
Dankeschön für deine netten Worte! Genau aus dem Grund möchte ich auch Therapeutin werden. Ich denke, es ist ein Vorteil, wenn man sich in bestimmte Dinge hineinversetzen kann, weil man sie selbst erlebt hat. Sozusagen, die eigene Schwäche zu einer Stärke machen.


Das hört sich so an, als würdest du unter sozialen Ängsten leiden. Wie ist es denn, wenn du dir vorstellst, wie du eine andere Person sehen/beurteilen würdest, die sich in deiner Situation befindet? Was würdest du von jemandem denken, der etwas unbeholfen putzt oder von jemandem, dem es schlecht geht und einen Rettungswagen braucht? Bestimmt würdest du eher viel Mitgefühl oder - im Bezug auf das Putzen - Sympathie/Verständnis für diese Person spüren.

Also: Ich kenne das! Wusste sofort, wovon du sprichst, weil ich es ähnlich erlebe und immer schreckliche Angst habe, etwas doof zu machen oder am Ende die Menschen in meinem Umfeld doch bemerken, dass ich komisch bin. Mir hilft es dann, so oft wie möglich die Perspektive zu wechseln und Selbstmitgefühl zu üben.

Bei dem RTW-Problem ist es ja daneben auch oft die Angst, dass man dann tatsächlich die Kontrolle abgeben muss und anderen Menschen dann ausgeliefert ist. Da fehlt einfach eine ganz große Menge an Vertrauen in die Welt und in andere Menschen.

26.03.2024 15:18 • x 1 #7


S
Ja genau, ich habe leider immer das Gefühl nicht gut genug zu sein. Komischerweise ist ja mein eigentlicher Beruf Erzieherin und da hab ich nie das Gefühl das mich meine Kollegin irgendwie meine Arbeit kritisieren könnten oder so, aber nun bei der putzaktion war es total schlimm.

Ich hab nun für dich noch einen Tipp, tromcardin! Ich habe es heute zum ersten Mal genommen und Zack den gab zur n Tag kein stolpern obwohl es super stressig war, da wir heute zusätzlich zu 8 Stunden putzen mit dem Wohnwagen in den Urlaub gefahren sind. Auch wenn es nur Placebo war, hat es scheinbar geholfen. Haben ja viele davon berichtet das es bei herzstolpern helfen kann. Vielleicht wäre es auch was für dich. Hast du dich ärztlich durchchecken lassen ? Wir gehen ja nun nicht davon aus das du einen mitralklappenproplaps hast, da hättest du gewiss noch andere wehewehchen

26.03.2024 22:09 • x 1 #8


HannahAbott
Vielen Dank, das werde ich Mal probieren und dann berichten

27.03.2024 11:38 • #9


HannahAbott
Ja Vielleicht. Aber MC Hypochonder hat bereits gelesen, dass das auch ganz symptomlos verlaufen kann. Aber mir hilft es sehr zu wissen, dass es da draußen noch andere gibt, die damit auch zu kämpfen haben, ohne todkrank zu sein.

27.03.2024 11:40 • #10


S
Mega gut mc Hypochonder
Das kenne ich ja auch selber…. Hab mega Puls im Ohr wenn’s anstrengend oder stressig wird… Zack Google angeschmissen, Zack Aneurysma , Tod !
Was soll ich sagen….. da ich das Problemchen schon eine ganze Weile habe und immer noch lebe, soll es wohl doch nicht so sein
Und trotzdem hab ich mir dann mal eben einen Termin beim hno geben lassen wegen der Sicherheit

27.03.2024 12:16 • #11


Thomass
Hey
Auch ich kenne das sehr gut und lese immer gerne die Gedanken von gleich gesinnten durch. Danke dafür.
Ich dachte schon so oft das ich sterben muss das ist echt der Wahnsinn. Seit mehr als 10 Jahren habe ich diese Angst Zustände.

01.04.2024 22:01 • #12


A


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