Richard_Mühli
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Ich bin junge 16 Jahre alt und möchte euch meine Geschichte mit der Angst ums Herz erzählen.
Ich möchte meine kleinen, aber sehr nervigen Leiden mit euch teilen.
Nun zum Beginn mit ein bisschen chilliger Deep-House-Musik nebenbei, damit ich richtig zurückdenken kann.
Am 29. August 2013 um ca. 13:00 Uhr fing alles an. Davor hatte ich nur selten an mein Herz gedacht, bzw so wieder jeder normale Mensch. Ich hatte in dieser Woche jeden morgen 0,5 - 1 Liter Energy-Drinks getrunken. Außerdem waren genau die Ferien zu Ende und es begann die Schule. In den Ferien hatte ich es total übertrieben mit lange wach bleiben und viel Alk. und Party machen. Bin da so immer frühs ca. 07:00 ins Bett wachte Nachmittags 13:00 auf und machte mich fertig für die nächste Party. Nun zum Beginn der Schule. Nach 4 - 5 Tagen dann, saß ich im Klassenzimmer und dachte was geht denn jetzt los. Ich beobachtet einen Mitschüler von mir und der saß auch komisch und müde aus. Ich schaute auf den komischen orangen Vorhang am Fenster und dieser begann sich komischerweise zu bewegen. Das komische Gefühl zog sich vom Bauch bis hoch in die Brust. Ich merkte wie mein Herzschlag immer schneller und kräftiger wurde und es entstand eine riesen Angst zu Sterben! Ich bewegte mich auf dem Stuhl hin und her und mein Banknachbar fragte mich was los sei und ich konnte nicht antworten. Mein Herz schlug auf gefühlten 140 - 160 Schlägen pro Minute. Mir wurde total warm und die Angst wuchs. Nach einer Minute legte sich das Herzrasen wieder und es ging mir wieder etwas besser. Ich fing total stark an zu zittern und konnte gar nicht mehr normal schreiben. Meine Leherin merkte komischerweise nichts davon. Nach 5 Minuten ging das ganze Prozeder wieder von vorne an und mein Herz fing wieder an langsam immer schneller zu werden, dies legte sich aber ebenfalls wieder nach 1 - 2 Minuten. Das war meine erste extreme Panikattacke.
WICHTIG:
Genau diese Situation mit der Angst und Herzrasen kenne ich noch von meinem ersten mal *beep* im Sommer 2012, da passierte exakt das selbe wie oben beschrieben, sogar noch etwas schlimmer. Nur hier legte sich die Angst erst nach einer Stunde und das Herzrasen, welches noch schlimmer. Am nächsten Tag hat man natürlich alles wieder vergessen, wie als wäre nichts gewesen. Doch seitdem hat man natürlich etwas Angst vorm *beep*. Aber hier sieht man wieder einen erneuten Beweis, dass es mit dem Kopf zu tun hat, denn das war auch eine Art Panikattacke, nämlich Realitätsverlust-Ängste, so meinte das meine Psychotherapeutin.
Als die Stunde vorbei war hatten wir auch schon Schulschluss und mein Vater holte mich an diesen Tag von der Schule ab und ich musste ihn aus Angst sofort drücken. Er fragte mich was los sei und ich sagte ihm ich hätte hyperventiliert, aber das kann es nicht gewesen sein, da sich meine Atmung nicht großartig verändert hatte. Naja, als ich dann abends nach Hause kam, rauchte ich noch gemütlich eine Zig. mit meiner Mutter auf dem Balkon und wir aßen noch Abendbrot. Als ich dann abends in Bett ging und schlafen wollte, funktionierte es einfach nicht, es ging einfach nicht. Es war die ganze Zeit diese komische Gefühl im Bauch und mir war schlecht. Mein Herzschlag war relativ normal nicht schnell. Ans Herz dachte ich in diesem Moment noch nicht, aber am Abend ging es dann los. Ich wachte auf und wollte Fernsehen schauen doch mein Herz pochte komisch ca. 110 Schläge/Minute dafür sehr sehr stark, dass man es im ganzen Körper pochen merkte und ich dachte meine Ende naht, ich werde jeden Moment sterben. Ich habe mich dann zum Schlafen gezwungen und es hatte funktioniert, als ich aufwachte war alles in Ordnung, dass pochen war weg. Ich könnte wieder in mein Zimmer und ich dachte, es ist endlich alles vorbei. Ab da war ich nur noch Tag-Täglich zu hause und den Kontakt zu meinem Freunden brach ich abrupt ab.
Am nächsten morgen war mir wieder komisch und schlecht und ich hatte immernoch dieses komische Gefühl. Ich ging im Laufe des Tages zu meinem alt bewährten Kinderarzt und erzählte meine Geschichte und er meinte schon von Anfang an, dass ich nichts habe, denn er kennt mich seit Kleinauf und ich hatte nie Probleme mit meinem Herzen oder anderen Dingen. Meine einzigste Krankheit, ist ADHS und das ich mir oft mal Sorgen um etwas mache, was ich von meinem Vater geerbt hatte, denn er hatte früher Depressionen und war in der Klinik und auch bei ihm war körperlich immer alles gut. Heute geht es ihm wieder gut und man merkt es ihm überhaupt nicht an, dass er mal was hatte. Naja er überwies mich dann zum Kinderklinikum-Kardiologen und der Termin war aber erst 2 Monate vorraus. In der Zeit konnte ich nur bedingt zur Schule, denn mir war jeden morgen total schlecht bis hin zu Übelkeit, mein Blutdruck war immer gut, 115 - 125 / 70 - 80. Naja zwischendurch hatte ich dann immer wieder mal ein paar Panikattacken. Die wurden aber mit der Zeit immer weniger, denn sobald ich mich dann zur Schule gequält habe ging es mir immer besser und die Abstände zwischen den Panikattacken wurde immer kleiner. Ich laß ständig im Internet über Herzkrankheiten und Herzstolpern und bei jeden Satz, wo irgendwas mit Tod und gefährlich stande bekam ich sofort wieder Angst. Ich ließ es dann einfach bleiben Als dann der Termin beim Kardiologe war, war ich ebenfalls total aufgeregt, doch das legte sich ganz schnell wieder. Mein Blutdruck war beim Arzt 120 / 80 und Sauerstoffsättigung 100%. Das EKG war super laut dem Spezialisten und der Puls lag bei 84 Schlägen / Minute. Später beim Herzecho war ebenfalls alles in Ordnung und es wurde nichts gefunden. Als ich dann glücklich mit meinem Vater die Kardiologie verlaß und mir ein Stein vom Herzen fiel, fuhren wir nach Hause und es war alle gut. Als wir zu Hause ankamen stiegen wir die Treppen hinauf bis zum 4. Stock und mein Puls war wieder relativ schnell 120 - 140 Schläge/Minute. Es pochte so stark, dass ich wieder misstrauisch wurde und die Angst stieg wieder an. Ich hatte Angst vor meinem eigenen Herzen, denn das schnelle Pochen machte mir Angst.
In der Zeit vom Oktober - Dezember wurde dann alles immer besser und besser, ich konnte wieder zur Schule gehen ganz normal, hatte halt nur Angst vor dem Treppensteigen dort, dass ich krepiere, obwohl ich dass noch nie bin. Ich konnte ebenfalls wieder normal essen. In dieser Zeit hatte ich nur täglich so ein komisches Gefühl in mir, nicht wirklich da zu sein, es fühlte sich alles ein bisschen wie in Trance an. Es war alles so komisch. Mir störte viel Licht, ich bekam bei jeden kleinsten Zwicken Panik, doch ich kämpfte mich dadurch. Zur Weihnachtszeit hin entwickelten sich komische Symptome wie das Gefühl schwer Atmen zu können, obwohl es garnicht so ist. Außerdem entstand bei mir bei jeden Wechsel von Liegen / Sitzen hin zum Stehen ein Druck in der Brust und der Puls wurde kurz kräftig und langsam, dass ganze normalisierte sich dann wieder. Seit dem habe ich ein bisschen Angst vor dem Aufstehen, auch heute tritt es manchmal noch auf, doch nur noch selten. Das komische an dem ganzen was ich hier beschreibe ist, zum Abend hinzu geht es mir immer besser und die ganzen Ängste irgendwas am Herzen zu haben lassen nach, außerdem wirke ich da viel entspannter und kann ich gut durchschlafen. Das ist schon immer bei mir so.
Zu Silvester war ich ebenfalls wieder total aufgeregt sobald wir runter knallen gegangen sind und mein Puls raste in der Zeit beim Knallen durchgehen auf 160 - 170 Schlägen / Minute. Am Abend dann wurde alles wieder besser und sobald es spät wurde war ich so entspannt, dass mein Puls nicht höher als 110 Schläge / Minute beim Knallen ging, doch ich fühlte mich sehr müde und schlapp. Danach hatte sich alles wieder ein bisschen verschlechtert und es kam auch mal wieder eine Panikattacke hinzu, aber auch nur eine einizge. Heute hatte ich schon seit 1 - 2 Monaten keine mehr.
In der Zeit von Februar - Heute hat sich alles wieder geändert und ich bestreite meine Alltag wieder normal wie jeder andere normale Mensch, ich gehe wieder zur Schule, ich gehe ganz normal mit meinen Freunden raus, gewöhne mich durch 1x - 2x Sport in der Woche wieder an meinen natürlichen Herzschlag. Außerdem habe ich seit Januar eine Freundin welche mir ebenfalls viel Kraft gibt und wir verstehen uns super . Mit ihr rede täglich über meine Krankheit und sie erkennt als Nicht-Panikerin, also sie hat keine Panik-Attacken, viele Symptome wieder die mich nerven, z.B. das mit dem schweren Atmen und auch das es mal im Herzen kurz sticht und das sogar manchmal am Tag mehrmals. Außerdem hat sie auch mal einen höheren Puls wenn man früh lange im Bett liegt. Das sind alles normale Reaktionen des Körpers. Seit dem sind diese Symptome bei mir wieder verschwunden, weil ich ersten nicht mehr so drauf achte und weil sie einfach wie weg sind. Ein weiterer Beweis, dass es die Psyche sein muss und es nicht mit dem Herzen zu tun haben kann. Am 13.03 hatte ich dann ebenfalls nochmal eine Untersuchung beim Kardiologe (EKG, 24/7 EKG, Herzecho, Blutdruck). Der Blutdruck war erhöht, da ich extrem aufgeregt war und Angst hatte (150 / 78). Ich war knallrot im Gesicht. Beim 24 Stunden EKG kam dann rauß, dass meine minimale Herzfrequenz bei 43 Schlägen/Minute lag nachts und am Tag war das Maximum bei 183 Schläge / Minute. Also wieder alles in Ordnung, bis auf die leicht erhöhte maximale Frequenz, was aber wieder mit der Aufregung zu tun hatte. Naja bis jetzt ankommen geht es mir relativ normal, bis auf das ich wieder einen neues Symptom gefunden habe, denn ich habe zur Zeit bei Belastung einen etwas hohen Puls, beim Gehen ca. 110 - 130 und nach ganz kurzen Treppensteigen um die 140 Schläge / Minute. Doch vor jeden Treppensteigen habe ich immer so ein Kribbeln im Bauch, kommt von Adrenalin, was das verursacht. Abends kann ich Treppensteigen ohne, dass solche hohen Werte erreicht werden, denn Abends ist die Angst nur minimal. Naja und das ich mir zur Zeit noch etwas Gedanken über den Blutdruck mache, denn ich habe eine Phobie vor Blutdruckgeräten, sobald ich sie sehe geht mein Puls auf 120 hoch und ich werde knallt rot. Meine Werte bewegen sich in diesen Situationen in diesem Bereich 140 - 155 / 70 - 75. Der letzte Wert ist eher etwas niedrig, was darauf hin weist, dass es am Tag normal ist. Wenn nur der erste Wert so extrem hoch ist und der zweite normal bis niedrig, bedeutet das, dass es nur in der Situation wo ich meine Angst bekomme so hoch ist. Wieder ein Beweis, dass unser Kopf eine Rolle spielt.
Ich gehe mit guter Hoffnung in die Zukunft, bald wieder ganz gesund zu sein und überhaupt keine Beschwerden mehr zu haben, denn gemeinsam mit meiner süßen Püppi werde ich kämpfen und das schaffen! So schnell stirbt man nicht und wenn mal drauf achtet, dass die Situation wo der Stress entsteht ja nicht durchweg sind verkraftet das der Körper eigentlich ganz gut.
So ich möchte mich für eure Aufmerksamkeit bedanken und vielleicht lasst ihr euch das mal durch den Kopf gehen.
Mein Tipp wie ich es aus dem tiefen loch geschafft habe:
- Alltag ganz normal meistern, egal wie sehr das Herz rast, denn es kann garnichts passieren, WENN ihr vom Arzt grünes Licht habt!
- Viel Gesund Schlafen
- Ablenkung z.B. Freundin
- Sport, auch wenn es nur Spazieren ist, denn danach fühlt man sich einfach besser
Viel Glück euch in der Zukunft, wir schaffen das alle!
10.04.2014 18:44 • • 27.10.2014 x 1 #1