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Hey Leute!
Ich bin neu hier will mich erst einmal vorstellen: Mein Name ist Carolin, ich bin gerade mal frische 19 Jahre alt, leide jedoch immer wieder an Angst vor schwerwiegenden Krankheiten, was, meine Eltern, bereits als Hypochondrie bezeichnen.
Ich weiß nicht ob es bereits so ausgeprägt ist, jedoch hat es ungefähr vor einem halben Jahr bei einer schweren Halsentzündung angefangen.
Mir ging es damals echt dreckig, ich konnte nicht mehr sprechen und bin dann schließlich nach ein paar Tagen zum Hausarzt, der mir dann sofort ein Antibiotikum verschrieben hat. Dann habe ich mich entspannt, mir gesagt das wird schon wieder, da musst du jetzt eben mal durch bald ist es auch wieder vorbei. Jedoch schlug das Antibiotikum nicht an, weswegen ich schließlich eine Woche später mal meinen HNO aufsuchte, weil ich der Meinung war dass er mir in Sachen Halsentzündung ein besserer Berater wäre. Der gab mir dann ein anderes Antibiotikum, die Krankheit zog sich noch ein bisschen hin aaber es war nach ca. 2 1/2 Wochen geschafft. Jedoch lag ich dabei meinen Eltern ganz schön in den Ohren, weil es mir einfach total dreckig ging, was denen nach geraumer Zeit natürlich ziemlich auf den Zwirn ging. Aber als die Sache gegessen war, war auch alles wieder in Ordnung.
Jedoch ca. 1 Monat später bekam ich dann ein merkwürdiges Jucken auf den Armen, ich dachte schon der Hund hätte Flöhe mitgebracht. Schon da hatte ich mal wieder Bedenken zum Hausarzt zu gehen, wegen falschen Antibiotikas ja bei der letzten Krankheit und allgemein ein bisschen wenig Vertrauen. Bei meiner Mutter hatte dieser nämlich mal einen lebensgefährlichen Abszess im Hals nicht erkannt, was mich an seiner Kompetenz echt zweifeln ließ. Besonders auch seine Art der Untersuchung. Immer wieder hatte er keine Ahnung fragte dann schließlich mich, obwohl ja ich mit meinem Problemen zu IHM gekommen war. Und überwiesen an Ärzte, die vielleicht ne Ahnung haben könnten, hat er mich bis jetzt auch noch nie. Nur mit vagen Vermutungen immer wieder nach Hause geschickt, wo ich vor Sorgen Beschwerden immer alle ganz verrückt gemacht habe. Und dann immer dieser Satz Wenn es nicht besser werden sollte, kommen Sie einfach nochmal wieder. Ja und als ich dann wieder da war, hatte er immernoch keine Ahnung!
Naja, weiter im Text: Nach einem Besuch bei einem Hausarzt vergewisserte ich mich, dass es keine Flöhe seien. Da war sich der Hausarzt nämlich auch nicht sicher. Und kurz darauf fand ich einen kleinen Punkt bei mir, den ich das Klo runterspülte und es war schlagartig Ruhe. Also vielleicht doch ein Floh oder nur die Erleichterung.
Dann war erstmal Ruhe. Ich hab mein Vorabi geschrieben es ging mir blendend. Doch kurze Zeit später ging es dann wieder los, ungefähr zur Zeit meiner letzten Abiturklausuren. Denn da erreichte mich ein unaufhörlicher Durchfall, der bis zu 2 Wochen anhielt. Wieder war ich beim Hausarzt. Wieder keine Ahnung. Keine Bakterien. Dann also auf zum Gastro! Da wurde dann eine Darmspiegelung gemacht, aber auch nichts gefunden. Die Ärztin meinte aber noch Naja vielleicht haben wir ja, was immer sie dort belastet hat, weggespült. Und so war es dann komischerweise auch. Ich hatte noch am Tag der Untersuchung Durchfall wegen dem Abführmittel danach hörte es auch auf.
Danach war auch wieder Ruhe für jetzt ein paar Wochen. Ich hatte die Schule fertig, hab erstmal meine freie Zeit genossen es ging mir richtig gut. Keinerlei Gedanken an Krankheiten oder sowas, einfach nur pure Lust am Leben und Spaß, wie es mit 19 eben sein sollte

So und jetzt sitz ich hier. Seit ein paar Tagen habe ich nun Atemprobleme, das Gefühl einfach nicht mehr genug Luft zu bekommen ein ständiger Druck auf dem oberen Brustbereich. Hinzu kommt ein gelegentliches Stechen und Ziehen auf der linken Brustseite in Herzgegend. Ich war nun wieder beim Hausarzt, der WIEDER keine Ahnung hatte. Er vermutete aufgrund meiner Allergie auf Gräser und Hausstaubmilben allergisches Asthma. Da bekam ich dann schließlich so ein Inhalationsding, das jedoch keineswegs half. Heute war ich dann beim Lungenfacharzt, alles wurde durchgecheckt: EKG, Röntgenbild der Lunge, Lungentest Blutabnahme! Mit dem Herz und der Lunge anscheinend alles in Ordnung. Das hat mich ungemein beruhigt. Der Arzt stellte dann die Diagnose einer Intercostalneuralgie (hat jemand von euch da Erfahrung? Kann das wirklich sein dass sich dadurch Atemnot entwickelt?)
Kaum kam ich vom Arzt, ging es mir dann wieder schlecht. Der Druck auf dem Brustbein war wieder unerträglich (auch während des Arztbesuchs, jedoch war ich da abgelenkt von meinen Beschwerden) Dadurch dass ich soviel Freizeit momentan habe, mache ich mir darüber dann schließlich auch Gedanken die ganze Zeit. Es belastet mich einfach total in solchen Phasen kann ich das Leben nicht mehr richtig genießen, ich mache mir einfach nur Sorgen und es gibt kein anderes Thema mehr, solange ich nicht weiß was es ist vor allem was ich dagegen tun kann, damit ich wieder richtig atmen kann. Bei so einer Sache ist es natürlich auch noch was anderes. Atemnot Herzstechen sind schwerwiegendere Dinge, wo auch echt mal was sein könnte. Bei Armjucken oder so ist das ja alles halb so wild. Nur sowas macht mir dann echt Angst ich gehe in meinem Kopf durch, ob ich echt auch schon alles erwogen habe was sein könnte, weil ich einfach will dass es aufhört ein Arzt mir definitiv sagen kann, was es ist. Natürlich denke ich nicht gleich ich werde sterben oder so, ich mache mir vielmehr Sorgen dass der Zustand durch nicht sorgfältiges Handeln anhält ich damit leben muss nachher.
Was mich ebenfalls besonders belastet ist in solchen Fällen das Verhältnis zu meinen Eltern meinem Freund. Ich gehe ihnen mit meiner ständigen Faselei über die und die eventuelle Krankheit, die ich mit mr. google gefunden habe vermute, so auf den Geist, dass sie einfach keine Lust mehr haben mit mir zu reden. Und auch nicht dazu bereit sind mich ins KH zu fahren, falls ich der Meinung bin es wäre schlimmer. Für sie BIN ich ein Hypochonder bilde mir das alles ein. Ich kann sie natürlich verstehen, mir ginge das mit der Zeit sicher auch auf den Geist. Aber inzwischen habe ich Angst davor, dass ich mit meiner ständigen Faselei dafür gesorgt habe, dass sie in Notfällen nachher nicht richtig handeln. Und das nervt mich, weil ich doch selbst nie so sein will!

Ich bin insgesamt ein sehr kopflastiger Mensch, wie ihr vielleicht merkt. Ich mache mir sehr schnell Gedanken über alles. z.B. über das was man hätte sagen können, als der oder der einem blöd kam, zu dem man in der Zeit jedoch nicht in der Lage war. Im Interpretieren von sogenannten Anzeichen bin ich auch ganz gut.

Soweit von mir. Ich hoffe ihr werdet nicht von einem Texthaufen überrollt
Ich freue mich über eure Rückmeldungen eure Erfahrungen eventuelle Tipps.

20.06.2012 18:28 • 20.06.2012 #1


2 Antworten ↓


L
Hallo und Willkommen! Die Angst um die Gesundheit kann sehr quälend sein (ich spreche aus Erfahrung). Hab doch Vertrauen in deinen Körper. Dein Hausarzt scheint wohl nicht der richtige zu sein. Nimmt er sich denn Zeit für Gespräche über deine Ängste? Dass das erste Antibiotika nicht immer anschlägt ist nichts ungewöhnliches. Kommt auf den Erreger an. Warst du zu ungeduldig wegen der Halsentzündung? Gib doch dem Körper die Gelegenheit und Zeit, sich selbst zu heilen.
Das mit dem Durchfall wird der Abi-Stress gewesen sein.
Und wenn der Lungenfacharzt sagt, es ist alles in Ordnung, dann glaub ihm einfach.
Übrigens hatte ich auch mal eine sog. Intercostalneuralgie. Da konnte ich auch kaum durchatmen und hatte Stiche in der Herzgegend. Ist nix schlimmes und geht wieder weg.
Beschäftige dich einfach mal mit schönen Dingen und tu regelmäßig etwas, das dir Spaß macht. Jogge, geh ins Schwimmbad - was immer dir gut tut. Hast du jetzt nach dem Abi berufliche Pläne? Hey, du bist noch so jung. Verbau dir mit deinen Krankheitsängsten und Grübeleien nicht dein Leben.

20.06.2012 19:09 • #2


Y
Hallo Lena50!
Erstmal danke für deine liebe Antwort
Ja, das mit meinem Hausarzt mag wohl stimmen. Er nimmt sich schon Zeit, tippt dann jedoch nur alles in seinen Computer ein, guckt mich an und fragt: Hmm und was machen wir da jetzt? und ich sitze da und frage mich, warum er mich das fragt. Klar, bei so harmlosen Sachen wie einer Erkältung gehe ich natürlich nur zum Hausarzt, da nützt es ja nicht woanders hinzugehen da hat er auch Ahnung. Aber ich glaube inzwischen würde ich bei sowelchen Beschwerden, wie die die ich jetzt habe, doch gleich zum Facharzt gehen. Oder ich wechsel mal den Hausarzt. Nur bin ich ratlos, welcher noch gut sein könnte, weil meine ganze Umgebung eigentlich nur bei diesem einen ist.
Das mit deinen Erfahrungen zur Intercostalneuralgie beruhigt mich natürlich jetzt erstmal ungemein. So brauch ich mir wenigstens keine Sorgen machen, dass es nachher doch was mit dem Herzen ist aber es sagen mir auch alle, dafür wäre ich viel zu jung.
Ich bin halt nur sehr ängstlich bei solchen Sachen, das nervt mich alles total! Und mich nervt es, dass ich dann meine Umwelt damit nerve. Ein Teufelskreis!
Ich werde versuchen deinen Rat zu befolgen und mich ein bisschen entspannen. Vor allem sollte ich wohl in Erwägung ziehen Mr. Google zu töten, weil er mir immer so böse Sachen sagt. Ich glaube diese ganze Googelei hat meine Ängstlichkeit noch mehr verstärkt, dabei wollte ich mich damit eigentlich nur beruhigen. Nur wenn man im Internet Kopfschmerzen eingibt hat man ja sofort einen Gehirntumor!
Vielen Dank für deine Antwort, sie hat mir erstmal sehr geholfen

20.06.2012 19:43 • #3





Prof. Dr. Heuser-Collier