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Ich habe mich wochenlang damit gemartert, ich könnte etwas Schlimmes an der Bauchspeicheldrüse haben. Die Untersuchungen waren ohne Befund, meine Sorgen offensichtlich unbegründet. Aber anstatt mich nun zu entspannen, sucht sich mein hypochondrisches Hirn schon wieder etwas Neues. Ich habe demnächst meinen turnusmäßigen Vorsorgetermin, und da taucht gleich ein neues Schreckgespenst vor mir auf: Eierstockkrebs. Davor habe ich schon ewig Angst, zumal eine Tante von mir in meinem Alter daran gestorben ist. Und prompt habe ich ein Ziehen im Unterleib und fühle mich gleich wieder verunsichert.

Kennt Ihr solches Krankheits-Hopping auch? Hat man eins nicht, sucht man sich gleich das nächste? Warum kann man sich von den Ängsten nicht einmal freimachen und seine Gesundheit genießen? Das macht einen echt mürbe.

LG Kaneel

17.03.2024 18:32 • 26.03.2024 x 4 #1


39 Antworten ↓


Hallo, dass muss wahnsinnig anstrengend sein.
Ich kenne zwar selber nicht die übermässige Angst vor Krankheiten, stelle es mir aber sehr belastend vor.
Kann man dagegen eine Therapie machen?
Bzw hast du da mal mit einem Arzt drüber gesprochen?
Hoffe du fühlst dich nach deinem Vorsorgetermin besser und beruhigter.

A


Eine Angst löst die andere ab / Krankheits-Hopping

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Hey, ich kenne das sehr gut.

Leukämie, Darmkrebs und auch super super seltene Erkrankungen - wenn die eine Angst weg ist, kommt die andere. Und wenn man Angst vor einer spezifischen Krankheit hat, spinnt die Psyche auch die passenden Symptome daher. Es ist wirklich belastend.
Ich mache momentan eine Verhaltenstherapie und hoffe sehr, dass mir das helfen wird.

Ich kenne das sooo gut. Ich bin seit 4 jahren in dieser hypochondrie Spirale festgefangen.
Es ist ein richtiger leidensweg. Mitlerweile sind meine Blicke müde... ich bekomme die Augen kaum auf.
Eine symptom jagt den nächsten. Ich komme von der permanenten Angst nicht runter. Man kann ja nichts dafür, irgendwie sind immer irgendwelche symptome da. Es grenzt teilweise in Wahnsinn manchmal.
Therapie hat bei mir leider nichts genützt.
Ich bekomme Antidepressiva. Hilft aber auch nicht wirklich. Habe mich jetzt auf die warteliste einer psychosomatischen klinik einschreiben lassen. Wenn ich ernsthaft drüber nachdenke, war ich auch in jungen Jahren so, aber richtig ausgebrochen ist es mit vierzig.
Im Moment versuche ich es mit Affirmationen. Mal sehen

Ich kenne das auch leider zu gut. Bin auch in der hypochondrie Spirale drin
Es gab jetzt eine Zeit, die war wirklich gut. Bekannte Symptome waren zwar da, ich habe es aber geschafft aufgrund des Bekanntheitsgrades sie zu ignorieren und fühlte mich echt gut. Seit ein paar Tagen zwickt wieder der Magen oder was auch immer und es geht langsam wieder los. Es tut gut zu wissen, dass es vielen so geht, auch wenn es traurig ist, und dennoch ist man damit irgendwie allein.

Wenn ein Angstthema aufgelöst wurde, freut man sich einen Tag lang und denkt, es ist vorbei mit der Angst. Dann kommen neue Zweifel und Angstgedanken. Entweder zum gleichen oder zu einem neuen Thema.

In Euren Posts finde ich mich so gut wieder - und es tut gut, zu lesen, dass man mit seinem Empfindungen nicht allein ist. Ich habe eigentlich sonst keine Sorgen, keine Existenzängste, muss nicht mehr arbeiten, also bleibt mir nur noch die Sorge um meine Gesundheit. Ich war in bezug auf Krankheiten schon immer etwas ängstlich, aber in letzter Zeit hat das zugenommen. Meine Ängste kreisen vorwiegend um die inneren Organe; täte mir das Knie weh, wäre mir das egal.

Wenn ich einen entsprechenden Arzttermin hatte und alles in Ordnung ist, bin ich ein paar Tage frei, aber dann geht wieder etwas Neues los. Ich weiß, dass ich mich davon freimachen muss, aber ich suche noch nach der Strategie.

LG Kaneel

@Kaneel ich bin da genau deiner Ansicht! Knieschmerzen oder dergleichen wären mir egal, bei mir dreht sich auch hauptsächlich alles um die inneren Organe. Ein Bekannter wurde mit Magendurchbruch ins KH eingeliefert. Hab seit Tagen wieder bissi Magenschmerzen, brauch glaub ich nicht sagen um welche Angst es sich zur Zeit bei mir handelt oder

@Kaneel liebe Kaneel, das könnten meine Worte sein. Ich versuche mir dauernd zu sagen: ich bin gesund, ich bin gesund.
Oder wenn die Angst wieder hochkricht sage ich: stop. Oder ich mache musik unt tanze wie verrückt. So ganz bin ich nicht erfolgreich, aber ich gebe mir mühe

@MichaelaK magendurchbruch? Noch kannte ich diese Krankheit nicht. Also ist die bestimmt selten.
Aber du hast es bestimmt nicht. Es überträgt sich auf dich.

@Azu entschuldige, ich wollte da nicht zusätzliche Ängste machen
Ja schlimm auf jeden Fall... Danke für deine lieben Worte!

@Azu du hast im übrigen recht. Es überträgt sich. Wie so vieles was ich höre oder lese. Das kleine Teufelchen auf meiner Schulter wartet ganz gierig darauf nur irgendwelche Sachen zu hören um sie in Symptome umwandeln zu können

Zitat von MichaelaK:
@Azu entschuldige, ich wollte da nicht zusätzliche Ängste machen Ja schlimm auf jeden Fall... Danke für deine lieben Worte!

Ach alles gut. Dass hat mir keine Angst gemacht. Aber das stimmt total, dass wenn man auch nur über irgendwelche Krankheiten hört oder ließt, überträgt sich das sofort auf einen selbst.
Was versuchst du denn gegen deine Ängste zu tun? Immer her mit den ideen

Ich versuche es, und das klappt sehr selten, rational zu sehen. Mich zu erinnern so etwas schon mal gehabt zu haben und es war nach ein paar Tagen wieder weg... das funktioniert mäßig. Weil selbst wenn es das gleiche Symptom ist aber doch ein bissi anders, dann kommt die Panik. Klingt komisch aber ist zum verzweifeln

Kenne ich auch . Von einer Sorge zur nächsten.. das ist Irrsinn, aber liegt wohl an einer ganz ganz tiefen angst ...
Ich finde es auch anstrengend wenn man das hat , echt zum kotzen ...
Wünsche euch viel Kraft

Zitat von Kaneel:
Ich habe mich wochenlang damit gemartert, ich könnte etwas Schlimmes an der Bauchspeicheldrüse haben. Die Untersuchungen waren ohne Befund, meine ...

Habe das gleiche Problem wie du! Totale Hypochondrie…

Ja, sobald es irgendwo zwickt, kommt die Panik. Ich würde mich am liebsten ständig durchchecken lassen, ob ich irgendwo eine Entzündung habe o.ä. (Divertikulitis ist auch so ein Horror von mir, weil ich das jahrelang bei meiner Mutter erlebt habe und selbst auch Divertikel habe). Ich messe auch ständig Temperatur, aus Angst, da könnte etwas sein...
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Man hofft sich, dass keine Schmerzen und keine Symptome da sind, aber unser Körper lebt... es wird immer schmerzen, drücken, ziehen, auch mal rebellieren.
Wir müssen eine Lösung finden, um damit klar zu kommen. Was könnten wir machen? Was habt ihr bislang unternommen. Wir könnten idden sammeln

@Azu Das hast du irgendwie schön gesagt. Eigentlich ist es ja ganz gut wenn wir unseren Körper spüren - sonst wäre ja auch irgendwas verkehrt.

@Kaneel
Ja, habe das Gott sei Dank aber hinter mir, weil ich an der Ursache gearbeitet habe und nicht an der Symptomatik. Hatte damals ein Ärztemarathon hinter mir und oft nicht geglaubt, dass alles in Ordnung ist.
Das Umdenken kam, nachdem ich mich genau hinterfragt hatte. Die Ursache lag weit zurück, aber ich hatte einen Ansatz und konnte damit arbeiten.
Somit schwächte sich das Ganze ziemlich gut ab ohne Therapie und ohne Medikamente. Hatte über Jahre einige Klinikaufenthalte, aber niemand kam ansatzweise auf das, was mich tatsächlich beschäftigt hatte, damals wusste ich es selbst nicht und leider hat es zu lange gedauert, aber besser spät als nie.
Lebenszeit und Lebensfreude habe ich lange Zeit nicht mehr gehabt durch den Mist.
Umso mehr kann ich heute wieder den Moment des Lebens genießen im Hier und Jetzt.

A


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