Bin mir sicher, dass ich Darmkrebs habe

Es gibt irgendwie keinen Tag mehr, an dem ich nicht an irgendetwas leide. Wenn es nicht die Bauchschmerzen sind, sind es die trockenen Augen. Wenn es nicht die trockenen Augen sind, sind es wieder die Brustschmerzen, die ich übrigens seit diesem Infekt habe. Die sind dann mal 'ne Woche weg, und dann tut es wieder den ganzen lieben langen Tag weh.

@MiyaHee ich bin ganz bei Dir. Es ist nie gut. Immer neue schreckliche Dinge die einem ein normales Leben nicht ermöglichen. Man ist es so leid und sucht verzweifelt Hilfe.

Mahlzeit,

also ich denke du hast eine generalisierte Angstestörung mit einer ausgeprägten Hypochondrie. Habe ich exakt so und glaubte auch kaum mal einem Arzt.

Ich könnte jetzt meine Geschichte aufzeichnen, aber du hast schon genug geschrieben dazu. Eins nur, meine Leberzirrhose war eine Verspannung des Zwerchfells. Dank Chiropraktischer Behandlung ist da der Schmerz jetzt weg, der da in die Leber strahlt.

Bin auch behütet aufgewachsen und JA, vielleicht sind wir das zu sehr gewesen und konnte dadurch nie richtig angstfrei ins Leben durchstarten. Meine Mutter hatte immer Angst um mich, dann verstand sie nicht dass ich Angstpatient wurde

Ich hoffe es geht dir etwas besser und schließe mich einigen hier an: Genieße dein Leben, du hast nur das eine!

Hier sind übrigens mal Bilder von der Rötung, die ich meine, und den Talgdrüsen.

@Reconquista Das ist doch nur mein Mund? Es ist ja nicht so, als wäre da irgendwie alles entzündet, oder voller Schleim und Eiter. Ich empfinde das nicht als eklig, also habe ich auch nicht wirklich daran gedacht, aber ja, nächstes Mal dann...

Ja, also... Seit gestern habe ich Schmerzen beim sitzen und habe gerade an meiner Pobacke einen Knubbel entdeckt, der wehtut...

Echt lustig, jahrelang bin ich wegen jedem Furz zum Arzt gegangen und dann wenn die Ängste weg sind und ich mir nichts schlimmes dabei denke ist es auf einmal Krebs, bei mir tritt genau die Situation ein, vor der sich jeder Hypochonder fürchtet Am Ende wäre es aber egal gewesen, ob ich schon viel früher gegangen wäre, weil der Arzt ja sowieso gesagt hätte, da ist nichts. Hat er ja letztes mal gesagt, als ich vor ein paar Wochen schon da war. Wenn das jetzt ein Tumor am Ar*** ist kann ich dann jetzt nicht mal mehr inruhe sitzen oder was? Ist doch jetzt echt kein Zufall mehr, dass da aufeinmal ein Knubbel auftaucht. Vielleicht drehe ich auch nur durch, aber ne, glaub ich nicht

Zitat von MiyaHee:

Wenn das jetzt ein Tumor am Ar*** ist

Das glaubst Du jetzt aber nicht wirklich, oder?

Zitat von MiyaHee:

Ja, also... Seit gestern habe ich Schmerzen beim sitzen und habe gerade an meiner Pobacke einen Knubbel entdeckt, der wehtut...

Könnte auch ein pickel sein? Oder mückenstich ?

@Angstmaschine Hmm, wer weiß, wie lange ich das da schon habe? Das scheint irgendwie unter der Haut zu sein und ist nicht gerade klein und tut weh, weil ich da glaube ich irgendwie draufsitze... Mittlerweile verbinde ich aber sowieso jedes Symptom mit meiner selbstgemachten Diagnose.

Ich meine, ich komm mir gerade auch leicht bescheuert vor, dass ich direkt so ausraste, aber ich glaube jeder kennt das, wenn man irgendwo einen Knubbel entdeckt und dann gleich die Sorge hat, dass es Krebs ist und da ich ja sowieso momentan damit dran bin natürlich umso mehr...

Zitat von MiyaHee:

Ich meine, ich komm mir gerade auch leicht bescheuert vor, dass ich direkt so ausraste, aber ich glaube jeder kennt das, wenn man irgendwo einen Knubbel entdeckt und dann gleich die Sorge hat, dass es Krebs ist und da ich ja sowieso momentan damit dran bin natürlich umso mehr...

Ja, klar kenne ich sowas auch. Ich habe heute wieder verstärkt Probleme mit Benommenheit und Empfindungsstörungen in den Armen. Die Diagnose Schlaganfall ist schon verlockend, aber ich habe heute auch Schulterschmerzen und Nacken - was liegt da wohl näher ...

Meine etwas ruppige Antwort (Das glaubst Du jetzt aber nicht wirklich, oder?) sollte dir vor allem auch das Gefühl geben, dass deine Befürchtung wirklich abwegig ist und Du dir keine Sorgen machen musst.

@Angstmaschine Ich glaube, ich übertreibe auch die ganze Zeit ein wenig, weil ich die Sorge habe, dass ich mir am Ende nicht genug Sorgen mache und dann eventuell, wenn dann tatsächlich etwas ist, mich das viel zu sehr aus den Socken hauen würde und deshalb rede ich die ganze Zeit so, als wäre das schon diagnostiziert.

@MiyaHee ich denke ,du machst dir genug Sorgen für mehrere Leben und irgendwann blickst du darauf zurück und merkst, dass du deine Lebenszeit mit Sorgen, die nichtig sind, vergeudet hast .
Du wurdest doch eingehend untersucht, oder? Krebs ist nicht wie ein pickel, der mal eben so plötzlich auftaucht.

Zitat von MiyaHee:

Ich glaube, ich übertreibe auch die ganze Zeit ein wenig, weil ich die Sorge habe, dass ich mir am Ende nicht genug Sorgen mache und dann eventuell, wenn dann tatsächlich etwas ist, mich das viel zu sehr aus den Socken hauen würde und deshalb rede ich die ganze Zeit so, als wäre das schon diagnostiziert.

Das kenne ich auch ein bisschen von mir, aber glaub' mir: das ist alles andere als hilfreich.
Es ist natürlich richtig, sich um seinen Körper zu kümmern und auf ihn zu achten. Und wenn man wirklich mal was feststellt, was sich ein Arzt ansehen sollte, dann sollte man das auch untersuchen lassen.
Wir Hypochonder haben aber jegliches gesundes Körpergefühl verloren und empfinden (manchmal vorsorglich) alles nicht normale als tödliche Bedrohung.

Es gibt aber ein weites Feld zwischen ich habe nichts und ich muss sterben. Manches davon regelt der Körper selbst (deinen Tumor am Hintern z. B.), manches bedarf ein bisschen Nachhilfe in Form von Schonung, anderer Ernährung, Mass., Therapien, Medikamenten, Salben oder was auch immer. Für dich gibt es dieses weite Feld der normalen Beschwerden aber nicht mehr.

Habe an der Innenseite der linken Wange im Mund jetzt seit einer Woche da irgendwie eine raue, wunde Stelle und manchmal wache ich nachts auf und kann mit der Zunge irgendwie die Haut da etwas abziehen. Weggehen möchte das anscheinend auch wieder nicht…Mein Anus ist irgendwie auch noch immer nicht ganz verheilt. Es ist zwar nicht mehr so wie am Anfang, wo es nach den harten Stuhlgängen sehr wehgetan hat und extrem gejuckt hat, aber jucken und ein leichtes piksen habe ich trotzdem manchmal noch. Wenn ich sprinte schmerzt es mich links neben dem Bauchnabel, genau da wo ich manchmal auch eine Verhärtung ertaste, den Schmerz hatte ich jetzt hin und wieder mal. Was den Schmerz an der rechten Seite angeht, tritt es immer auf, wenn ich Hunger habe, ist mir jetzt aufgefallen. Der Stuhlgang ist momentan eigentlich recht normal, nicht hart, nicht weich, normale Farbe und die Blähungen sind mittlerweile seit Wochen nicht mehr da gewesen. Zumindest ein paar kg konnte ich wie gesagt zunehmen und die habe ich bisher auch nicht verloren…

@Reconquista Ich bin ehrlich, als ich den Text gerade gelesen habe, habe ich mich schon ein wenig verletzt gefühlt und das als etwas unsensibel und hart empfunden. Ich verstehe aber, was du damit wahrscheinlich bezwecken willst und nehme dir das auch nicht übel, weil du mir ja damit einfach nur helfen willst und da bin ich natürlich dankbar für.

Es ist nur so, dass ich seit Jahren kämpfe und versuche alles besser zu machen, aber es erzeugt nur schlimmeres, egal was ich mache und egal welche Entscheidungen ich gefühlt treffe. Es gibt wesentlich schlimmere Schicksale, aber es ist ja auch nicht so, als würde ich total unbegründet hin und wieder mal drüber jammern. Die wenigsten würden sich darüber gar nicht beschweren. Ich werde da, sofern ich tatsächlich gesund bin, auch wieder rauskommen. Das weiß ich ganz sicher und ich weiß auch, welchen Weg ich dafür gehen muss, ich hab es ja schließlich schon mal geschafft und ich denke, dass ich auch mit all den Dingen die mich stören und all der Vorwürfe, die ich mir mache trotzdem theoretisch ein zumindest halbwegs gutes Leben führen kann, wenn auch nicht genau das, was ich mir gewünscht hätte. ich bin was das angeht finde ich auch ein gutes Stück vorangekommen, aber manchmal belastet mich das einfach noch und ich muss mir auch selbst irgendwie erstmal beweisen, dass ich nicht das bin, für was ich mich halte, weil ich bisher nicht vieles richtig gemacht habe im Leben, eher das völlige Gegenteil.

Ich will mich auch wieder anfangen hochzuheben, das Problem ist nur, dass ich daran momentan nur schwer glauben kann, dass ich tatsächlich so gesund bin, wie mir alle sagen und ich habe einfach die Sorge, dass ich jetzt eventuell keine Chance mehr bekomme und genau das was Pübbels geschrieben hat nicht irgendwann, sondern jetzt schon eintritt. Es lief recht gut und ich war bereit mein Gefängnis zu verlassen und dann wurde ich einfach wieder mit allem überrumpelt und bin jetzt in den meisten Aspekten wieder gefühlt schlechter dran, als vorher und das ist auch nicht das erste Mal in meinem Leben so. Es wird mein Leben wohl nicht verändern, wenn ich hier im Forum mich Im Kreis drehe, es hilft mir aber, halbwegs durch diese dreckige Phase durchzukommen, bis ich weiß was Sache ist und es ist mir auch nicht so wichtig, ob das, was dann am Ende geschrieben wird, total hilfreich oder unnütz ist.

Ich bin einfach genervt, genervt von den Symptomen im Moment, genervt von den ständigen Rückschlägen und genervt von dieser Welt und diesem Leben und wie die Dinge funktionieren. Für mich gibt es keine Welt, die mich liebt oder auf mich wartet. Für mich ist diese Existenz und dieses Universum nur ein grausamer Scherz, der aus Zufall so entstanden ist und wir reden uns das doch alle im Endeffekt nur schön, um nicht durchzudrehen. Für mich geht es mittlerweile nur noch darum, halbwegs gut durchs Leben zu kommen und dann wieder für alle Ewigkeit zu verschwinden. Vielleicht irre ich mich auch, es macht aber auf mich nicht den Anschein und das klingt total deprimierend, ist es auch, aber das heißt nicht, dass ich das Leben nicht genießen könnte, ich mag das Leben und möchte auch leben, es ändert für mich aber nichts an dieser Realität und das ist auch ein Grund, warum ich mich etwas zurückziehe. Hat wahrscheinlich gar nicht wirklich was zutun, mit dem was du meintest, aber ja... Wollte mir das trotzdem mal von der Seele schreiben. Aber an sich gebe ich dir recht, wenn ich einen anderen Alltag hätte und irgendwas zutun, außerhalb von meiner Bude und nicht nur mit mir selbst beschäftigt wäre, dann würde sich bestimmt einiges wieder in die richtige Richtung bewegen. Ich hab wie gesagt nur einfach die Sorge, dass es dafür jetzt zu spät ist, auch wenn das übertrieben klingt.