Hallo,
Am Montagvormittag steht bei mir (M35) eine Darmspiegelung an. Ich bin schon seit einer Weile Angstpatient bzw. leide unter diversen Ängsten/Sorgen/Krankheitsängsten und bin da mittlerweile auch schon in Behandlung deswegen. Dennoch mache ich mir natürlich jetzt Sorgen vor diesem invasiven Eingriff. Obwohl er vermutlich gar nicht 100% notwendig wäre. Zumal in meinem Alter. Alle bisherigen Untersuchungen waren unauffällig und mein Arzt geht auch nicht davon aus, dass da etwas Schlimmes ist - man tendiert eher Richtung Reizdarmsyndrom, also nervöser / unruhiger Darm, was ja prinzipiell mit meinem nervösen Zustand korrelieren könnte. Dennoch ist Reizdarm eine Ausschlussdiagnose und kann nur gestellt werden, wenn eben auch die Darmspiegelung gemacht und unauffällig war.
Gerade eben habe ich den Beipackzettel des Abführmittels (Moviprep) gelesen, das ich ab Morgenabend anfangen soll einzunehmen, um den Darm vollständig zu reinigen und zu leeren. Alleine, was dort schon alles unter häufigen bzw. sehr häufigen Nebenwirkungen (mehr als 1 von 10) gelistet steht, macht mich unruhig und am liebsten möchte ich es gar nicht einnehmen.
Die Darmspiegelung selber am Montag möchte ich ohne Sedierung (d.h. ohne Infusion mittels Propofol) erhalten. So war es mit dem Arzt vereinbart. Er meinte, eine Sedierung wäre nicht zwingend nötig, es gäbe auch viele Untersuchungen, die ohne Sedierung erfolgen, manche Patienten schauen dann sogar auf dem Bildschirm aktiv mit zu bei der Reise durch ihr Inneres.
Bei mir geht's bei der Frage bezüglich Sedierung oder nicht auch wieder um Ängste: nicht so sehr die Angst vor der Darmspiegelung selber (wobei ich auch da Horrorgeschichten wie Darmdurchstoß etc. gelesen hatte), sondern eine große Angst vor Narkose- bzw. Sedierungen. Allgemein einfach die Sorge, dass ich die Kontrolle über meinen Körper aufgeben muss und in einen Schlaf oder sonst was gelegt werde und evtl. nicht mehr aufwache davon, falls was schiefgeht.
Deswegen mein Wunsch, das Ganze ohne Sedierung zu machen. Aktiv zuschauen will bzw. kann ich aber auch nicht. Ich hatte vor, mir Kopfhörer mitzunehmen und währenddessen beruhigende Entspannungsmusik laufen zu lassen und möglichst entspannt und ruhig dazuliegen.
Dennoch ist es meine allererste Darmspiegelung und deswegen bin ich natürlich nervös. Zu allem Unglück wurde ich kürzlich dann auch noch von einem Familienmitglied darauf aufmerksam gemacht, dass sie vor vielen Jahren mal eine Reportage im TV gesehen hat bezüglich verunreinigter bzw. nicht regelmäßig und gründlich gereinigter Instrumente und die Gefahren, die deshalb von einer Endoskopie (Darmspiegelung, Magenspiegelung, Bronchoskopie, etc.) ausgehen könnten: Übertragung von Viren (Hepatitic B, C, selbst HIV/AIDS) und Bakterien von einem Patienten auf den anderen.
Zunächst konnte ich das nicht so richtig glauben, deshalb fing ich an, selber nach diesem Beitrag zu recherchieren und bin sogar fündig geworden: ein Bericht des Magazins Panorama der ARD aus dem Jahre 2001:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/...e7652.htmlWer den Text dort nicht lesen will, kann auch das kurze Video dort anschauen - die Infos/Texte sind dieselben.
Demnach warnen in diesem Beitrag Experten gemäß einer zuvor durchgeführten Studie / Stichprobe vor in über 50% der Fälle verunreinigten Instrumenten und den Gefahren von gefährlichen Übertragungen von Patient A zu B.
Der Beitrag ist jetzt zwar fast 25 Jahre her, aber das hat mein ohnehin schon ängstliches Gemüt natürlich nicht gerade beruhigt und ich habe jetzt wirklich Angst vor Montag, bin sogar am Überlegen, am Montagmorgen abzusagen. Andererseits würde ich es gerne hinter mich bringen, damit ich das ganze Thema abhaken kann.
Was denkt ihr?