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13

S
Hallo und danke an alle, die sich Zeit nehmen dies zu lesen.

Ich weiß gerade nicht mehr weiter. Habe scheinbar gerade einen schweren Rückfall meiner Angst- und Zwangsstörung. Diese wurde vor 8 Jahren diagnostiziert und seit 6 Jahren bin ich einigermaßen beschwerdefrei und auch medikamentenfrei.

Seit Ende letzten Jahres ist es leider wieder schlimmer geworden. Ich vermute starken Stress und Änderung meiner Lebensumstände als Ursache für diesen Rückfall.

Das schlimmste sind nicht einmal die täglichen Ängste und Zwangsgedanken sondern die Inhalte dieser. ich habe mich leider Ende letzten Jahres mit Psychosen beschäftigt und nun drehen sich meine Ängste und Zwangsgedanken fast ausschließlich darum. Mehrmals täglich grübel und überprüfe ich mich auf Symptome dieser Krankheit, besonders schlimm ist es, wenn noch Zwangsgedanken a la Was ist wenn das Essen vergiftet ist, was ist wenn der und der gegen dich sind? Etc. hinzukommen. Ich weiß bei all diesen Gedanken, dass diese nicht real sind, dass ich sie mir im besten Fall nur durch meine Zwänge und Ängste einrede. Ich kann Essen auch ganz normal essen, habe mit meinen Mitmenschen einen normalen Umgang. Trotzdem ist es extrem belastend und meine schlimmste Angst ist, dass ich mich im Prodromalstadium einer Psychose befinde. Leider habe ich mich auch hier ausreichend selbst verrückt gemacht Kenne nun ein breites Spektrum an Prodromalsymptomen und habe es mit meinen Symptomen abgeglichen, vieles stimmt überein (ich hoffe einfach, dass diese Übereinstimmungen sich auf die Ängste und Zwänge beziehen), viele Sachen stimmen aber auch nicht überein. Ich bin z.B. wenn es darauf ankommt nach wie vor konzentriert, habe eigentlich keine Sprach- oder Denkprobleme.

Teilweise bin ich den halben Tag so ängstlich, dass ich zu überhaupt nichts komme. Ich kann diese Angst auch kaum beschreiben, es fühlt sich an wie Angst vor der Angst oder eben Angst vor einer schweren psychischen Erkrankung. Angst davor, dass andere mir schaden könnten etc. Habe ich nicht.

Schon vor 8 Jahren handelten meine Ängste und Zwänge von einer schweren Krankheit. Ich hoffe nun einfach im besten Fall, dass sich mein Gehirn wieder eine schlimme Krankheit ausgesucht hat.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mich etwas beruhigen?

Würde ein an Psychose-Ersterkrankter Mensch sich im Prodromalstadium überhaupt hinterfragen?

Ich habe leider erst in 2 Wochen einen Termin beim Psychologen.

Ich danke euch für Antworten.

23.01.2024 18:16 • 25.01.2024 #1


23 Antworten ↓


Angst16
@Sonnenstrahl1
Du hast definitiv keine Psyschose

Du hast Ängste wie jeder andere Mensch auch. Für den einen sinnvoll für den anderen sinnlos.

Bei einer Psyschose würdest du nicht denken das das Essen vergiftet ist sondern wärst so überzeugt das du es meiden würdest. So würdest du langsam langsam dich von deinen Mitmenschen entfernen.

Du hast nur Angst eine Psyschose zu bekommen. Aber wirst du nicht. Da dir schon ziemlich klar ist, das dir niemand was Böses möchte

23.01.2024 19:46 • x 1 #2


A


Angst vor schwerer psychischer Krankheit

x 3


S
@Angst16 Ich danke dir für deine Antwort! Und die oben beschriebenen Symptome sind auch keine Frühwarnzeichen etc.?

23.01.2024 19:52 • #3


T
Ich kenne mich da jetzt nicht bestens aus aber laut meinem Psychologen von damals, ist die Wahrscheinlichkeit an einer Psychose oder Schizophrenie zu erkranken ab dem 30. Lebensjahr sehr gering.
Er meinte Psychosen entstehen überwiegend im Jugendalter, weil die Psyche halt noch nicht so gefestigt ist.
Auch gab er mir zu Wissen, das wenn man an einer leidet man gar nichts mehr hinterfragt, man nimmt es als Realität wahr.

Du hast ja bald einen Termin beim Psychologen, er wird das was ich gesagt habe ganz bestimmt bestätigen.

23.01.2024 19:54 • #4


Angst16
@Sonnenstrahl1

Nein keine Sorge, du bist ein sehr bewusster Mensch.

Leider sind dir auch die Symptome dieser Krankheit bewusst. Du steigerst dich leider rein, durch deine Angststörung. Das tut mir sehr leid für dich. Aber ich bin überzeugt du wirst diese Angst hinter dir lassen können

23.01.2024 19:55 • x 1 #5


S
@Angst16 danke für deine Antworten und deine Zeit! Bin nun schon etwas beruhigter.

23.01.2024 20:05 • x 1 #6


S
@ThE-Joker danke für deine Antwort! Dass mit dem Altersgipfel hilft mir schon mal mich zu beruhigen.

23.01.2024 20:07 • x 1 #7


F
Das Alter muss man leider sagen spielt bei Psychosen keine grosse Rolle.
Wenn dir das Leben übel mitspielt kannst du auch mit 60 noch eine bekommen.
Das mit dem Höhepunkt bis 30/35 bezieht sich im großen und ganzen nur auf die Hebephrene Schizophrenie.
Die Menschen leben in ihrer eigenen Welt und das sie da nix mehr hinterfragen ist verständlich.
Bei mir wurde damals neben meiner Depression auch vermutet ich hätte eine schizoprenia simplex.
Diese Art von schizophrenie zeichnet sich durch das fehlen jeglicher Positivsymptomatik aus und ist daher sehr schwer zu erkennen.
Im Prinzip bist du nur ein komischer Kautz der sich nicht für die Welt interessiert und sein eigenes Süppchen kocht.
Positivsymptome wie Wahn usw kommen da gar nicht vor.

Wenn ich mir das von dir geschriebene so durchlese bekomme ich den Eindruck du redest dir da was ein.
Ein Mensch der unter einer Psychose leidet überlegt nicht vorher ob er die Symptome erfüllt,er hat sie ganz einfach.Da spielt wohl die Zwangserkrankung ordentlich mit.
Du solltest das ganz schnell wieder vergessen.
Wenn du so wie du schreibst im Alltag keine Probleme mit anderen Menschen hast und dich nicht nur in deine eigenen 4 Wände zurückziehst sehe ich da überhaupt keinen Anlass an eine Psychose zu denken.

23.01.2024 22:33 • x 2 #8


S
@Faultier Ich danke dir für deine Antwort! Ich hoffe einfach, dass es nach dem Stress wieder besser wird.

23.01.2024 22:48 • #9


T
Zitat von Faultier:
Bei mir wurde damals neben meiner Depression auch vermutet ich hätte eine schizoprenia simplex.

Hatte mal gelesen das diese Unterform als Diagnose gar nicht mehr ausgewählt wird, weil es eben so schwer zu diagnostizieren ist. Glaube war sogar die rede die Diagnose komplett aus dem ICD zu streichen.
Gab mal nen Artikel glaube ich, ist aber nen bisschen her wo ich das gelesen hatte.
Wie kam dein Arzt eigentlich darauf?

23.01.2024 23:31 • #10


S
Hallo,
War heute notfallmäßig beim Psychiater. Er hat eine Psychose und beginnende Psychose ausgeschlossen. Und alles auf den Zwang und die Ängste geschoben.

Ich bin trotzdem nach wie vor unruhig und ängstlich und habe nun Angst, dass ich durch diese Angst und den Stress eine Psychose überhaupt erst :auslöse. Ist so etwas denn überhaupt mgl?

Ich bedanke mich bei euch für die Antworten.

24.01.2024 20:43 • #11


F
Zitat von ThE-Joker:
Hatte mal gelesen das diese Unterform als Diagnose gar nicht mehr ausgewählt wird, weil es eben so schwer zu diagnostizieren ist. Glaube war sogar die rede die Diagnose komplett aus dem ICD zu streichen. Gab mal nen Artikel glaube ich, ist aber nen bisschen her wo ich das gelesen hatte. Wie kam dein Arzt eigentlich ...

Richtig Joker,heute soll man die Diagnose eigentlich gar nicht mehr stellen.
Mein Vater hatte die Erkrankung.
Er ist am Ende praktisch nur noch im Bett gelegen und hat überhaupt nicht mehr am Leben teilgenommen.Davor war er ein sehr schwieriger Mensch,kaum Kontakt zu anderen und ständig auf Streit aus.Ein falsches Wort und die Hölle war los.
Letztendlich bleibt die Frage welche Diagnose anstatt der Schizoprenia simplex man sonst stellen soll.Eine Depression ist es etwas völlig anderes und eine Schizoaffektive Störung ist meistens mit Wahn verbunden.
Die Symptome einer klassischen Schizophrenie erfüllen diese Menschen meist gar nicht.
Die Wahrscheinlichkeit am Ende in eine falsche Schublade gesteckt zu werden ist sehr groß.

24.01.2024 21:02 • x 1 #12


T
Zitat von Sonnenstrahl1:
Ich bin trotzdem nach wie vor unruhig und ängstlich und habe nun Angst, dass ich durch diese Angst und den Stress eine Psychose überhaupt erst :auslöse. Ist so etwas denn überhaupt mgl?


Nein ist es nicht.
Ich hatte früher mal Ängste die waren bisschen krasser als deine und siehe da mir geht es Gott sei Dank sehr gut.
Ängste nehmen mal zu und dann wieder ab und dann sind sie auch mal ganz weg, das liegt daran das deine Psyche stabil ist.

24.01.2024 21:10 • #13


F
@Sonnenstrahl1 leider Ja.Stress kann bei empfindlichen Menschen eine Psychose auslösen.
Ich bin das beste Beispiel dafür und aufgrund der ständigen Überlastung 2013 in der geschlossenen gelandet.Dieser Dauerbeschuss auf das Gehirn ist nicht gut und wenn man eh schon andere psychischen Erkrankungen hat umso verheerender.
Mich hat es so erwischt das ich überhaupt nicht mehr arbeiten kann und auch keine sozialen Kontakte mehr habe.
Es ist keine Kraft mehr da.
Ein schleichenden Prozess der über 20 Jahre ging.
Ich kann dir also nur raten dich nicht zu sehr unter Druck zu setzen und es mit der Aussage deines Psychiaters gut sein zu lassen.

24.01.2024 21:17 • x 1 #14


T
Zitat von Faultier:
Letztendlich bleibt die Frage welche Diagnose anstatt der Schizoprenia simplex man sonst stellen soll.


Die Schizoide Persönlichkeitsstörung oder die chronische Depression sind da auch sehr ähnlich.

Zitat von Faultier:
Die Symptome einer klassischen Schizophrenie erfüllen diese Menschen meist gar nicht.
Die Wahrscheinlichkeit am Ende in eine falsche Schublade gesteckt zu werden ist sehr groß.


Das Hauptmerkmal dieser Erkrankung soll doch der immer schlechter werdende Verlauf sein.
Immer weniger Antrieb, Motivation, Affektverarmung, Interessenlosigkeit nur das es halt immer mehr und mehr zunimmt und nicht behandelbar ist.
Wie ist es denn bei dir? Wurde die Vermutung wieder fallengelassen weil bei dir alles konstant geblieben ist?

24.01.2024 21:24 • #15


T
Zitat von Faultier:
@Sonnenstrahl1 leider Ja.Stress kann bei empfindlichen Menschen eine Psychose auslösen. Ich bin das beste Beispiel dafür und aufgrund der ständigen Überlastung 2013 in der geschlossenen gelandet.Dieser Dauerbeschuss auf das Gehirn ist nicht gut und wenn man eh schon andere psychischen Erkrankungen hat umso ...


Leider helfen solche Ratschläge Angstpatienten nicht.
Daher beruhigen wir hier Angstpatienten und nehmen der Angst jede Angriffsfläche weg.
Es reichen nur 1% und man steigert sich da total hinein.

24.01.2024 21:27 • x 1 #16


F
Nun man muss es leider so sagen alles andere wäre gelogen und hilft keinem.
Stress ist Gift und kann eine ganze Reihe von psychischen und organischen Erkrankungen auslösen.Einen Menschen zu belügen,selbst wenn er unter einer Angsterkrankung leidet,halte ich für falsch.
Jeder möchte eine ehrliche Antwort auf eine Frage.
Der Mensch geht mit seiner Angsterkrankung ja eh meist von Arzt zu Arzt,weil er nicht glaubt das er gesund ist und die Ärzte sehen dann in den Unterlagen *der ist ja eh *vorbelastet*
Es beginnt dann das Spielchen was ich selbst mitgemacht habe und am Ende steht wenn man nicht selbst die Kurve kriegt die Eskalation.

Die Diagnose steht bei mir immer noch im Raum und da es schon kurz nach der Pubertät losging und ich familiär vorbelastet bin ist es sehr unwahrscheinlich das ich nur eine Depression habe.
Was es letztendlich genau ist weiß ich auch nach dem Besuch von weiteren 4 Fachärzten nicht.
Es kommt immer wieder etwas dazu...und ich habe ehrlich gesagt mein Vertrauen in diese Ärzte verloren.
Letztendlich ist es 35 Jahre später auch egal.
Medikamente helfen mir nicht mehr und ich kann nur hoffen das ich den *ist Zustand* so lange wie möglich erhalten kann.

24.01.2024 21:58 • #17

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T
Zitat von Faultier:
Nun man muss es leider so sagen alles andere wäre gelogen und hilft keinem.
Stress ist Gift und kann eine ganze Reihe von psychischen und organischen Erkrankungen auslösen.Einen Menschen zu belügen,selbst wenn er unter einer Angsterkrankung leidet,halte ich für falsch.
Jeder möchte eine ehrliche Antwort auf eine Frage.
Der Mensch geht mit seiner Angsterkrankung ja eh meist von Arzt zu Arzt,weil er nicht glaubt das er gesund ist und die Ärzte sehen dann in den Unterlagen *der ist ja eh *vorbelastet*
Es beginnt dann das Spielchen was ich selbst mitgemacht habe und am Ende steht wenn man nicht selbst die Kurve kriegt die Eskalation.


Klar ist Ehrlichkeit wichtig. Aber die Erfahrung hier hat gezeigt das die Leute beruhigter sind wenn sie mit Betroffenen reden, die auch mit den selben Problemen zu kämpfen haben und nicht daran zugrunde gegangen sind.
Das gibt auch Kraft und Mut.
Wenn ich einen schwer verletzten nach einem Autounfall liegend auf dem Straßenrand sehe der stark blutet, dann sage ich ihm doch auch nicht, hey du wirst in ein paar Minuten sterben und ihm die Hoffnung nehmen doch durchzuhalten bis der Notarzt kommt. Ist halt Kontraproduktiv.

Zitat von Faultier:
Die Diagnose steht bei mir immer noch im Raum und da es schon kurz nach der Pubertät losging und ich familiär vorbelastet bin ist es sehr unwahrscheinlich das ich nur eine Depression habe.
Was es letztendlich genau ist weiß ich auch nach dem Besuch von weiteren 4 Fachärzten nicht.
Es kommt immer wieder etwas dazu...und ich habe ehrlich gesagt mein Vertrauen in diese Ärzte verloren.
Letztendlich ist es 35 Jahre später auch egal.
Medikamente helfen mir nicht mehr und ich kann nur hoffen das ich den *ist Zustand* so lange wie möglich erhalten kann.


Kann ich verstehen wenn die Ärzte da einem nicht weiterhelfen können, kenne das Gefühl auch.
Darf ich dir ein paar Fragen stellen wenn es dir nichts ausmacht?

Wie fühlst du dich denn eigentlich, so insgesammt?
Du sagtest du hast dich etwas zurückgezogen, war das eigentlich freiwillig oder unfreiwillig?
Und hat sich an deinem Verhalten/Wesen was verändert oder bist du immer noch so wie vor der Verdachtsdiagnose?

24.01.2024 22:33 • x 1 #18


S
Danke Joker,
Die Aussagen von Faultier helfen leider überhaupt nicht weiter, sodass ich jetzt die 2. Nacht in Folge nicht schlafen kann. Das wiederum erhöht meine Angst eine echte Psychose zu entwickeln.
Geht das denn so schnell? Nach 2 Wochen Stress? Ich bin .momentan wirklich am Überlegen mich einweisen zu lassen

24.01.2024 22:49 • #19


T
Zitat von Sonnenstrahl1:
Danke Joker, Die Aussagen von Faultier helfen leider überhaupt nicht weiter, sodass ich jetzt die 2. Nacht in Folge nicht schlafen kann. Das wiederum erhöht meine Angst eine echte Psychose zu entwickeln. Geht das denn so schnell? Nach 2 Wochen Stress? Ich bin .momentan wirklich am Überlegen mich einweisen zu lassen ...


Ich kann nur das wiedergeben was ich auch selbst durchgemacht habe.
Hatte schon echt krasse Ängste und das sogar über Wochen mit nur 2-3 Stunden Schlaf, passiert ist mir nichts.
Selbst wenn du gar nicht schlafen kannst, wird nichts passieren, das Gehirn wird sich sein Schlaf schon holen ob du willst oder nicht.

Eine Psychose wirst du nicht entwickeln, es ist nur die Angst und die kickt momentan richtig rein. Glaub mir ich kenne das.
Hast du es ein paar mal geschafft wirst du immer standhafter was die Ängste angeht.

Falls die Angst all zu groß ist, dann kannst du auch mal in der Psychiatrie anrufen, deine Situation schildern und mal fragen ob die dir was zum beruhigen geben können.
Lass dich aber am besten dann dahin fahren.

24.01.2024 23:17 • #20


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