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Zitat von Gennevilliers:
Okay aber damit spiele ich ja dann gleichzeitig auch der Angst in die Karten sozusagen wenn ich weiter an die Atmung denke? Ich merke, ich bin schon ruhiger jetzt, zumindest etwas - ich beobachte halt leider irgendwie gezwungenermaßen, weil ich denke ohne das beobachten setzt es aus, ja ich weiß, blödsinn. Aber ...

Zuerst wird der Körper ruhiger, danach die Gedanken. Sie folgen und werden ruhiger, sie „fallen ab“, wie ich es immer nenne. Sie fallen ruhig hinunter, wie Fäden in der Luft oder Schneeflocken in Zeitlupe.

Ich bin mir nicht sicher, was das immer ist, vielleicht irgendwie sowas wie versteckte Panik oder sowas.
Diese Ratschläge von OCD Land helfen mir da auch nicht wirklich, weil das irgendwie nicht dasselbe ist. Sich da hinein begeben und zu sagen „es ist ja kein Problem daran zu denken“ macht mir irgendwie noch mehr Angst zeitweise.
Ich bin teilweise echt ratlos, weil es kommt und geht wie es will. Montag war gut und dann auf einmal schlecht, gestern war wieder in Ordnung, heute geht so bis jetzt, wo es nicht so toll ist und ich wieder Angst merke.
Keine Ahnung.

A


Angst vor Hyperbewusstseins Zwangsstörung

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Zitat von Gennevilliers:
Ich bin mir nicht sicher, was das immer ist, vielleicht irgendwie sowas wie versteckte Panik oder sowas. Diese Ratschläge von OCD Land helfen mir da auch nicht wirklich, weil das irgendwie nicht dasselbe ist. Sich da hinein begeben und zu sagen „es ist ja kein Problem daran zu denken“ macht mir irgendwie noch ...

Du musst deine eigene Technik entwickeln, um dich selbst zu beruhigen und in Sicherheit zu fühlen. Kinder entwickeln es automatisch, inspiriert und angeleitet durch ihre Mutter und so entsteht das Lebensfundament Urvertrauen. Durch Vertrauen kommen innere Ruhe und Sicherheit.

Das ist genau das, was ich nie hatte: Urvertrauen. Mir wurde immer alles abgenommen, ich musste nie selber was machen. Damals hatte meine Mutter mir immer alles abgenommen und ich hab nie gelernt so einen Widerstand aufzubauen.
Ich bin ja skeptisch in allem. Ich hab leider keine Taktik jetzt wie ich es schaffe, mich von diesem Fokus zu lösen außer mich brutal abzulenken und oft klappt das nicht mal. Mich extra in diese Angst und Gedanken rein zu begeben, ich weiß nicht. Ich kann mir zwar sagen es ist ok an die Atmung zu denken aber Angst und Unbehagen hab ich dabei trotzdem noch.
Ich weiß ja, das sind Phasen, aber so eine richtige Strategie dagegen habe Ich noch nicht, auch wenn es logisch gesehen ja egal ist ob ich jetzt daran denke oder nicht.

Im Buddhismus heißt es ....Der Mensch ist gar nicht zum denken geboren.

Zitat von Gennevilliers:
Das ist genau das, was ich nie hatte: Urvertrauen. Mir wurde immer alles abgenommen, ich musste nie selber was machen.

Das sind zwei verschiedene Themen, das eine hat mit dem anderen nichts tun. Das erste, das Urvertrauen, entsteht in Liebe und Geborgenheit. Das zweite ist Entmündigung und erzieht zur ängstlichen Bequemlichkeit. Du hast in dir ich Ruhe, sie ist in jedem vorhanden, nur überdeckt durch Unsicherheit, Ängste und Angespanntsein. Wenn du die Erklärung für deine Angst darauf zurückführst, dass immer alles für dich gemacht wurde, setzt du dich nur weiter unter Druck und erkennst nicht, dass dir nicht Liebe und Sicherheit gegeben wurden, sondern dass du fremdbestimmt wurdest und dich nicht selbst entfalten durftest. Du wurdest nicht ermutigt, sondern entmutigt (so vermute ich).

Ja entmutigt wurde ich. Selber entfalten können ging nie, ich war Einzelkind und richtig Grenzen ausloten und mal auf die Nase fliegen war alles nicht. Ich weiß auch nicht aber in den Jahren 2020-2023 ging es mir wirklich so gut wie eigentlich noch nie, ich weiß auch nicht warum. Ich konnte mich wohl zum ersten Mal wirklich entfalten, da ich 2020 ausgezogen bin. Das war so das positive Beispiel in meinem Leben.
Wie meinst du Fremdbestimmt? Also dass ich einfach keine richtige Persönlichkeit entwickeln konnte? Grenzen testen, Widerstand entwickeln?

Zitat von Gennevilliers:
Wie meinst du Fremdbestimmt? Also dass ich einfach keine richtige Persönlichkeit entwickeln konnte? Grenzen testen, Widerstand entwickeln?

Ja, ich vermute, du wurdest ständig entmündigt und entmutigt, und das war die „Normalität“. Dass es dir 2020 bis 2023 so gut ging, ist der Beweis, dass du eigentlich gesund bist.

Gesund? Trotz Diagnosen wie: „adoleszenzkrise im rahmen einer Anpassungsstörun (2012), Abhängige Persönlichkeitsstörung/ Panikstörung/ grübelzwang, der wurde aber zurück genommen (2016), spezifische Phobie (2019), körperbezogene Ängste/ zwangsgedanken bzw. Angstgedanken (2025), keine Ahnung ob es da überhaupt einen Unterschied gibt und meine eigene Diagnose: hyperbewusstseins Zwangsstörung (2025)

Aber es stimmt, in diesen 3 Jahren habe ich mein antidepressiva abgesetzt, bin 2 mal geflogen (undenkbar davor) und habe mein Studium beendet, war stark, in Vereinen, hatte Freunde etc. Da war ich gesund, ja.

Aber so Störungen kommen und gehen doch phasenweise oder? Obwohl, jetzt wenn ich das Revue passieren lasse, stimmten da die Lebensumstände einfach.
Davor lebte ich zu Hause und ein Jahr bei jemandem, der mich auch versucht hat zu entmutigen und entmündigen, dann wieder zu Hause und da ging es mir auch wieder mies.
Danach die 3 tollen Jahre waren super und jetzt, ich bin mir nicht sicher, was mir genau fehlt.

Zitat von Gennevilliers:
Gesund? Trotz Diagnosen wie: „adoleszenzkrise im rahmen einer Anpassungsstörun (2012), Abhängige Persönlichkeitsstörung/ Panikstörung/ grübelzwang, der wurde aber zurück genommen (2016), spezifische Phobie (2019), körperbezogene Ängste/ zwangsgedanken bzw. Angstgedanken (2025), keine Ahnung ob es ...

Identifiziere dich nicht mit Diagnosen. Du hast ein Muster der Selbstsabotage verinnerlicht, weil du es nicht anders kanntest. Deshalb landetest du bei „jemandem, der mich auch versucht hat zu entmutigen und entmündigen, dann wieder zu Hause“. Du musst das Muster verlassen und dich mit gesunden Menschen umgeben, die dich ermutigen und verstehen. Sobald du autarker wirst, lässt das Zwangsleiden nach. Natürlich verläuft alles in Phasen und Wellen. Es wie auf dem Meer. Aber du bist dem Meer nicht total ausgeliefert. Du befindest dich in einem Boot und kannst auch selbst steuern, Oder: du stehst auf einem Surfbrett und surfst mit den Wellen. Du bist nicht machtlos! Du bist ein Player unter vielen. ‍️

Ja das bedeutet, dass ich momentan nicht in den Lebensumständen lebe, in denen es mir gut gehen kann… Ich muss irgendwas ändern.
Mit den Diagnosen beschäftige ich mich nur noch selten, dass es sich um eine Angst/ Panikstörung handelt, weiß ich so circa.
Aber ich merke es einfach in mir, irgendwas sagt mir, dass irgendwas in mir unzufrieden ist und gerne was geändert haben möchte.
Andererseits ist es nun auch eine Methode, die ich bekommen habe, durch die Angst hindurch gehen zu müssen, um zu sehen, dass mir nichts passiert. Aber die Unzufriedenheit bleibt trotzdem.

Ich muss, wenn ich in so Angst Löchern Sitze wie jetzt, immer dran denken, dass ich das nicht los werde, indem ich mir sag „das muss weg, das muss sofort weg, ist es schon weg?!“
Das ist wohl Teil des Problems. Viel mehr muss ich glaube ich halt akzeptieren, dass mein angstzentrum gerade wieder mehr feuert als heute Morgen zb. Und dass ich nicht ersticken werde.

Ich muss mich nochmal auskotzen jetzt: ich muss ja durch die Angst durchgehen, anstatt vorbei. Jetzt hatte ich heute Nachmittag die Situation, in der ich wirklich eine Art Panik bekommen habe, da mich diese Beobachtung bzw. dieser Fokus so ängstigt, dass ich mich richtig reingesteigert habe und gedacht hab, wenn ich nicht brav ein und aus arme, falle ich um. So klassisch Panik halt. Die Anweisung lautet nun: Angst aushalten, erleben, durchgehen und dann merken, dass sie irgendwann nach lässt. Das tat sie auch, aber die Beobachtung blieb natürlich trotzdem.
Kann ich denn irgendwann, auch wenn es Jahre dauert, Hoffnung haben, dass ich durch diese expo auch diesen Fokus loswerde? Der ist nicht immer da, aber in letzter Zeit wieder vermehrt und das macht mir Angst. Außer über Ostern, da war es besser.
Aber wenn ich durch die Angst gehe, sollte mein Kopf ja merken, dass ihm nichts schlimmes passiert und die Angst unbegründet ist und somit auch der Fokus irgendwann verschwindet.

Hey hey
Wollte mich mal wieder melden.
Die Woche war wieder nicht so toll. Heute ist der erste Tag gewesen, an dem es nicht durchgehend mies ist. Ich schreib mir grade auf, wann es gut und schlecht ist. Heute war zb ein ganz „okayer“ Tag bisher, jetzt grade nicht so aber der Morgen und der Mittag waren zumindest nicht so mies wie die Tage zuvor. Ich glaube, der Schlüssel ist nicht, sich krampfhaft versuchen abzulenken, sondern mit dem Gefühl und den Gedanken zu leben, sie wahrzunehmen, um zu merken, dass nichts passiert und sich auch gut fühlen zu können, wenn sie da sind. Zum Teil konnte ich gestern kurzfristig mich damit mal „anfreunden“.

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Dr. Matthias Nagel
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