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Sie war stolz, dass ich die Methoden nach der letzten Sitzung so gut umgesetzt hab und meinte jetzt das käme vielleicht von der Anspannung und dass sowas natürlich normal ist so Rückfälle. Von Tabletten war bisher nie die Rede. Sie ist momentan im Urlaub, habe erst am 24. wieder eine Sitzung. Die Gedanken zulassen und merken, dass sie ungefährlich sind kann ich grade nicht, es macht mir einfach Angst und ich meine dann, das geht ewig so.
Denke aber die Herangehensweise ist wahrscheinlich richtig, meine alte Therapeutin sagte nur ich solle mich ablenken und fertig. Aber die jetzige sagt, das ist falsch, weil ich dann interpretiere, dass die Gedanken Macht haben und gefährlich sind.
Also soll ich einfach ans Atmen denken, fertig..passiert ja nix, und in der Theorie verlieren sie dann an Macht und es hört irgendwann auf…
So viel zur Theorie.

Zitat von Gennevilliers:
Sie war stolz, dass ich die Methoden nach der letzten Sitzung so gut umgesetzt hab und meinte jetzt das käme vielleicht von der Anspannung und dass sowas natürlich normal ist so Rückfälle. Von Tabletten war bisher nie die Rede. Sie ist momentan im Urlaub, habe erst am 24. wieder eine Sitzung. Die Gedanken zulassen ...

Dir passiert nichts.

A


Angst vor Hyperbewusstseins Zwangsstörung

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Aber ich bin unsicher…Ablenkung oder zulassen? Das sind ja 2 verschiedene Methoden oder?
Aber immer nur ablenken hat ja nicht funktioniert…

Zitat von Gennevilliers:
Aber ich bin unsicher…Ablenkung oder zulassen? Das sind ja 2 verschiedene Methoden oder? Aber immer nur ablenken hat ja nicht funktioniert…

Jede Technik funktioniert, in der du der Master bist, der Chef, der Macher, der Bestimmende, der Autarke und so weiter.

Ich hab nur das Gefühl ich bin machtlos. Heute Morgen bis Mittag war es einigermaßen ok aber jetzt merke ich die Angst und die damit zusammenhängenden Gedanken. Meine Therapeutin sagt ich muss „da rein gehen“ also wirklich bewusst durch die Angst durch, sowas wie Expo, aber je mehr ich rein gehe desto übler wird es. Schwierig.
Ich bin halt ein Skeptiker und denke gleich ich bin „Therapie resistent“ weil es nicht so funktioniert wie ich möchte.
Gedanken zu Ende denken: ich denke ans Atmen, habe dabei Angst, Angst davor nicht mehr los zu kommen, ohne die Beobachtung zu Ersticken, Angst hyperbewusstseins gestört zu sein etc. etc.
Und wie entmachte ich das ganze jetzt? Darum geht es wohl.. das hast du @Recondi mir auch mal geraten, die Angst zu entmachten. Nur wie?

Zitat von Gennevilliers:
Ich hab nur das Gefühl ich bin machtlos.

Genau das ist es. Du identifizierst dich mit Machtlosigkeit anstatt mit Macht. Vielleicht lehnst du Macht ab. Macht wird in unserer Gesellschaft heutzutage generell geächtet, genauso wie Aggression. Dabei haben Macht und Aggression auch positives, ja sogar notwendiges. Jungs dürfen sich zum Beispiel nicht mehr raufen, es gilt als Gewalttätigkeit. Deshalb ist die Gesellschaft so schwach geworden und befindet sich auf dem Weg nach unten. ‍️

Ja das stimmt. Ich fühle mich aussichtslos gefangen hilflos, dem ganzen ausgesetzt, als Passagier, statt Pilot. Aber habe ich das echt? Macht? Kann man einer Angststörung echt was entgegen setzen? Auch bei dieser Art die ich habe?
Dass die Gesellschaft schwach geworden ist, da gib ich dir recht, die Spirale geht bergab.

Zitat von Gennevilliers:
Ja das stimmt. Ich fühle mich aussichtslos gefangen hilflos, dem ganzen ausgesetzt, als Passagier, statt Pilot. Aber habe ich das echt? Macht? Kann man einer Angststörung echt was entgegen setzen? Auch bei dieser Art die ich habe? Dass die Gesellschaft schwach geworden ist, da gib ich dir recht, die Spirale geht ...

Du kannst durchaus deine eigene Macht erleben. Immer wieder. Es muss gar nichts besonderes sein. Es ist deine eigene Gestaltungskraft. Dein eigener Handlungswille. Direkt kannst du die Angst nicht bekämpfen. Aber indirekt. Du kannst sie Schritt für Schritt entmachten. Ihr Macht entziehen und dir Macht geben. Sie kann theoretisch bleiben, aber sie muss dich nicht mehr so überwältigen wie bisher.

Aber wie in diesem Fall konkret? Ich lieg gerade im Bett, bin eigentlich müde, aber beobachte mein Atmen. Das bereitet mir Unbehagen und macht mich unruhig weil ich denk das geht nicht mehr weg. Und dann kommt die Angst wieder. Vor allem möglichen. Ich kann das beobachten ja nicht ausschalten, wenn ich es möchte. Manchmal ist es von selbst weg…

Versuch einfach mal, Gegenstände im Zimmer durch Gedankenkraft zu bewegen. Das lenkt ab, ist ein schönes Spiel und vielleicht klappt es ja. Kreativ du selbst musst werden . . .

Okay jaaa, ich bin nur nicht sicher wie erfolgsversprechend das ist also diese tatsächlich zu bewegen.
Aber ja, so Ablenkungen sind wahrscheinlich auch wertvoll, nicht immer nur das „hinein gehen“.
Zeitweise hilft mir mich auf etwas richtig 100% zu konzentrieren, aber eben nur zeitweise aber ich kann mir selber zeigen, dass diese Zustände nicht dauerhaft sind.

Lieber Genevilliers,

du schreibst...du warst so froh, die ADs los zu sein.
Ich bin jeden Tag dankbar, dass es sie gibt.

Du möchtest deine blöde Phasen loswerden.
Ich lebe mit ihnen, aber sie haben ihren Schrecken verloren.

Irgendwann -wenn du lang genug in so einer Gedanken-Beobachtungsphase verbunden mit Ängsten steckst - brauchst du ein Medi, das deine Hirnchemie wieder in die andere hoffnungsvolle Richtung schubst.
Die gerät nämlich durch das ganze angstvolle Herumgegrübele in die falsche, hoffnungslose, depressive Richtung.

Die passende Chemie für eine zeitlang einzunehmen, macht man doch bei allen möglichen Beschwerden. Warum ist das bei psychischen Geschichten immer noch so negativ besetzt?

Es gibt viele Psychotherapeuten, die einem nicht zu ADs raten, weil sie da halt ihre eigene Einstellung dazu haben. Oder es zuerst ohne probieren wollen. Das kannst du ja selbst ansprechen und abfragen bei deiner Therapeutin.

Auch in deinem Therapie-Setting sitzt du am Steuer. Die Therapeuten können ja nicht in deinen Kopf hineingucken. Sie haben ihre eigene Haltung zu bestimmten Themen (auch Medis) und wie du ja schon geschrieben hast - die eine sagt - Ablenken - die andere in die Angst hineingehen, etc...

In meiner schwierigen Phase vor 2 Jahrzehnten - hätte ich gar nichts umsetzen können - da musste zuerst wieder etwas Ruhe in meinen Kopf (durch ADs).

Bist du denn angebunden an einen Psychiater?

Nochmal abschließend: Ich bin keine Therapeutin und keine Ärztin und ich rate dir zu nichts.
Ich schildere hier meine Erfahrungen.

Ich wünsche mir für dich, dass du wieder Hoffnung schöpfst.
Alles Liebe!

Hey @Haferflocke

Ja ich war echt zum damaligen Zeitpunkt froh, sie im Mai 2022 abgesetzt zu haben. Ich war stark, lang symptomfrei, das Leben war super und der Zeitpunkt zum absetzen perfekt. Ich merkte nichts, nach 10 Jahren, ich habe das ganz langsam gemacht und dann war ich „frei“.

Jetzt wiederum weiß ich nicht, ob ich damals 2012 durch das citalopram wieder in die Spur gefunden habe, ich weiß nicht, ob es gewirkt hat die ganzen Jahre, (ab 2015 venla), ich weiß auch nicht, ob jetzt zb sertralin, venla, escitalpopram, prozac und wie sie alle heißen, mir die Aufmerksamkeit auf die Atmung nehmen können bzw die Angst davor. Ein Versuch wär es natürlich allemal wert, da es schon sehr einschränkend ist. Auf der anderen Seite haben die Tipps meiner Therapeutin in den ersten 10 Tagen gut funktioniert.
Ich hatte jahrelang eine negative Einstellung gegenüber AD, habe meine Bachelor Arbeit darüber geschrieben und kenne mich echt aus. Aber als Betroffener kämen sie mir momentan auch als Hoffnung rüber, wieder einigermaßen normal zu ticken.
Ich muss mal mit meiner Therapeutin sprechen, sie hat Jahrzehnte lang Erfahrung, hat in sämtlichen Angst/ zwangskliniken gearbeitet und wird mich einschätzen können. Ich kann sie ja fragen, ob das bei mir Sinn machen würde bzw. Mich unterstützen könnte, die Arbeit überhaupt an mir zu beginnen.
Ich bin halt echt ein Skeptiker. Und total verunsichert.
Ich nehme momentan zum schlafen ca. 3-5 Mg quetiapin. Das ist quasi eine nicht existente dosis, wie mir aber zum einschlafen hilft.
Ich danke dir sehr für deine Nachricht und die lieben Worte!

Ich bin halt auch Mega angespannt, kann auch nur schlecht schlafen und verkrampfe ununterbrochen. Gibt es denn da Hoffnung dass es wieder aufhört? Ich hab eher das Gefühl, als ob es immer schlimmer wird. Ich hab keine „Pausen“ mehr zwischendurch. Es hat sich halt wirklich generalisiert.

Puh also im Moment ist es echt wieder richtig übel. Ich komm fast nicht auf irgendwelche normalen Gedanken, befinde mich gefühlt ununterbrochen in Sorgen. Ich beobachte wieder nonstop und komme davon nicht weg bzw. denke dann erstick ich. Ich weiß, das sind nur Gedanken und ich muss sie entmachten aber leichter gesagt als getan.
Ist denn diese dauernde Beobachtung auch nur ein Gedanke? Weil der Körper funktioniert ja separat und ich steuere das ja nicht, deshalb ..ist das auch nur gedanklich? Dann würde das Sinn machen, was meine Therapeutin sagt, dass die Gedanken so „klebrig“ sind weil ich ihnen so viel Bedeutung gebe. Wenn ich meine Atmung bemerke, bekomme ich Angst und das verschärft wieder die Beobachtung?

@Gennevilliers Das wird nicht besser , wenn du nicht gesteuerst also dich Abklenken oder etwas machen was nicht nicht über deinen Körper nachdenken lässt. Auch sind gewohntheiten sehr damit verklebt.Wir sind auch Rhythmus Menschen und haben gewohnte Tagesabläufe ,da ist logisch leicht fürs Hirn festzukleben um die selbe Zeit selber Ort und und. Geb der Angst nicht den Raum und Macht dich festzukleben.

Gegensteuerst t9 macht manchmal was es will
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Hey @Hilde77
Danke dir für die Nachricht. Es ist nur so widersprüchlich alles…manche sagen man muss sich ablenken, dann andere wiederum meinen man muss „durch die Angst“ durch gehen.
Was mir was bringt, weiß ich nicht.
Auf den schlauen Seiten steht „Glaubenssätze“ verändern und „Akzeptanz“ aber wie soll ich ununterbrochene Angst/sorge/Grübeln denn akzeptieren? Das ist vielleicht bei Leuten mit richtiger klassischer Zwangsstörung so aber bei mir ..das ist ja eher so ein Gemisch, da bringt das nicht so viel …

Manchmal frag ich mich, ob es schlau wäre, mal eine tavor zu nehmen, einfach um mal wieder ein paar Stunden ich selbst zu sein und Ruhe zu haben. Momentan habe ich wieder Angst, starke Angst. Ich bin so negativ gegenüber meiner Atmung eingestellt weil ich ihr mit Angst begegne, habe Angst dass sie aussetzt, dass ich nicht mehr von los komme etc.
Das tavor sollte ich nicht nehmen, da abhängigkeitsgefahr. Aber glaubt ihr denn, das würde für ein paar Stunden helfen?

@Gennevilliers naja klar kannst da perfekt abschalten Tavor 1mg Schmelz.Krass immer wie schnell das ging oder Lorazepam, doch ehrlich gesagt die Wirklichkeit holt dich trotzdem ein und manchmal kann es auch böser werden. gerade wenn du in der Wirkung dich Super wohl fühlst. Die Dinger können schnell abhängig machen .Will dir damit sagen wenn du es so schaffen kannst bringt es dir später mehr als mit Pille. Keine Frage wenns nicht geht, dann kann eine Tavor auch helfen und dich entlasten wenn die Last zu groß und schwer ist. Doch wenn dich dran gewöhnst kann es super schwer werden, hab Leute gesehen mit Entzugserscheinungen und da ist Angst bei jedem ein Begleiter gewesen auch bei dennen die mit Angst nie Probleme hatten.

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