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Hey Leute,

die letzten paar Wochen waren immer ein auf und runter. Natürlich kann ich zu unsinnigen Gedanken die Distanz bewahren und es mir immer sagen, allerdings bin ich sehr kribbelig und ausgelaugt im Kopf. Aber nur vom Gefühl. Nach außen funktioniere ich besser denn je. Am Montag nach der Arbeit ist mir bei der Autofahrt etwas sehr eigenartiges passiert.
Ich hatte grade übelst die Panikattacke, allerdings dachte ich mir „was wäre, wenn ich das Auto im Gegenverkehr ramme“
daraufhin hatte ich nach ca 1 Minute das Gefühl so eine komische Stimme im Kopf zu haben, die irgendwas -woran ich mich nicht mehr erinnere- sagte in einem komischen Ton. Es war nicht so, dass ich dachte jemand sitz hinter mir oder neben mir, allerdings hat es sich in mein Kopf sehr laut angefühlt. Daraufhin kam mir der Gedanke“oke jetzt gehts los, du wirst verrückt“
und seit dem Plagen mich wieder Ängste und Sorgen auf Hochtour
Morgen hab ich das Glück mit meiner Psychiaterin zu reden, allerdings hab ich Angst, dass sie mich für verrückt erklärt und ja.
kennt ihr dad von euch, oder bin ich wirklich schizophren ?
ich hab so Angst, dass das echte Halluzinationen sind

Hoffe, jemand hat Erfahrung und kann mir vielleicht bisschen helfen, indem er/sie eigene Erfahrungen teilt

01.02.2023 19:21 • 02.02.2023 #1


8 Antworten ↓


Canary
Hallo du!
Angst verrückt zu werden oder durchzudrehen sind typische Symptome von Angst und v.a. Panik Störungen! Du wirst nicht wirklich verrückt, du hast bloß die reine Angst davor! Wie gesagt, das ist alles andere als untypisch! Lies mal das Buch von Clara A. May: Generalisierte Angststörung und Panik Attacken-wenn Sorgen krank machen... Die Autorin hatte auch Angst verrückt zu werden und eine Psychose zu bekommen... Ihre Diagnose war aber Angststörung

01.02.2023 21:46 • #2


A


Angst vor Gedankenlautwerden/Schizophrenie

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Kimsy
@Overthinker9000 für mich klingt es eher nach Zwangsgedanken..sowas habe ich auch allerdings ohne diese Stimmen...

01.02.2023 21:51 • #3


moo
Hallo @Overthinker9000,

das Hören von Stimmen wird m. E. überbewertet. Bedenke, dass wir in Träumen ebenfalls Hör-, Seh-, Riech-, Schmeck-, Fühl- und Gedankenerfahrung haben.

Bei Ängstlern und Paniacs reicht mitunter schon die Angst vor Schizophrenie aus, um derlei Stimm-Hörerlebnisse zu generieren. Ich höre mich z. B. sehr oft laut Gedanken sagen, die mir gerade aus meiner Festplatte aufploppen - obwohl dabei kein Wort körperlich über meine Lippen geht...

02.02.2023 06:05 • x 1 #4


K
Stimmen hören kann sehr verschiedene Gründe haben.

Bei Schizophrenien hören die Betroffenen die Stimmen von außen. Wenn man sie fragen würde, wie sie die Stimmen wahrnehmen oder wo sie deren Ursache sehen würden, würden sie sie außerhalb ihrer Person und ihres Kopfes beschreiben. Das kommt daher, dass die Stimmen bei Schizophrenen im Hörzentrum, also im auditiven Cortex wahrgenommen werden.

Davon abgrenzen muss man eben solche Erscheinungen wie Zwangsgedanken oder das Hören von Stimmen von dissoziierten Persönlichkeitsanteilen. Da geht es dann um dissoziative Störungen. Das ist in der Regel auch dann eine oder mehrerer Kinderstimmen oder Weinen oder Brüllen, Schreien im Kopf oder dass aufgefordert wird, sich umzubringen, kommt oft vor, weil Kinder oft keinen anderen Ausweg sehen, als sich zu suizidieren, wenn sie gequält werden und ihnen niemand hilft, da raus zu kommen.

Es gibt eine ganze Reihe an Unterscheidungsmerkmalen zwischen Stimmenhören im Rahmen einer Psychose und anderen Erscheinungsformen.

Also wenn Du da mit Deiner Psychiaterin redest, dann solltest Du auf alle Fälle nochmal ganz klar darauf hinweisen, dass es eben die anderen Erkrankungen auch gibt, und du sie drum bittet, dass sich als Ärztin genau anschaut, was da los ist und sich zurückhält und nicht vorschnell eine Diagnose raushaut. Es gibt leider viele Psychiater, die beim Stichwort Stimmenhören einfach mal so eine Schizophrenie diagnostizieren, weil sie auf einem völlig veralteten Stand sind. Da muss man sehr aufpassen, dass man nicht fehldiagnostiziert wird.

Man sollte da gut vorbauen und nicht naiv dran glauben, dass die das schon alle richtig machen. Es ist sicherer, da auch immer vorher nochmal ein paar Worte dazu zu verlieren. Vielleicht gibt es Vorbefunden von anderen Ärzten, die man mitnehmen kann. Das hilft viel, um Fehldiagnosen vorzubeugen.

02.02.2023 11:41 • x 1 #5


O
hatte das Gespräch mit ihr
sie meint, das sind nur Illusionen durch Stress+ Reizüberflutung
ich hab es ja einfach als eher lauten Gedanken gedacht, also meint sie kein Grund zur Sorgen

02.02.2023 12:13 • #6


O
aber danke für die ausführliche Antwort

02.02.2023 12:15 • #7


Icefalki
Kannst du ganz logisch begründen: Wenn man diese unlogischen Ängste hat, ist die logische Folgerung doch, dass man jetzt irre wird. Und jetzt hängst du voll in der Angst drinnen.

Dabei ist das Problem im Stresslevel zuhause. Und jetzt wird es spannend, diesen zu senken. Und dafür gibt X Möglichkeiten, man muss nur die seine dazu finden.

Aber verrückt ist noch keiner wegen der Ängste geworden.

02.02.2023 13:04 • x 1 #8


K
Zitat von Overthinker9000:
aber danke für die ausführliche Antwort

Sehr gerne! Wenn man gut informiert ist, dann hilft das schon ganz oft sehr viel weiter. Man kann dann auch mit Ärzten anders kommunizieren. Ich erlebe es leider oft mit, dass Patienten schnell falsche Label bekommen und dann alles schief geht.

Das wollen wir ja nicht. Es reicht ja schon, wenn die Menschen überhaupt krank sind.

Ich finde, dass das doch so ganz gut ausgegangen ist. Und dass es einfach zu viel sein kann, was man um die Ohren hat, das kennt doch jeder. Also wirst Du tatsächlich jetzt echt was für Dich tun müssen, damit Du Dich erholen und regenerieren kannst.

02.02.2023 14:35 • #9





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Dr. Matthias Nagel