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H
Hallo erstmal, bin neu hier im Forum!

Meine Freundin (25) und ich (27) sind jetzt seit ca 1,5 Jahren zusammen. Vor ca.4 Monaten haben wir (es ging von mir aus) entschlossen, zusammenzuziehen. Zu der Zeit ging es bei mir auf der Arbeit sehr Stressig zu, so das ich ziemlich fertig war und ich anfing, Schlafprobleme und Herzklopfen zu bekommen. Ich denke, die Arbeit war der Hauptauslöser, doch die Probleme fingen intensiv an, als sie ihre Wohnung kündigte.

Jetzt wohnt sie seit ca. 1 Monat bei mir, meine Symptome sind immer noch da (manchmal richtig heftig), ich bin auch seit 2 Monaten krankgeschrieben und nehme ADs
Ich hab mit Valdoxan angefangen und steig jetzt um auf Citalopram. Mein Neurologe meint, es wäre ne Überlastungsdepression, aber ich bin zwischendurch noch gut drauf und kann Sachen erledigen und so.

Wir sind jetzt dabei, uns eine grössere Wohnung zu suchen (mit Rückzugsraum), aber ich bin am zweifeln, ob sie (bzw. das zusammenziehen) nicht doch der Auslöser ist. Wenn sie von der arbeit nach hause kommt, oder wir was für die Wohnung (Umzug) machen, wird mir Übel und ich hab ich das Gefühl, es wird schlimmer mit der Angst.

Wir haben beide vorher jeweils ca. 2 Jahre alleine in einer eigenen Wohnung gelebt.

Bin nurnoch am Grübeln und mache mir Sorgen, so dass ich schon an unserer Liebe zweifel!

Dabei passt bei uns alles, sie ist die perfekte Frau für mich, wir streiten so gut wie nie und haben die gleichen Werte im Leben.

Und ich komme immer wieder zu dem Entschluss, das es das Richtige ist.

Ich bin bei einem Therapeuten, der findet den Grund für diese (irrationalen?) Ängste auch nicht...

Kann es sein, dass ich Bindungsängste habe, oder Angst vor Verantwortung ohne es zu wissen?

Wer kann mir nen Tipp geben? Bitte helft mir!

25.03.2011 13:03 • 30.03.2011 #1


2 Antworten ↓


T
Hallo HuggyBear12,

ich kann gut verstehen, daß es Angst machen kann, wenn man 2 Jahre sein Revier für sich hatte, also einen sicheren Bereich, in dem man unbeobachtet und völlig für sich sein konnte, und plötzlich ist alles anders.
Zieht jemand ein, ist das eine völlig neue Situation.
Ich glaube nicht, daß diese Angst etwas mit mangelnder Liebe zu Deiner Freundin zu tun hat.

Vielleicht hast Du einfach Angst vor Enge und daß Du Deine Grenzen und Bedürfnisse nicht wirklich verteidigen kannst.
Du brauchst, denke ich, einen Bereich und auch Zeit für Dich ganz alleine, also Rückzugsmöglichkeiten.
Vielleicht solltest Du das mit Deiner Freundin besprechen, und ihr klarmachen, daß dies nichts mit ihr persönlich zu tun hat, daß für Dich aber klare Grenzen wichtig sind.

Der Stress bei der Arbeit kommt ja auch noch dazu, so daß Du unbedingt für Ruhe- und Entspannungsmöglichkeiten sorgen solltest.
Vielleicht werden bei Euch Konflikte auch nicht ausgetragen, da Du schreibst, daß Ihr Euch nie streitet. Das vergrößert dann möglicherweise noch Deine Angst, eigene Wünsche zu äußern.

Liebe Grüße

27.03.2011 02:27 • #2


B
Hallo huggybear,

das alles, was Du schilderst, klingt sehr nach Bindungsangst in Verbindung mit Angst vor emotionaler Nähe. In der Regel hängen solche Ängste mit frühen Bindungserfahrungen in der Kindheit zusammen. Ich hätte Dir jetzt auf jeden Fall auch zu einer Therapie geraten - und nicht zum wieder weglaufen, weil dieser Teufelskreislauf dann ständig wieder auftritt und Du letztendlich bindungsunfähig werden kannst.
Es ist auch wichtig, Deine Probleme mit Deiner Partnerin offen zu besprechen, damit sie nicht das Gefühl bekommt, schuld zu sein. Übernehme Verantwortung, dass es in erster Linie wohl Dein eigens Problem darstellt.

Nun bist Du schon bei einem Therapeuten - hoffentlich bei einem approbierten Psychotherapeuten ! Wenn Du dort nicht weiterkommst und Dein Therapeut auch ratlos wirkt, dann scheint mir ein Wechsel in Absprache mit ihm und Deiner Krankenkasse notwendig.

Aber ich denke, dass Du Dir auf jeden Fall professionelle Hilfe sichern solltest.

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

30.03.2011 10:16 • #3