Hallo Urmel,
ich habe mal von einem Thera gehört, dass man die Angst behält, weil es einfach das einzige ist, was man momentan hat im Leben. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber ich verstehe das so.. Wenn ich morgen aufwache und gesund bin, habe ich plötzlich ein Leben, das ich wieder mit Inhalt füllen muss, weil alles, was ich vorher hatte, ist irgendwie auseinandergebrochen. Ich bin gezwungen, mein Leben in die Hand zu nehmen, ihm Struktur zu geben. Ich muss aktiv werden. Und das ist soooo schwer. Ich habe z.B. Studium und Nebenjob aufgeben müssen, konnte kaum raus und und und.. Vielleicht hast du Angst vor dem Leben, weißt nicht, wie du ihm Inhalt geben sollst? Ich z.B. kann mit Freizeit nichts anfangen, habe kaum Hobbys und werde schlimm depressiv, wenn ich nichts zu tun habe, ich finde aber nichts.
Stell dir doch vor, was du alles tun würdest, wenn du gesund wärst, fallen dir Dinge ein? Und dann frage dich, warum mach ich das eigentlich nicht? Ich habe Beine, die mich tragen, einen Körper, der alles allein reguliert und dem du vertrauen darfst. Ich weiß, die Angst ist sooooo unglaublich stark und schlimm und glaube nicht, dass es mir gut geht, ich bin selbst oft an die Couch gefesselt, aber du könntest versuchen, anfangen nachzudenken, was du tun möchtest und anfangen, dir zu vertrauen..
Wenn du dich austauschen möchtest, immer gern, auch über PN.
LG, Klara
05.12.2012 19:01 •
#6