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Liebe Leute hier,

ich habe schon zig Bewerbungen geschrieben, entweder bekomme ich keine Antwort oder es heißt: tut uns leid, die Stelle ist schon vergeben. Mit 45 ist es anscheinend nicht mehr ganz so einfach, wie geht Ihr denn damit um? Hauptproblem ist für mich das allergische Asthma - kaum ist eine Duftwolke um mich, bekomme ich keine Luft mehr. Dies wurde mir schon in einer BG-Klinik bestätigt, dass ich stark eingeschränkt sei. Das ist nicht psychisch bedingt, denn sobald dieser Duftstoff Mix in der Luft ist (ganz schlimm ist Meister Proper der Haushaltsreiniger) macht bei mir sofort der Hals zu und ich bekomme keine Luft mehr.
Jetzt bekomme ich ständig nur Absagen? 2 Firmen schrieben mir zurück: Wir haben im ganzen Haus keine Stelle für Sie, obwohl ich mich nur auf eine Stelle bezogen hatte. Also habe ich den Eindruck, dass mein letzter Arbeitgeber mir reinpfuscht. Dort bin ich auch rausgeflogen wegen dieser Problematik. Langsam macht mich das echt mürbe.

Wäre für evtl. Tips sehr sehr dankbar.

01.09.2014 14:58 • 26.09.2014 #1


15 Antworten ↓


Hast Du schon mal Deine Bewerbungsschreiben überprüft, ob sie nach den neusten Standards sind? Bzw. der Lebenslauf? Ich lasse meine grundsätzlich gegenlesen, bevor ich sie rausschicke. Wie bewirbst Du Dich? Was schreibst Du rein? Beziehst Du Dich konkret auf eine Stelle? Gehst Du dann auf die jeweilige Firma ein? Also betonst warum gerade diese Firma die einzig wahre ist? Wie alt ist Dein Bewerbungsfoto? Hast Du es von einem Fotografen oder Fotoladen machen lassen, also ist es ein professionelles? Schreibst Du in der Bewerbung über Asthma?

Ich glaube weniger, dass Dein alter Arbeitgeber Dir da einen eintun will. Was hätte er denn davon?

Meist scheitern Bewerbungen daran, dass die Bewerbungen nicht ordentlich sind, dass man sich zu oberflächlich hält in den Bewerbungen, oder sich auf Stellen bewirbt, deren Stellenprofil man nicht entspricht, also nicht die geforderten Qualifikationen mitbringt.

A


Wie wird man das Gefühl los, keinen Job zu bekommen?

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45 ist doch heute keine Alter mehr. Im Gegenteil, viele Arbeitgeber wissen die Berufserfahrung älterer Bewerber inzwischen zu schätzen. Es kommt auch drauf an, wie man sich als Bewerber verkauft. Die Bewerbungsunterlagen sollten, wie Miau schon gesagt hat, sehr sorgfältig zusammengestellt sein. Auch auf die Kleinigkeiten achten Personalsachbearbeiter !

Aber das klappt schon , ganz sicher !

Meine Antwort wird dir zwar nich weiter helfen, da ich halb so alt bin wie du und sich bei mir eine ganz andere Problematik auftut, ABER eines haben wir gemein...

Ich finde es auch unter alles Sau, dass man, wenn überhaupt, nur ein besc******es Standartschreiben als Antwort erhält. Das ärgert mich jeden Tag aufs Neue.
Man hängt viel Arbeit rein, das Anschreiben so gut als möglich zu verfassen. Tippt manchmal zig verschiedene Versionen bis man zufrieden ist und dann sowas *arg*

Zitat von RoteFahne:
Ich finde es auch unter alles Sau, dass man, wenn überhaupt, nur ein besc******es Standartschreiben als Antwort erhält. Das ärgert mich jeden Tag aufs Neue.
Man hängt viel Arbeit rein, das Anschreiben so gut als möglich zu verfassen. Tippt manchmal zig verschiedene Versionen bis man zufrieden ist und dann sowas *arg*


Mal ehrlich, was erwartet ihr denn? In manchen Branchen bekommen die zig Bewerbungen auf eine ausgeschriebene Stelle. Meinst, die haben die Zeit jedem ein auf ihn persönlich abgestimmtes Antwortschreiben zu verfassen? Die haben auch noch anderes zu tun. Wenn Du wissen möchtest, was der Grund war, kannst anrufen und nachfragen.In der Regel bekommt man dann auch ne Antwort.

Also was ich hier zu lesen bekomme, stinkt wirklich zum Himmel.
Ja, meine Bewerbungsunterlagen sind perfekt. Habe diese alle prüfen lassen, mein Passbild ist auf dem neuesten Stand - dabei habe ich mir sogar eine super Visagistin geleistet. Mein Lebenslauf einwandfrei und trotzdem - werden jüngere bevorzugt.

Was Dich Miiu Miau betrifft, kann ich lediglich nur sagen - wie mir scheint hast Du einen festen Job - denn die Antworten die Du hier gibst - sprechen nicht gerade von Einfühlungsvermögen geschweige Kompetenz.

Im Endeffekt ist ja auch das was einen verzweifeln lässt: Man weiß nicht, warum man nicht geeignet ist, weil es einem keiner sagen kann/will/darf (wegen dem AGG ist das ja jetzt auch noch mal ne ganz andere Hausnummer)

Man bekommt null Feedback, fängt sehr schnell an sich selbst zu zweifeln. Woher soll man dann weiterhin die Motivation und den festen Willen an sich hernehmen? Es ist ein Teufelskreis...

Ich hoffe, liebe Mary, dass du bald Erfolg haben wirst.

Liebe Butterblume81,

Danke Deine Zeilen sprechen mir aus der Seele, es tut gut das zu lesen. Ich hoffe es auch so sehr.

LG
Mary45

Zitat:
Was Dich Miiu Miau betrifft, kann ich lediglich nur sagen - wie mir scheint hast Du einen festen Job - denn die Antworten die Du hier gibst - sprechen nicht gerade von Einfühlungsvermögen geschweige Kompetenz.


Tja, ist einfach schnell zu urteilen, nicht wahr?

Du hast nach Tipps gefragt, ich habe die Dinge aufgezählt, die man selber tun kann, wenn man sich bewirbt. Ich habe MIT KEINEM WORT gesagt, dass Du etwas falsch gemacht hast, sondern ich habe gefragt, wie Deine Bewerbungen aussehen! Wenn Du nur Mitleid möchtest, dann schreib das und dann kannst Du das auch gerne bekommen.

Ist doch gut, wenn Deine Bewerbungen topp sind. Dann liegts wohl am Alter...oder an Deinem alten Chef, der Dir einen einschenken will. Tja...da hab ich keine Tipps. Wenn du rein gar nichts falsch machst, dann kann es ja nicht an dir liegen. Nur ändern kannst daran auch nichts. Das ist immer das Blöde wenn man das Opfer ist. Deswegen bin ich es ungern. Da hat man so gar keine Handlungsmöglichkeit mehr.

Und zum schnell urteilen. Nein ich habe keinen sicheren Job und ich muss mich derzeit selber bewerben.
Aber behalte Deine Meinung. Wenns dich glücklich macht in Leuten die dir etwas sagen, was du nicht hören willst Empathielosigkeit und ein bequemes Leben zu anzudichten. Sei doch froh, dass du da ganz anders bist...ganz bestimmt ein viel besserer Mensch als ich.

Mary,

mir geht es ähnlich.

Ich tue mich immer etwas schwer in Arbeitskollektiven, solange sich jeder an die Spielregeln hält und fair zueinander ist, ist alles gut, aber so ist es ja meistens nicht, und ich weiß nicht, wie ich mich dann verhalte, halte mich für wehrlos, dumm oder selbst schuld und ziehe mich dann zurück. Weil ich mich schlecht zur Wehr setzen kann, fühle mich generell erst mal selbst schuld, und wenn man das erst mal so fühlt, steht man ja nicht hinter sich und das merken die anderen.

Kurz: 2008 musste ich mich aus meinem letzten VZ-Job rausziehen, sonst wäre ich in der Klapse gelandet. Hatte unsäglich Angst vorm nächsten Arbeitstag und fühlte sogar so was wie Suiziddruck, weil ich nicht mehr aus noch ein wusste.

Inzwischen arbeite ich seit 4 Jahren von zu Hause aus - Bürokram für eine kleine Firma. Allerdings nur auf 420-Euro-Basis. Ich habe immer mehr den Druck, zumindest wieder TZ arbeiten zu gehen, wegen der Rente, und weil ich eigentlich ein Arbeitstier bin, das leider leider den Knacks hat, kein dickes Fell zu haben in Sachen zwischenmenschliche Spannungen. Ich bin zwar versorgt zu Hause, aber ich fühle mich nicht wohl in meiner Rolle, ich fühle mich ungebraucht und auf dem Abstellgleis, also schreibe ich auch wieder Bewerbungen. Inzwischen setze ich kein Foto rein, habe kein gutes von mir, und lieber keins als ein schlechtes. Wenn sie mich ablehnen, kann ich mir wenigstens sagen, nicht wegen meinem Foto. Momentan warte ich auch wieder auf Antwort, dauert schon wieder viel zu lange.... Habe einmal schriftlich nachgefragt und einmal sogar angerufen, weil mich die Stelle wirklich interessiert (ist wieder im Finanzsektor), aber es kommt keine Rückmeldung, ich denke, die sind einfach noch mit den eingeladenen Kandidaten beschäftigt, den anderen kann man später ja immer noch absagen.

Zitat von igel:
45 ist doch heute keine Alter mehr. Im Gegenteil, viele Arbeitgeber wissen die Berufserfahrung älterer Bewerber inzwischen zu schätzen. Es kommt auch drauf an, wie man sich als Bewerber verkauft. Die Bewerbungsunterlagen sollten, wie Miau schon gesagt hat, sehr sorgfältig zusammengestellt sein. Auch auf die Kleinigkeiten achten Personalsachbearbeiter !

Aber das klappt schon , ganz sicher !


Meine Erfahrung ist, dass Personaler auf ganz andere Dinge achten als auf Formalitäten. Das Äußere ist die eine Sache, aber ganz ehrlich, ob man den CV nun rückwärts oder vorwärts schreibt, egal welches Datumsformat oder oder oder..... das ist Personalern nicht so wichtig wie andere Dinge, meistens die, die zwischen den Zeilen stehen, und dort kann man nicht formatieren.....
Und auch die Sorge: Was, wenn ich nicht den ganzen Tag vorm Telefon sitze und auf einen Anruf warte.... ganz einfach, wenn sie einen wollen, dann laufen sie einem sogar hinterher.

Ich hatte früher absolut keine Probleme, einen Job zu finden. Ich war schon immer moppelig und meine Bewerbungsunterlagen waren damals wie heute korrekt. Aber heute bin ich älter und habe eine Lücke im CV, die vor ein paar Jahren noch keinen gestört hat.

Das Alter spielt zunehmend eine Rolle, ab 35 wurden die Treffer beim Bewerben eindeutig seltener. Sicherlich gibt es AG, die die Erfahrung älterer AN zu schätzen wissen, sie wissen aber auch, dass ältere AN in das Zeitfenster fallen, wo Krankheiten, wenn sie auftreten, länger dauern. Ich kenne kaum Leute, die mit 25 Herzprobleme oder deutlichee psychische Probleme haben. Das kommt alles erst später, wenn der Akku etwas runtergeht.

Heller_Wahnsinn

Danke für Deinen Beitrag, Du schreibst mir absolut aus der Seele - denn genauso fühle ich derzeit auch.

LG
Mary45

Das Alter spielt wirklich eine große Rolle. Wenn ich vor dem Chef sitze kann ich absolut punkten, alleine schon wegen meiner Persönlichkeit und da spielt auch schon meine 3jährige Außendiensterfahrung mit rein.
Nur, erst einmal zu einem Vorstellungsgespräch kommen - das ist das Problem.

Mittlerweile werden sogar ältere Arbeitnehmer rausgemobbt, weil Sie zuviel Kosten. Jüngere kann man auch Gehaltstechnisch noch besser im unteren Level halten - sind also betrieblich besser gestellt bezgl. Kostenfaktor.

Wir leben in einer Zeit die immer schlimmer wird, Lug, Betrug sind doch schon keine Seltenheit mehr. Sogar ältere Leute um mich herum sagen mir, bin ich froh dass ich nicht mehr arbeiten gehen muß - die Menschheit zerfleischt sich doch gegenseitig. Mobbing, Ausgrenzung - Burnout - es wird immer schlimmer. Dabei will man wirklich nur sein eigenes Geld verdienen um den Lebensunterhalt zu sichern. Wehe Du verdienst 10 Euro mehr als der Kollege - dann gehts schon los mit Neid und Mißgunst....wo führt das Alles noch hin?

Zitat von Mary45:
Das Alter spielt wirklich eine große Rolle. Wenn ich vor dem Chef sitze kann ich absolut punkten, alleine schon wegen meiner Persönlichkeit und da spielt auch schon meine 3jährige Außendiensterfahrung mit rein.
Nur, erst einmal zu einem Vorstellungsgespräch kommen - das ist das Problem.



Das war bei mir bis ca. 40 Jahre ähnlich. WENN ich es zum Vorstellungsgespräch geschafft habe, dann hatte ich eine sehr hohe Trefferquote. Bis 30 Jahre konnte ich sogar sicher sein, dass meine Chance bei über 75% liegt.

Inzwischen ist es sehr schwer, überhaupt eingeladen zu werden. Ich hatte in den letzten Jahren bislang 3 Gespräche, eins war eine Katastrophe und ich dachte innerlich, hoffentlich ist das hier bald vorbei, beim zweiten hätte man mich genommen, aber ich habe nachträglich meine Zweifel gehabt, ob ich das schaffe und habe einen Rückzieher gemacht und beim 3. Gespräch mochte mich zwar der Personaler, aber die zukünftige Abteilungsleiterin warf mir schon im Gespräch seltsame Blicke zu, die auf 0 Sympathie schließen lassen.

Mein Fazit: Zu den erschwerten Bedingungen ab einem bestimmten Alter kommt bei mir dazu, dass ich mich in den letzten Jahren sehr zurückgezogen habe und sehr viel genauer hinschaue als früher, d.h. ich erkenne (oder glaube zu erkennen) Frühwarnsignale für anstehende Reibereien und dann bekomme ich Angst und möchte nicht mehr. Auch wenn ich von anderen AN lese, wie sie gemobbt werden, bekomme ich leichte innere Panik und Verzweiflung, ob ich dem Arbeitsalltag überhaupt noch gewachsen bin.

Und bei mir ist es mittlerweile so, wenn ich die Stellenanzeigen lese - was ich ja permanent mache, dann inserieren mittlerweile immer die gleichen Firmen. Immer exakt die gleichen Firmen und das gibt mir sehr zu denken.

Gestern hatte ich ein Gespräch in einem kleinen 1 Euro-Laden mitbekommen, da habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht. Da ging es um die Tochter einer Kundin die keine Arbeit findet, sucht auch schon ewig. Die Kundin zählte Firmen auf und ich mußte mich echt zusammenreißen, denn ich wußte dass diese Firmen die Leute nur ausbeuten und die Arbeitsbedingungen noch dazu miserabel sind. Ich weiß dass zum Teil von ehemaligen Bekannten und Freunden.

Wiso schafft man dann nicht menschenwürdige Bedingungen und hält damit die Arbeitnehmer, statt sich den eigenen Ruf so zu versauen dass dauernd die Leute wechseln. Manchmal möchte ich echt wissen, wer da auf diesen Chefsesseln sitzt.

Ich habe mal gehört, dass das auch eine Form von Eigenwerbung sein kann. Manchmal ist es günstiger, Stellenangebote
einzustellen als Firmenwerbung.

Finde es auch schlimm, dass durch die zunehmend Verknappung von Arbeitsplätzen (Export in Billiglohnländer) der Druck
auf die Arbeitnehmer immer weiter zunimmt. Wenn man nicht gerade Nobelpreisträger ist oder sonst was ganz besonderes,
so ist man austauschbar, es gibt immer genug Leute vor der Tür, die deinen Job für weniger machen würden. Ganz schlimm
aber finde ich es, wenn sich die Leute untereinander fertigmachen anstelle demjenigen auf die Füße zu treten, der sie
ausbeutet. Aber an den trauen sie sich nicht ran, also lässt man seinen Frust an bestimmten Kollegen aus, von denen nicht
zu befürchten ist, dass sie einem so richtig eine reinwürgen.

Habe eben wieder Stellenanzeigen im Lokalblatt studiert, fast alles: Aushilfen, stundenweise, auf Minijobbasis, auf 450-Euro-Basis,
selbständig, auf Honorarbasis.... die einzigen Stellen, die sozialversicherungspflichtig angeboten werden sind Stellen in der
Altenpflege. Dafür muß man aber natürlich ausgebildet sein, und ehrlich, es ist nicht jedermann's Ding, alten Menschen, zu
denen man keinen Bezug hat, die teilweise verwirrt und aggressiv sind, den Hintern abzuwischen. Ich bewundere jeden, der
das kann, ich kann es nicht. Manchmal gibt es auch Stellen in der Gastronomie, als Single würde ich auch kellnern gehen.
Aber ich sehe meinen Mann nur ab später abends und am WE, und wenn das WE wegfällt durch Arbeit, würde man sich kaum
noch zu Gesicht bekommen, und das ist nicht gut für eine Beziehung.

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Dr. Reinhard Pichler
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