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Hallo alle zusammen,
mich würde mal interessieren, wie bei euch euer Umfeld, sprich Familie, Eltern, Freunde und Partner mit eurer Erkrankung umgehen? Oder wie ehrlich und offen ihr auch damit umgeht?

Bei mir selbst wissen es nur die Eltern und mein Partner, da ich Angst habe Freunde so sehr vor den Kopf zu stoßen damit, dass ich sie verlieren könnte.
Meine Eltern reagieren oft verständnislos und wollen es wohl nicht ganz einsehen, mein Partner hingegen unterstützt mich wo er kann und kümmert sich liebevoll um mich und ist der beste Partner den man sich vorstellen kann. Er motiviert mich auch oft mich bestimmten Situationen zu stellen, nur leider habe ich oft das Gefühl, ihm das nie so zurück geben zu können.
In letzter Zeit setzt er mich allerdings immer stärker unter Druck und möchte dann einfach einen 8-Stunden Flug in die USA durchsetzen ohne Rücksicht auf Verluste. Ich vermute, dass er keine Lust und keine Kraft mehr hat, mich weiter zu unterstützen und ich komme mir oft als Belastung vor und unter Druck gesetzt jetzt auf Teufel-komm-raus wieder gesund zu werden... Manchmal habe ich auch große Angst, dass meine Partnerschaft an der Krankheit zerbrechen wird...
Wie sagt ihr so dazu, was sind eure Meinungen und Erfahrungen? Ich würde mich sehr über ein paar Antworten freuen.

24.02.2011 15:55 • 02.03.2011 #1


5 Antworten ↓


K
Hallo Aaprill,

bei mir wissen es auch meine Eltern, mein Freund und zwei meiner besten Freundinnen, wobei mein Freund der einzige ist der eine richtige Panikattacke schon mehrmals live mitbekommen hat...
Im Moment habe ich eine Bronchitis und natürlich mal wieder panische Angst das sich daraus etwas lebensbedrohliches entwickeln kann Das kennen wir Angsthasen ja...

Mein Freund ist auch sehr verständnisvoll obwohl ich dich gut verstehen kann wenn du sagst das du dich manchmal unter Druck gesetzt fühlst. Aber versetz dich einfach mal in seine Lage, ich denke nicht das er wirklich nachvollziehen kann wie es dir während einer Panikattacke geht. Ich glaube solche extremen Vorschläge sind einfach nur der Wunsch danach das alles wieder so wird wie es vor den Attacken war und man einfach glücklich ist!

kanntest du ihn denn schon vor den Attacken und wodurch kam die Panik bei dir?

LG

24.02.2011 16:04 • #2


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Wie Partner mit der Krankheit umgehen.

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Bei mit wissen es alle, die mich fragen Seit dem ich damit so offen umgehe ist es bei mir viel besser geworden, kann ich nur empfehlen. Das ich Burn Out hatte wissen so ziemlich alle in meinem Umfeld, anscheinend mittlerweile die halbe Schule. Und alle die mich fragen oder die es wirklich wissen wollen, denen erzähle ich das offen und ehrlich. Meine gesamte Klasse weiß es glaube ich mittlerweile, bzw viele mienes Jahrgangs. ICh möchte es auch nicht tot schweigen, es sollen endlich mal Alle wissen, dass es JEDEN treffen kann und das man nicht nur 'simuliert'... Auch die Seele kann krank werden, nicht nur Organe! Da ich sonst ein sehr 'starker' Mensch bin, der nie was hatte glauben mir alle was ich sage und nehmen mich ernst. Das ist mir sewhr wichtig... Ich möchte andere ermutigen denen es so geht, sich nicht zu schämen. Es war zwar ein sehr schwieriger Schritt mich zu 'outen', aber ein wirksamer!!

LG Angstnase

24.02.2011 17:41 • #3


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@Katja1985:

Ja du hast schon Recht, ich versuche mit auch oft in seine Lage herein zu versetzen und verstehe auch seinen Wunsch nach Normalität und schönen Flugreisen. Er ist halt der Meinung er habe jetzt lange genug Rücksicht auf mich genommen und nun wäre es eben legitim soetwas wieder zu fordern. Dass das aber für mich alles sehr schwer, und ein langer Prozess ist und ich nicht mal eben per Fingerschnips geheilt bin, sieht er im Moment nicht.
Wir haben uns nämlich kennengelernt, als ich noch gesund war. Da sind wir schon zusammen nach New York, Las Vegas oder sonst wohin geflogen. Und als ich dann die Krankheit bekam ist halt alles anders geworden aber auch das haben wir bisher super zusammen gemeistert finde ich. Ohne ihn wüsste ich auch gar nicht wo ich heute wäre.

Wodurch die Panik bei mir kam, ja also angefangen hat es eigentlich direkt ganz abrupt, nachdem ich mein Studium beendet habe. Einerseits, ist es denke ich als eine Art Burn-Out Reaktion zu sehen weil ich mich innerhalb meines Studiums so chronisch überarbeitet und gestresst habe, andererseits ist mir damit auch mein Lebensinhalt und meine Erfüllung verloren gegangen die ich seither nicht mehr gefunden habe. Die ersten Berufserfahrungen die ich nämlich nach dem Studium gesammelt habe waren so schlimm und negativ, dass ich mich sogar entschieden habe die Branche zu wechseln in dem ich nochmal weiter studiere. Sprich das große Problem ist, dass ich total lost und desorientiert bin und nicht weiss wohin mit mir beruflich und Lebensaufgaben-technisch...
Das ist natürlich ein Thema, das viele gleichaltrige genauso durchmachen und sich orientieren müssen, nur leider kriege ich deshalb Panikattacken...
Was mir aber auch hilft, ist eben den Anspruch an mich selbst auch endlich mal herunter zu schrauben, nicht immer perfekt sein zu wollen und zu müssen und meine Ziele und Prioritäten im Leben neu zu sortieren, da sehe ich nämlich auch das Positive dieser Krankheit, mein Körper gibt mir eben Zeichen dass ich etwas ändern muss...

@ Angsthase:
Ich finde es toll und bewundernswert wie offen du damit umgehst. Wobei ich aber auch finde, dass Burn-Out und Panikstörungen auch unterschiedlich aufgefasst werden. Meine Erfahrung ist, dass viele Leute Panikstörungen überhaupt nicht einordnen können oder überhaupt kennen. Im Prinzip würde ich aber auch gerne offener damit umgehen weil ich auch finde, dass es nichts ist weshalb man sich schämen muss und es auch oft zum Verständnis beiträgt. Ich finde es im Allgemeinen sehr Schade, dass psychische Krankheiten immer noch so ein großes Tabu sind in unserer Gesellschaft.

24.02.2011 19:41 • #4


S
erst einmal ein freundliches Hallo an alle Leidensgenossen,

ich habe mich soeben in diesem Forum angemeldet ... absolutes Neuland für mich ...

Ich leide wohl schon seit einigen Jahren an Angst- und Panikattacken, habe es aber jetzt erst wirklich erkannt.

Nun habe ich gerade eure Beiträge hier gelesen habe nun die Frage wie ihr das Problem im Job löst ... wie geht ihr dort mit euren Attacken um, was sagt ihr euren Kollegen und wie reagieren die?

Vielen Dank für euer Feedback und trotz aller Attacken... tragt immer Hoffnung und Sonne im Herzen.

Güße Sisi74

25.02.2011 00:18 • #5


K
und wie ist die Situation im Moment?! Hat er sich wieder ein bisschen beruhigt?

Mein Freund hat auch manchmal Tage an denen er einfach den Anspruch stellt auch mal dran zu sein. Dann kommen auch so Vorschläge wie wir fliegen dieses Jahr nach Amerika und machen da Rundreise oder wir fahren während der Ferienzeit in einen Freizeitpark und fahren Achterbahn
Meistens ist es dann nach ein paar Stunden oder einem Tag wieder gut und er schafft es wieder viel Verständnis für mich aufzubringen


Auf der Arbeit weis es bei mir niemand, meine erste Panikattacke war dort und sie haben mir einen Krankenwagen gerufen Kreislaufkollaps, dabei habe ich es bis heute belassen und es war letztes Jahr im Juli...
Ich will dort normal behandelt und auch beansprucht werden und nicht mit Samthandschuhen angefasst werden. Auch weil ich der Meinung wie Aaprill bin, dass psychiche Krankenheiten in unserer Gesellschaft doch noch eher belächelt werden.

Wenn ich merke, das auf der Arbeit eine Panikattacke kommt, lenke ich mich ab und zwar sofort, wenn das nicht hilft gehe ich zur Toilette oder nehme mir nach Möglichkeit einen halben Tag frei (ist erst 2x vorgekommen).

Auf der Arbeit habe ich mein Stück Normalität und auch kaum Zeit mich mit dem Thema Angst überhaupt zu beschäftigen und das ist meiner Meinung nach auch gut so

02.03.2011 12:34 • #6





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