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C
Hallo zusammen, ich bin nun schon ein paar Monate mit meiner Partnerin zusammen. Und ich weiß aus Erzählungen, dass sie genau diese Art von Panik hat wie sie hier beschrieben wird. ich würde gerne wissen, wie ich auf solche Sachen am besten reagieren kann und wie ich sowas erkenne. Es liegt mir sehr viel daran, denn ich liebe meine Partnerin und möchte ihr den halt geben können den sie braucht. Bitte gebt mir Tipps. Wie erkenne ich sowas, wie kann man vorbeugen und wie kann ich ihr in den Situationen helfen in der sie die Panik hat??
Mir ist bewusst das es dafür mit Sicherheit kein Patentrezept gibt, aber eure Erfahrungen können mir vielleicht schon helfen. Habt vielen Dank im voraus.

22.12.2009 21:54 • 22.12.2009 #1


2 Antworten ↓


S
Hallo!!
Erst mal, finde ich es toll, das Du als Angehöriger um Tipps und Ratschläge bittest.
Ich weiß auch gar nicht so richtig , wie ich Dir darauf antworten soll. Aber ich versuchs:
Mir ist durchaus bewußt, das es für jemanden, der noch nie eine Angst/Panikattacke hatte, schwer ist, nachzuvollziehen, was da eigentlich passiert. Mein Mann stand vor nicht allzu langer Zeit auch ziemlich hilflos da.
Ich glaube, ganz wichtig ist: Deine Partnerin braucht Hilfe... professioneller Art. Eine Angststörung hat auf jeden Fall ihre Ursache und die sollte erkannt werden. Anders läßt sich das auf Dauer sonst nicht beheben.Mein Therapeut sagte: Angst/Panikstörung = Stress-Störung.
Bei mr traf das zu. Und Stress kann ja alles mögliche sein, nicht wahr?
Tja, und in der Situation, wo die Panik auftaucht?
Auch da scheiden sich die Geister... Der eine hat die Erfahrung, das erstmal Ablenkung ganz gut tut.
Bei mir funktionierte das allerdings nicht so wirklich.
Ich hatte eine bestimmte Hausaufgabe von meinem Psychologen, in der ich meinen Angstsymptomen eine Note geben sollte (von 1-10).
Das bedeutete für mich, das ich mich dieser extremen Situation stellen mußte und meinen Körper genauestens beobachten mußte. Erst mal,ganz hart, dann immer besser.
Aber bitte... das half MIR... ich bin kein Therapeut... bitte holt euch gemeinsam Hilfe.
Ich bin aber ganz fest davon überzeugt, das es Deiner Freundin hilft, wenn Du bei ihr bist.
Sollte sie das Gefühl haben, umzukippen, dann halt sie fest im Arm, vielleicht nimmt ihr das dieses Gefühl.
Rede beruhigend auf sie ein, wenn sie Herzrasen hat, sehr nervös wird.
Frag sie nach ihren Symptomen... holt euch Lektüre zu Angst/Panik.. dort steht, was es mit den körperlichen Beschwerden in dieser Situation auf sich hat.
Sie erfährt dort auch, das sie körperlich völlig in Ordnung ist. Das beruhigt auch erst mal.
So, ich hoffe, es schreiben Dir hier noch ganz viele Leute, denn ich kann Dir ja nur von MEINEN Erfahrungen berichten.
Ihr schafft das schon gemeinsam!!
Ganz viel Kraft für euch beide!
Übrigens, ich bin meinem Mann auch immer noch sehr dankbar, das er dies alles mit mir durchgestanden hat. War auch für ihn nicht einfach.
Deshalb mein großes Kompliment an Dich für Deinen Beitrag hier.
Liebe Grüße aus Berlin.... Simmi

22.12.2009 22:56 • #2


Christina
Hi,

toll, dass du dich so engagierst! Wie du am besten erkennst, wenn sie Panik hat? Lass' sie es dir sagen! Und lass' sie dir auch sagen, welche und wieviel Hilfe sie von dir möchte. Wobei das natürlich auch eine Gratwanderung sein kann. Wenn du ihr vieles abnimmst, wovor sie Angst hat, oder sie überall hin begleitest, verstärkt das nämlich ihre Angst auf Dauer. Und es entsteht eine Abhängigkeitsbeziehung zwischen euch und du würdest in ihre Symptomatik eingebunden, womit auch du dich vom normalen, nicht-angstbestimmten Leben verabschieden könntest. Andererseits wäre es auch blöd, Unterstützungen mit Hinweis auf diese Angstverstärkung zu verweigern und sich so quasi ungebeten zum Therapeuten aufzuschwingen. Am besten wäre m.E. ein klärendes Gespräch und Unterstützung bei der Bewältigung der Angst - du wirst sie ihr weder nehmen, noch sie heilen können. Da sollte ein Psychotherapeut her.

Liebe Grüße
Christina

22.12.2009 23:01 • #3





Dr. Hans Morschitzky