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Zitat von GastB:
Zitat von Neuro:
Naja... ich kann mich ja auch nicht jeden Tag betrinken!?

Selbst wenn: Was genau war damals anders als sonst?

Ist es für dich ein Unterschied, ob du BEI Kollegen oder MIT Kollegen weg bist?


Ja, denke es liegt am Alk.... da denkt man irgendwie an was anderes und ist abelenkt...

Den ersten Einkauf hab ich jetzt hinter mir und es war wie erwartet die Hölle -.- Hab mein neues Handy im Media Markt abgeholt und musste da warten weil dies aus dem Lager holen mussten und da war mir schon schwindelig und viel zu schneller Puls und dann an der Kasse gings dann richtig los... Puls bestimmt über 150, ich hab gezittert als würd ich *beep* in der Antarktis stehen... verschwommes Sehen und war wirklich kurz davor einfach zu gehen aber habs irgendwie geschafft zu bezahlen... als ich dann im Auto saß war ALLES weg und mir gings wieder ganz normal...

Jetzt steh ich endgültig vor einem Scherbenhaufen. Mein Vater will mich zum 01.08. rausschmeissen weil er sich mein Nichts tun nicht länger anschauen will. Das ich Depressionen und PAs hab versteht er nicht... meint das wäre nur Einbildung... Alles was er nicht kennt gibts nicht und ich bilde mir das ein -.-

Was soll ich denn jetzt machen

A


Was ist nur los mit mir?

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So, komme grade vom Psychiater und der hat mir Venlafaxin und Doxepin verschrieben.... wenn ich die Nebenwirkungen davon lese wird mir allerdings grad schon wieder ganz anders

Hat jemand Erfahrungen mit diesen Medikamenten?

Also ich bin der Meinung (ich!), wenn Du Venlafaxin und Doxepin nehmen sollst, dann musst Du schon sehr sehr platt sein, so in Richtung es geht kaum noch was. Es sind zumindest Medikamente für schwere psychische Krankheiten. Und in meinen Augen gehören solche Patienten dann eher in eine Klinik.

Das ist aber nur meine persönliche Meinung.

Hmm.. ich glaub auch, dass die zu stark sind. Werd das eh erst nochmal mit meinem Hausarzt besprechen bevor ich da irgendwas nehme... was gibt es denn für Medikamente in der Richtung die net gleich so Hammer-Nebenwirkungen haben?

War gestern nochmal beim Hausarzt und der sagte mir, dass die Tabletten ziemlich gut vertragen würden heutzutage und ich die ruhig nehmen kann. Hat mir aber trotzdem auf meinen Wunsch hin Venlafaxin 37,5 mg statt 75 mg aufgeschrieben.

Das Doxepin hab ich gestern schon genommen, 2 Tropfen statt wie vom Psychiater gesagt 3-4. Hat mich richtig umgehauen. Hab 10 Stunden geschlafen und fühl mich jetzt immer noch als wäre ein LKW über mich drüber gerollt.

Hab auch noch mal ein Blutbild machen lassen... Werte alle vollkommen in Ordnung.

Ob ich das Venlafaxin wirklich nehmen soll weiss ich immer noch nicht :-/

Sonst niemand hier der Erfahrungen damit gemacht hat?

Ich nehme Doxepin als Tabletten seit 5 Jahren wegen Schlafstörungen. Beim Einschleichen habe ich erst drei Tage 25mg, dann 3 Tage 50mg usw. genommen, bis ich bei 125mg ankam. Die ersten 2-3 Wochen war ich auch tagsüber leicht benommen und schwindelig, aber das hat sich dann mit der Zeit gegeben.
Du schreibst nicht, wieviel Miligramm deine Tropfen enthalten, deshalb ist es schwierig, zu vergleichen. Das Venlafaxin ist bei dir wohl dazu gedacht, diese Tagesmüdigkeit zu vertreiben, es ist nämlich ein aktivierendes AD, während Doxepin ein sedierendes AD ist.
Du solltest also das Venlafaxin doch probieren, wenn das Doxepin bei dir so reinhaut.

Viele Grüße

1 Tropfen sind 2 oder 3 mg, als sind 2 Tropfen dann 4-6 mg. Das hatte ich aber von Amitriptylin Tropfen auch, 2 Tropfen haben mich voll umgehauen und leider auch total aufgeputscht. Das ist selten, soll aber vorkommen und mein Doc sagte, dann ist es das falsche Medikament.

Doxepin und auch Amitriptylin gehören ja beide zu den trizyklsichen AD (TCA) und ich halte von denen eigentlich mehr, als von den neueren SSRI oder Venlafaxin, Cymbalta etc. Die TCA sind zwar uralt und haben auch das größte Nebenwirkungsprofil, aber ich finde, die wirken ganz gut.

Auch wenn dich der Rausschmiss deines Vaters ziemlich trifft, aber vielleicht ist das der Antrieb den du brauchst um wieder in die Gänge zu kommen und dich um dich zu kümmern. Ein gewisser Druck kann einem auch helfen sich zu überwinden seine Ängste zu ignorieren

Sicher kann Druck helfen, aber auch nur, wenn es positiver Druck ist oder eine Art leichte Motivation. Bei behandlungsbedürftigen psych. Erkrankungen ist aber Druck eher immer schädlich und kann alles nur verschlimmern. Und letztlich ist es Druck (egal welcher), der Mensch mit z.B. schwerer Depression in den Suizid treibt.

Keiner hier kennt Neuro87 persönlich und an geschrieben Texten kann man wenig beurteilen, wenn es um die seelische Stabilität der Person geht oder die ganze Situation.

Druck ist doch genau das Problem in unserer Gesellschaft, warum immer mehr Menschen seelische Erkrankungen erleiden.

Doxepin ist ein Medikament aus den 60er und eines der ersten Trizyklischen Antidepressiva! Das wird heute i.d.R. nur noch für die schweren Fälle eingesetzt.
Ich kann dir nur raten, nehme das Zeug nicht. Das hat mit die meisten Nebenwirkungen und macht schlapp und lethargisch.
Mein Hausarzt hat mir das auch verschrieben, ich habe die Packung nach einer Tablette weggeschmissen.
Mein Psychiater hat gemeint, dass dies die richtige Entscheidung war. Sowas gibt man i.d.R. jungen Menschen nicht mehr.

Schließe nicht von dir auf alle anderen. Wie gesagt, ich nehme seit 5 Jahren Doxpin und hatte, bis auf die ersten 2-3 Wochen mit Schwindel und Benommenheit, keinerlei Nebenwirkungen. Meine körperlichen Werte sind auch alle gut.

Was du machst ist genauso, als ob jemand der gegen Nüsse allergisch ist, alle Welt davor warnen würde, Nüsse zu essen, weil das lebensgefährlich ist.

Viele Grüße

Die trizyklischen AD (Dexepin, Amitriptylin, Stangyl/Trimipramin etc.) sind zwar alt und haben sicher auch ein großes Nebenwirkungsprofil, aber sie sind sehr gut untersucht, es gibt tausende Studien. Gerade Amitriptylin ist auch 2012 immer noch 1. Wahl bei Schmerzerkrankungen, wie Migräne, chronische Spannungskopfschmerzen und viel mehr.

Die Erkenntnisse über neuere AD, wie die SSRI, ändern sich immer noch. Ziemlich aktuell gingen z.B. Empfehlungen raus, Citalopram u.a. möglichst nicht mehr über 40 mg am Tag zu dosieren, die 60 mg Varianten wurden wohl vom Markt genommen. In Dosierungen über 40 mg am Tag kam es wohl gehäuft zu deutlichen Herzproblemen. Venlafaxin ist in einigen Ländern, England z.B., umstritten und wird zumindest nicht zur Erstbehandlung und nur in schweren Fällen empfohlen, weil auch hier die Nebenwirkungen in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen.
Das sind aber alles neuere Medikamente. Neu ist nicht immer besser. Man liest oft, SSRI z.B. sind bedenkenlos, was wirklich ein Märchen ist.

Schlaflose, nur weil du das Medikament besser vertragen hast, muss es nicht für Andere gelten. Ich kenne die Nebenwirkungen auch, die Neuro beschrieben hat.
Daher, schließe du auch nicht aus deiner Erfahrungen auf alle Anderen.

SSRIs sind zwar auch nicht ohne aber i.d.R. verträglicher, was auch in Studien bestätigt wurde.
Doxepin wird häufig von Hausärzten verschrieben, weil sie
1. die Erfahrung nicht haben
2. Das Medikament kostengünstig ist

Wenn eine Medikation angebracht ist, dann gehe bitte auch zum einem Facharzt, der deine Lage besser einschätzen kann und auch die geeignete Medikation wählen kann. Dabei fallen Kandidaten wie Doxepin und Co. häufig über Bord.

deni1985

Ich kann Dir aber versichern, wirklich gute Kliniken in Berlin setzen viel TCA ein, also Dexepin, Amitriptylin, Stangyl/Trimipramin u.a. Weil sie gut wirken und oft mehrere Sachen abdecken, z.B. wenn bei manchen Patienten auch eine Schmerzproblematik da ist, wo SSRI nichts bringen.

Und das mit den Kosten ist ein Märchen, sicher war das bei SSRI vor 10-15 Jahre noch Thema, aber heute nicht mehr, weil die sind auch billig geworden.

Citalopram-1A Pharma 20mg 100 Stück, N3 zu 21,25€

http://www.medpex.de/citalopram-1a-pharma-20mg-p176868?q=Citalopram+-+1A+Pharma+20mg+Filmtabletten+100+St%FCckpn=1fs=94.04fp=1fop=1

Doxepin-biomo 50mg 100 Stück, N3 zu 20,19€

http://www.medpex.de/doxepin-biomo-50mg-p1216848?q=Doxepin+-+biomo+50mg+Filmtabletten+20+St%FCckpn=1fs=86.52fp=5fop=5

Das wären so in etwa immer die min. Tagesdosen.

Und was ist da am SSRI kostengünstiger? Nichts.

Ziemlich aktuell (Ende 2011):

http://www.onlineberatung-therapie.de/psychologienews/citalopram-qt-syndrom.html

Ich würde nie mehr was nehmen mit Wirkung auf Herz/Kreislauf, auch kein SSRI, lehne ich heute generell ab und leider trifft es auf fast alle AD zu.

Geht das wieder los. Nur weil Kliniken in bestimmten Fällen diese Medikamente einsetzen ist das aber nicht repräsentativ für die meisten Probleme, die ambulant behandelt werden.

Mir ist es auch ehrlich gesagt auch egal. Fakt ist, hängt vom Einzelfall ab.
Aber der Vernunft halber: Wenn schon Medikamente, dann vom Psychiater und nicht vom Hausarzt.

deni1985

Im Gegensatz zu Dir nenne ich aber seriöse Links. Was soll von dem repräsentativer sein, was Du hier verbreitest?

Natürlich hängt es vom Einzelfall ab und auch davon, was man abdecken will. Wenn jemand z.B. Depression und Ängste hat, aber auch eine Schmerzerkrankung oder eine schwere psychosomatische Störung mit etlichen körperlichen Symptomen, dann kommt es darauf an, wo man ran will. Und da spielt nun mal Noradrenalin eine Rolle. SSRI nützen da nichts, sondern eben genau Doxepin, Amitriptylin oder was auch immer an TCA. Geht es in Richtung Dopamin, auch da nützen SSRI nichts, sondern einige Neuroleptika. Und so weiter.

Und darum sind die alten Medikamente nicht ersetzbar und m.W. ist auch nichts in Sicht. Das man da dann z.T. andere oder stärkere Nebenwirkungen hat, ist nun mal so.

Ich finde die alten TCA jetzt auch nicht so toll, aber wenn ich meine kurze Einnahme von Stangyl mit Cipralex vergleiche, dann würde ich definitiv das alte Stangyl bevorzugen, weil bei mir Cipralex der totale Horror war.
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Nachtrag:

Trizyklische Antidepressiva sind besser als ihr Ruf und nicht schlechter als die SSRI von 2011/2012.

Ab Seite 29, speziell aber Seite 30:

http://www.kvberlin.de/40presse/50publikation/20pharmakotherapie/2011/pharmakotherapie_1104.pdf



Geht zwar vorrangig um die Patientengruppe 65+, aber generell finde ich das sehr interessant.

Zitat von deni1985:
Schlaflose, nur weil du das Medikament besser vertragen hast, muss es nicht für Andere gelten. Ich kenne die Nebenwirkungen auch, die Neuro beschrieben hat. Daher, schließe du auch nicht aus deiner Erfahrungen auf alle Anderen.


Das tue ich auch nicht, ich habe einfach rein objektiv meine Erfahrung wiedergegeben. Meine Antwort hat auch gar nicht Neuro gegolten, sondern dir. Während du anderen aufgrund deiner Erfahrung mit einer einzigen Tablette ausdrücklich rätst, Doxepin nicht zu nehmen, habe ich mit keinem Wort versucht, jemanden davon zu überzeugen, es zu tun. Es muss einem klar sein, dass man bei ADs, egal ob trizyklische oder die neueren, in den ersten paar Tagen mit z.T. mehr oder weniger heftigen Nebenwirkungen rechnen muss, die aber meist nach 2-3 Wochen nachlassen und erst dann die positive Wirkung einsetzt. Du hast ja dem Doxepin gar keine Chance gelassen, dir zu zeigen, ob es dir hilft oder nicht. Und dann maßt du dir an, anderen zu raten, es nicht zu nehmen. Ist doch absurd!!

Im Übrigen ist mein Doxepin von mehreren Psychiatern abgesegnet. Während ich vor 3 Jahren in der Reha war, habe ich dort 2 andere ADs ausprobiert, die hatten bei mir aber gar keine Wirkung. Die haben mir daraufhin empfohlen, das Doxepin weiter zu nehmen. Genauso letztes Jahr bei einem niedergelassenen Psychiater. Er hat mir zuerst Mirtazapin, dann Trazodon verschrieben, beides hat überhaupt nicht gewirkt, also hieß es wieder Dann bleiben sie bei Doxepin, ist ein gutes Medikament.

Viele Grüße

Vor allem sollten alle psychophamaka nur und ausschließlich von einem Psychater, also Facharzt verschrieben werden und die Nebenwirkungen überwacht werden und niemals von einem Hausarzt. Und es ist hier wie bei anderen Medikamenten auch, man muss einschätzen, ob die Wirkung die Nebenwirkungen rechtfertigt. Und das ist ja je nach symptomatik bei jedem anders gelagert und sollte zwischen Patient und Psychater geklärt werden. Als Patient sollte man auch nicht ohne Absprache mit dem Arzt Medikamente einfach absetzten. Wenn man seinem Arzt nicht vertraut, sollte man sich einen anderen suchen, dem man Vertrauen kann. Langjährige Psychater wägen gut ab und wenn man den Arzt nur als verschreibet missbraucht und eh alles mit seinem gefährlichen Halbwissen entscheidet, sollte man keine verschreibungspflichtigen Medikamente mehr nehmen oder Pharmakologie studieren

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Dr. Reinhard Pichler
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