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F
Hallo Ihr Lieben,
ich habe mich extra angemeldet um eure Erfahrungen, euren Rat einzuholen.
2012 litt ich unter Panikattacken- ich musste für 2 Monate mein Ausbildung unterbrechen, nahm 1 Jahr lang Antidepressiva und macht parallel eine Therapie von 6 Sitzungen. Vieles kam hoch, aus der Kindheit, aber auch was mich in meiner aktuellen Situation runter zog. Ich konnte nicht einkaufen, in kein Auto - eigentlich nirgendwohin außer mein eigentliches Zimmer. Ich habe lange gebraucht um das in den Griff zu bekommen
Seitdem ist viel passiert.
Ich habe meine Ausbildung gemacht, habe kurz darauf meinen heutigen Partner kennengelernt, wohne seit 2 Jahren mit ihm in einer Wohnung.. neuer Job.
Sollte doch alles soweit gut sein, oder? Ich weiß nicht warum, aber ich bin einfach ständig unglücklich. Es passieren schöne Dinge, ich freu mich kurz darüber und dann ist mir zum heulen. Noch dazu hatte ich nun wieder kleine Panikattacken.

Ich schlafe schlecht und bin eigentlich den ganzen Tag müde, alles nervt mich, selbst einkaufen ist mir inzwischen zu viel. Mal ganz abgesehen von der Arbeit... Die Kollegen nerven (egal ob nett oder nicht), die Kunden sowieso, der Bürokram noch mehr.. Ich war noch nie ein Arbeitstier - aber so einen ekel vor der Arbeit hatte ich noch nie. Mein Freund liebt mich über alles und ich liebe Ihn, wir wollten jetzt mit der Familienplanung anfangen, was ich nun aber (aufgrund meiner psychischen Verfassung) nach hinten verschoben habe. Ich bin einfach so unglaublich enttäuscht von der Welt. Soll das wirklich alles sein...?

Freunde sind meist nur da wenn es um Spaß geht. Ich wurde in der letzten Zeit so oft enttäuscht von meinem sogenannten Freunden. Ich vertrau keinem mehr - und wenn ich es tue werde ich wieder enttäuscht. Ich habe den Eindruck ich verstehe unter Freunden etwas ganz anderes als die anderen Menschen.

Alle wollen ständig etwas von mir und sobald ich nicht funktioniere ist irgendjemand immer sauer, ich bin so unglaublich fertig und müde.. Ich könnte ständig weinen. Fast jede Nacht liege ich im Bett und heule wie ein Schlosshund, es zerreist mich innerlich förmlich und ich weiß nicht was ich tun soll.

Ab und zu passiert es das mir die Luft weg bleibt, nur kurz, aber dann ist mir so übel. Mir ist sowieso fast den ganzen Tag schlecht und schwindelig..

Was soll ich denn jetzt tun? Ich kann es mir nicht erlauben auf der Arbeit auszufallen, schon gar nicht wegen meiner Psyche...

09.12.2015 16:22 • 12.12.2015 #1


13 Antworten ↓


Icefalki
Hallo Feye, ich begrüße dich mal herzlich bei uns.

Hört sich nach einer Depression an und, da du die ADs vertragen hast, nimm die doch wieder eine zeitlang.

Was du versäumt hast, ist, wenn die ADs gut wirken, deine Probleme aufzuarbeiten.

Das kannst du doch noch nachholen. Ich habe auch des Öfteren mal wieder zu medis gegriffen, und zwar noch im Vorfeld, wenn Belastungen angesagt waren.

Die Jahreszeit ist auch nicht die beste, empfindliche Menschen kann das eben auch noch runterziehen.

Und empfindlich bist du eben gerade. Überlege das mal in Ruhe, bevor es dich noch weiter runterzieht.

09.12.2015 16:47 • x 1 #2


A


Was ist das? bin unglücklich, obwohl ich glücklich sein sollte

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H
Hi,

vielleicht würde dir ein erneutes aufsuchen eines Therapeuten/ Therapeutin helfen?
Wie oben schon erwähnt die Medis eventuell wieder nehmen und es mal mit mehr als 6 Sitzungen versuchen.
Vielen hilft es, die einwöchige Sitzung beim Therapeut. Bei mir gehört das schon zum Leben dazu und unterstützt mich wahnsinnig.
Oft staut sich so viel in einer Woche an dass ich durchdrehen oder platzen würde, würde ich nicht zu meiner Therapeutin gehen.
Mit Freunden ist es sowieso etwas anderes, für mich zumindest. Unterstützung von meiner Therapeutin was meine Probleme angeht hilft mir einfach viel mehr als Gespräche mit Freundinnen. Und das ist auch okay so.
Deshalb mein Rat, eventuell mal darüber nachdenken und schauen wie es sich der Gedanke anfühlt wieder professionelle Unterstützung zu haben.

09.12.2015 16:56 • x 2 #3


F
Ich habe irgendwie Angst die AD wieder zu nehmen. Alle waren so unglaublich stolz als ich es geschafft habe sie abzusetzen, es kommt mir wie ein Rückschlag vor damit wieder anzufangen.. Andererseits liegst du natürlich richtig Icefalki, wahrscheinlich war die Phase in der Therapie einfach zu kurz... Ich würde gerne einmal die Woche zur Therapie, aber wie soll ich das meinem AG erklären? Ich sitze quasi alleine in der Abteilung, wenn ich nicht da bin ist sie nicht besetzt. Es ist schon schwierig wenn ich Urlaub habe oder mal erkranke.. Ich war die letzten zwei Tagen wegen Migräne Zuhause, als ich wieder kam waren alle so unglaublich distanziert zu mir.

Ich hatte keine grausame Kindheit, ich habe eine Mutter die mich abgöttisch liebt, vermutlich manchmal schon zu viel. Das Verhältnis meiner Eltern macht mich nur nach wie vor regelmäßig fertig, aber ich will für meine Mutter da sein, sonst hat sie niemanden.. Dieses ständige zerteilen in perfekte Partnerin, perfekte Tochter, perfekte Arbeitnehmerin ist mir einfach zu viel.. Jeder sagt ich muss nicht perfekt funktionieren, tu ich es aber nicht habe ich auch den Eindruck alle sind enttäuscht...

09.12.2015 17:07 • #4


H
Ich habe meinen Termin spät abends sodass ich nach der Arbeit zu meiner Therapeutin kann. So geht's jedem zweiten und die haben meistens Termine abends zu vergeben. Wenn du dann mal einen gefunden hast.
Das würde ich zuerst in den Angriff nehmen, über AD würde ich mich dann mit demjenigen unterhalten.

09.12.2015 17:11 • #5


Icefalki
Haha, willkommen im Club der Perfektionisten. Das war auch mein Thema und ist es immer noch.

Schnelltherapie: lass das Funktionieren sausen. Und warte doch mal ab, was passiert.
Und Pfeif auf die Meinung anderer. Die sowieso nur so von dir empfunden wird. Weil du es bist, der den Druck aufrecht erhält. Und dieser Druck macht dich kaputt.

Glaub mir, lass es innerlich zu, dass du nicht perfekt sei muss. Und um das zu lernen, nimmst du jetzt wieder die Ads. Das ist nämlich der Beginn.

Bist nicht perfekt, na und? Ich auch nicht und siehe, das Leben geht auch ohne diese innere Haltung. Musst es nur zulassen können.

09.12.2015 17:17 • x 1 #6


Schlaflose
Zitat von Feye91:
Ich würde gerne einmal die Woche zur Therapie, aber wie soll ich das meinem AG erklären? Ich sitze quasi alleine in der Abteilung, wenn ich nicht da bin ist sie nicht besetzt.


Viele Therapeuten bieten bis 20.00 Uhr Termine an. Mein ehemaliger Therapeut hat sogar samstags Termine vergeben.

09.12.2015 17:21 • x 1 #7


F
Icefalki, die AD sind wahrscheinlich der schnellste weg um mit der Situation zurecht zu kommen, bis man eine Termin für eine Therapie bekommt, richtig?

Ich habe darüber schon nachgedacht und habe am Freitag einen Termin bei meiner Hausärztin vereinbart. Die hat mich damals weiterüberwiesen zur Therapie und hat mit AD's verschrieben, ohne die ich damals wahrscheinlich nicht zurecht gekommen wäre bis dahin. Musste damals glaube ich an die 4 oder 5 Monate auf einen Termin warten..

Vielen Dank für deine Ratschläge schonmal, die bauen mich grade sehr auf.. Diese perfektionistische Ader ist wirklich lästig..

09.12.2015 17:22 • #8


Schlaflose
Zitat von Feye91:
Ich würde gerne einmal die Woche zur Therapie, aber wie soll ich das meinem AG erklären? Ich sitze quasi alleine in der Abteilung, wenn ich nicht da bin ist sie nicht besetzt.


Viele Therapeuten bieten bis 20.00 Uhr Termine an. Mein ehemaliger Therapeut hat sogar samstags Termine vergeben.

Zitat von Feye91:
Ich habe irgendwie Angst die AD wieder zu nehmen. Alle waren so unglaublich stolz als ich es geschafft habe sie abzusetzen,


Du musst es ja niemandem auf die Nase binden, dass du wieder welche nimmst

09.12.2015 17:23 • #9


F
Zitat von Schlaflose:
Zitat von Feye91:
Ich würde gerne einmal die Woche zur Therapie, aber wie soll ich das meinem AG erklären? Ich sitze quasi alleine in der Abteilung, wenn ich nicht da bin ist sie nicht besetzt.


Viele Therapeuten bieten bis 20.00 Uhr Termine an. Mein ehemaliger Therapeut hat sogar samstags Termine vergeben.



Wirklich?
Dann bin ich damals nur an die verkehrte geraten, die hatte immer nur bis 17:00 Uhr Termine. Nicht falsch verstehen, nicht im Sinne von Ihrer Arbeit verkehrt, sondern von den zeitlichen Möglichkeiten.

09.12.2015 17:24 • #10


Ralle80
Servus,
in so einem schweren Fall brauchst du sicherlich professionelle Hilfe. Darüber hinaus kann ich dir das Buch „Jetzt! Die kraft der Gegenwart“ von Eckhart Tolle empfehlen (auch als Hörbuch erhältlich). Ich lese es gerade und mir hilft es sehr dabei aus schlechten Gedankenmustern auszubrechen und meine innere Ruhe und Gelassenheit zu finden.
Gute Besserung und alles Gute!
LG Ralle

09.12.2015 17:42 • x 1 #11


C
Hallo. Ich habe dir eine private Nachricht geschrieben... Liebe Grüße

09.12.2015 17:44 • x 1 #12


F
Zitat von cecl0507:
Hallo. Ich habe dir eine private Nachricht geschrieben... Liebe Grüße


Leider sehe ich in meinem Posteingang keine Nachricht kannst du sie vielleicht noch einmal schicken?



Danke Ralle80 für deine Genesungswünsche. Ich werde mir das Buch mal ansehen.. Bin ich wirklich ein schwerer Fall? Ich frage mich manchmal über ich einfach übertreibe und es wahrscheinlich jedem so geht wie mir

09.12.2015 17:55 • #13


F
So, ich wollte euch alle auf den neusten Stand bringen.

Ich war gestern bei meiner Ärztin, die der Meinung ist das ich Hilfe brauche und auch bekomme. Ich bekomme eine Überweisung zur Therapie sobald ich einen Termin habe und bis dahin Unterstützung AD's, in diesem Fall hat sie mir Escitalopram mitgegeben weil ich die Citalopram damals gut vertragen habe. Habe mir im Internet schon Erfahrungen durchgelesen und nun öfter was von Gewichtszunahme gelesen, das macht mir ein wenig Angst. Ich habe eine normale Figur, aber mehr wollte ich definitiv nicht... Hat da jemand Erfahrungen?

Ich hab vor 20 Minuten die erste genommen, fühle nur ein wenig Schwindel und Benommenheit, ich hoffe das bleibt auch so..

Liebe Grüße

12.12.2015 11:30 • #14


A


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