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JuliaSch123
Hallo!
Mein Name ist Julia. Ich bin 22 Jahre alt und studiere seit einem Jahr.
Mit meinem Auszug von zuhause und vielen familiären Problemen begannen vor etwa 8 Monaten meine Ängste.
Anfangs konnte ich meinen Gemütszustand und meine Sorgen überhaupt nicht bewerten und deuten. Ich dachte immer Ich bin doch stark, ich schaff das schon!. Mittlerweile weiß ich, dass ich eine Angststörung mit Panikattacken habe.
Es vergeht seit jeher kein Tag mehr ohne Herzrasen, Kummer und Schwäche.
Oft fällt mir der Gang an die Hochschule oder zum einkaufen sehr schwer.
Die Angst vor der Angst beginnt mein Leben zu beherrschen. Ich richte fast alles danach aus.
Seit 2 Monaten bin ich in Behandlung bei einer Verhaltenstherapeutin und nehme zur Unterstützung Opipramol.
Nun soll ich mit Hilfe von eigener Selbstregulation lernen, aus dem Teufelskreis auszubrechen und meine negativen Gedanken rechtzeitig zu erkennen.
Ich bin allerdings überhaupt nicht in der Lage mich in einer Panikattacke herunter zu regeln. Wenn ich wüsste wie ich das machen sollte, hätte ich diese Probleme ja nicht. Sie hält oft auch über mehrere Tage an, mit ständigem auf und ab.
Wie sind eure Erfahrungen? Gibt es Tipps im Alltag diese Angst besser bewältigen zu können, um Besserung zu erreichen?
Ich fühl mich so hilflos und möchte endlich wieder frei sein
Viele liebe Grüße,
Julia

26.10.2011 21:46 • 27.10.2011 #1


7 Antworten ↓


H
Hallo JuliaSch123,

ich habe auch immer wieder Ängste. Am besten ist für mich die Methode: eine Hand auf den Bauch (Höhe Bauchnabel) und die andere auf die Stirn. Anspnsten hab ich bisher keine andere Idee. Was ist dir passiert, dass du so grossen Kummer hast? Gehst du einen Weg den du nicht gehen möchtest?
LG



Zitat von JuliaSch123:
Hallo!
Mein Name ist Julia. Ich bin 22 Jahre alt und studiere seit einem Jahr.
Mit meinem Auszug von zuhause und vielen familiären Problemen begannen vor etwa 8 Monaten meine Ängste.
Anfangs konnte ich meinen Gemütszustand und meine Sorgen überhaupt nicht bewerten und deuten. Ich dachte immer Ich bin doch stark, ich schaff das schon!. Mitlerweile weiß ich, dass ich eine Angststörung mit Panikattacken habe.
Es vergeht seit jeher kein Tag mehr ohne Herzrasen, Kummer und Schwäche.
Oft fällt mir der Gang an die Hochschule oder zum einkaufen sehr schwer.
Die Angst vor der Angst beginnt mein Leben zu beherrschen. Ich richte fast alles danach aus.
Seit 2 Monaten bin ich in Behandlung bei einer Verhaltenstherapeutin und nehme zur Unterstützung Opipramol.
Nun soll ich mit Hilfe von eigener Selbstregulation lernen, aus dem Teufelskreis auszubrechen und meine negativen Gedanken rechtzeitig zu erkennen.
Ich bin allerdings überhaupt nicht in der Lage mich in einer Panikattacke herunter zu regeln. Wenn ich wüsste wie ich das machen sollte, hätte ich diese Probleme ja nicht. Sie hält oft auch über mehrere Tage an, mit ständigem auf und ab.
Wie sind eure Erfahrungen? Gibt es Tipps im Alltag diese Angst besser bewältigen zu können, um Besserung zu erreichen?
Ich fühl mich so hilflos und möchte endlich wieder frei sein
Viele liebe Grüße,
Julia

26.10.2011 23:08 • #2


A


Wie eine Panikattacke herunter regeln / abmildern?

x 3


JuliaSch123
Es ist einfach nur schrecklich. Jeder fragt mich warum ich immer so kaputt aussehe, was mit mir los sei...
Ich hab keinen Moment Ruhe mehr momentan. Vom aufstehen bis zum schlafen.
Ist das Reiki, was du da machst? Hab ich schon versucht...

Tja, woher mein Kummer kommt, versuchen wir noch heraus zu finden. Ich bin ratlos.

Eigentlich habe ich den für mich perfketen Studiengang, führe eine liebevolle Beziehung und habe eine Hand voll guter Freunde.
Aber ich schotte mich total ab.
Was ist nur mit mir los... Jeder Funken Hoffnung, wenn es mir etwas besser geht, wird wieder zerstört.

26.10.2011 23:35 • #3


M
ich hab den schei. jetzt 4 jahre die dauern nur paar minuten.
du hast aber sicher ne hohe grundanspannung und extrem angst vor der angst.

ich war 2x in der klinik und kann dir nur sagen, was man dort gelernt hat...das wird jetzt lang

1. nichts vermeiden und alles machen. genau diese dinge machen, vor denen du angst hast. geh in die situation rein (einkaufen als bsp) und bleibe drin, bis du wieder ruhig bist. nicht während der attacke flüchten. der körper fährt von allein weider runter.
geh in die angst rein und spüre, dass sie von allein nachlässt.du lernst dabei, dass du nicht umkippst oder stirbst (du lebst ja noch )

mach das immer, jeden tag. geh in die konfrontation auch an einem schlechten tag.sitz die attacken aus. der körper lernt, dass die angst unberechtigt ist und sie wird mit der zeit weniger.

zur entspannung gibt es viele techniken, die dein thera wissen müsste: progressive muskelentspannung, achtsamkeitsübungen, bauchatmung.

achtsamkeit geht so: im hier und jetzt bleiben,auf eine sache konzentrieren, unnötige gedanken ausblenden.
das kannst du mit 5 sinnen machen: sehen,hören,riechen,fühlen,schmecken

nimm dir immer was in der handtasche mit,was nicht auffällt. einen stein, ein bonbon, ne meditationsmusik etc.

die übung geht so beim beispiel hören: höre ganz genau, was du in deiner umgebung hörst: ein auto von rechts, ein lkw der rückwärts fährt, kinder an der schule, das geräusch beim laufen auf verschiedenen untergründen, versuche vögel zu orten oder auseinander zu halten, belausche eine person, die weiter weg ist.

wenn du das achtsam machst, voll konzentriert, dann haben keine anderen gedanken eine chance. du bist zu abgelenkt für ne attacke. das kannst du den ganzen tag machen.als vorbereitung oder wenn du merkst, die hände werden nass.beschreibe jedes geräusch.

bsp schmecken: wonach schmeckt ein bonbon; süß, später scharf, nach welcher frucht, nach welchen kräutern, wo im mund prickelt es, wann läuft das wasser im mund zusammen, wann willst du das erste mal schlucken, wie ist der geschmack beim schlucken... einfach alles herausfiltern, was man schmecken kann.

achtsam cola trinken ist witzig, die schmeckt nur nach chemie und bitter, wenn man sich mal richtig konzentriert

fühlen:(ein stein,ein plüschtier) ohne zu schauen, wo sind erhebungen,wo ändert sich das material, wie fühlt es sich an, rau,glatt, mit hügeln,mit vertiefungen, wo ist eine naht, ein astloch etc

riechen finde ich am schwersten: ein parfum,dein deo,eine blume:da das selbe, welche blumen,gewürze, früchte etc kannst du riechen

sehen:(nimm dir ein kleines teil.eine blume,ein plüschtier,die jacke eines menschen,ein bild an der wand...
wo sind schatten,wo ist es hell, beschreibe die farbe.wo gehen verschiedene farben ineinander über, wo bricht das licht die farbe, wie viele fasern hat ein blatt, ist ein fussel an der jacke, das material beschreiben.nicht benennen. ist das was du siehst rau,glatt,uneben etc

das habe ich in der klinik gelernt und hören oder sehen kann man überall anwenden ohne das es jemand merkt.
versuche es einfach. höre deine umgebung beim einschlafen, wenn du zur uni gehst, schau dir die häuser an, beschreibe sie

das klappt sicher

sorry für den ewig langen text, aber vielleicht bringt es ja was.
ich hänge zwar gerade selbst durch, aber in der theorie hab ich gelernt, wie man aus der angst raus kommt. jetzt brauchen wir nur den Ar., es auch zu tun.die macht über die angst zu bekommen.
gib der angst einen namen. sag ihr, schön das du da bist, aber ich freue mich auch, wenn du wieder gehst

27.10.2011 00:06 • #4


JuliaSch123
Hey
Also zunächst hast du vollkommen Recht. Meine Grundanspannung tobt. Manchmal hab ich den ganzen Tag das Gefühl mein Herz rast, ich sehe furchtbar auch und bin kaputt.
Dann lass ich es einfach über mich ergehen, steigere mich hinein, kann Stunden oder Tage lang an nichts anderes mehr denken, bis ich genügend Ablenkung gefunden habe.
Es brodelt quasi immer, um wieder auszubrechen.
Mit den Tipps der Selbstregulierung meiner Therapeuten kann ich momentan schwer etwas anfangen. Bei Jacobsen kann ich mich nciht entspannen oder schlafe ganz ein, Atemübungen helfen nicht, Ablenkung funktioniert nur, wenn ich geliebte Leute um mich hab.
Ich hoffe einfach, dass es daran liegt, das ich noch am Anfang der Therapie stehe und momentan ein bisschen viel von mir erwarte.
Deine Tipps klingen aber gut. Hab noch nichts davon gehört. Danke dir dafür.
Ich werde es bei der nächsten Panik versuchen, auch wenn ich hoffe, dass das nicht so bald ist.
Es tut übrigens gut, sich mal alles von der Seele schreiben zu können.
Liebe Grüße,
Julia

27.10.2011 16:19 • #5


O


@Mixi

27.10.2011 16:47 • #6


A
Hi,

von mir vielleicht nur der Hinweis, dass zwei Monate Therapie gar nichts sind. Nach einem halben Jahr sollte man deutliche Fortschritte merken und das wirst du auch! Es ist ja klar, dass die Ursachen in deiner Vergangenheit liegen müssen und durch den Auszug von zuhause sich Vieles verändert hat. Es gibt aber keinen Grund, die Hoffnung aufzugeben. Es wird besser werden. Dein Leben wird zwar nicht so sein wie früher, aber du wirst durch all deine Erfahrungen erwachsener werden und es werden sich auch andere Dinge verändern, von denen du jetzt noch gar nichts ahnst.

LG

afuman

27.10.2011 16:51 • #7


JuliaSch123
Hallo afuman.
Ja das hab ich mir schon gedacht. Deshalb habe ich ja gesagt, dass ich für den Anfang wahrschienlich zu viel von mir erwarte.
Aber ich hab jetzt shcon das Gefühl, ich kann es nicht mehr aushalten.

27.10.2011 17:16 • #8






Dr. Hans Morschitzky