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Hallo ihr Lieben,

mir schießen seit neustem Erinnerungen durch den Kopf. Ganz alltägliche, nicht bedrohliche Dinge.
Ich erinnere mich z.B an einen vergangenen Urlaub, was ich dort alles gemacht habe (war fast immer allein im Urlaub) und dann seh ich mich mit meiner Angststörung von heute in den damaligen Situationen.
Das löst sofort Panik aus weil ich mich umgehend in Gefahr fühle.
Ja heute würde ich mir das alles nimmer zutrauen, aber wieso reagiert mein Unterbewusstsein so verwirrt auf vergangenes was auch noch schön war?

12.08.2020 07:00 • 13.08.2020 #1


12 Antworten ↓


Calima
In dir löst mittlerweile alles Panik aus, weil du nichts anderes tust, als dich mit deiner Angst beschäftigen.

Du hast dich umfangreich darauf trainiert, dass Angst der Normalzustand ist. Letzten Endes ist das schlicht konditioniertes Verhalten.

12.08.2020 08:05 • x 1 #2


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Vergangene Situationen neu bewertet

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Zitat von Calima:
In dir löst mittlerweile alles Panik aus, weil du nichts anderes tust, als dich mit deiner Angst beschäftigen. Du hast dich umfangreich darauf trainiert, dass Angst der Normalzustand ist. Letzten Endes ist das schlicht konditioniertes Verhalten.

Das stimmt nicht. Angst ist nicht mein Normalzustand und ich hab in der letzten Zeit Fortschritte gemacht.

12.08.2020 08:14 • #3


Calima
Davon habe ich leider nichts mitgekriegt. Die Posts, die ich gelesen habe, drehten sich nur um Symptome.

Es freut mich aber, wenn es so ist!

12.08.2020 08:22 • #4


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Zitat von Calima:
Davon habe ich leider nichts mitgekriegt. Die Posts, die ich gelesen habe, drehten sich nur um Symptome.Es freut mich aber, wenn es so ist!

Ja war paar mal alleine einkaufen, spazieren, hab neue Rituale mit Kind eingeführt egal wie es mir geht.
Ich bin dran.

Meine obige Frage interessiert mich, weil ich es mir nicht erklären kann was mein Unterbewusstsein nun von mir möchte. Vielleicht kann mir ja jemand Input geben

12.08.2020 08:27 • #5


Calima
Zitat von rotezora2k:
Ja war paar mal alleine einkaufen, spazieren, hab neue Rituale mit Kind eingeführt egal wie es mir geht.
Ich bin dran.


Mensch klasse! Das würde ich soo gern lesen! Welche Rituale?

Meine Erfahrung ist, dass die Angst immer umso mehr Kapriolen geschlagen hat, je weniger Raum im Alltag ich ihr gegeben habe. Für jedes Stückchen Boden, das ich mir erkämpft habe, hat sie mich an anderer Stelle überfallen.

Vielleicht passiert dir etwas Ähnliches?

12.08.2020 08:36 • x 1 #6


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Zitat von Calima:
Mensch klasse! Das würde ich soo gern lesen! Welche Rituale?Meine Erfahrung ist, dass die Angst immer umso mehr Kapriolen geschlagen hat, je weniger Raum im Alltag ich ihr gegeben habe. Für jedes Stückchen Boden, das ich mir erkämpft habe, hat sie mich an anderer Stelle überfallen.Vielleicht passiert dir etwas Ähnliches?

Z.b. morgens kommt er ja immer in unser Bett.
Ich begrüße ihn nun immer freudestrahlend, knuddel ihn ausgiebig, dann erzählen mir seine Babys (er liebt seine 2 puppen) was sie geträumt haben, dann erzählt er mir was er geträumt hat und ich denke mir passend dazu aus was ich gerne geträumt hätte, dann darf er noch ein hörspiel anmachen das wir, je nach zeitfaktor zur Hälfte oder komplett hören währenddessen konzentrieren wir uns nur auf uns...Rücken krabbeln, Füße massieren, Kopf streicheln, kuscheln...was er möchte.
Wenn er nach dem kiga heim kommt gehen wir zusammen auf den Balkon, er pflegt die Blumen und erzählt mir dabei vom kiga oder auch nicht, wie er mag.
Habe festgestellt, dass diese beiden Rituale die Situation so weit entschärfen, dass es kaum noch in bocken und gar nicht mehr in schlagen von seiner Seite aus ausartet.

Hmm die Erklärung könnte tatsächlich passen, also dass sich die Angst verzweifelt versucht neue Kanäle zu graben.
Ich versuche immer wenn gute Erinnerungen bzw neutrale aus vergangenen Zeiten hochkommen und meine Angst sie besetzen möchte, dass ich bewusst inne halte und mir laut sage wie das damals wirklich war und das ich zu Recht keine Angst in der Jeweiligen Situation hatte. Lässt sich relativ schnell in den Griff bekommen, ist aber sehr irritierend.
Genauso wenn wir Wege mit dem Auto fahren die ich früher gelaufen bin....da kommt sofort Panik auf weil ich das heute ja niemals überleben würde.
Also diese Panik oder Angstgedanken kommen angeflogen ohne dass ich, zumindest bewusst, vorher dran gedacht hätte

12.08.2020 08:52 • x 1 #7


Calima
Mir geht das Herz auf, wenn ich das mit deinem Sohn lese! So schön! Ich mach das eigentlich nie, aber grade jetzt täte ich eine Smileyreihe mit Herzchen posten, wenn ich es denn könnte .

Ich könnte mir vorstellen, dass dein Unterbewusstsein dich davor warnt, dich bloß nicht zu trauen, neue (alte) Wege in Angriff zu nehmen.

Trotzdem machen, wäre mein Rat. Z. B. An einem solchen Weg aussteigen und ihn bewusst ein Stück gehen. Es ist doch alles nicht wirklich gefährlich. Alles an Bedrohung ist nur Einbildung.

12.08.2020 09:00 • x 1 #8


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Zitat von Calima:
Mir geht das Herz auf, wenn ich das mit deinem Sohn lese! So schön! Ich mach das eigentlich nie, aber grade jetzt täte ich eine Smileyreihe mit Herzchen posten, wenn ich es denn könnte . Ich könnte mir vorstellen, dass dein Unterbewusstsein dich davor warnt, dich bloß nicht zu trauen, neue (alte) Wege in Angriff zu nehmen. Trotzdem machen, wäre mein Rat. Z. B. An einem solchen Weg aussteigen und ihn bewusst ein Stück gehen. Es ist doch alles nicht wirklich gefährlich. Alles an Bedrohung ist nur Einbildung.

Dankeschön, ich bin auch wirklich stolz auf mein Kind, dass er das so gut annimmt und sich drauf eingelassen hat.

Das ist eine gute Idee für den Anfang wenigstens ein Stück eines solchen Weges zu laufen. Sind jetzt keine Wege mehr meines Alltags da wir vor Jahren umgezogen sind, aber wir kommen da immer wieder mal vorbei.

Axo und ich ich mich selbst motiviere alleine einzukaufen ist, dass wir keinen Großeinkauf im wörtlichen Sinne mehr machen sondern dass ich z.b. täglich los muss um 1 Gurke, Tomaten etc zu kaufen. Das klappt ganz gut, mal besser, Mal schlechter aber regelmäßig, und dann gibt's mit Hut, Stock und Regenschirm Mantra mindestens eine Runde durch die Grünfläche, auch querfeldein, da kann ich dann auch Libellen beobachten.
Ich muss zugeben bei der Hitze und Schwüle entfällt aber die Grünfläche, so ein Wetter hab ich noch nie gut vertragen aber das ist ok, das gestehe ich mir zu. Die Pflicht läuft, die Kür darf bei dem Extremwetter aussetzen

12.08.2020 09:13 • x 2 #9


Calima
Wow! Mach bitte bitte weiter damit und POSTE DAS AUCH!

12.08.2020 09:20 • x 1 #10


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Klasse @RoteZora Du hast echt Fortschritte gemacht. Weiter so!

12.08.2020 09:22 • x 1 #11


Sonja77
Ganz toll,ich freu mich riesig das alles zu lesen...

Wunderbar was du mittlerweile alles mit deinem kleinen machst...

Ich bin sehr stolz auf dich

Mach weiter so

Und wenn du fällst,sind wir alle hier und fangen dich auf

Ich drück dich

12.08.2020 10:18 • x 1 #12


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Danke ihr Lieben!

Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass mein Kind mich abends im Bett freudestrahlend umarmt und mit seinen wunderschönen Augen anlacht. Ich sehe in ihm Liebe. Das bringt mich fast zum weinen. Ich denke so fühlt sich Glück an. Da spüre ich, dass es gut und richtig ist mich so zusammen zu reißen und der Angst immer weniger Raum zu geben.

Leider kommt sie dafür nachts geballt über mich. Alles um mich herum ist ruhig und schläft nur in mir herrscht Krieg. Ja ich kenne das und ich kenn die Abläufe und trotzdem lasse ich mich komplett von der Angst einnehmen. Ich hoffe auch da werde ich einen Weg finden wie mit meinem Kind.
Es ist sehr anstrengend aber ich erlebe, dass ich stundenweise Herrin über meinen Körper bin. Das ist gut.

Angst hab ich vorallem davor, dass... guck mal an in meinem Kopf kann ich es formulieren, hier kann ich es nicht mit Worten ausdrücken. Also sind es wohl katastrophisierende Gedanken und keine Ängste.
Wollte sowas sagen wie, hab Angst, dass mir die krampfhaft positive Zeit mit meinem Kind soviel Kraft raubt, dass ich bald gar nix mehr kann.

13.08.2020 04:47 • #13


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