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zerschmetterling
ich hab in der letzten zeit festgestellt, dass es mir unheimlich hilft, einen einkaufswagen mitzunehmen. dann habe ich immer die sicherheit, den laden verlassen zu können, wann immer ich will, und trotzdem zu meinen einkäufen zurück kehren zu können (also nicht nochmal von vorne anfangen zu müssen, selbst wenn ich mir draußen eine verschnaufpause gönne). außerdem ist es ganz normal, den einkaufswagen immer mal wieder stehen zu lassen und ein paar reihen weiter zu schauen - das machen alle
im notfall findets also niemensch komisch, wenn du den einkaufswagen einfach stehen lässt.

habt ihr auch noch tipps?

03.06.2009 18:30 • 27.04.2015 #1


15 Antworten ↓


T
hallo, bin neu hier,
bei mir klappt das mit dem einkaufswagen gar nicht, ich habe das gefühl im notfall nicht schnell genug flüchten zu können...
ich nehme einen korb zum einkaufen mit und kaue ganz ganz scharfe kaugummis, das lenkt mich ab, ich schmecke wie lange der kaugummi noch einen scharfen geschmack hat und bin beschäftigt...klingt echt doof, aber mir hilft´s. kennt das jemand: man geht letztendlich doch nur in die gleichen geschäfte? und ich trau mich z.b. in discountern nicht ganz hinter zu gehen, also weit weg vom ausgang...

03.06.2009 19:45 • #2


A


Tipps zum einkaufen

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S
Ich persönlich fand den Einkaufswagen immer eher negativ, weil er mir das gefühl gegeben hat, nicht weg zu können, auch wenn das schon stimmt, dass es ganz normal is den wagen einfach mal irgendwo stehen zu lassen.
Allerdings muss ich auch dazusagen dass der Einkauf ansich meißt gar nicht so das problem war, da ich mir immer vor augen gehalten hab, dass ich im Zweifel einfach alles fallen lassen kann und rausgehen kann. Gut wars auch immer wenn die Kaufhalle nicht so voll war, da konnte man in manchen gängen auch recht unbemerkt rumstehen - oder mal n Blick in ne Zeitung werfen um sich abzulenken (viele kaufhallen haben ja ne abteilung wo es alle möglichen magazine gibt).Musik hören is auch immer n recht gutes sicherheitsseil gewesen. Oder als Ablenkung hab ich die Preise der Waren die ich kaufe im Kopf zusammen gerechnet und halt an der Kasse geguckt ob ich richtig gerechnet habe.

Die sache mit den kaugummies kenn ich auch ganz gut - die zählen auch zu meinen sicherheitsmitteln ^^ allerdings eher weil der scharfe geschmack die übelkeit überschattet.

so far

03.06.2009 20:13 • #3


Sunray
Egal mit was ihr euch ablenkt:

Ihr müsst euch bewusst werden, dass es alles kleine Helfer sind, die ihr da nutzt. Um eure Ängste bekämpfen zu können müsst ihr diese ablegen, um zu sehen, dass euch auch ohne diese Dinge nix passieren wird. Ihr könnt und werdet den Einkauf auch so überstehen! Setzt euch lieber Zeiten, in denen ihr euren Einkauf vorerst erledigen sollt. Erst 10 Minuten, später 20 Minuten..immer etwas länger.Ihr werdet schnell merken, dass man gar keinen Gedanken mehr an solche Sachen verschwenden braucht.

Glaubt mir, ich spreche da aus Erfahrung..

03.06.2009 22:11 • #4


zerschmetterling
Zitat von Sunray:
Egal mit was ihr euch ablenkt:

Ihr müsst euch bewusst werden, dass es alles kleine Helfer sind, die ihr da nutzt. Um eure Ängste bekämpfen zu können müsst ihr diese ablegen, um zu sehen, dass euch auch ohne diese Dinge nix passieren wird. Ihr könnt und werdet den Einkauf auch so überstehen! Setzt euch lieber Zeiten, in denen ihr euren Einkauf vorerst erledigen sollt. Erst 10 Minuten, später 20 Minuten..immer etwas länger.Ihr werdet schnell merken, dass man gar keinen Gedanken mehr an solche Sachen verschwenden braucht.

Glaubt mir, ich spreche da aus Erfahrung..


ich würde niemals 20 min in einem supermarkt verbringen. im ernst jetzt. das ist für mich undenkbar.

04.06.2009 00:07 • #5


Z
Also ein Einkaufswagen gehört wohl eher zum Standard, wenn man Einkaufen will. Als Krücke sehe ich den nicht an.

Wenn es jemandem Sicherheit gibt, ist es doch ok.

Ich nutze die Zeiten zu Einkaufen, wo erwartungsgemäß nicht viel los ist in den Discountern....Dienstag und Mittwoch in der Mittagszeit.

Ich habe eine Einkaufsliste und bin ruckzuck durch mit dem Einkauf.

Ärgerlich ist nur, wenn ein Markt mal die Sachen umräumt, dann muss ich suchen, was natürlich Zeit kostet und mich unverhofft stresst.

04.06.2009 11:24 • #6


S
Zitat:
ich würde niemals 20 min in einem supermarkt verbringen. im ernst jetzt. das ist für mich undenkbar.


Jo, das hab ich auch mal gedacht, aber mit der Zeit wirds immer besser, auch wenn es im Moment noch überhaupt nicht danach aussieht, du musst nur dran bleiben.

@sunray
Es stimmt schon, dass man die Sicherheitsmittel am besten ganz weg lässt, bei vielen Situationen gelingt mir das auch schon, aber leider gibt es immernoch situationen wo ich noch nicht ohne kann.

04.06.2009 11:56 • #7


Sunray
Ich weiß, dass es auch einfacher ist es zu sagen, als es zu tun. Aber selbst dass was du da geschrieben hast, dass du noch nicht ohne kannst: DOCH du kannst es! es ist einfach nur eine Gewohnheitssache!;-)

05.06.2009 19:32 • #8


S
Jo du hast mit sicherheit recht damit, dass ich es eigentlich auch ohne kann - aber du hast halt (leider) auch recht damit, dass es leichter gesagt als getan is ^^

05.06.2009 19:41 • #9


N
Einkaufen war der blanke Horror für mich. Hab ganz kleine Schritte gemacht.

vor vier Wochen: weinend zu Hause, leerer Kühlschrank Gedanke schei., ich MUSS einkaufen gehen war unmöglich, war wie angewurzelt an meinem Stuhl, meine Mitbewohnerin musste mir was mitbringen ( also totale Vermeidung)

vor drei Wochen: mit meiner Mitbewohnerin ausgemacht, dass wir am Abend zusammen gehen, damit ich nicht alleine in die Horrorhöhle muss
Weil ich das wusste, dass ich am Abend MUSS, hat sich meine Angst über den ganzen Tag angestaut und ich mich unter Druck gesetzt, also total kontraproduktiv. Wieder ganz viel geweint, auch noch mit Schuldgefühlen behaftet, weil meine MB extra mit mir mitkommt usw.... Sie hat dann ganz toll reagiert und gesagt, komm wir fahren erst mal hin und schauen dann was du heute schaffst.
Wir sind dann hingefahren und ich war höchst angespannt. Sie hat gesagt, komm wir gehen mal zur Pfandabgabe, das dauert nicht lang ist direkt neben dem Eingang und du kannst dir nachher sagen, hey ich war drin! Das war ok für mich, also bin ich mit zur Pfandabgabe. Da wir recht viele Flaschen hatten, stand ich da 5 min mit ihr und dachte, ok das kann ich aushalten, vor allem weil sie mir viel Sicherheit vermittelt hat. Dann hat sie gesagt, so schau du bist im Laden sollen wir mal zusammen beim Obst schauen gehen und wenn es dir zuviel wird dann kannst du ja immer noch gehen..usw. und so sind wir dann Schritt für Schritt durch den Laden gelaufen ( ich bin aber echt total an ihr geklebt und hab gezittert) aber ich habs geschafft hab auch selber bezahlt! Also alles komplett, was für diesen Tag ( und auch der Horror, den ich vorher hatte) ein großer Fortschritt war
Das ging jetzt eine Weile so, aber ich will auch nicht immer einen Begleiter haben, ich wollte es wieder alleine schaffen!

vor 2 Wochen: im Prinzip ähnlich, jedoch habe ich mich immer wieder von ihr gelöst und bin aus dem Blickfeld von ihr gelaufen und auch ganz bewusst in die hintersten Ecken und dort stehengeblieben und Sachen angeschaut. Hab gemerkt, dass ich nach 10 min zu meinem Begleiter muss weil ich dann alleine wieder Fluchtgedanken bekomme. Aber ich dachte dann Hey, im Vergleich schon echt super, weiter so!

vor einer Woche: zusammen in den Laden rein, dann sofort getrennt eingekauft und uns wieder vor der Kasse getroffen war über 45 min im Laden!

vorgestern: alleine in den Laden, zwar nur 15 min aber ich war ganz alleine dort! Bin nach dem Arbeiten am Laden vorbeigefahren und dachte mir: Hey, wie fühl ich mich? Und dachte: Komm, start mal einen Versuch Richtung Freiheit! Wenn du es schaffst, super! Wenn es nicht geht, auch ok! Und brauchte eigentlich auch nix, stand also auch nicht unter Druck! Und es hat super geklappt. Ich brauche zwar auch noch meine Brechtüte in der Handtasche als Sicherheit, aber das ist für mich auch akzeptabel als Hilfsmittel, weil sie ja nicht schädlich für meinen Körper ist.

Sorry dass ich so viel geschrieben habe aber ich wollte das loswerden und euch natürlich auch Mut machen!

Alles Liebe für euch,
das Nachtleben

06.06.2009 11:08 • #10


S
nachtleben

genau so,,,, du hast dich Schritt für schritt hervorgetastet und die Situation richtig bewertet,,, und siehe da deine Angst wurde weniger ,,, oder blieb weg,,, ich gratuliere dir herzlich zum Grossen Erfolg..

Ich ziehe meinen Hut vor dir und verneige mich,,,


Weiterhin viele schöne Momente und Erfolge und viel Kraft und Mut

wünscht von herzen

Suma

06.06.2009 17:29 • #11


Meli77de
Hi nachtleben!

Auch von mir:

Weiter so! Du bist auf einem supi Weg, um die Angst ganz schön alt aussehen zu lassen.

Tut gut, zu lesen, dass es Fortschritte gibt bzw. geben kann.

LG an alle!
Meli

06.06.2009 18:39 • #12


T
Also ich gehe auch immer zu zeiten einkaufen wenn ich mir sicher bin das nicht so viel los ist und ich nicht lange anstehen muß.
Ich nehm mir immer ein paar Äpfel mit die ich dann esse,das lenkt mich ab ud hilft mir.

07.06.2009 01:16 • #13


N
Vielen Dank, ich bin echt gerührt!

Melli, glaub an dich! Ich habe wirklich gar nicht daran geglaubt, dass ich überhaupt je wieder alleine in einen Laden geh! Aber es geht!

Die Angst gehört zu mir, ganz klar ( und das ist auch ok, denn sie will mir ja auch was damit sagen, dass sie da ist), aber jetzt bestimm wieder ich, wo es langgeht ( im wahrsten Sinne des Wortes)!

Alles Liebe,
das Nachtleben

07.06.2009 22:33 • #14


W
Ich habe immer noch Angst vorm einkaufen
,auch mit Partner.Wie kann sich der Partner verhalten,um das zuüberwinde?

27.04.2015 17:30 • #15


Deelight
Mir hat es damals geholfen immer in den selben Laden zum Einkaufen zu gehen und zwar täglich. Als meine PA´s noch ganz extrem waren, bin ich immer nur einmal die Woche einkaufen gegangen und zwar nur in Begleitung meines Mannes.
Ich hab klein angefangen um mich umzustellen. Erstmal ein paar Tage nur täglich Brot gekauft, dann noch i-eine Kleinigkeit und das ganze habe ich dann immer mehr gesteigert. Bis ich wieder ganz normal einkaufen konnte.
Da ich nun schon seit Jahren meistens in den selben Laden gehe, kennt man die Verkäuferinnen, kann ein kleines Gespräch führen, trifft Bekannte usw.
Mittlerweile macht es mir sogar wieder spaß einkaufen zu gehen. Und auch andere Geschäfte machen mir keine angst mehr.
Ich weiß, es ist leihter gesagt als getan, aber gebt einfach nicht auf. Und wenn euch am anfang kleine Hilfestellungen in für euch anstauslösenden Situationen benötigt, dann nutzt sie am anfang auch. Und wenn euch die entsprechenden Situationen duch stetiges Wiederholen nicht mehr so viel angst machen, dann lasst eure kleinen Helfer nach und nach weg. Bis ihr problemlos wieder in die entsprechende Situation hinein könnt.

27.04.2015 23:00 • #16


A


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