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Hallo liebes Forum,

ich hatte vor einem halben Jahr eine sehr starke Panikattacke…der notorische Notdienst-Anruf wurde natürlich auch getätigt. Ich wurde ins KH gefahren und alle möglichen Werte wurde gecheckt - alles in Ordnung soweit.
Seit dem ist mein Leben nicht mehr wie zuvor.
Ich erlebe täglich Schwindelgefühle, die wiederum begleitet werden von einem Gefühl des nicht-atmen-Könnens. Ich quäle mich durch den Alltag und jeden Morgen sage ich mir: hey, du hast es überlebt…du bist körperlich anscheinend gesund. Aber mein Innenleben, meine Gedanken und Gefühle und ja, auch körperliche Symptome wie der Schwindel signalisieren mir eben NICHT, dass alles in Ordnung ist. Ich weiß nicht mehr weiter, denn ich kann diesen Zustand kognitiv nicht begreifen. für mich macht das alles keinen Sinn.
Ich habe mich bereits auf die Suche nach einem Therapieplatz begeben. Bisher hatte keine Praxis einen Platz für mich, ich wurde auf Wartelisten gesetzt oder ich wurde darum gebeten, in einem halben Jahr nochmal anzurufen. Naja, seit letzter Woche bin ich in einer Selbsthilfe-Gruppe. Jede Woche findet dann ein Treffen mit Betroffenen statt. Ich bin sehr gespannt.
Atemübungen, Entspannung, Sport…ja, ich versuche alles was in meiner Hand liegt, um mir selbst irgendwie zu helfen. Aber vergeblich.

Dieser tägliche Schwindel haut mich jedes mal aus den Socken und es fällt mir wirklich schwer damit zu leben.
Mag jemand vielleicht seine Erfahrungen bezüglich des Schwindels oder allgemein PA teilen? Vielleicht eröffnen sich mir hier Perspektiven, die mir zuvor unzugänglich blieben.


Ganz liebe Grüße
Dela

10.09.2024 13:04 • 12.09.2024 #1


7 Antworten ↓


Hallo,

schonmal was von DIGA gehört. Digitale Gesundheits-Apps.

Gibt verschiedene Anbieter. Ich benutze die von hellobetter (mal googlen).

Im Grunde ist das eine Psychotherapie light. Gibt es für Schlafstörungen, Depressionen, Panik, und mehr.

Das wäre vielleicht zumindest für den Anfang eine Hilfe für dich, quasi zur Überbrückung, bis du einen Platz findest.

Der Hausarzt kann dir ein Rezept dafür ausstellen, das schickst du an die Krankenkasse, bekommst von denen einen Code und mit dem loggst du dich dort ein.

Wenn du Fragen dazu hast, kannst mich auch per PN anschreiben. Was ich weiß, kann ich dir dann sagen.

A


Täglicher Schwindel

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Willkommen @Dela,

inwieweit hast Du Dich seit der o. g. PA mit Ängsten und Panikattacken beschäftigt?

Schwindel kann viele Ursachen haben. Es ist auch nicht unmöglich, dass der Schwindel unabhängig von der PA in Erscheinung trat, also dass er nicht die Folge der PA ist. Kannst Du Dich noch erinnern, ob der Schwindel bereits vor der PA vorhanden war und bestünde Deiner Ansicht nach zumindest die Möglichkeit, dass der Schwindel die (auslösende) Ursache der PA war?

Das Gefühl des Nicht-atmen-Könnens kennen Ängstler und Paniker nur zu gut. Man will nicht glauben, welche körperlichen Beeinträchtigungen durch chronische Ängste (z. B. vor PAs) erzeugt werden können. Auch wenn diese Atembeschwerden nicht messbar sein mögen, so werden sie vom Betroffenen unzweifelhaft so erlebt. Nicht jede Befindlichkeit ist messbar.

Ich persönlich orientiere mich an den beteiligten Neurotransmittern (zumindest was die körperliche Komponente von Ängsten und PAs angeht). Und da führt irgendwann kein Weg an der Beschäftigung mit der Nebenniere vorbei.

Buchtipps: - Grundlos erschöpft? (Dr. Wilson)
- Was die Seele essen will? (Julia Ross)
- Wenn plötzlich die Angst kommt (Roger Baker)

Alle drei Bücher beinhalten das Thema Schwindel und Schwäche in Verbindung mit psychischen Problemen.

Hallo moo,

puh, ich habe mich ziemlich intensiv mit dem Thema PA Ängste beschäftigt. Das Buch von R. Baker hab ich auch schon gelesen.
Der Schwindel (in dieser intensiven Form) ist erst nach/mit der Panikattacke aufgetaucht. Wie gesagt, ich wurde im KH untersucht und der Arzt versicherte mir, dass mit mir alles in Ordnung sei. Klar, die Nebenniere ist ein Hormonproduzent und schüttet Adrenalin aus. Das ist gut zu wissen, danke.
Die Ursache meiner Panikattacke war tatsächlich ein Taubheitsgefühl in meinem rechten Arm, der dann überging in mein linkes. Nach dem Besuch im KH war ich dann anschließend bei der Physiotherapie und wurde massiert. Hat natürlich gut getan, aber die Angst (die Co-Symptome) die während der PA hochkamen, sind seitdem nie ganz weggegangen.

Die Bücher von Ross und Wilson schaue ich mir demnächst auch mal an, danke dir.

LG!

Was ist passiert oder wie war die Situation, als es das erste Mal aufgetreten ist?

Ich hab/hatte das selbe Problem. Bei mir ist es persönlicher Leidensdruck.

Mach mal einen Test, wenn dir schwindelig ist, ob du Schwindel beim Schließen der Augen weiterhin verspürst oder nicht.
Sollte der Schwindel nicht vorhanden sein, erhält dein Gehirn zu viele Informationen über die optische Wahrnehmung und Prozesse laufen nicht ganz synchron mit dem Gleichgewichts Sinn ab.

Mich stresst es, dass nicht jeder Tag gleich ist und man Fortschritte macht und am nächsten Tag steht man gefühlt wieder bei Null. Jedoch wird das Leben mit der Zeit wieder einfacher, sofern man sich nicht zu sehr in jede Situation hineinsteigert. Außenstehende können solche Schilderungen nicht nachvollziehen, denn sie haben es noch nie gespürt.

Was du brauchst ist ein gutes Umfeld mit viel Liebe und vor allem musst du dich selbst sehr viel mehr lieb haben, auch wenn die Situation dich von innen aufzufressen scheint.

Leider habe ich nach Jahren immer noch nicht diese Umgebung gefunden, in der ich mich gerne bewegen würde und deshalb hört auch das ganze nicht auf. Bei mir entsteht zusätzlicher Druck, da das Umfeld sogar noch unangenehmer geworden ist und noch mehr Forderungen auf mich zukommen. Das musst du unterbinden und stelle dich deiner Angst indem du in die Momente der Symptome voll hineinfühlst.

Zitat von Dela:
Die Ursache meiner Panikattacke war tatsächlich ein Taubheitsgefühl in meinem rechten Arm, der dann überging in meinen linken. Nach dem Besuch im KH war ich dann anschließend bei der Physiotherapie und wurde massiert. Hat natürlich gut getan, aber die Angst ( die Co-Symptome) die während der PA hochkamen, sind seitdem nie ganz weggegangen.

Danke für die Rückmeldung. Es bleibt also definitiv festzuhalten, dass der Schwindel eine (noch andauernde) Begleiterscheinung der Panikattacke ist. Somit scheidet das kausale Gegenteil schon mal aus. Ich erachte diese Erkenntnis als nicht unerheblich, denn sie relativiert die thematische Dominanz des Schwindels im Gefüge der Angstspirale.
Zudem behaupte ich, dass eine PA niemals ohne Angst als mittelbaren Provokateur stattfindet. Dieser Provokateur liegt quasi an, ebenso wie Spannung an einem Stromkreis. Erst der finale Auslöser setzt die Panikattacke in Gang, ebenso wie der Schalter den Stromkreis schließt.
Zum Manifestieren einer PA bedarf es also (a) einer vorhandenen Angst und (b) eines die PA auslösenden Geschehens.
Hierzu: Die Angst (a) kann bewusst oder unbewusst vorherrschen. Zudem kann das Objekt der Angst bekannt oder unbekannt sein. Und darüber hinaus kann die Angst temporär oder dauerhaft existieren.
Das auslösende Geschehen (b) kann in allen möglichen Vorkommnissen und Ausprägungen daherkommen.
Von daher ist der Auslöser (b) weitaus weniger relevant - weil undefinierbarer - als die anliegende Angst-Spannung (a). Nun zu Deiner konkreten PA:

Zitat von Dela:
Die Ursache meiner Panikattacke war tatsächlich ein Taubheitsgefühl in meinem rechten Arm, der dann überging in meinen linken. Nach dem Besuch im KH war ich dann anschließend bei der Physiotherapie und wurde massiert. Hat natürlich gut getan, aber die Angst ( die Co-Symptome) die während der PA hochkamen, sind seitdem nie ganz weggegangen.

Das oben Gesagte angewandt, war das Taubheitsgefühl nicht die Ursache (a) sondern lediglich der Auslöser (b).
Wäre sie eine objektive - und damit allgemeingültige - Ursache, würde jeder Mensch der Taubheitsgefühle erfährt, eine PA erleiden. Das ist natürlich nicht der Fall.
Wie Du jedoch treffend sagtest, kam (u. a.) Angst während der PA hoch. Die anliegende Spannung konnte also mittels der PA zu fließendem Strom werden: Die (vorher lavierte) Angst zeigte sich (vielleicht erstmals!).

Und wie bei einem Stromschlag, den wir (zum ersten Mal?) in unserem Leben erleiden, wird dies nicht mehr so schnell vergessen, da es - im wahrsten Wortsinn - Spuren hinterließ. Psychosomatik kann man deshalb auch als Antwort des Körpers auf den Geist verstehen. Der Schwindel kann also als ein (nachhallender) Erlebnisschock begriffen werden. Es ist durchaus mit einem Klingeln in den Ohren nach einem lauten Knall vergleichbar und sollte auch lediglich als ein solches interpretiert werden.

Um die Ursache (a) anzugehen, sollte man sich der Angst bzw. den Ängsten zuwenden. Der Schwindel sollte hingegen m. E. rein physisch angegangen werden. Angesichts der Tatsache, dass seinerzeit Taubheitsgefühle in den Armen auftreten, wäre m. E. die Konsultation eines guten (!) Chiropraktikers hinsichtlich eventueller Wirbelfehlstellung im HWS-Bereich unbedingt anzuraten. Mas sagen bringen hier funktionell leider wenig - sie können u. U. sogar eine Verschlechterung bewirken.

Was die Nebenniere angeht, ist sie für viele Hormone zuständig. Eine Schwäche der Nebennierenfunktion aufgrund akuter oder chronischer (sowie bewusster oder unbewusster) Ängste kann ebenso zu einer Öffnung des Visiers, also einer labilen Hormonsituation und in der Folge zu einer PA bei entsprechendem Auslöser führen.

Hallo Dela,

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Ständiger Schwindel

Starker schwindel

Täglich dieser komische Schwindel

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Beste Grüße
Carsten

Der Schwindel kann auch vom Nacken sein- ich würde mal zur Physio gehen..

Wenn ich angespannt bin - hab ich auch tagelang damit Probleme …

Probier mal progressive Muskelentspannung…Hast du ein ordentliches Kopf Kissen ?




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